Das Stimmen der Oszillatoren braucht man um Harmonien zu erzeugen. Harmonien können ein kompositorisches Ausdrucksmittel sein. Das Aneinanderreihen von zu einander in Bezug stehenden Akkorden (Kadenz) ist ein Stilmittel. Und um diesen Bezug zwischen den Akkorden herzustellen, und um somit den gewünschten Klangeindruck zu erzeugen sind Harmonien der Malkasten.
Und da wir alle von Kind auf an die Harmonien gewöhnt sind, die seit Jahrhunderten hier in der westlichen Welt von den Komponisten verwendet werden, entsprechen (z.B. die klassische Kadenz oder "Dur/Moll") unseren Hörgewohnheiten. In der arabischen und indischen Musik sind da ja ganz andere Harmonien beliebt. Unser Gehirn kann aber mit "Freude schöner Götterfunken" oder "Hyper, Hyper" was anfangen und es einordnen. Bzw. wir erkennen dann musikalische Muster, die auf Grund unsere Prägung z.B. als "feierlich"(Geburtstagslieder), "melancholisch", "beruhigend" (Kinderlieder), oder "aufmunternd" empfunden werden.
Für einen Komponisten der vor 300 Jahren, den König unterhalten musste, war es überlebenswichtig vorraussehen zu können, ob seine Musik eher heiter stimmt oder wütend macht. Da war Harmonielehre wirklich praktisch.
Und dahingehend das alles festgelegt wurde auf bestimmte Frequenzen und Intervalle, war es möglich den Klangeindruck vorherzusagen und somit das Aufschreiben von musikalischen Ideen zu vereinfachen. Auch die Instrumentenbauer können somit verschiedene Instrumente bauen, die schnell zueinander gestimmt werden können (Geige,Flöte und Kontrabass) und dann zusammen gespielt Harmonien erzeugen.