Diese Beschreibung bezieht sich aufs Musik machen, hat mit Sound Programming erst in zweiter Linie zu tun.
Solche Haken Details wie du das beschreibst, gehen bei mir so nicht, das gibt selbst ausgefuchstes Controller Programming nicht her. Aber so spiele ich ja auch gar nicht. Bin ein typischer Keyboarder und habe es vor allem mit Virtuosität, d.h. auch ziemlich viel schnelle Sachen. Sowohl Läufe als auch Chord Progressions. Und auch Left Hand Bass. Dazu verwende ich an Controllern Ribbon, Joystick bzw. Wheels, Control Slider, Pedals, Aftertouch (monophon) sowie diverse Buttons und Slider. Damit regle ich dynamisch jede Menge klanggestalterische Details. In normaler Sprache ausgedrückt handelt es sich dabei um die Kontrolle der Brillanz, Lautstärke, Ansprechverhalten, Ausklingzeit, Oktavschichtungen, Effektintensitäten, Groll- und Drone-Effekte, Repetitionen und so einiges mehr. Je nach Sound halt. Wobei ich mir da Standards geschaffen habe, bei denen die gleichen Funktionen auf den Controllern zu finden sind, in der jeweils passenden Range hinsichtlich Intensität.
Da ich seit geraumer Zeit fast kein MIDI benutze, erledige ich das alles live mit beiden Händen und Füßen. Für mich geht dann alles viel schneller als per MIDI Editor im Computer an den Events zu hantieren. Ich brauche also eigentlich nur einen Record Button. Wenn ichs versemmelt habe, dann spiele ich das einfach nochmal.
Gut, das ist jetzt alles Beschreibung ohne Ton. Aber du kannst davon ausgehen, dass das sehr gut klappt. Hab ja schon große Produktionen im Studio gehabt mit bis zu 80 Spuren und auch viele Jahre live auf der Bühne gearbeitet. Verglichen damit komme ich also mit dieser erarbeiteten Methode super klar. Wenn was neues an Controllern auf den Markt kommt, schaue ich mir das immer sofort an, etwa das Seaboard, was mich zunächst sehr angesprochen hat. Als ich dann einiges ausprobiert hatte, fiel mir dann auf, dass es nur wenig gibt, was es "mehr" kann, als meine oben beschriebene Methode. Das gilt auch fürs Haken. Würde ich New Age machen wollen, dann könnte ich mir so ein Haken gut vorstellen. Aber das ist nicht meine Richtung, ich habe zwar stilistische Bandbreite, aber da gibts eher mit Berliner Schule Berührungspunkte als mit New Age.
Das C15 ist näher am normalen Synth als an diesen alternativen Controllern wie Haken, Seaboard oder Linnstrument. Dass es keinen polyphonen Aftertouch hat, sehe ich ausnahmsweise als Manko, obwohl ich das oft für überbewertet halte. In diesem Falle aber wäre es eine feine Geschichte, denn dann wären solche Sachen, wie du mit dem Haken beschreibst, schon eher zu machen. Und die Klangerzeugung bietet sich ja dafür an. Aber so wie ich das verstanden habe, ist unter der Haube nicht gerade eine High End Engine als Prozessor, daher ist sogar die simultane Modulation auf 4 begrenzt, wenn ich Stephan Schmitt auf der Messe richtig verstanden habe. (War Trubel und laut dort, da kann was missverstanden werden.)