ok.
Vorgeschichte:
ich hatte zwar die Ur-Maschine 1, aber konnte damit nicht viel anfangen. Seit jahren an einen super Freund ausgeliehen, der sie auch nicht nutzt. Damals machte ich dann Drums mit Guru und Geist, vorher Hardwaresampler. Inzwischen bin ich fast ganz auf OTB umgestiegen und Hardware. BIs auf die DAW, aber dort nutze ich praktisch keine Plug-ins mehr, ich mixe extern. Einen passenden Sampler habe ich neben den Drummaschinen bisher nicht gefunden. Die MPC's sagen mir nicht soo zu (hab noch eine 2500), am besten finde ich noch BeatThang, aber die Software ist noch nicht gut genug und meiner verliert die Clock auch im neusten Update (via ACME). Meine Drums seit ca. 1 Jahr waren daher fast alle analog. Auf der Suche nach einem Sampler bin ich dann auf Maschine Studio gestossen. Samplen via Mac bzw. PC nehme ich in Kauf, es ist ja keine reine echte Hardware.
Begeistert bin ich, einerseits weil ich a) begeisterungsfähig bin (!), schliesslich ist das Ding ist erst seit Sonntag in Betrieb. Ich kann es aber jetzt schon recht flüssig bedienen, und zwar fast ganz ohne Maus und Bildschirm. Sehr gut finde ich bisher:
- Bedienung, extrem übersichtlich. Man hat das Gefühl, es handelt sich um Hardware ohne PC.
- Farben entsprechen patterns/Scenen/Kits, die ganze Bewegung innerhalb eines Arrangements finde ich viel intuitiver als bei Ableton Live (das mir nie zugesagt hat).
- Die neuen Drumsynths klingen wirklich gut. Und zwar auch im Vergleich zu echtanalogen Drums (Miami, 522, ...). Eine so gute Snare habe ich digital noch nie gehört, mit wenigen Parametern wird alles zwischen 606,808 und 909-Snares abgedeckt. ich habe auch Arturia getestet, die Arturia-Drums im Spark haben da (leider) keine Chance. Den kurz davor gekauften Spark LE verkaufe ich wieder.
- Nach 20 Minuten habe ich schon ein Keyboard vorne dran gesetzt (ein Korg micro61), denn die Editierung von Massive, Razor und Prism geht erstaunlich gut.
- Schnelles Öffnen und finden von NI-Plug-ins. Und dann hardwaremässige Bedienug und Editierung davon, das ist für mich so einmalig ohne Bildschirm und Maus. Razor fühlt sich an wie Hardware (obwohl man nicht an alle Parameter dran kommt).
- Hat man dann das Gefühl vor Hardware zu sitzen und lädt z.b. den Faltungshall, dann ist das ziemlich einmalig. Leider stehe ich nicht auf Faltungsreverbs und muss mir in den nächsten Monaten die anderen NI-Reverbs kaufen, denn Hardware-Reverbs bedient man auch nicht besser (bis auf ganz teure Varianten wie LARC)
- der Regler oben rechts ist sehr praktisch und haptisch perfekt. Ganz schnelles Einstellen der Levels von Einzelsounds ist möglich, ohne den Mixer zu öffnen. Da wurden sehr hochwertige Potis verbaut.
- im Gegensatz zur MPC und zum BeatThang, finde ich meine eigenen erstellten Samples sofort und unmittelbar. Ganz klare Struktur vorhanden. Leider im PC oder Mac und nicht in Hardware.
- Synchronisierung via ACME von SND geht sehr gut via Midi-in als Slave. Shuffle geht erwartungsgemäss via Clock nicht, aber man bekommt den Shuffle komplett synchron hin (Shuffle ACME + Shuffle Maschine).
Da ist genauso gut mit dem Cirklon.
- Editieren von Events im Sequenzer mittels den beiden Bildschirmen geht extrem gut und einfach. Ich wäre zwar mit der Maus noch schneller, aber mal schauen, wie das nach ein paar Monaten aussieht.
Nachteile. Bisher wenige: Keine separaten normalen 16 Lauflicht-Buttons. Hintereinander. Kein A/B (siehe 808 und MFB), kein Fill-in. Vielleicht bin ich noch nicht so weit und A/B und Fill-in ist ja drin. Ich weiss, eine komische Forderung, bei dem starken Sequenzer (man kann ja gut Szenen umschalten und so solche Geschichten nachformen).
Komplexe Synths zu editieren mit 8 Endlospotis ist herausfordernd bei teilweise mehr als 150 Parametern. Aber es geht wenigstens. Bitte NI, baut einen Maschine-Synth-Controller mit Einem extra Bildschirm und 10 Knöpfe darunter zur Direktanwahl von Parameter-Sätzen.
Die Potis selbst sind sehr hochwertig, die 8 Soft-Potis sind mir etwas zu schwergängig.
Ausserdem wird man dazu verleitet fertige Drums zu verwenden, die jeder verwendet und man überall hört. Dass Maschine Studiostandart ist, ist halt auch ein Nachteil. Ich mache damit von Anfang an meine eigenen Kits und beschränke mich sonst auf die Drum-Synths.