Modulsynthesizer und Modelleisenbahnen

Kannst es als Bestätigung sehen: ich würde keine Zeit in die
Neuerfindung des Rades stecken.
 
serge schrieb:
Es soll doch niemandem der individuelle Geschmack abgestritten werden, noch dieser beurteilt, geschweige denn dessen Existenz geleugnet werden. Es dreht sich vielmehr darum, welche intersubjektiven (um diesen ewig zu Missverständnissen verleitenden Begriff "objektiv" zu vermeiden) Kriterien es gibt, um gute und schlechte Musik voneinander zu unterscheiden.
Es gibt keine. Gut und Schlecht sind subjektive Maßstäbe (frag den Kannibalen was gut ist, und frag den Mann im Kochtopf - du wirst verschiedene Aussagen bekommen).



serge schrieb:
Dass es einen Bedarf nach intersubjektiven Kriterien gibt, lässt sich auch daran ablesen, dass hier im Forum Threads gibt, in denen explizit um Feedback gebeten wird, und in denen manch' einer um detailliertere Rückmeldungen als nur ein "gut", "schlecht", "gefällt mir" oder "die Bässe sind nicht laut genug" bittet.
Es gibt keinen Bedarf nach intersubjektiven Kriterien. Es gibt einen Bedarf nach persönlicher "Einordnung", nach persönlicher Selbstvergewisserung, nach Bestärkung des Selbstwertgefühls. Deswegen stellen wir hier unsere Stück vor und deswegen fragen wir: "Na wie findet ihr mich?". Ja, ich weiss. Der Wortlaut der Frage ist,"wie findet ihr mein Stück", aber er meint "wie finde ihr mich". Wir wollen uns in der sozialen Gruppe "Forumsmitglieder" einnorden, wollen ein Feedback, das wir für uns selbst positiv auslegen können. Keiner will treffende Kritierien; denn die würden nur dazu führen, dass wir alle einheitlich feststellen, dass wir alle musikalische Scheisse machen, und dass eh nur Mozart gut ist.
 
Es gibt keinen Bedarf nach intersubjektiven Kriterien. Es gibt einen Bedarf nach persönlicher "Einordnung", nach persönlicher Selbstvergewisserung, nach Bestärkung des Selbstwertgefühls. Deswegen stellen wir hier unsere Stück vor und deswegen fragen wir: "Na wie findet ihr mich?". Ja, ich weiss. Der Wortlaut der Frage ist,"wie findet ihr mein Stück", aber er meint "wie finde ihr mich". Wir wollen uns in der sozialen Gruppe "Forumsmitglieder" einnorden, wollen ein Feedback, das wir für uns selbst positiv auslegen können. Keiner will treffende Kritierien; denn die würden nur dazu führen, dass wir alle einheitlich feststellen, dass wir alle musikalische Scheisse machen, und dass eh nur Mozart gut ist.

Au mann Florian, das darf nicht war sein - das hieße ja, das wir alle in den so genannten "kreativen berufen" nur scheiße gelernt haben!?

Allerdings würde deine aussage meinen verdacht bestätigen, nämlich den - einer ansammlung pupertierender halbstarker, vorzugsweise männlich, für den musik nur ein vorwand ist an titten ran zukommen.

Peter
 
Im Forum sind vermutlich nicht viele Titten, wäre eine wenig erfolgversprechende Strategie :selfhammer:
Aber es geht schon darum, in der eigenen Bezugsgruppe (blödes Wort, aber Community ist auch doof) eine Meinung zu bilden. Die ist nicht mehr subjektiv, aber halt auch nicht "objektiv" im Sinne von Naturgesetzen. Soziale Übereinkunft. Wenn genügend Leute etwas mit Kandinsky anfangen können, dann wird der Wert seiner Bilder erkannt. 100 Jahre vorher: kaum vorstellbar!
Ist also gewissermaßen ein Lernprozess, und so manch ein kreativer Mensch schafft's halt nicht, die ihm wichtigen Leute zu überzeugen.
Ansonsten ist das mit Mozart natürlich WAHR. (Bruckner ebenso.)
Andreas
 
"an die titten rankommen" ist verkopfte sexualitätsverklemmung.
reproduktion ist neben dem selbsterhaltungstrieb das hauptbetätigungsfeld der menschheit schlechthin.
klamotten,aussendarstellung, beruflicher ergeiz usw ,alles mittel und zweck die der reproduktion und des selbsterhaltungstriebes dient.
völlig normal.

was florian geschrieben hat bzgl der trackvorstellung zb hier im forum ist sehr richtig .
und bestätigung einzuholen,anerkennung usw ist ebenfalls völlig normal und auch notwendig für geist und seele..
der eine erledigt das bedürfnis mit trackposting der andere holt sich entsprechende bestätigungen auf anderen wegen,beruflich, familiär, sportlich,usw
ausnahmlos alle menschen tun das. auch punks mit protesthaltung holen sich ihre bestätigung...
 
Roland SH-101 schrieb:
...der eine erledigt das bedürfnis mit trackposting der andere holt sich entsprechende bestätigungen auf anderen wegen,beruflich, familiär, sportlich,usw
ausnahmlos alle menschen tun das. ...
Erinnert auch an Sozialverhalten in Tiergruppen: Affen, die sich gegenseitig lausen (auch
wenn sie nicht wirklich Läuse im Pelz haben), Papageien, die sich kraulen usw.
Einerseits Positionsbestimmung innerhalb der Gruppe aber auch Stärkung der
gesamten Gruppe.
 
Zotterl schrieb:
Roland SH-101 schrieb:
...der eine erledigt das bedürfnis mit trackposting der andere holt sich entsprechende bestätigungen auf anderen wegen,beruflich, familiär, sportlich,usw
ausnahmlos alle menschen tun das. ...
Erinnert auch an Sozialverhalten in Tiergruppen: Affen, die sich gegenseitig lausen (auch
wenn sie nicht wirklich Läuse im Pelz haben), Papageien, die sich kraulen usw.
Einerseits Positionsbestimmung innerhalb der Gruppe aber auch Stärkung der
gesamten Gruppe.


jetzt verstehe ich..ich übertrage:

sozialverhalten der modulsynthsizerbezitzer, die sich gegenseitig, äähhm... , module verstöpseln,

wenn sie nicht wirklich defekte transistoren haben, andere tonerzeuger mitgezählt,

Einerseits Positionsbestimmung innerhalb der Gruppe aber auch Stärkung der

gesamten Gruppe.... genau!!
 
Peter Uertz schrieb:
Au mann Florian, das darf nicht war sein - das hieße ja, das wir alle in den so genannten "kreativen berufen" nur scheiße gelernt haben!?
Nein. Ich behaupte nur, dass die Verobjektivierung der Bewertung, die Kollege serge zu erreichen sucht (oder nach der er frägt), nicht funktionsfähig wäre. Weil die relative Einordnung der jeweiligen Leistung immer zu einer Mozartfigur führen würde.

Roland SH-101 schrieb:
und bestätigung einzuholen,anerkennung usw ist ebenfalls völlig normal und auch notwendig für geist und seele..
:supi:
 


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