Modularer Analog-Synthesizer zur Geräuscherzeugung

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Wellenreiter

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Hallo,
ich bin neu in diesem Forum und möchte mich und meine Idee zuerst kurz vorstellen. Ich bin Elektrotechniker aus der analogen Welt und mich interessieren die Möglichkeiten, die analoge Synthesizer zur Klang- oder Geräuscherzeugung bieten. Weitere geplante Spielwiesen sind das Fieldrecording, mein langjähriges Hobby ist das Videofilmen, hier eher dokumentarisch.
Nun versuche ich meine berufliche Herkunft und mein Interesse an analoger Audiotechnik in meiner Freizeit wieder aufzunehmen. Die Idee ist die analoge Klangsynthese nicht für Sounds zum Musik machen zu nutzen (bin kein Musiker), sondern mich der Sache technisch zu nähern und einen Eurorack Synthi mit dem Ziel zusammenzustellen, um alles mögliche an möglichen und unmöglichen Klängen herauszuholen, also alles eher experimentell als auf ein perfektes Ergebnis ausgerichtet. Mir ist klar daß man da analog schnell an Grenzen stoßen wird...
Gibt es hier denn Leute, die ähnliche Flausen im Kopf haben, oder Erfahrungen damit gesammelt haben, um sich auszutauschen? Bin gespannt...
 
Es gibt hier sogar Leute mit eigenen Firmen und Produktpaletten. Also vom einfachen - ich kann löten und kauf mir einen Bausatz bis hin zu, ich entwickle das Teil und bringe es auf den Markt, alles vertreten. Bestückung, PCB Design, Schaltungstechnik - analog bis digital. Programmierer gibt’s hier auch einiges und in alle Richtungen… also Willkommen und viel Erfolg auf deiner Reise 1729439175284.png
 
@Wellenreiter :
:hallo:

Worum geht es dir? Selber Schaltungen entwickeln? Dann werden Sie hier geholfen:

Oder eher ausprobieren, was mit Modular so geht? Das kann teuer werden, dann würde ich mit VCV Rack anfangen:

Das ist zwar Software, aber dafür umsonst. Da kann man zumindest schon mal eine Idee entwickeln, wohin dann die Reise mit der Hardware führen soll, bevor man da zu viel Geld in den Sand setzt.
 
Moin,
vielen Dank bis hierhin schonmal für die Antworten, ich werde mir das mal ansehen.
 
Günstige analoge Einstiegsmöglichkeit ist der Behringer 2600.
Hier kannst Du schon sehr viele Möglichkeiten der analogen Modularwelt ausprobieren.
Wenns Dir nicht zusagt ist der Verlust überschaubar.

 
Danke für den Tipp mit dem Behringer 2600! Es freut mich besonders, weil ich in meiner kurzen Vorstellung gar nicht erwähnt habe, dass ich genau den schon besitze, den Gray Meanie ;-)
 
Danke für den Tipp mit dem Behringer 2600! Es freut mich besonders, weil ich in meiner kurzen Vorstellung gar nicht erwähnt habe, dass ich genau den schon besitze, den Gray Meanie ;-)
Ich würde Dir das Doepfer Basissystem 3 empfehlen. Ich habe das für das SynMag getestet und denke, dass damit speziell unter Deiner Vorgabe, dass es ein analoger Klangerzeuger sein soll, mit dem man vielfältig experimentieren kann, zusammen mit Deinem 2600 einen optimalen Einstieg gewährleistet. Du kannst die beiden Systeme auch beliebig miteinander verpatchen. Schnell an Grenzen stoßen wirst Du damit sicherlich nicht:


Hier ein kleines Video von mir dazu, das die Möglichkeiten aber wirklich nur andeutet. Es ging da eher um konventionelle Klänge als um Experimentelles:



Bedeutet, dass Du keine Musik machen willst, auch, dass Du an Sequenzen nicht interessiert bist - oder wäre ein Sequenzer schon hilfreich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Doepfer System ist mir bei meiner Recherche auch schon immer wieder mal über den Weg gelaufen. Spannend finde ich die Möglichkeit der additiven Synthese, das eröffnet nochmal viel mehr Möglichkeiten. Ich habe insgesamt noch von Behringer den erwähnten 2600, den Sequenzer 960, Bode Shifter 1630, und einen Moog Mother 32, der sich ja auch in das Eurorack integrieren lässt.
 
Das Doepfer System ist mir bei meiner Recherche auch schon immer wieder mal über den Weg gelaufen. Spannend finde ich die Möglichkeit der additiven Synthese, das eröffnet nochmal viel mehr Möglichkeiten. Ich habe insgesamt noch von Behringer den erwähnten 2600, den Sequenzer 960, Bode Shifter 1630, und einen Moog Mother 32, der sich ja auch in das Eurorack integrieren lässt.

Das ist auf analoger Ebene ja schon einiges und mehr als ausreichend. Jetzt wird es dann schon spannend, auch digitale Module mitzunehmen. Rossum Morpheus ist so ein Schätzchen.
 
Da wir noch nichts von Deinen klanglichen Resultaten gehört haben, ist es ein bisschen schwer Dir was zu empfehlen. Aber ich behaupte mal, dass ein aufgeschlossener Mensch mit einem B2600 und einer einfachen MIDI-Sequenzierungs-fähigen DAW über Jahre hinaus beschäftgt sein kann.
 
Das Doepfer System ist mir bei meiner Recherche auch schon immer wieder mal über den Weg gelaufen. Spannend finde ich die Möglichkeit der additiven Synthese, das eröffnet nochmal viel mehr Möglichkeiten. Ich habe insgesamt noch von Behringer den erwähnten 2600, den Sequenzer 960, Bode Shifter 1630, und einen Moog Mother 32, der sich ja auch in das Eurorack integrieren lässt.
Dann hast Du ja eigentlich auch schon sehr viel, mit dem man ausgesprochen viel anstellen kann. Evtl. wäre dann auch nur noch ein kleines Rack mit sinnvollen Ergänzungen wie zusätzlichen VCAs, LFOs, Multiples, Offset/Attenuator/Polarizer, einem Waveshaper und evtl. einem Analyse-Tool wie dem Mordax DATA sinnvoll.

Zum Beispiel:

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...-exponential-VCA-Slim-Line/art-SYN0006991-000

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Doepfer-A-147-4-Dual-VC-LFO/art-SYN0008686-000

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Doepfer-A-180-2-Multiple/art-SYN0004331-000

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Doepfer-A-183-2-Offset-Polarizer-Attenuator/art-SYN0003496-000

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Doepfer-A-137-1-Wave-Multiplier-I/art-SYN0003146-000

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...6lHd7Qw7ukRh-z-5S6GKtyU4ZhyDK8QcaAuLCEALw_wcB

Ah, und vielleicht ein Quantizer, zum Beispiel:

 
Zuletzt bearbeitet:
Danke bis hierhin erstmal für eure Antworten, ich werde das alles anschauen, mal sehen wo mich die Reise hinführt, aber es ist schonmal interessant dass es hier im Forum nicht nur um Musik geht, sonder um Klangerzeugunh im Allgemeinen, und viel um Technik. Moog war auch keine Musiker soweit ich weiß... :cool:
 
Nun versuche ich meine berufliche Herkunft und mein Interesse an analoger Audiotechnik in meiner Freizeit wieder aufzunehmen. Die Idee ist die analoge Klangsynthese nicht für Sounds zum Musik machen zu nutzen (bin kein Musiker), sondern mich der Sache technisch zu nähern und einen Eurorack Synthi mit dem Ziel zusammenzustellen, um alles mögliche an möglichen und unmöglichen Klängen herauszuholen, also alles eher experimentell als auf ein perfektes Ergebnis ausgerichtet. Mir ist klar daß man da analog schnell an Grenzen stoßen wird...
Moin,
den Ideen von fanwander und von Iden von März (deren du dich ausnahmsweise nicht zu hüten brauchst) kann ich mich ruhig anschließen:

Erst einmal mit einem semi-modularen, fertigen System anfangen.


Das hat einiges an Vorteilen:

-> Du packst so ein Semimodulares aus und kannst sofort mit der Geräuschforschung ™ anfangen, ohne auch nur ein Patchkabel gesteckt zu haben;
-> Du hast erst mal das technische Gerät komplett da und kannst dich an Deine klangliche Reise konzentrieren statt zwischen Thomann, Musicstore und Schneidersladen zu springen;
-> durch die so schnell einsetzende Belohnung lernst Du schneller;
-> und zwar lernst Du, statt Unbekanntes aufzubauen, Bestehendes zu erforschen (was meist weniger frustrierend sein kann);
-> Du ersparst Dir anfangs einige unnötige Käufe, da erstmal alles Nötige im Kern vorhanden (trotzdem sei auf der Hut vor gut gemeinten ™ Ratschlägen im Sinne „man kann nie genug von Modulen X oder Y haben“);
-> irgendwann stößt Du an die Grenzen eines jeden Systems und dann kannst Du natürlich ein externes Modul dazu kaufen, das genau das können soll, das Dir fehlt;
-> und so fängt es an ;-)
-> trotzdem bleibt Dein Semimodulares im Setup und Du wirst öfter froh sein, es drin zu haben, als manche es gern sähen;
-> Last, not least: besonders am Anfang sparst Du so jede Menge Geld. (Bilde davon gleich Rücklagen für später; Du wirst es brauchen.)

Ob das erste semimodulare System nun von Behringer kommt oder von Moog, ob es historische Vorbilder (2600) hat oder eine neuzeitliche Entwicklung ist (Mother 32, DFAM), sei persönliche Geschmackssache. Natürlich muss das Werkzeug passen, wie alles – da lass Dich ruhig durch die Macht ™ bzw. von deinem Bauchgefühl leiten. Da gibt es kein Besser oder Schlechter. Der eine trägt lieber Jeans, der andere Chinos.

Ich hatte erst mal mit zwei seinerzeit neuen kleinen Moogs angefangen (DFAM und Mother 32) und damit einiges gelernt, vom ersten Klangschrauben über das Zusammenspiel beider Instrumente, Sequenzing etc. Unter diesem, nennen wir es didaktischem Aspekt waren die Geräte sogar unter anderem ursprünglich entwickelt worden. Was nichts an ihren klasse klassischen klanglichen Fähigkeiten ändert. Von der Anfassqualität ganz zu schweigen. Die beiden hab ich immer noch und werde sie freiwillig nicht hergeben. Wozu auch – so günstig bekomme ich so coole Komponenten (Original Moog-Filter schon alleine) sonst kaum zu kaufen. Und eine (rudimentäre, aber immerhin) MIDI-Anbindung an die digitale Außenwelt ist auch dabei. Du merkst, ich mag diese kleinen Moogs. ;-)

Ein anderer Weg wäre sich erst für ein fertiges System eines Modularherstellers zu entscheiden. Da gibt es in fast jeder Budget-Klasse etwas dabei. Ein Pico System von Erica Synths etwa bringt für einen rund Tausender dem Modular-Beginner schon mal alles, was das Herz begehrt – und noch einiges mehr; nur eben in lauter ganz schmalen Modulen. Dafür passt das ganze vollwertige Modularsystem im schicken 42-TE-Gehäuse quasi in die Manteltasche, klingt auf höchstem Niveau und ist aufeinander abgestimmt, trotzdem nach außen offen und Standards folgend. Etwas preislich höher angesiedelt und größer, dafür (nicht immer) weniger fummelig sind z.B. Behringers Nachbauten etwa von Roland System 100 oder von Moog-Systemen. Auch hier gibt es kein gut oder schlecht – die Systeme haben alle ihre Eigenarten, da ist guter Rat nicht einmal teuer, sondern oft nur verwirrend. :cool:

So oder so, ich wünsche Dir schon mal viel Spaß und Vernunft :)

Und in der Tat, Dr. Robert Moog war kein Profimusiker, noch weniger waren es übrigens Leo Fender oder Laurens Hammond, die ihre revolutionären Erfindungen, so die Sage, selber nie wirklich spielen konnten. Das hier ist ein wirklich bunter Kessel, also nur keine Berührungsängste. Grüße von einem ebenfalls Nicht-Musiker im klassischen Sinne. Denk einfach drüber nach, warum man in den meisten Sprachen Musikinstrumente spielt. :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank aljen für Deine ausführlichen und interessanten Ausführungen. Leider konnte ich gesundheitsbedingt eine Weile hier noch weniger als sonst aktiv sein. Ich werde erstmal mit dem was ich an Hardware habe meine Ideen spielerisch (und ohne mir selbst Druck zu machen) umsetzen und vieles ausprobieren, wo genau die Reise mich hinführt kann ich noch nicht sagen, aber vielleicht ist auch mehr der Weg das Ziel.
 


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