Musik Modular Diary

Nur Musik ist hier gefragt, pur! (nicht die komische Band, sondern…)
Re: Modular Diary 2012

Oh, ich ziehe immer nach dem patchen die Kabel wieder raus, bei mir steht nie ein Patch über Nacht, sollte ich vielleicht doch mal probieren.
Hab immer Angst, dass die Buchsen dadurch ausleiern. ;-)
 
Re: Modular Diary 2012

In den letzten Wochen habe ich (mal wieder) ziemlich viel in dem Buch "Experimental music..." von Michael Nyman gelesen und finde es immer wieder inspirierend. Das hat mich darauf gebracht (mal wieder) Musik von Philip Glass (vor allem "Music in similar motion") und von Frederic Rzewski ("Coming together / Attica") zu hören.
Außerdem habe ich vor zwei Wochen mein System um einen Wogglebug und einen Piston Honda erweitert.

Beides wollte ich mal kombinieren:

Stimme 1: der Piston Honda geht parallel durch einen Borg-Filter und einen A-120, beide mit viel Resonanz. Ein mit zwei langsamen LFOs gefütterter JAG moduliert die Wellenform des PH und beide Filter-Cutoffs, die werden auch noch von verschiedenen Wogglebug-Ausgängen moduliert. Noch Phasing (EHX Small Stone) und Hall (Adrenalinn III) drauf, dann gibts einen lebhaften Drone für das ganze Stück.

Stimme 2: ich habe den "additiven Prozess" aus Rzewski o.g. Stücken "ausgeliehen": man nimmt eine Tonfolge 1,2,3,4 und spielt sie stattdessen wie 1, 1,2, 1,2,3, 1,2,3,4, 2,3,4, 3,4, 4 (die Anzahl der Töne quadriert sich also). Das habe ich mit der Tonfolge D,F,G,A,G,F zweimal gemacht, ergibt eine Sequenz aus 1296 Tönen. Die habe ich (per Hand in 10 Anläufen) in einen Sequenzer eingegeben. Die Sequenz wird von einer Stimme A-110 Sägezahn -> A-121 Lowpass -> A-116 Waveshaper gespielt, an der so ziemlich alles durch JAG, LFOs, Random-S/H moduliert wird, bis sich die Sequenz eigentlich ständig verändert. Dann noch Delay und Hall aus dem Boss RE-20 drauf.

Voila:

src: http://soundcloud.com/mr183/double-additive-for-s
 
Re: Modular Diary 2012

Navs schrieb:
Mehr A-137-2: http://navs.bandcamp.com/track/fist-full-of-pulses

4 VCOs zu den CV Eingängen, keinen 'normalen' Input = Pulses statt Saws!

:D
ou mann, einfach nur geil was da für klänge drin sind.
bin sehr überrascht und jetzt das erste mal neugierig auf das modul.
thanks

Q960 schrieb:
na dann! Nichts spektakuläres, aber mein heutiges Geplänkel... :selfhammer:

[ http://soundcloud.com/lpg/lost-cake (•Soundcloud AUDIOLINK) ]
wunderbar anzuhören. :D
 
Re: Modular Diary 2012

hatte dasselbe gedacht :lol:
bin erstaunt was ihr mit euren kleinen euroacks so anstellt.
 
Re: Modular Diary 2012

Klasse was ihr hier in letzter Zeit abliefert :supi:
Da möcht ich auch mal was von mir posten, nen kleiner Patch von heute:
src: http://soundcloud.com/steckdose/modular-jam-i
Ich glaube mein Modular ist das am langsam wachsenste weltweit :selfhammer:
Dafür ist seitdem ich damit angefangen habe, bis auf meinen Shruthi, mein gesamtes restliches Zeug uninteressant geworden :heul:
 
Re: Modular Diary 2012

Hallo zusammen!

Gestern habe ich - mit der gleichen Technik wie schon vor einiger Zeit (siehe mein Beitrag vom 29.01. oben) - drei Oszillatoren (2xA-110, Piston Honda) auf reine Frequenzintervalle gestimmt, besonders prominent eine reine kleine Septime (Frequenzverhältnis 7:4). Die drei Oszillatoren gehen separat durch resonate Filter (A-120, A-121, Borg) mit diversen LFO-Modulationen. Der ganze Akkord wird von einem Filterrhythmus aus der Adrenalinn III gegatet. Zusätzlich triggern die Random Bursts eines Wogglebug einen frequenzmodulierten Anti-Oscillator im Bass-Bereich.
Dazu kommen noch drei Mikrophonspuren: zwei Spuren mit langgezogenen Tönen aus einer orientalischen Doppelblatt-Bambusflöte, sowie eine Spur mit einer tibetanischen Klangschale.

src: http://soundcloud.com/mr183/seventofourdub
 
Re: Modular Diary 2012

So, schon wieder ich: ein Drone aus Anti Oscillator und Piston Honda, die durch A-120- bzw. Borg-Filter gehen, mit diversen Filtermodulationen. Dazu Bass-Sequenzen aus A-110 durch A-121 und EHX Small Stone. Als nicht-modulare Spuren noch Gesang und Percussion (mit Live-Effekten verfremdet). Klingt am Ende etwas drüber und öhm... psychedelischer als gewollt, daher auch der blöde Titel:

src: http://soundcloud.com/mr183/in-a-stone-of-light

Bei der Gelegenheit mal eine Frage: ich poste hier im Diary fleißig alles was ich seit Anfang des Jahres so mache und bin auch glücklich damit, hauptsächlich scheint dieser Thread aber so eine Art Dokumentation zu sein, wer an welchem Wochenende mal Zeit für Musik hat ;-) oder ist dieses Diary irgendwie anders gedacht? Sollte ich besser bei den Tracks / Tracks in Arbeit posten und mich der dortigen harten Jury stellen?
 
Re: Modular Diary 2012

Naja, wie immer hat eigentlich jeder so seine eigene Interpretation. Für mich ist das Diary da um mal so zeigen was beim Patchen am Modular so bei rum kommen kann, wenn nicht gleich ein fertiges Stück raus springt.
 
Re: Modular Diary 2012

Naja, wie immer hat eigentlich jeder so seine eigene Interpretation. Für mich ist das Diary da um mal so zeigen was beim Patchen am Modular so bei rum kommen kann, wenn nicht gleich ein fertiges Stück raus springt.

Na, dann bin ich ja richtig her, denn fertiger werden meine Sachen nicht. Ich nehme das alles in einem Rutsch auf, vielleicht noch minimale Edits in Live, aber das war's dann. Danach ziehe ich die Strippen, das ist also nicht wiederholbar. Für ein fertiges Stück müsste ich an den Ideen herumfeilen, vernünftig mischen usw. - ich weiß überhaupt nicht, wie mischen (geschweige denn "mastern") geht, und das ist auch nicht das, was mich besonders interessiert. Mir gehts nur um die Patchideen. Das ist also wohl wirklich hier richtig aufgehoben - danke für die Aufklärung!
 
Re: Modular Diary 2012

MR schrieb:
Bei der Gelegenheit mal eine Frage: ich poste hier im Diary fleißig alles was ich seit Anfang des Jahres so mache und bin auch glücklich damit, hauptsächlich scheint dieser Thread aber so eine Art Dokumentation zu sein, wer an welchem Wochenende mal Zeit für Musik hat ;-) oder ist dieses Diary irgendwie anders gedacht? Sollte ich besser bei den Tracks / Tracks in Arbeit posten und mich der dortigen harten Jury stellen?
Diary heisst Tagebuch.
die Idee des Diary war zu zeigen was die tägliche Modularsynth realität ist,
das tägliche gedudel.




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die idee war aber auch zu zeigen das modular kein allheilmittel ist,
das ganze relativ eingeschränkt ist, auch wenns 10k und mehr gekostet hatte, speziell sequenziermässig
und das tägliche gedudel ziemlich ernüchternd sein konnte.
...Illusionen rauben


die Idee war nicht wirklich dass hier "produziertes" gepostet wird.
wir waren ne gute gruppe an leuten die +- gemeinsam ins modular gestartet waren,
und so war es auch ein diary unseres fortschritts und unserer wachsenden systeme.
Ein thread wo wir einander zeigten wo wir stehn, was uns grad spass macht, welches neue goodie neu dazugekommen ist usw.

Heute ist alles anders.
Heute bekommt man für bezahlbares geld sehr leistungsfähige setups.
die ganzen modularnoises haben sich etabliert , man braucht sich nicht dafür zu schämen :lol: ;-)
auch kleinere sequenzersetups bieten möglichkeiten die damals fast undenkbar waren.
Dazugekommen sind superbe FX die bezahlbar sind etc.
Viele leute wollen eher samples generieren denn ganze tracks hinjammen........alles anders heute



die leute die sich für modular interessieren finden hunderte von Demos auf youtube und sonstwo.
Das gabs damals nicht. Es gab glaube ich keine modularforen, schon gar nicht im deutschen raum.
Die "szene" war eher nur als Synth DIY organisiert oder dann gabs die yahoogroups in denen man eher erst gelandet ist wenn man schon was dastehen hatte

D.h. die grundvoraussetzung und der sinn des Modulardiary sind heute eine komplett andere.
Ich finde es hat platz für alles. alles was zeigt was modular kann und bietet passt hinein.
auf der andern seite finde ich aber auch dass "produziertes" leicht kontraproduktiv sein könnte.
Es kann bei anderen ne drucksituation entstehen lassen mit seinen tracks gegen andere anstinken zu wollen oder müssen.

Ich denke das ist jetzt hier ne art szenentreff im netz, nicht mehr die anfängerfundstelle für soundschnipsel, von daher passt alles denke ich.
Kann man aber auch fertige tracks bei "tracks" posten und hier verlinken als eine möglichkeit.
nett wären angaben zum "produktionsstatus" wenns in irgend ner weise mehr als nur ne jam ist. .........einfach dass man es eisnchätzen kann.
Das fände ich nett.


ansonten wie ACA sagt:
"keep it simple"
und im sinne vom moogulator: "keep it open"
mich freuts wenn das hier lebt udn wenn ein forum kreativ und konstruktiv genutzt wird.




punky,
der das Modulardiary ins leben gerufen hat

:peace:
 
Re: Modular Diary 2012

Danke für die Erläuterung zur Historie des Modular-Diary - ich hatte vor meinem ersten Posting hier mal probiert zurückzuverfolgen, wie lange es das eigentlich schon gibt, habe die Anfangsgründe aber nicht erkunden können.

Aber o.k., dann mache ich das mal so: das Ergebnis vom letzten Wochenende steht hier in der Abteilung Tracks (das erste Stück, die beiden anderen hatte ich schon hier im Diary). Und den Produktionsstatus erläutere ich auch gerne:

letzten Donnerstag habe ich an einem Drone gebastelt, der einerseits eine eigene "Obertonmelodie" haben sollte, andererseits sollten alle Modulationen semi-zufällig vom Wogglebug kommen. Das war die Vorgabe für mich. Erster Bestandteil ist ein A-110 Sägezahn durch ein A-120-Filter, ganz schlicht. Vier Ausgänge eines A-160-Clock-Dividers gehen in vier Eingänge eines Mixers, dessen Ausgang moduliert die Filterfrequenz (damit ergibt sich eine "Melodie" aus 16 verschiedenen Fiölterfrequenzen). Der Clock-Divider wird mit den halbzufälligen Clock-Signalen eines Wogglebug getriggert.
Zweiter Bestandteil ist ein Piston Honda durch ein Borg-Filter, die Wavetable-Adressierung des PH wird vom Wogglebug moduliert.
Alles zusammen bekommt noch ein paar LFO-Modulationen.

Diesen Drone habe ich dann direkt in Live aufgenommen, dabei minimal geschraubt, bis ich das Gefühl hatte, es ist lang genug und ich habe alle Facetten dieses Drones gehört. Ergab so ca. 10 Minuten.

Dazu wollte ich eigentlich - wie beim letzten Stück - noch Gesang und Percussion aufnehmen, aber dann war mein Mikro kaputt. Ist zwar OT, aber kann jemand ein einfaches Gesangsmikro empfehlen? Ich hätte da gerade Bedarf...

Zum Glück lag gerade am Samstag mein Neuerwerb, ein A-124 Wasp-Filter, in der Post. Ich wollte nur mal eben ausprobieren ob es funktioniert und war sofort begeistert! Um die ganze Bandbreite der möglichen Sounds auszuprobieren, habe ich folgendes gepatcht: Anti-Oszillator -> A-124 -> VCA. die Tonhöhe des AO wird durch eine kleine Sequenz aus dem MAQ16/3 gesteuert. Die Clock des MAQ geht in den A-160/161, und zwei Clock-Teilungen triggern zwei S/H, die einfach nur Zufallsspannungen bekommen. Die zwei S/H-Ausgänge gehen in die Eingänge des JAG, und die 8 JAG-Ausgänge modulieren alles, was den Sound ergibt, nämlich das Wavefolding des AO, Cutoff-Frequenz am A-124, Envelope-Amount für den A-124-Cutoff, Mischung der beiden Ausgänge des A-124 und noch ein oder zwei Parameter. Alles geht durch ein 3/8-Delay eines Boss DD-20.

Dann habe ich ausprobiert, ob diese Sequenz nicht zufällig zu meinem gescheiterten Drone-Projekt passt - nach langem Stimmen passte es tatsächlich. Die kurze Sequenz ändert sich stetig dadurch, dass ich Start- und Zielschritt am MAQ per Hand verändere. Ca. 8 Minuten "Jam" habe ich dann aufgenommen, das ist die zweite Spur.

Am Sonntag habe ich dann als Kontrast zu diesem beiden modularen Sounds noch an meinem uralten Hohner HS-1 (=Casio VZ10, der mit der Casio-eigenen PD-Synthese) eine Melodie zu einer Obertonskala improvisiert.

Beim Anhören dieser drei Spuren gestern fand ich meine Improvisation dann viel zu kitschig, also habe ich sie mit Granulareffekten aus Live so weit zerstört, dass man nur noch ein leicht strukturiertes Rauschen hört.

Die anderen Spuren haben noch etwas Reverb, Stereobreite (alles aus dem Modularsystem klingt mir oft zu Mono) und Sättigung bekommen.

Der Produktionsstatus des Stücks ist also - drei Jams mit minimalen Edits. Und mehr kann ich daran auch nicht mehr machen, da alle Kabel schon wieder gezogen sind.
 


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