Mischpult - ein paar grundlegende Fragen

Cellotron

Cellotron

4Voice kolophon
Liebe Gemeinde,

vielleicht kennt ihr es: erst hat man ein Gerät, plötzlich sind es mehrere und nun wäre es schön, wenn die Infratruktur sich ebenso anpassen würde?
Ich möchte DAWless ein wenig herumspielen und eben mehr als ein Gerät gleichzeitig über meine Monitore schicken, also bspw. blubbert ein Synthesizer eine Sequenz, mit einem anderen spiele ich etwas dazu, oder 2 blubbern und ich spiele Cello oder Gitarre dazu.
Bisher nehme ich in der (noch immer) Kennenlernphase immer einen her und spiele halt direkt in die Monitore.
Alternativ habe ich natürlich einen Mac mit Logic und ein Motu 4, ich möchte aber gern auch ohne Rechner musizieren können.

Equipment bisher:
Take 5, Matriarch, Argon 8x - alle Stereo, also entsprechende Eingänge wären schön, dazu 4 Moogs ohne Tastatur (Studio 3 und Minitaur).

Ein kleines Mischpult wollte ich für das Studio 3 sowieso schon haben, um Panning und Effekte nutzen zu können, jenseits des beiliegenden Minimixers, der ja nur in Mono addiert.
Und nun vielleicht gleich eine Nummer größer, aber immer noch klein und schnell umrüstbar?
Wie schaltet man das am sinnvollsten zusammen?

Bei den Mischpulten habe ich mich mal ein wenig eingelesen, das ist für mich aber eine neue Welt: digital, analog, welche Eingänge und wieviele, Multitrackrecording oder nicht...
Die Kröte mit der Effektsektion habe ich schon geschluckt, also daß immer nur ein Effekt global für alle Kanäle gilt.
Andererseits gibt es Mixer mit "Inserts", das habe ich aber nicht verstanden: entweder stecke ich das Instrument in den Effekt und von da ins Mischpult, oder das Instrument direkt ins Mischpult - wie wird dann der Effekt verkabelt?
Strymon Nightsky würde ich z.B gern verwenden, aber dann auch wieder in Stereo...

Sorry, falls das alles noch etwas chaotisch klingt, aber vielleicht erkennt oder versteht ihr meine Situation aus eurer eigenen Erfahrung heraus und könnt mir Empfehlungen geben. Vielleicht stellt sich heraus, daß am Ende doch einfach ein größeres Interface besser wäre - aber dann muß der Rechner immer mitlaufen, richtig?

Danke für alle Hinweise!
 
Andererseits gibt es Mixer mit "Inserts", das habe ich aber nicht verstanden: entweder stecke ich das Instrument in den Effekt und von da ins Mischpult, oder das Instrument direkt ins Mischpult - wie wird dann der Effekt verkabelt?
Strymon Nightsky würde ich z.B gern verwenden, aber dann auch wieder in Stereo...
typischerweise steckt man den Synthesizer in den Input des Mischpults. Der Insert auf diesem Kanal hat zwei Signal-Leitungen... eine schickt das Signal raus und die andere führt es wieder zurück. Ein typischer Anwendungsfall wäre ein Compressor auf ner Bassdrum. Also steckst du die Leitung die das Signal des Tracks herausleitet in den Input des Compressors, der tut sein Werk und gibt es am Output raus. Da verbindest du das andere Ende des Kabels , wodurch das komprimierte Bd-Signal ins Mischpult kommt. Die BD klingt komprimiert.

Prinzipiell geht das mit jedem anderen Effekt genauso. Aber Effekte wie Delay und Hall verwendet man eher auf nem (Aux)Send-Return.. sprich du kannst das Signal aus mehreren Kanälen an den Effekt schicken und über einen Stereo-Return dem Hauptmix zuführen.
Wenn Du den Night-Sky in echtem Stereo verwenden willst also sowohl am Input und Output wird ein bisschen komplizierter, da die meisten kompakten Pulte keinen Stereo-Send haben.
Da könnte man sich aber mit einem möglicherweise vorhandenen Grouptrack behelfen oder guckt sich mal den SSL (Big)Six an.

Und dann gibt es da noch Ptachbays... wenn du mehrere Effekte und Synths hast kann man damit die Singalwege halbwegs flexibel umrouten .. aber das wäre nochmal n eigenes Thema.

Ein Yamaha MG16X könnte ein passables Gerät mit solider Preis-Leistung sein. Die erwähnten SSL sind toll, aber relativ teuer.
 
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Manche Audio Interfaces lassen sich so einstellen, dass sie ohne PC immer noch als Mixer fungieren, manche Mixer können mehre Audio Tracks per USB an den Rechner schicken.

Die Kröte mit der Effektsektion habe ich schon geschluckt, also daß immer nur ein Effekt global für alle Kanäle gilt.
Kommt darauf an wieviele AUX-Sends der Mixer hat, damit lassen sich externe Effekte einbinden.
Andererseits gibt es Mixer mit "Inserts", das habe ich aber nicht verstanden: entweder stecke ich das Instrument in den Effekt und von da ins Mischpult, oder das Instrument direkt ins Mischpult - wie wird dann der Effekt verkabelt?
Idealerweise kannst du dann im FX per Dry/Wet Einstellen wie viel vom Effekt du zu Signal mischen willst. Ein Insert wirkt dann halt nur auf diesen Kanal
Folgender Artikel könnte helfen:
 
Danke, das hilft mir schon mal.
Ganz so kompliziert will ich wohl erst mal nicht denken, "Patchbay" habe ich schon mal gehört, schiebe ich aber auf die lange Bank.
Irritiert war ich wegen der Inserts bei den kleinen Mackie-Pulten, dort gibt es einen Eingang und direkt dabei einen "Insert" in Gestalt einer einzigen Klinke, wo ich mindestens zwei erwarten würde, wie beim FX-Loop an einem Amp.
Die Yamaha-MG haben die erst gar nicht...

Um eine komplette (dauerhafte) Studio-Verkabelung geht es mir wohl nicht, eher wechselnde Setups, mal ein einfaches Beispiel:
Ich schnappe mir das Moog Studio, Nightsky und das Pult.
DFAM und Subharmonicon laufen über Hall aus dem Pult, die Mother 32 schicke ich über das Nightsky in einen Stereokanal.

Effekte sind auch nicht das Wichtigste, Matriarch und Take 5 brauchen eigentlich nichts. Wichtiger wären also genug Stereo-Eingänge. Mache ich einen Denkfehler, wenn ich auch 2x Mono für 1x Stereo hernehmen würde?

Gefallen würde mir bspw. das Yamaha hier:

Was wäre dagegen vom Zoom zu halten:

Das hätte, wenn ich es richtig verstehe, ja sogar Multitrackrecording, was schon auch interessant sein könnte?
Manche Audio Interfaces lassen sich so einstellen, dass sie ohne PC immer noch als Mixer fungieren

Hättest du dafür vielleicht ein Beispiel?

Ach so, dies noch: viele Pulte haben viele reine Mic-Eingänge, die brauche ich eigentlich gar nicht. Lieber sind mir die kombinierten Mic/Line, da stehen aber sowohl Yamaha als auch Zoom gut da.
 
das M4 kenne ich nicht - aber die größeren motu interfaces sind alles digitalmischersummierer, die auch ohne PC funktionieren.

das heißt, dass man am setup rein garnichts ändern müsste, wenn man ohne PC etwas hören will, man wählt nur eine andere einstellung am interface.
 
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Irritiert war ich wegen der Inserts bei den kleinen Mackie-Pulten, dort gibt es einen Eingang und direkt dabei einen "Insert" in Gestalt einer einzigen Klinke, wo ich mindestens zwei erwarten würde, wie beim FX-Loop an einem Amp.

Wie oben schon erwähnt wurde, läuft das Signal bei einem Insert über diese einzelne Buchse raus und wieder rein, wozu du dann zb so ein Kabel bräuchtest:


Weil du Mackie erwähntest, dort wird es auch in den manuals erklärt:

Screenshot 2024-03-07 at 02-39-01 473565__home_httpd_data_media_data_d_profxv3_om_.pdf.jpg

Mache ich einen Denkfehler, wenn ich auch 2x Mono für 1x Stereo hernehmen würde?

wenn du meinst einen Stereo Synth auf 2 Mono Kanäle zu verteilen, nein, kein Denkfehler, also ja das geht.
Dann stellst du das Panorama am Mischpult Kanal in dem der linke Synth Ausgang liegt, auf links und beim anderen auf rechts.
 
Ich habe 2 von diesen Dingern als Submixer im Einsatz: https://www.thomann.de/de/behringer_rx1602_v2.htm
Damit hat man 8 Stereokanäle zur Verfügung, aber Inserts/Sends usw. gibts nicht (nur einen Monitor-Send, den man als Mono-Auxweg verwenden könnte).

Wenn du einige mono- und einige Stereosynth hast, wäre es aber vermutlich flexibler, einen Mixer mit Monoeingängen (2 lassen sich ja wie gesagt als L+R gruppieren) oder einigen Mono- und einigen Stereokanälen zu verwenden.
 
Ach so, dies noch: viele Pulte haben viele reine Mic-Eingänge, die brauche ich eigentlich gar nicht. Lieber sind mir die kombinierten Mic/Line, da stehen aber sowohl Yamaha als auch Zoom gut da.
das sind immer kombinierte MIC/Lineeingänge … aber ja aus unerfindlichen Gründen bauen die Hersteller immer viel zu viele MIC-Preamps ein . Wer schließt denn 8 Mikrofone an ein 12 In Pult?
Ich hätte lieber 12 Stereo Ins und Stereo Aux als Standard
 
Wer schließt denn 8 Mikrofone an ein 12 In Pult?
Kick, Snare, Hihat, 3 Toms und die Becken - das frisst schon einiges, und wenn du dann noch Bass und die Strat per Mic vorm Amp abnimmst, sind 12 bald knapp.
So ne Top40-Hobbyband ist natürlich ne etwas andere Zielgruppe als der Synth-Producer ...
 
Das hätte, wenn ich es richtig verstehe, ja sogar Multitrackrecording, was schon auch interessant sein könnte?
Wenn Dich Multitrackrecording interessiert, dann würde ich mal einen Blick auf das Tascam Model 12 werfen:

Das Zoom L8 würde ich nur zum mitschneiden benutzen wollen, wenn ich es richtig sehe geht z.B. Punch-In/Punch-Out nicht über einen Fußschalter, was z.B. nervig ist, wenn Du Dein Cello aufnehmen möchtest.
 
Kick, Snare, Hihat, 3 Toms und die Becken - das frisst schon einiges, und wenn du dann noch Bass und die Strat per Mic vorm Amp abnimmst, sind 12 bald knapp.
So ne Top40-Hobbyband ist natürlich ne etwas andere Zielgruppe als der Synth-Producer ...
ich würde meinen, das sowas doch eher die Ausnahme ist.. bzw die Hersteller auch Verianten ohne Mic-Pres anbieten könnten.

Mein Metric Halo Interface gibts in 3 Varianten: ohne Pres, mit 4 oder 8 Preamps. Die Version ohne Preamps kostet 1000€ weniger als die mit. (ich hab die mit 4 genommen)
 
Wenn Dich Multitrackrecording interessiert, dann würde ich mal einen Blick auf das Tascam Model 12 werfen:

Das Zoom L8 würde ich nur zum mitschneiden benutzen wollen, wenn ich es richtig sehe geht z.B. Punch-In/Punch-Out nicht über einen Fußschalter, was z.B. nervig ist, wenn Du Dein Cello aufnehmen möchtest.
mir käme ein Pult mit nur 2 Aux Sends nicht ins Haus 🤷‍♂️
 
bzw die Hersteller auch Verianten ohne Mic-Pres anbieten könnten.
Das wäre durchaus wünschenswert. Den anderen Einsatzzweck (Gitarrenlastige Band mit Drums und 2 Sängern im Proberaum aufnehmen) hatte ich aber auch schon einige Male im Leben ...
 
Den anderen Einsatzzweck (Gitarrenlastige Band mit Drums und 2 Sängern im Proberaum aufnehmen) hatte ich aber auch schon einige Male im Leben ...
völlig klar... aber das es auf dem Markt quasi kein Pult gibt ohne (oder nur z.B. 2 ) Mic Pres wundert mich. Die Hersteller könnten doch Geld sparen. (aber vermutlich kosten einfache Mic Pres nur wenige Cent so das sich der Aufwand nicht lohnt ein anderes Produkt zu entwickeln.)
 
aber das es auf dem Markt quasi kein Pult gibt ohne (oder nur z.B. 2 ) Mic Pres wundert mich.
Es gibt doch nicht wenige "Line-Mixer", oder?
Persönlich bin ich über ein paar Pre-Amps nicht unglücklich, aber 10 Stück davon brauche ich auch nicht. Klar dürfte sein, das die in den meisten Fällen tatsächlich nicht besonders hochwertig sind ...
 
…das hier fand ich in so einem Kontext immer sehr interessant - scheint es aber wohl schon wieder nicht mehr zu geben:

 
Hättest du dafür vielleicht ein Beispiel?
So 80-95% der Mehrkanal Interfaces mit eigener Stromversorgung, einfach mal nach Standalone Mode im PDF Manual suchen. Meist lässt sich einfach nur ein Standby Mode in der Mixer Software einstellen, an dem sich dann im PC/Mac freien Betrieb nicht mehr viel ändern lässt, manche bieten aber auch im Standby Betrieb noch div. Möglichkeiten zur Steuerung am Gerät und/oder per Smartphone/Tablet App.
 
Gefallen würde mir bspw. das Yamaha hier:

Was wäre dagegen vom Zoom zu halten:

Das hätte, wenn ich es richtig verstehe, ja sogar Multitrackrecording, was schon auch interessant sein könnte?
Das Yamaha besitze ich seit einigen Jahren und benutze es als LiveMixer für meine Keyboards.
Die Yamahamixer der Serie sind robuste und sauber klingende Geräte. Das 10XU hat eine FX Sektion eingebaut, die ganz ok ist, aber mit einem wertigen FX Gerät nicht wirklich mitkommt. Kann dafür verschiende FX machen (Delay, Hall, ich glaube auch Spezielleres... benutze ich nie.
Den FXWeg kann man ausklinken und stattdessen ein externes Gerät einschleifen (Wie weiter oben schon beschrieben). Ich benutze den FX Send um auf der Bühne meinen Monitor abzusplitten und mein Monitoring selber zu machen.
Wie einige andere Pulte dieser Bauart (auch von anderen Herstellern) ist es recht flexibel mit verschiedenartigen Eingängen und Möglichkeiten.
Das Audiointerface ist solide, überträgt aber nur das Stereo Summensignal an einen Computer. Also 2 Spuren Mix.
Die Main Outs sind symmetrisch ausgelegt. Das ist nicht bei allen Pulten dieser Art so und ein Pro-Kennzeichen. Verhindert Brummen auf der Bühne. Kann aber auch mit Klinke benutzt werden, sind Kombistecker, so wie die Eingänge auch.

Das Zoom darunter habe ich nicht, hatte mir es aber aus einem anderen Grund vor ein paar Tagen angeschaut.
Ohne Garantie sage ich das jetzt:
Es kann soweit ich das verstanden habe gleichzeitig max 4 seiner Kanäle an einen Computer als Interface weiterreichen, aber nicht alle.
Es kann dafür selbständig alle Kanäle aufzeichnen, wie eine digitale Bandmaschine. Gespeichert wird auf eine Karte (SD-Karte?) meine ich. Die Auflösung ist aber nicht so hoch, aber okay. Soweit ich mich erinnere auf CD-Niveau. Reine Interfaces können da höher. Muss aber nicht stören.
Könnte ein praktisches Werkzeug sein. Aufgenommene Spuren kann man ja auch später in eine DAW laden und da weitermachen. Ich glaube das ist eine Menge "Bang for the Buck".
Ein ideales Gerät wenn man als kleine Band Aufzeichnen will. Als Einzel-Synthmusiker auch nicht schlecht, aber hat Features dieman nicht so braucht. Z.B. mehrere Kopfhörerausgänge.
Über die Qualität oder Haltbarkeit kann ich nichts sagen. Lies mal Kundenmeinungen darüber nach.

Das weiter unten im Thread gezeigte Tascam ist ein beliebtes und verbreitetes Gerät, das ähnlich wie das Zoom funktioniert, aber eine höher ausgestattete Variante darstellt. Alles mehr.
Ob und mit wie vielen Kanälen es auch als Interface agieren kann, weiß ich nicht. Über das Gerät wird aber öfter gesprochen, auch im Ausland. Scheint gut zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hab einen thread bei gearnews gefunden bei dem 3 Leute über 4 Jahre ein Netzteil Problem haben ... weiß ich nicht ob man daraus eine generelles Problem ableiten kann
Kann man. Ich hatte das hier schon mehrfach geschrieben, im Netz gibts an vielen Stellen entsprechende Berichte, auch in der deutschen Synthesizer-Stammtisch Gruppe auf Facebook. Inzwischen hat auch das MTK von "Radikal-Jörg" den Geist aufgegeben (den hatte ich mal drauf angesprochen, aber er meinte bei seinem sei noch alles gut), genau wegen des Netzteils. Wenn die da den gleichen Murks gemacht haben wie bei der EFX-Serie, wo das proprietäre Schaltnetzteil mit auf dem Effektboard sitzt, kann man das nichtmal gegen irgendein Standardteil austauschen, sondern braucht immer das Spezialbauteil. Ich hab mich bei diesem Thema auch schonmal mit einem hier mitschreibenden "Produktspezialisten" angelegt, der mir das mit dem Aufbau absprechen wollte ...
 
Gefallen würde mir bspw. das Yamaha hier:
Solides Teil, mit dem kann man nix falsch machen. Ich hab das Kleinste aus der Serie, und die haben alle eins gemeinsam: Der Kopfhörerausgang ist komplett unabhängig vom Masterregler, man kann also alles abhören ohne ein Signal "nach draußen" zu geben.

Was wäre dagegen vom Zoom zu halten:
Abstand. Das Ding ist eher auf Podcaster ausgerichtet. Wenn, dann das größere Modell L-12 nehmen.

Hier mal copy/Paste aus meinem Rant-Thread zum Thema Multitracker (ergänzt durch einen Post im Nachbarforum):

Ich hab grad den Zoom L-8 hier, da hat der Hersteller auch wieder einen seltsamen Bock geschossen:

Im Normalbetrieb braucht der sowohl an Mac als auch Window Treiber (warum? Die größeten L Modelle sind per Schalter classcompliant), das kann man aber umgehen, indem man das Teil auf "iOS" im Interfacemodus einstellt. Das muß man aber machen, bevor man ihn an den Rechner ansteckt, und da die Stromversorgung nur über einen fuckin' MicroUSB geht, muß man Akkus/Batterien einsetzen, einschalten, Interfacemodus einstellen und dann gehts.
Dämlicher gehts echt nimmer. Waren offenbar andere Entwickler als beim H6, denn dort wurde beim Anstecken an einen Rechner gefragt, ob man Interface oder Kartenleser will, und bei Interface noch Stereo oder Multitrack. Hat man unter Windows den Treiber installiert, muß man an dieser Stelle immer Multitrack auswählen, sonst gehts nicht.

Außerdem gibts folgende Einschränkungen gegenüber dem größeren, kaum teureren L-12:

- Keine Kompressoren pro Kanal
- USB Hostport fehlt
- nur USB Power oder Batterie möglich, kein "richtiger" Netzteilanschluß
- keine mechanischen Schalter für Treibermodus und Samplerate
- keine Taster für die Individualmixe
- kein Direktzugriff auf Effekte
- keine eigenen Scene-Buttons


Das hätte, wenn ich es richtig verstehe, ja sogar Multitrackrecording, was schon auch interessant sein könnte?
Ja, hat es, sowohl als Standalone Recoder auf SD Karte als auch als Audiointerface. Ist aber mehr Recoder als Mixer, denn es wird direkt am Eingang digitalisiert, bei Hybridpulten wie den Presonus AR und den fast baugleichen USB-Onyxen von Mackie sind da noch richtige Preamps dazwischen.
Das führt zu Problemen beim Einpegeln. Bei analogen Mischpulten drehst Du die Lautstärke am Keyboard voll auf und regelst alles am Mixer (Gain, Fader), das geht bei den L-Modellen nicht, denn die übersteuern dann sofort, jedenfalls auf den Stereokanälen, die keinen Gainregler haben. Hier muß man wirklich mit der Lautstärke am Instrument entsprechend runtergehen, bei den Monokanälen kann man sich mit Gain und dem Einknopf-Kompressor behelfen, ein zuschaltbarer Limiter wäre besser gewesen, aber der wurde nicht eingebaut.

Bei den als Alternative genannten Tascams ist der Mixerteil analog, dafür haben die da das SD Karten Interface verbockt, das funktioniert nur mit den von Tascam "zertifizierten" Karten (da gibts ne Liste), bei allen Anderen gibts Störgeräusche, siehe Kommentare unter dem Amazona-Bericht zum Model 24.

Der leider nicht mehr hergestellte Behringer UFX1204 (und UFX1604) hat solche Probleme nicht, das ist ein solider analoger Mischer (abgeleitet vom größeren, ebenfalls nicht mehr gebautem Xenyx XL, welcher wiederum baugleich mit den alten Midas Venice Pulten ohne Interface ist) mit eingebautem Multitrack-Audiointerface und standalone Multitrack USB Recorder. Wird selten angeboten, aber ich glaube aktuell steht sogar einer im Marktbereich drin (und von einem Anbieter, von dem man bedenkenlos kaufen kann).
Ich hab auch noch so einen, der wird aber auch abgegeben, da ich für die Liveeinsätze was leichteres brauche.

Hättest du dafür vielleicht ein Beispiel?
Behringer UMC-404HD und UMC1820 zB.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, das ist ja wirklich eine großartige Fülle an Infos!

Das mit den Inserts habe ich nun verstanden, und ich kann das wohl vernachlässigen, für meine Anwendungen kann ich Effekte dann auch einfach vor den Eingang schalten, wie auch immer, da sehe ich kein Problem mehr.

Erschrocken war ich, daß die Phantomspeisung immer für (fast) alle Kanäle global geschaltet wird, habe aber rausgefunden, daß die nur an XLR-Steckern anliegt, mir also nicht alle Geräte mit Klinkenstecker explodieren, falls ich den Schalter mal versehentlich drücke :cool: .

Mein Bedarf beginnt sich nun zu spreizen:
einerseits möchte ich ein möglichst einfaches und kleines Mischpult, um mich bspw. mit dem Moog Studio mal irgendwo anders hinzusetzen als im Kellerstudio, also flexibel, und da ist mir das Yamaha selbst in der Version ohne Fader schon grenzwertig, aber noch OK. 8er scheint es nicht zu geben und das 6er reicht nicht.
Aufgrund der plausiblen Empfehlungen von euch werde ich mir das dann einfach mal bestellen und erste Erfahrungen sammeln.

Andererseits werde ich aber langfristig auch ein größeres Interface benötigen, und da ist dann die Idee eines hybriden Mixers schon naheliegend, der dann gern fest verkabelt unten stehen kann.
Das Zoom schließe ich schon mal aus, bleiben Tascam Model 12 und Presonus, hier würde ich mich aber noch mehr einlesen, weil ich auch noch nicht genau weiß, worauf es mir ankommen sollte.
Die SD-Karten-Geschichte ist mir nicht wichtig, einerseits könnte ich ja die passenden kaufen, aber wenn ich was aufnehmen wollen würde, dann doch gleich in Logic.
Presonus gefällt mir besser, weil ich Anschlüsse oben lieber mag als hinten, mehr weiß ich noch nicht...

Wie muß ich mir das vorstellen: schließe ich das Pult am Mac an und habe dann 10 (oder 12, wie auch immer) Spuren zur Verfügung, analog zu den Kanälen? Oder kann sogar jede mehrfach abbilden, wenn ich bspw. die Gitarre, die in Kanal 3 steckt, mehrmals aufnehmen möchte? Natürlich nacheinander.
Und wie ist das mit Latenzen? Mein Motu macht diesbezüglich richtig Spaß.
 
@Cellotron :
Wenn gebraucht in Frage kommt und du halbwegs gute EQ's und Routing Möglichkeiten suchst, empfehle ich die Soundcraft M-Serie, zb das M-12.
Hat auch Direct Outs / Kanal und SPDif Summen-Ausgang.
Ich hatte mein letztes M12 gebraucht um 125 Euro gekauft (allerdings vor Ort antesten können) und kenne nichts besseres in der Preisklasse.

Test zb hier:
https://tapeop.com/reviews/gear/32/spirit-m12-mixer/
 


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