Klangrausch schrieb:
Hallo,
ich bin neu hier im Forum, und habe mich angemeldet, weil ich zum einen schon immer von Synthesizern begeistert war (bin mit Kraftwerk aufgewachsen) und zum anderen nun vor der Entscheidung stehe, ob ich mir den Minimoog Voyager oder den kommenden Sub 37 kaufen soll. Ich bin kein Musiker sondern spiele nur hobbymäßig, deshalb ist mein Wissen über Syntheszier auch nicht soo groß. Mich würde interessieren, wie groß den die Unterschiede zwischen den beiden Geräten sind, mal abgesehen davon, das der Voyager viel teurer ist und sie sich optisch unterscheiden? Welche Vorteile hat der Voyager gegenüber dem Sub 37?
Würdet ihr jemanden, der das Gerät "nur" hobbymäßig verwendet eher den V oder den Sub empfehlen?
Ich würde gerne damit spielen, experimentieren und später auch Songs / Stücke aufnehmen wollen. Als PC dient mir ein iMac mit OS X 10.9. Bräuchte dann auch entsprechende Software.
Bisher habe ich ein Yamaha Keyboard gespielt, was aber für mich nicht soo geeignet war, da man damit ja rein gar nicht weiter experimentieren konnte. War nur ein einfaches MIDI-Keyboard, das ich schon vor längerem verkauft habe. Möchte mir nun meinen Traum erfüllen und endlich einen Moog kaufen - war bisher finanziell gesehen einfach nicht möglich.
Gruß,
Klangrausch
Erstmal ist der Sub im Format kleiner und günstiger, er hat 2 OSCs und 2 LFOs, der V'ger 3 OSCs aber einen LFO, es gibt sogar noch den VoyagerXL, der hat dann sogar mehr an Verbindungskram. Um es mal so zu sagen - die 3 OSCs sind anders und bieten potentiell etwas mehr an an Möglichkeiten was der Duophonie des Sub37 in einer anderen Weise wieder herauszuholen ist, da du damit zumindest Intevalle greifen kannst und - ich muss sagen, dass das für Sync und FM Sounds ganz gut ist als Ausdrucksmöglichkeit - aber es ist wichtig was du selbst macht, wie du spielst und so - aber das kann man ja alles aneigenen. Yamaha - Keyboard klingt nicht nach Synthesizer oder bist du einer derer, die "Keyboard" synonym für Synth setzt (das ist vollkommen ok, ist einfach nur ne Frage)..
Hobby oder nicht, Moog ist relativ teuer, es gibt auch andere. Wenn du Kraftwerk sehr magst ,dann magst du ggf. wirklich einfach auch den Moog-Sound. Sie haben ihn früher viel eingesetzt.
Mit deinem Computer kannst du den Moog oder was immer mehrspurig aufnehmen also Spur für Spur, das ist also nicht so schlimm ,aber polyphon ist schon anders. Da gibt es auch solche, die du nehmen kannst wenn du mehrstimmig einspielen willst, denn Polyphonie ist seit 1978 nicht mehr total unmöglich. Memorymoog und Co sind heute Sammlerstücke - dh - sowas muss man haben wollen und genau wissen ob man das will, sonst lohnt sich das nicht. Dazu ist genau der Memorymoog intern eine Katastrophe an Design, was außen genau das Gegenteil nicht so vermittelt. Also als erstes müsste so ein Teil erstmal aufgemöbelt werden, damit er lange hält, wenn das gut gemacht wurde, kann er aber auch lange halten.
Minimoog: Das ist in der Tat das Original - man kann Clones nehmen, es gibt da einige gute Teile und solche die zwar keine Clones sind, aber auch hochwertig und einen guten Sound. Und es ist möglich, dass Moog selbst irgendwann auch selbst auf diese Idee kommen kann, diese nochmal zum Kauf anzubieten. Sie sind nunmal noch immer gefragt. Wenn sie "doof" sind ohne MIDI wenn nicht, dann sinnvoll aufgedreht aber technisch gleich
Aber nun zurück - du kannst gern mal rein technisch Sub37 und Voyager mal in Zahlen anschauen, Loopbare Hüllkurven, Sequencer, der ganze Aufbau ist dort deutlich besser und für die Bühne und das Spielen gemacht als bei den anderen aktuellen Moogs. Das ist leider wirklich so. Wenn du also gern auf der Bühne drehst und Sounds total veränderst, ist er eigentlich das schlauere Design. Allerdings - er hat nur einen Tiefpass, der V'ger bietet 2 Filter wovon einer ein resonanzloses Hochpassfilter sein kann. Damit kann man freilich auch mehr machen. Die Menüfunktionen finde ich bei Moog allesamt sehr umständlich gelöst. Das haben andere besser gemacht.
Dieses Touchpad am V'ger finde ich nett, aber wirklich gebraucht habe ich es nie als ich einen hatte. Der Platz ist schon eher verschwendet. Allerdings kann man nicht alles bedienen und drehen weil er so groß ist, der Sub37 ist da etwas kompakter.
Der V'ger hat generell mit dem VX eine ziemlich nette Anbindung an Modularsysteme oder andere Analoge, da ist der Sub natürlich nicht so gut ausgestattet. Das MIDI im V'ger war sogar in der Lage 2 Signale von analog nach digital zu wandeln um so auch Signale aus der Modularwelt zu nutzen. Das war - muss ich zugeben - bisher das beste Interface was so nebenbei drin ist, wenn man seine Modulars sonst nicht großartig verMIDIiert hat.
Aber das ist ja nicht dein Problem zzt. - sei nur mal gesagt.
Also - schau mal, ob du den Sound so liebst, dass es ein Moog sein muss oder sein soll. Es gibt ja auch ab 300€ schon Analoge und ab 500 werden sie schon recht nett, und darüber geht dann auch noch dies und das wie zB bei DSI und so weiter..
Das sollte man schon erwähnen, ich gehe davon aber aus, dass du Moog wählst, weil du eben einen willst und den Sounds mehr magst als andere.
Presets - muss man nicht haben, Speicherbarkeit aber vielleicht - aber das ist nicht immer das Wichtigste, es gab auch von Moog eine Version ohne Speicher etc. den Voyager OS (old school).
Außerdem - es gibt ein paar Synths, die in die Richtung gehen..
Ich habe den kleinen Slim Phatty im Einsatz, den Sub37 kann ich mir gut vorstellen als Ersatz - weil besser als Performer-Ding. V'ger finde ich etwas ausladend aber sieht super aus, habe ihn aber wie du hörst verkauft, allerdings habe ich den Luxus das nochmal als Modularsystem zu haben - aus dem kann ich mir den Minisound 1:1 holen. Recht authentisch und polyphon ist auch der Andormeda - er ist nicht ganz so fett wie ein Memorymoog, aber das ist auch wichtig, denn sonst wäre es auch zu fett, einen Akkord auf 3-4 Phatties ist einfach kaum irgendwie zu gebrauchen. Je nach Musik vielleicht noch im Technobereich wo Bass und Lead EIN Sound sind, aber dann auch nur in bestimmten Bereichen.
Es gibt Details die da noch viele andere Optionen offen lassen, dies soll nur sagen - es gibt welche und die haben alle ihre Vor/Nachteile.
Wenn ich NICHTs sonst hätte, würde ich vermutlich so ein Ding wie den Andromeda oder sowas eher nehmen, weil dann kann man alles spielen, kostet die sehr speziellen tollen Moog Hüllkurven und so, aber hat eben viele Vorteile. Nein, den kann man eh nicht mehr neu kaufen, ist daher heute keine Alternative.
Und und und..
dh - je mehr du so weisst und erzählst, desto näher kann man sich an das heran schleichen was du ggf. gut brauchst.
Aber - bleiben wir bei Sub und V'ger - dann würde ich bei vielen Sachen den Sub sogar interessanter finden, aber - er klingt nach meinem Ohr etwas spitzer und aggressiver als die Nicht-Sub-Serie. Das ist nicht gravierend total extrem anders, aber anders. So wie ein Multimoog zum Mini? Hmm, nicht ganz, aber die Tendenz ist schon so. Der V'ger ist hochwertiger, ohne Frage. In allen Belangen. Aber es gibt ein paar ganz gute Sachen, zB haben die LFOs anständige Geschwindigkeiten im Sub37, im V'Ger musst du den VCO3 nehmen für FM aber - der trackt auch und der LFO geht nur bis 50 Hz dort. Es sind also Dinge, die sehr im Detail stecken bis hin zu der angesprochenen Klangnuance. Soweit erstmal.