Mayer Vibes

Encoder mit Spiel sind absolut kein Hinweis auf deren Qualität.
Stimmt, können aber .
Die Leichtgängigkeit im Mayer hat mich direkt an die – für mich – fürchterlichen Encoder des Modal Argon erinnert. Das war auch der Hauptgrund dafür, den Mayer, den ich gerne auch aufgrund seines Formfaktors gekauft hätte, liegen zu lassen. Leider. Die Kiste klingt schon richtig gut.
 
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Ist schon irgendwie heftig. Die Info aus solchen unqualifizierten Videos kann sich wie ein Lauffeuer verbreiten und schon wird ein fantastisches Instrument als Schrott abgestempelt. Die Geschichte kennt das.
Wobei das nicht nur auf youtube geschieht, sondern ganz viel auch in Foren, vor allem, wenn man ein Gerät frisch ausgepackt hat, irgendwas machen will, zb updaten, dann geht das nicht gleich,
weil Benutzerfehler, falsches USB Kabel oder oder oder und dann wird sofort online eskaliert und irgendwelche Geschichten über das Gerät verbreitet, worunter natürlich grade kleiner Hersteller leiden.
Und in 99,99% aller solcher Fälle war's dann ein Bedienfehler und oft korrigieren diese Leute dann nicht mal ihre posts, sondern lassen das einfach so stehen und 3 Seiten weiter steht dann nur "ach so,
hätte man mir ja gleich sagen können" oder ähnliche "Nettigkeiten".
 
Kann er denn mit Bestimmtheit sagen, dass der Synth nicht vorher schon mal von jemandem anderen betrieben wurde? Den Init Sound kann man easy überschreiben. Er schraubt nur am Oscillator, keine Ahnung ob der im Mix reingedreht war, die Page sieht man nicht. Und sind die Hüllkurven auf Standardeinstellungen... Man kann sehr viel einstellen am Vibes und in etwa auch so viel falsch einstellen.

Eine kurze Nachricht an Mayer und ihm wäre geholfen worden. Aber man investiert die Zeit lieber in Videos um klicks zu generieren...
Hallo Synthmill,
ich befand mich in einer ähnlichen Lage wie der Herr, der das Unboxing-Video und dann das Reboxing-Video gezeigt hat.
Vlt. waren einige Schlüsse von ihm vorschnell gezogen und ich kann auch den Gedanken einer besonders heftigen Rufschädigung durch "unqualifizierte Videos" für einen neuen Synth-Hersteller, der dann noch ein großes persönliches Wagnis eingeht, nachvollziehen.
Es waren allerdings auch valide Punkte angeführt.

Ich habe mir den Mayer EMI MD900 bestellt. Nach heftigem Überlegen und ohne eine gute Sound-Demonstration zu sehen. Die meisten Synth-Demos sind nicht nach meinem Geschmack und deshalb ist das nicht so wild.

Das machen aber z.B. Supercritical mit ihren letzt veröffentlichten Videos besser. Man kann nachvollziehen, wie ein Sound entsteht und zumindest schon mal in kondensierter Form mitbekommen, wie man es selbst anstellt. Zudem kommen dadurch der Sound und die einzelnen Komponenten transparent rüber.

Es wäre schön, wenn z.B. Limbic Bits zeigt, wie er zu einem Preset auf einem der beiden Mayer-Instrumente kommt.

Das erst einmal zur Außendarstellung. Ich habe das Gefühl, dass ich mich für die "Katze im Sack" entschieden habe und mich trotzdem dazu durchgerungen, mir den Synth zu kaufen, weil

a) die Bedienoberfläche für mich sehr großzügig und zugänglich aussah.

b) die Klangerzeugung sehr flexibel ist und mächtig sein kann. Nach einem monophonen Testlauf kann ich bestätigen, dass die Klänge, die man da raus bekommt mehr nach dicker HW als nach SW klingen. Das Argument mit dem Virus kann ich nur aufgrund des Sounds auch nicht nachvollziehen. Erst recht mit dem Einsatz des Shapers, der die Klänge nochmals richtig pushen kann und bei der tanh-Einstellung auch noch sehr organisch die Wertigkeit anhebt. Zudem gibt es durch die umfangreichere Mod-Matrix und das Unison-Verhalten allein eines Oszis so viel mehr an Möglichkeiten pro Part. Ich hatte mal einen Virus Snow und da musste man hintendran schon noch einiges machen, damit das Platik-Gefühl nicht so dolle durchscheint. Der Mayer ist dunkel und trotzdem griffig. Da ist Pfund und Fleisch im Sound, wenn man möchte.
UVI Falcon und kht Phaseplant wirken in ihren Grundsound dagegen wie Spielzeug und ich bräuchte da 3-4 Layer und ein mehr an Klanganfettungs- und Modualtionserzeugung um ähnliches hinzukriegen. Es geht auch in SW, aber es braucht mehr Vorausplanung und deutlich mehr Zeitaufwand. Wieviel einem das wert ist, ist dann eine sehr persönliche Entscheidung.

Der Sound vom MD900 und dann natürlich auch Vibes ist ungeacht ob XVA oder faux-analog aus meiner Sicht im Spitzenfeld. Die Preisdiskussion von den beiden (MD900 und Vibes) würde sich damit erledigt haben. Es kann richtig fett, modern und trotzdem differenziert klingen. Die Modulationsmöglichkeiten heben dann das Ganze über analoge Möglichkeiten hinaus. Da gibt es bei einer tatsächlichen Begegnung nichts zu meckern und Leute, die schreiben, dass das nur Software mit Regler-Dongle ist, haben nicht vor dem Synth gesessen und damit interagiert oder sind richtig ausgefuchst mit ihren Controllern vorm Rechner. Kann ja alles sein :)

Ich hatte mit einem B-Stock MD900 Probleme mit der MIDI-Schnittstelle als Flaschenhals. Ich konnte den MAYER MD900 nicht dazubringen, Blocked-Chords aus Bitwig heraus polyphon zu spielen. Bei einer direkten Verbindung vom Linnstrument zum MD900 wurde kein NoteOff-Befehl empfangen. Ich musste immer wieder C+D als Panic-Button drücken. Das Sustain-Pedal reagierte nicht (beim mMn kläglichen Andertons-Video wurde das auch kurz erwähnt). Im discord beschrieb ein anderer User in 2024 ein ähnliches Probkem.

Es war bei meinem Gerät nicht möglich, mit Midi-Learn CCs als Automation an den MD900 zu senden. MW (CC1) hat auch nicht als Mod-Quelle funktioniert. Es waren keine Klangverläufe damit möglich. Die interne Moduation hatte z.B. bei LFO zu Scan auch kleine Zippergeräusche, wenn ich "zum Ende eines Wavetables" kam. Alles bei m e i n e m Gerät. Das muss nicht auf andere zutreffen. Ich hoffe, dass Du nachvollziehen kannst, dass das MIDI-Kommunikations-Basics sind, die die meisten modernen Klangerzeuger auch schon von Anfang an beherrschen.

Und jetzt die eigentliche Replik auf Deinen Einwand, dass das nur User-Error sein kann und der Typ, der das Rant-Video gemacht, keine Ahnung hat.

Das greift zu kurz. Ich habe mich "nur einen kompletten Tag (ca. 12h)" damit beschäftigt Fehlersuche zu betreiben. Ich habe hier mittlerweile einige andere polyphone externe Klangerzeuger, finde Bitwig als meinen Sequenzer als sehr zuverlässig. Ich mache es ungern, aber ich sage jetzt, was ich noch so nutze und so dolle ist das nun auch wieder nicht. Es hilft aber ev. bei einer Einordnung des ganzen.

Ich nutze einen UDO Super6, Sequential Rev2, Polyend Medusa, Novation Peak (der h ä t t e dann gehen müssen) und einen Kodamo Essence. Man sieht, ich bin kein Analog-Purist sondern möchte gute UIs, um mit immer wieder den selben Handgriffen schnell zu komplexeren oder zumindest wertigen Sounds zu kommen. Dafür bezahle ich und natürlich für den Sound, der schon gut vorgebacken im Rechner landet.

Der Mayer MD900 kostet schon eine Stange Geld. Warum darf ich als Kunde dann nicht erwarten, dass mir das angebotene Gerät auch nach ausgiebiger Fehlersuche nicht im Wege steht? Ja, kleiner Hersteller, unübersichtlicher Dschungel an Geräten mit ganz verschiedenen Konfigurationen, etc. Alles verständlich. But wtf, man. I paid roughly 3000 grand for tht fkn snofabtch. Work you mf, just as advertised. Auf deutsch hört sich das so Rammstein-mäßig an, das mag ich nicht :)

Ich habe die simpelste Verbindung zum MD900 hergestellt, nachdem ich 2.30A und 2.10G draufgespielt habe. Einmal musste ich komplett vom USB-Stick resetten. Immerhin geht es als letzte Lösung. Trotzdem änderte sich mit der aktuellsten Version und einem Start vom "ursprünglichsten" Ausgangspunkt sich nichts zum besseren. Und alle anderen Klangerzeuger kriegen das ohne murren hin. Das ist also nicht auf moronic Enduser zurückzuführen. Oder willst Du mir jetzt sagen, dass ich 5x hintereinander einfach nur Glück gehabt habe mit meinen Einstellungen und Verbindungen der anderen Geräte? Warum gibt es bei den anderen Synths nicht den Anflug von Problemen in diesem Bereich und nur dieses Premium-Produkt zickt rum?

Und dann bleibt dieser Scheißgedanke. Ich habe hier richtig viel Kohle gelatzt um mich als (dann noch erfolgloser) Beta-Tester zu betätigen. Das fühlt sich nicht gut an. Man gibt einem kleinen Hersteller Vertrauen, ist vlt. sogar Teil eines erfolgreichen Anfangs und dann kriegt die Kiste es nicht mal hin, Midinoten gleichzeitig zu spielen und versteht nicht mal einen Druck auf das Sustain-Pedal, um die Töne auszuhalten. Dann hätte ich auch ein Video machen wollen, aber ich habe da nicht so die Möglichkeiten, bin eher ruhigerer Art und bin dann eben zuerst auf dem discord gewesen.

Der Kontakt zum Mitarbeiter von Mayer war sehr ansprechend und ich erkenne das Bemühen, dem Fehler auf die Spur zu kommen. Die Vision für diese Plattform und der Umgang mit mir als Kunden sind für mich Highlights in einer ansonsten durchkommerzialisierten Welt mit oft schlechtem oder gar nicht existentem Endkunden-Service.

Ich persönlich habe dann Bammel bekommen, auf einem Gerät sitzen zu bleiben, was nicht mal die einfachsten Interaktionen mit anderen Komponenten in m e i n e m Studio umsetzen kann. Deshalb ging der B-Stock zurück. Mit knapp 3000 EUR in einem Gerät steckend, was dann nicht mal mit gutem Gewissen an jemand anderen veräußert werden kann, lebt es sich nicht so sorglos.. Ich habe das mit der TC-Powercore-Plattform schon mal erlebt und einige andere kleine Sachen. Man fühlt sich dumm und verarscht, sich darauf eingelassen zu haben. Wie ein vorgeblicher Edelstein, der nur aus gefärbtem Glas besteht und den man deshalb lieber nicht mehr sehen möchte, weil er sonst als "Andenken für die eigene Blödheit" dient.

Ich stecke da also genau zwischen Dir und dem Video-Ranter. Du scheinst keine Einschränkungen in der Bedienung in Deinem Setup zu haben. Der andere Herr war nicht überzeugt vom Verhalten des Gerätes und kam erst dann als Folgeschluss auch auf die HW zu sprechen und wurde dann aus Frust abwertend. Für ihn war die ungewöhnlich hohe Latenz (ca. 10-fach) das entscheidende Kriterium um den Vibes zurückzugeben.

Nun habe ich den ganzen Kram hier aufgedröselt und möchte es als etwas tiefere Einordnung verstanden wissen.

Wenn ich mitkriege, dass sich z.B. das Resonator-Modell in den MD900 einfügt oder das zumindest Bugfixes aufgelistet werden, werde ich mir dann ein Neugerät zulegen. So sehr hat mich der Sound und die Bedienung am Gerät überzeugt. Und ich hatte ja arg gebremsten "Spaß", weil ich den MD900 erstmal Midi verstehen lassen wollte und ich lediglich mit einem F# rumgereecet habe. Ich hoffe für die Mayer-Leute, dass ich ein Gurkengerät hatte und das sich die Entwicklung der Plattform auch in einem guten Absatz äußert.

Vlt. hilft der sehr lange Eintrag für die Einordnung und kann als Entscheidungshilfe dienen. Mir ging es am WoE so richtig dolle im Kopf rum, weil es um mehr als nur einen möglichen Geräte-Defekt geht sondern hier Reputation und (berechtigte?) Erwartungshaltungen ins Spiel kommen.

Vielen Dank für die Geduld.
 
Danke für Deinen ausführlichen Beitrag! Genau das ist es, was ich auch schon öfters erwähnt habe: Wenn eine gut reflektierte Kritik geäussert wird, ist dies alles in Ordnung.

Mir ist bekannt, dass der MD900 Probleme hatte mit kombinierten Note-Off Befehlen, die sollten aber in der neusten Firmware behoben sein. Auch beim Vibes habe ich noch ab und zu Notenhänger, da bin ich dran mit Mayer rauszufinden, an was das noch liegt. Das kann leider von verschiedenen Seiten her kommen und ist nicht so easy rauszufinden, aber ich bin dran.

Zum Thema Sustain-Pedal: Das ist etwas, was in einem der nächsten Releases behoben sein sollte. Dies ging ob der komplexen Integration des Sustain-Eingangs am Synth (Jede Hüllkurve jedes Parts kann so programmiert werden, dass sie unterschiedlich auf diesen Eingang reagiert) schlichtweg vergessen.

Bei der Midi-Integration wurde ein Midi-Learn Ansatz gewählt, der einerseits flexibel ist, aber auch noch nicht ganz ausgereift. Dass allerdings ein CC grundsätzlich nicht funktioniert, wär mir noch nicht aufgefallen. Das werd ich heut Abend noch testen (beim Vibes).

Nun konkret zu den anderen Problemen: Die B-Stock Geräte sind immer wieder ein Problem für einen Hersteller. Vielleicht ist es wirklich ein Gerät, das ein Problem hat und dadurch von dem Vor-User oder sogar Vor-Vor-User zurückgeschickt wurde, ohne auch nur einen Pieps an den Hersteller. Die Geräte kommen nicht zum Hersteller zurück, sondern werden als B-Stock weiterverkauft und die Probleme transferiert auf den nächsten. Wahrscheinlich ist das Gerät nun wieder als B-Stock zu kriegen?

Der Resonator für den MD900 wurde versprochen und wird sicher auch kommen. Und auch bei den Bugfixes wird sich sicher noch etwas tun. Die Mayer-Leute sind da schon sehr pflichtbewusst, der Synth muss in den verschiedenen typischen Use-Cases einsetzbar und stabil sein, gerade beim Spielen über externes MIDI.

Aber um zurück zum überwiegend positiven Erlebnis mit dem Synth zurückzukommen, der Sound ist schon grundsätzlich geil! Und wenn man einfach nur auf die Specs schaut mit der Stimmenanzahl (MD900 = 16; Vibes = 24) hat man zuerst das Gefühl, eingeschränkt zu sein. Aber wenn man bedenkt, dass dies Stereo-Stimmen sind und auch bei Unison 2x, 3x, 4x keine Stimme verliert, sieht man es plötzlich ein wenig anders... MD900: 16x2x4=128; Vibes: 24x2x4=192; Plus 14 Drum Parts.
 


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