Mastering Fachgesimpel (Schwerpunkt Techno, Acid & Co)

„Nur“ Audiomastering ist doch aber eigentlich ganz klar zweckgebunden bzw. zielorientiert

der "richtwert" beim audiomastering sind deine ohren und die abhöre und sonst nichts.

ich persönlich tendiere daher dazu solche dinge im kopf streng voneinander zu unterscheiden.

dass das heutzutage technisch kein problem darstellt alles auf einmal zu machen ignoriere ich dabei, denn natürlich kann man gar nicht anders, als leuten die dinge so weiterzugeben wie man sie selbst kennt.

und während heute im regelfall jeder hobbymusiker seine sachen fürs streaming selbst hochlädt und entsprechendes handling, was man dazu machen sollte, selbst erledigen will, war die erstellung von red book images eigentlich immer etwas, was nur wenige leute wirklich selbst machen mussten, wollte und konnten.

früher war das Zielformat halt primär Vinyl, dann CD und heute kommen halt 99,9% aller Sachen digital raus und da gibt es nun mal ganz klare Richtwerte (da muss sich natürlich kein Mensch dran halten aber wenn man Klang generell mag, ist die Richtung schon gut finde ich).

auch für vinyl und CD macht eine produktionsfirma im regelfall das technische master nicht selbst.

sonst wäre ein RIAA filter das erste plug-in gewesen, was man 1989 hätte für digitools kaufen können. :)

und was haben wir uns anfang der neunziger unser zeug kaputtgemacht, weil wir nicht mit brickwall limitern umgehen konnten und nicht wussten, was dithering ist und es aber trotzdem verwendet haben.

wer "musik macht" - vergesst das ganze zeug. ihr braucht es nicht.

für die meisten musikstücke ist der brickwall limiter beim audio mastering nur sinnvoll als "sicherheitslimiter", falls es wirklich irgendwo mal laute wird, dass es dann nicht knackst. er ist nicht dafür gedacht, 24 db mehr dauerkrach rauszuholen damit man der lauteste ist. das kannst du für radiowerbung machen, aber bitte nicht für gesang oder klavier.

Wenn man ohne Ziel an der Summe rumdoktort ist das auch total okay und man lernt ja immer dazu aber das würde ich dann halt nicht Mastering nennen.

man lernt eh nur durch falsch machen, dass passt schon.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die wenigsten hier professionelles Mastering für Dritte betreiben (die kennen diese Zielvorgaben ja eh und orientieren sich da dran), sondern vor allem Ihr eigenes Zeug bearbeiten und da sollte man sich bitte nicht blenden lassen, mit 3-4 guten Plugins kommt man schon irre weit.

wobei meine zweit botschaft eben trotzdem wäre einfach so so tun, als ob man profi ist, und das musik-verfeinern vom erstellen des endprodukts zu trennen.

beim audiomastering geht es mir um den höreindruck für eine bestimmten abhörsituation. beispielsweise könntest du einen "club mix" machen, der anders klingt als der fürs streaming.

unter diesem aspekt führst du das audiomastering durch. danach erstellst und behälst du diese dateien im float format (oder früher eben tape oder adat)

das vorbereiten für vinyl oder streaming machst du dann eine woche später und nur wenn du es grad brauchst.

sollte dein stil und dein mix dann zu laut oder zu leise für die plattform X sein, dann hat die plattform eben pech gehabt, denn zur erstellung des technischen masters darfst du jetzt zur erreichung deren richtwerte nur noch einen lautstärkeregler verwenden.

aber wer schon beim komponieren über "LUFS" oder "stereobreite" nachdenkt und seinem sänger damit auf dem keks geht, der vermischt meiner meinung nach dinge, die nichts miteinander zu tun haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab das Gefühl, du redest von verschenken Mischungen für verschiedene Zwecke

früher, als die welt noch in ordnung war, unterschied man zwischen audiomastering und technischem mastering.

ersteres ist sowas wie entzerrung und kompressor, zweiteres ist sowas wie dithering, RIAA filter, und schließlich das erstellen von image dateien und von druckplatten, ggf auch das erstellen von vorlagen für langspielplatten.

wenn ich diese denkweise, das zu trennen, nun auf das heutige streaming anwende, dann gehört das vorbereiten von dateien für streamingplattformen zu schritt 2.

aber die leute machen ja heute schon keinen unterschied mehr zwischen mischen und mastern und verstehen unter "mastern" einfach nur welche geräte oder plug-ins auf die summe kommen. das kann im einzelfall auch berechtigt sein da keinen unterscheid sehen zu wollen, weil man eh nicht so genau sagen kann wo die grenze ist.
aber zwischen "ich will, dass die bässe mehr drücken und dabei seidiger sind" und "wir liefern eine korrekte datei an den tonträgerhersteller aus" liegen halt letztlich welten.

wenn du diesen unterschied nicht machst, dann liegen für mich liegen die dinge, die der threadersteller hier machen will alle noch im bereich "mischen".


und die verwendung eines true peak limiters ist für beide arbeitsschritte in etwa mit der verwendung vergoldeter klinkenbuchsen oder dem klangunterschied zwischen windows und macos zu vergleichen. ^^

YPS gimmick musik-zauberpulver.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mastering für Digitale Plattformen rein für Techno Musik ist für mich einen guten Mix der schon gut klingt als WAV File zu exportieren und zu mastern. Bedeutet lauter zu machen, leicht mehr zu verdichten, mit einem MS EQ säubern, Bandmaschine drauf, schöne Frequenzen betonen. Quasi nochmal etwas Glanz rauspolieren und lauter machen. Weil Techno muss ja ballern. Vor allem der Bass.
Trotzdem soll die Dynamik nicht tot gemacht werden.
 
Also weniger ist mehr.
Robert Babicz nutzt zwar den DynOne Multiband Comp aber ich hab ihn jetzt komplett aus meiner Kette genommen. Er war das übel, das alles versaute, obwohl ich mit Bedacht dosierte.

Hab jetzt nur noch Tape drauf
Ein MS EQ zum Säubern.
Ein MS EQ im Analog Klang Style um schöne Frequnzen leicht zu betonen.
Deesser für Gefissels..
Deharsher
Inflator dezent um die 30%
Und DMG Multiband Limiter

Einfach nur dezent aufpolieren und halt moderat lauter machen.

Der Rest muss schon im Mix erfolgen.
Ich find das Ergebnis gut.


https://soundcloud.com/patrick-wolf-traxxx/break-out
 
Also weniger ist mehr.
Robert Babicz nutzt zwar den DynOne Multiband Comp aber ich hab ihn jetzt komplett aus meiner Kette genommen. Er war das übel, das alles versaute, obwohl ich mit Bedacht dosierte.

Hab jetzt nur noch Tape drauf
Ein MS EQ zum Säubern.
Ein MS EQ im Analog Klang Style um schöne Frequnzen leicht zu betonen.
Deesser für Gefissels..
Deharsher
Inflator dezent um die 30%
Und DMG Multiband Limiter

Einfach nur dezent aufpolieren und halt moderat lauter machen.

Der Rest muss schon im Mix erfolgen.
Ich find das Ergebnis gut.


https://soundcloud.com/patrick-wolf-traxxx/break-out


Deutlich besser. Die Kick ballert jetzt auch viel schöner.
 
Grundsätzlich muss als alles erstes mal der Mix schon gut sein.
Das Mastering poliert ja nur nochmal auf.
Mastering ist ja keine Vodoowaffe die einen schlechten Mix ausbügelt.
Nur nochmal bissl Frquenzen säubern, schöne Frequenzen hervorheben, Lauter machen, Gefissels rausholen und etwas abrunden. Polieren halt. Dezent.

Da hat jeder so seine eigene Vorgehensweise und Mittelchen. Meistens doch ganz ähnlich. Die Reihenfolge machts dann auch.
 
Nach intensiver Forschung ist mein größter Tipp Nr. 1 beim Techno Mastering auf alle Fälle bei mindestens 18KHz einen Hicut zu machen. Je nach Track sogar runter bis 17KHz. Das muss man aber raushören. Jeder Teack ist da unterschiedlich. Ein Cut bei 20KHz reicht da einfach nicht. Es geht immer noch zu viel Energie für die krassen Höhen verloren, die einem am Ende fehlen. Und trotz striktem Deessing der Hihats und allen Instrumenten mit spitzen Höhen !!!

Ein Mindestcut bei 18KHz beim Techno Mastering bei einem ganz guten Mix ist die halbe Miete !
 
Lass doch mal hören was du da machst.

Dieses ganze "entschärfen" führt nur dazu, dass der Mix langweilig, notched und konturlos klingt
 
Ich höre da auf die schnelle keine Probleme, die man nicht auf den Einzelkanälen entschärfen könnte.
Deesser oder Multiband würde ich dafür nicht nehmen. Der Pro Q3 wäre dafür super,
den kann man auch dynamisch arbeiten lassen.

Da sind schon Resonanzen, die man gezielt angehen könnte oder auch so lassen.
Ich sehe sowas weniger kritisch, denn perfekte Mixe passen nicht zu Techno und
nimmt dem ganzen den "Garagenflair".

Bisschen noch an der Ausgewogenheit arbeiten. Da wäre noch mehr zu holen, als in den Höhen.
 
Ich höre da auf die schnelle keine Probleme, die man nicht auf den Einzelkanälen entschärfen könnte.
Deesser oder Multiband würde ich dafür nicht nehmen. Der Pro Q3 wäre dafür super,
den kann man auch dynamisch arbeiten lassen.

Da sind schon Resonanzen, die man gezielt angehen könnte oder auch so lassen.
Ich sehe sowas weniger kritisch, denn perfekte Mixe passen nicht zu Techno und
nimmt dem ganzen den "Garagenflair".

Bisschen noch an der Ausgewogenheit arbeiten. Da wäre noch mehr zu holen, als in den Höhen.
Ausgewogenheit mach ich immer im Mix.
Das Master soll nur nochmal den Glanz etwas rauspolieren, säubern und den Track lautheitsbedingt konkurrenzfähig machen ohne die Transienten zu zerschmettern.
 
In den Höhen steckt eh kaum Energie, ob da der Highcut höher oder niedriger liegt macht für die Gesamtlautheit vergleichsweise wenig aus, wobei 18kHz Highcut schon Sinn macht, weil über 18kHz einfach viele nichts mehr hören. Ein Lowcut hat da sehr viel mehr Effekt. Scharfe Höhen kastriere ich eher in Einzelspuren als mir die anderen Sounds, bei denen die Höhen passen in der Summenspur zu versauen. Wobei ich mir da auch schwer tue, dass richtig anzugleichen, da habe ich sicherlich einige schlechte Mixes gemacht.
Wenn ich im Master noch Störungen EQen muss, dann eher weil ich zu faul war die Einzelspuren richtig auszutarieren oder zu dumm zu verstehen, was da passiert (das kann ja bei vielen Spuren recht komplex werden, inkl. FX wie Hall, Delay, Chorus usw).

Wie bei einem Portrait, wo ich im Nachgang nochmal einen Weichzeichner auf alles legen muss, damit man die Fehler nicht mehr sieht. Dann lieber die Details bearbeiten und nicht alles verschmieren oder nochmal in Besser aufnehmen. Bzw. beim Recording lieber nochmal richtig aufnehemn als ewig zu editieren, Profi versus Amateur Verschlimmbesserung. Im Nachhinein fixen ist oft viel mehr Aufwand und schlechteres Gesamtergebnis. Auf Einzelspuren zu gehen fühlt sich aber nach mehr Risiko an, weil es mehr ins Detail geht, mehr zum Nachdenken ist.

Wobei, egal was man macht, am Ende ist das alles Geschmackssache und vermutlich gibt es für alles Befürworter, denen das gefällt. Eigentlich ist ja alles erlaubt, wenns schön macht.
 
du hast duie alten Versionen jeweils überschrieben ?

Das ist n bisschen suboptimal ujm zu verfolgen was du geändert hast


Produzierst du mit Softsynths in der DAW?

Der mix klingt zwar ausgewogen, aber der Sound ist irgendwie etwas rauh.
Ich produzier mit Hardware Synths, aber auch mit Software. Kommt immer drauf an. Software eigentlich meistens nur für Pads oder Strings. Selten mal für Leads. Außer ab und an mal ne ABL3 oder Phoscyon.
Grundsätzlich aber überwiegend Hardware Analog. Natürlich mit Processing.
Der Sound wird geformt bis er gefällt.
Manchmal auch etwas mehr Dreck.
 
Finde es ziemlich interessant hier mitzulesen.
Auch das hier viele Teilweise auf -7LUFS Mastern.
Ich habe das gefühl das bei meinem -14 - -12 LUFS Masterings schon sehr die Dynamik bröckelt. (Mache aber auch generell eher dynamische musik)

Da ich überwiegend mit Analogen Equipment (Modular Synths, Synths etc.) arbeite, mische ich auch meinen Mix komplett Analog.
Der Signal Flow sieht dann folgendermaßen aus:

Modular & Synths -> APB H1020 Analog Mischer -> Apollo Twin

Ich habe sehr lange mit Multitrack recordings gearbeitet bin aber durch meinen Live Workflow immer mehr auf 2-Spur Aufnahmen rübergeschwabt, da einfach die analoge summierung des H1020 unübertroffen ist!
Das setzt eben vorraus, dass man vor dem recorden seinen Mix macht und anpasst, denn viel kann man im Master hinterher nicht mehr retten. Ich finde aber so lernt man von Track zu Track und von Mix zu Mix auch wirklich fortschritte, Fehler im Mix werden weniger und das Gehör kann eben immer noch am besten beurteilen was gut klingt und was nicht. (In der DAW erwische ich mich immer, wie ich den EQ mit meinen Augen und nicht dem Gehör einstelle)

So kommt quasi schon ein ziemlich gut analog gemischtes Summensignal am Eingang des Apollo an.
Hier passiert dann die restliches Magie: In den Preamp Inserts sitzt dann die Manley Voxbox für die Farbe auf dem Signal und arbeitet nur ganz grazil (needle kissing compression bis max 0,5dB für glue, ganz minimales de essing)
Bin sowas von zufrieden mit den Ergebnissen und wenn eben mal was im Song nicht stimmt oder nicht fixbar ist, mein Gott ... dann recorde ich das Ding eben nochmal, wird dann meist sowieso besser! :)
 
ich schaffe es bisher gar nicht auf -7LUFS zu kommen, ohne dass es stark pumpt oder clippt. Das Maximum ist -9 bis -11, aber ich nutze auch nicht mehr als leichte Summenkompression als Glue, EQing und den Maximizer on Ozone Elements. Was wären denn die gängigen Patentrezepte, um noch eine Spur lauter zu werden? Clipper auf einzelne Spuren/Stems? 🤔

Ich mache eigentlich keine Musik, die eine hohe Lautheit erfordert oder im Club funktionieren muss, aber auch bei Beispielen aus vergleichbaren Genres im Elektronika-Bereich sind die Tracks auf Soundcloud bei fast jedem anderen lauter als meine. ;-) Kann also doch keine Raketenwissenschaft sein, da noch ein wenig Lautstärke herauszuholen, ohne alles platt zu machen. (Interessanterweise sehen viele Tracks, die sich bei Soundcloud lauter anhören als meine in der Envelope-Darstellung dort gar nicht so extrem dynamikreduziert aus - eher im Gegenteil. Klingt trotzdem lauter :dunno: ...).
 
Nein, selber ausprobiert.

wenn das das ergebnis war... dann stimmt da wohl etwas am versuchsaufbau nicht.

bei Beispielen aus vergleichbaren Genres im Elektronika-Bereich sind die Tracks auf Soundcloud bei fast jedem anderen lauter als meine

das ist interessant, nicht? obwohl die track dort alle die gleichen eckdaten haben, klingen einige lauter und andere leiser.

ich würde mal sagen, das sind eure hausaufgaben für morgen. :)
 
was nicht automatisch bedeutet, dass du etwas falsch gemacht hast.
ein geisterfahrer? hunderte! :)

nicht dass ich scharf darauf wäre, mich am loudness-war zu beteiligen, aber das know how kann dann schon praktisch sein. sowas wie den „oxford inflator“ kann man vielleicht mal ausprobieren, aber Routiniers werden da eher anders rangehen.

so sachen wie mehrere limiter in reihe (ggf. expander dazwischen) und multibandkompression kann man natürlich auch mal testen - habe ich aber bisher für overkill gehalten.
 


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