Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglücklich?

Re: Machen (zJu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückl

Ich höre mittlerweile zumindest nicht freiwillig kein Radio mehr und schaue seit 3 Jahren nun schon auch kein Fernsehen mehr. Ich sammel Musik und Filme seit ich denken kann und so erhalte ich mir auch den Spaß am Musik hören und auch am Filme schauen und mein gewünschtes Zielniveau in der Zukunft irgendwann, beim selbst Musik zu machen, bleibt hoch dabei! :mrgreen:
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Wenn die Welt mit akustischer Umweltverschmutzung verpestet wird, muss man sich eben selbst auf die Suche machen.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Klangreisender schrieb:
Wenn die Welt mit akustischer Umweltverschmutzung verpestet wird, muss man sich eben selbst auf die Suche machen.
Das habe ich weiter oben damit gemeint:
Gerade DAS ist/war für mich immer ein Grund den Ausgleich in "anderer" Musik zu suchen.
Aber:
Jeder scheint aber anders gestrickt zu sein. Und man muß akzeptieren, dass Musik für den
einen oder anderen nicht den gleichen Stellenwert hat, wie für uns Musiker.
Ansonsten empfehle ich musikfreie Tage; sofern es die Umwelt zuläßt ;-)
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Ich höre auch nicht jeden Tag Musik. Bin ganz froh das ich dass nicht muss und genieße dann die Ruhe.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Ich höre jeden Tag Musik, vor der Arbeit nach dem Aufstehen oder wenn ich Bilder bearbeite, beim Lernen, wenn Besuch da ist zum Feiern usw. Und da ist es immer lustig, dass einige dann auch fragen, wer die Musik gemacht hat usw. Also man sieht, die Masse tät schon mehr vertragen, aber es wird ihnen nicht zur Verfügung gestellt. Warum auch, immer den gleichen Kram zu präsentieren ist viel einfacher. So wie es eben auch immer mehr Hersteller bei Gear machen. All das hängt zusammen und so krass wie heute war das noch nie.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Ich glaube ich kann da nicht wirklich mitreden, denn ich höre schon seit zig Jahren kein Radio mehr.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Ich ja freiwillig auch nicht mehr, aber gezwungenermaßen, im Büro, wenn die Kollegen den Radio laufen lassen,wenn ich einkaufen gehe, wenn ich ins Fitness Center geh, wenn ich mit den Kollegen in deren Auto unterwegs bin und meine neue Freundin ist ebenfalls rundum Mainstream geimpft ist und schickt mir immer Youtube Videos aufs Handy, was sie grad so toll findet, aber die wird von mir schon Stück für Stück auf den rechten der Weg der Musik geführt. Und als ich damals mit einem befreundeten Musiker so ein paar Mainstream Songs gemacht hab, um der Welt zu zeigen, dass ich das auch zusammen schrauben kann, habe ihr mir wochenlang den Kram rein gezogen und mir sogar noch ein paar CDs der aktuellen Kaiser dieser Branche gegeben.

Also ich tu mir so Sachen schon auch an, bevor ich sie zerreiße oder kritisiere! :mrgreen:
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Bei uns auf der Arbeit läuft auch ab und an das Radio. Manche Sachen höre ich ganz gerne mal, aber den ganzen Tag über würde ich dass wohl nicht aushalten.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Vielleicht könnte man die Kulturpessimismus-/Musikgeschmacks-Debatte besser abtrennen? Vom eigentlichen Thema sind wir nun ja weg.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

clipnotic schrieb:
Noch eine Kleinigkeit, was sich heute unterscheidet im Gegensatz zu vor 20 Jahren noch. Mir hat mal eine Radiomoderatorin vor ein paar Jahren erklärt, dass es Verträge gibt, in denen im Prinzip vorgeschrieben wird, welche Songs und wie oft man die zu spielen hat. Und das lustige daran ist noch, dass auch im Prinzip vorgeschrieben wird, was sie nicht oft spielen sollen und viel Zeit bleibt auch nicht übrig. Ja, und jetzt kann man mal raten, was man oft spielen soll und was man wenig bis fast gar nicht spielen soll. Die Lösung findet man, wenn man sich die Standard Radiosender mal einen ganzen Tag anhört. Klar, es gibt noch ein paar Sender, die auch mal andere Sendungen haben, aber als ich noch als Kiddi vor meinem Kassenrekorder gesessen bin, um Musik aus dem Radio auf zu nehmen, da habe ich das bei den großen Standard Radiosendern gemacht, weil da noch so gut wie alles gespielt wurde. Da hat es sogar noch regelrecht Underground Sendungen in allen möglichen Genres gegeben usw.

Es ist in Wirklichkeit noch viel schlimmer :mrgreen:
Die Playlist werden von Firmen für das Radio gemacht. Natürlich gibt es nur wenige Firmen, die das dass dann fürs ganze Land machen ;-)
Und da gehts a) nur noch um Top20 der Charts und b) nur noch wenige verschiede Songs pro Woche.

Hinzu kommen noch so Tricks wie nach Nachrichten und Werbung dürfen keine deutschen und nur leichte Texte kommen, weil die Leute danach sonst "überfordert sind". Tendenzen die man mit Untersuchungen herausgefunden hat.

Aber das ist ja ein generelles Gesellschaftsproblem. Ist ja Standard geworden, dass man sich nur noch die Rosinen rauspickt. So hören Jugendliche auch keine Songs mehr, sondern zappen nur kurz in ihre Lieblingsstelle rein.
Geht ja auch weiter mit Mode und Klamotten usw. Da bekommt man ja auch nur noch das geboten was sich am meisten verkauft.

Kapitalistischer Kommerz halt - aber leider in perfketioniert Form. Dabei ist Kommerz ja per se erstmal nicht schlimm und gabs auch schon vor 100 Jahren.
Ich selbst mache zum Teil auch kommerzielle Musik. Mein Ziel ist es aber nicht die größte Kohle zu schaufeln, sondern ein bischen "was anderes" und vorallem auch Sachen mit Seele im Kommerz unter zu bringen. Aber ihr kennt das ja, wie es mittlerweile alles ausufert bei Kommerz. Von der Autoindustrie bis zu den Nahrungsmitteln... Noch noch der absolut größte Gewinn zählt !

Warum allerdings das fast alle öffentlich-rechtliche Sender so derbe mitmachen, die ja eigentlich eher ein Bildungsauftrag haben, ist mir ein Rätsel.. Ich vermute es ist eine Riesenschweinerei.

Fakt ist - die meisten Menschen sind einfach nur krass davon genervr. Was meint ihr warum sowas wie "100 pro Deutsch" so gut läuft ? Weil die Leute endlich mal wieder selbstgemachte Playlists - fern von diesen Top20 Brei - hören dürfen ;-)
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Zolo schrieb:
Warum allerdings das fast alle öffentlich-rechtliche Sender so derbe mitmachen, die ja eigentlich eher ein Bildungsauftrag haben, ist mir ein Rätsel.
Auch die Kommerzsender müssen den Quoten hinterherlaufen, den viele Hörer bedeutet auch mehr genehmigte Sendeleistung. Da gibt niemand freiwillig etwas ab oder macht gar Experimente.
Die Zeiten, als noch Songs, wie "In A Gadda Da Vida" oder "Papa Was A Rolling Stone" in voller Lämge über 20 Minuten aus dem Äther kamen, sind schon lange vorbei.

Aber es gibt ja noch jede Menge unkommerzielle und werbefreie Regionalsender, wie RadioX in Frankfurt oder Radio Radar in Darmstadt, da kann man auch mal 1-2 Stunden Sendung mit elektronischer Musik machen.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Sehr gute beschrieben Zolo, geht doch! :supi: :mrgreen:

Das mit dem Zappen der Jugendlichen kenne ich gut, ein Freund von mir hat eine eigene kleine Disko und seine Kiddis dürfen da auch immer mal an der großen Anlage Sound hören. Und entweder steppen sie zu der Stelle, an welcher das Bass am meisten fetzt oder der Gesang kommt. Aber was sollen sie auch anderes tun, wenn es plötzlich massenweise Songs gibt, die mal kurz einen Refrain mit Gesang zeigen und dann aber wieder dreimal so lange das übliche EDM Geschepper aus der Presetdose bringen. Oder im Deep House genauso, da kriegt man an sich einen tollen Gesang abgecheckt, der auch noch schöne Harmonien ermöglicht und was tut man aber damit, als doch angeblicher Profi der Chartkaiser? Man drückt einen Standard 4/4 Beat, klar für House ok, dann aber den Kiddi Offbeat Bass in reinster Einfachheit dazu und fertig ist der Hit, der eben einer wird, weil man genug Kohle für das prächtige Werk investiert. Meine Freundin hat mir so einen mal als Youtube Video geschickt und gemeint, der Gesang ist so geil, aber der Rest ist langweilig, aber sie mag den Gesang gerne und deshalb hört sie ihn trotzdem. Ich hab dann zu ihr gesagt, wenn ich die Rechte von so einem Gesang hätte, würde ich ein Brett vom Feinsten zusammen schrauben, egal wie lang es auch dauert, alles würde ich versuchen und geben, und das wäre dann zwar auch kommerziell, aber nicht gleich so faul und primitiv hingerotzt, wie das Original. :mrgreen:

Zum Radiosender, der mir das damals erklärt hat sei noch gesagt, dass das jetzt kein der TOP 10 Sender war, also nicht ganz so groß wie die größten der Stadt, und ja, die haben schon auch noch andere Genres in Sendungen gespielt, aber selbst bei den etwas undergroundigen Genres und da jetzt nicht nur bei den elektronischen, sondern auch bei Gothic oder Metal, war ebenfalls so gut wie alles vorgeschrieben und da war lustig, dass eben auch vorgegeben war, dass sie nicht zu viel von den alten Sachen der Genres spielen konnten! Denn ein Phänomen bei Hörern von undergroundigen Genres ist oft, dass denen eher die alten Sachen gefallen, aber man will eben lieber, den aktuellen modernen Kram mit aller Macht verkaufen. ;-)

Und jawohl, da bin ich rundum Deiner Meinung, lieber Zolo, immer mehr Menschen sind davon genervt, aber trotzdem bleibt der Schrott in den Charts und warum, weil dort scheinbar hauptsächlich das steht, für was man die meiste Kohle rein gedonnert hat, oder? :school:

Und noch etwas zum Angebot nur für den größten Teil der Masse:

Das ist sehr richtig und lässt sich so erklären. Man nehme ganz fiktiv 1.000.000 potentielle Musikhörer. Davon hat man 400.000 per Dauerbeschuss mit Dance Lala primitiv Chartmusik voll bombardiert. Die nächsten 300.000 hören ganz verschiedene Musik aus verschiedenen Genres und die restlichen 300.000 verschiedenes aus dem Underground wie Punk, Gothic, elektronisches Zeugs usw. Also sind die 400.000 Chartlover die größte Masse und für die wird Musik in die Charts gekauft und das gleich mit so viel Geld scheinbar, dass für anderes eben kaum noch Platz ist und das wird dafür sorgen, dass aus den 400.000 irgendwann 500.000 werden usw., denn gerade junge Leute erleben auf die Weise immer weniger andere Musik und können so auch kein Musikverständnis mehr entwickeln. Auf die gleiche Weise wird auch das TV und Kino Programm gestaltet und auch das in Deutschland zu kaufende Filmangebot ist genauso verseucht, wer da die Perlen finden will, muss sehr tief wühlen mittlerweile.

Jetzt wird so mancher sagen, dass war schon immer so. Das stimmt aber nur zum Teil, denn so schlimm wie heutzutage war es noch nie, seit ich auf der Welt bin und Musik höre! Und in anderen Ländern läuft es aktuell auch nicht gleich so übel ab, wie bei uns in Deutschland! ;-)
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Als ich beim Radiosender gearbeitet habe, gab es auch kommerzielle Gesichtspunkte und Zusammenstellungen. Dann habe ich aber, wenn ich durch die Sendung führte, auch mal Musikstücke eingebaut, die mir gefielen. Es gab dort auch einen Bereich, in dem wir komplett eigene Formate entwickeln konnten und zusammenstellten. Da hatte man dann freie Hand.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Dann sei froh, dass Du noch bei so einem Sender das machen konntest, grad bei den richtig großen höre ich zumindest nichts mehr davon, außer vielleicht mal spät in der Nacht für eine Stunde, zu welcher aber der normale Bürger zu 95% schon schläft, weil er am nächsten Tag um 7 in die Arbeit muss. Es sind vielleicht nicht alle so extrem, aber die großen auf jeden Fall und das höre ich jeden Tag gezwungenermaßen.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Ich entdecke ständig neue musik wenn ich während der gartenarbeit SWR 2 höre. Besonders interessant wird es wenn bestimmte gäste, die im rahmen einer themendiskussion ihre eigenen musikwünsche erfüllt bekommen.

Meine neuendeckung im april war zb hamilton de holanda.. und schwupps, fix auf facebook angefreundet kommt man sogar in den genuss von echten livestreams seiner livekonzerte (auf FB).

oder habt ihr gewusst das JSB sogar ein stück geschrieben hat das ausserhalb des quintenzirkels komponiert wurde und eher auf der andalusischen kadenz basiert ? (Bach - Violin Partita No. 2 in D minor, BWV 1004)

Bildungsradio, auch das gibt es.

Tipp:

http://www.swr.de/swr2/programm/sendung ... index.html

guten tag
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

OT:

clipnotic schrieb:
.. außer vielleicht mal spät in der Nacht für eine Stunde, zu welcher aber der normale Bürger zu 95% schon schläft, weil er am nächsten Tag um 7 in die Arbeit muss.
Ist irgendwie im TV ähnlich (nur dazu kann ich was sagen). Ich frage mich da immer wer die Sendungen die so gegen 22-23:00 Uhr laufen, sich anschaut, bzw. sich das anschauen soll. Ich gehe fast immer so gegen 20:15 Uhr ins Bett, eben weil ich früh raus muss, wer also soll sich das also anschauen? Das können doch nur Leute die nicht arbeiten gehen, bzw. Leute die recht spät anfangen zu arbeiten. Ich schaffe das einfach nicht, weil ich einfach meine 8 Stunden Schlaf brauche. Was ich aber gut fand, war immer die SpaceNight. Die konnte ich aber auch damals nur sehen weil ich arbeitslos war, heute geht sowas einfach nicht mehr - leider. Ist auch toll, wenn Leute mit 5 Stunden Schlaf auskommen, aber ich brauche einfach mehr und kann mir von daher nichts was so spät läuft antun.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Geht ja nicht nur um Songs sondern auch um Sendungen.

Beim HR gabs damals so geile Sendungen wie "Volkers Kramladen" oder der "Ball ist Rund" wo wirklich aus den Tiefen der Plattenläden das unbekannteste Zeug vorgestellt wurde. Richtig geile Musik, die man sonst nirgends findet.

Wurde alles abgeschafft im Zuge des "Formats" Radios. Also Radio muss zu jeder Uhrzeit immer gleich klingen.

Im Internet und lokal gibts ohne Ende alternative Radiosender. Aber das hört halt kaum jemand. Glaube da existieren auch die beiden oben erwähnten Sendungen noch, aber nie wieder angehört.

Da fehlt dann auch bischen der Qualitäts-Anspruch. Wenn ich bei Radio-X oder Radio Darmstadt mal reinhöre, klingts manchmal schon derbe unprofessionel und planlos. Ich meine ich war auch schon zu Gast, also nicht falsch verstehen ;-) Schön dass es sowas gibt - aber alles kein Ersatz für Alternative Musik Sendungen im Mainstream.

@Clipnotic
Ah ich bin brav, wenn ich deine Meinung habe und doof wenn ich eine andere Meinung wie du habe :mrgreen:
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Nein, lieber Zolo, es freut mich nur, dass wir nun doch über ein paar identische Kenntnisse verfügen! :mrgreen:

Abschließend noch eine Kleinigkeit, weil es ja auch ums Verkaufen von Musik und davon leben geht:

Man könnte ja jetzt denken, na ja, dann mache ich eben Musik für die 300.000 Hörer von Underground Musik. Da muss man allerdings beachten, dass die jeweils dann ja meist auch nur ein paar Genres oder gar sogar nur eines hören. Und wenn man mal googelt, wie viele Genres es bei jeder Musikrichtung gibt, dann kann man schon froh sein, wenn man je nach Genre 10.000 Leute insgesamt überhaupt nur erreichen könnte. Von denen hören dann die Musik 5000 nur bei Youtube, 2000 tausend leihen zum Kopieren die CD den Kumpels. Der Rest downloaded die Musik legal bei den Onlineanbietern, was schon sehr hoch angesetzt im Vergleich zur Realität. Tja, aber weil ja jeder der an einer kommerziellen Veröffentlichung beteiligten, von seiner Arbeit leben möchte und auch mal für ein Cover Design ein paar hundert EUR haben will usw. bleiben einem als Musiker selbst vielleicht bei so einem Erfolg 2000 EUR ungefähr, mal ganz blöd geschätzt, kommt hin oder?

Daher eben auch meine Meinung, man muss immer besser werden, um überhaupt als Künstler selbst, davon mal leben zu können. Denn eine ganze Industrie lebt von der Arbeit, die man tut. Und die erklären einem dann, dass nun mal jeder leben möchte davon und man schon einige CDs oder auch einige Bücher machen / schreiben muss, wenn man auch davon leben will. Am besten ist also, man macht CD Covers oder wird Vertriebler, anstatt Musik zu machen, zumindest, wenn man etwas mehr Geld verdienen will! :mrgreen:
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Nein, lieber Zolo, es freut mich nur, dass wir nun doch über ein paar identische Kenntnisse verfügen! :mrgreen:

Abschließend noch eine Kleinigkeit, weil es ja auch ums Verkaufen von Musik und davon leben geht:

Man könnte ja jetzt denken, na ja, dann mache ich eben Musik für die 300.000 Hörer von Underground Musik. Da muss man allerdings beachten, dass die jeweils dann ja meist auch nur ein paar Genres oder gar sogar nur eines hören. Und wenn man mal googelt, wie viele Genres es bei jeder Musikrichtung gibt, dann kann man schon froh sein, wenn man je nach Genre 10.000 Leute insgesamt überhaupt nur erreichen könnte. Von denen hören dann die Musik 5000 nur bei Youtube, 2000 leihen zum Kopieren die CD den Kumpels. Der Rest downloaded die Musik legal bei den Onlineanbietern, was schon sehr hoch angesetzt im Vergleich zur Realität. Tja, aber weil ja jeder, der an einer kommerziellen Veröffentlichung beteiligten, von seiner Arbeit leben möchte und auch mal für ein Cover Design ein paar hundert EUR haben will usw. bleiben einem als Musiker selbst vielleicht bei so einem verhältnismäßig ja schon sehr hoch geschätzten Erfolg 2000 EUR ungefähr, mal ganz blöd geschätzt, kommt hin oder?

Daher eben auch meine Meinung, man muss immer besser werden, um überhaupt als Künstler selbst, davon mal leben zu können. Denn eine ganze Industrie lebt von der Arbeit, die man tut. Und die erklären einem dann, dass nun mal jeder leben möchte davon und man schon einige CDs oder auch einige Bücher machen / schreiben muss, wenn man auch davon leben will. Am besten ist also, man macht CD Covers oder wird Vertriebler, anstatt Musik zu machen, zumindest, wenn man etwas mehr Geld verdienen will! Oder man versucht, alle diese Dinge Stück für Stück selbst zu machen, dann wird man ein autarker Musiker, was mein gesetztes Ziel beispielsweise ist! :mrgreen:

Und ich fahr jetzt in den Urlaub, also viel Spaß noch! :mrgreen:
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Das Ganze kann man auch mal Marktwirtschaftlich betrachten - Aspekt: Angebot und Nachfrage.

Mit der Liberalisierung der Musikproduktion durch erschwingliche (kostenlose) digitale Technologien ist in den letzten Jahren die Anzahl der Musikschaffenden expotentiell gestiegen. Es gibt einfach eine Musik-Inflation. Und das in allen Bereichen. Womit unweigerlich der Wert des einzelnen Werkes sinken muss.

Obendrein gab es halt mehr oder minder festgelegte Vertriebswege. Wer xyz hörte hat immer einen Weg gefunden um sich einen Überblick über das Angebot zu verschaffen. Das konnte der Plattenladen sein oder die Magazine der Sparten. Diese Filtermechanismen gibt es zwar noch, aber bedienen ja nur einen winzigen Bruchteil des Marktes. Das bedeutet zwar viel Freiheit, aber auch größere Hürden um über die Wahrnehmungsschwelle zu schwappen.

Dazu kommt jetzt auch noch eine neue digitale Währung: Plays, Likes, Views. Die obendrein relativ einfach zu manipulieren ist und in sich eine Marktmanipulation sondergleich darstellt. Mein Sohn erzählt mir regelmäßig wer "fame" ist, weil da ne 7-stellige Zahl an Plays am Video steht. Mir wird da oft ganz anders, was für ein Kram sich auf dem Weg eine künstliche Relevanz verschafft.

Unterm Strich: spannende Zeiten. Ich glaube, dass sich der Überfluss noch etwas ausdehnen wird und wir dann alle die Schnauze voll haben werden und sich am Ende Qualität wieder durchsetzen wird. Um das zu beschleunigen sollte man zuerst mal die Views, Plays und Likes aus der Öffentlichkeit ziehen. Damit würde sich das Ganze Angebot im Netz nach anderen Gesichtspunkten neu ausrichten. Ich ahne aber, das das erstmal nur ein Wunsch bleiben wird.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Zolo schrieb:
Da fehlt dann auch bischen der Qualitäts-Anspruch. Wenn ich bei Radio-X oder Radio Darmstadt mal reinhöre, klingts manchmal schon derbe unprofessionel und planlos. Ich meine ich war auch schon zu Gast, also nicht falsch verstehen ;-) Schön dass es sowas gibt - aber alles kein Ersatz für Alternative Musik Sendungen im Mainstream
Ist halt unkommerziell und da gibt es eben auch jede Menge Müll.
Der typische Radio-X Hörer kennt aber seine Lieblingssendungen, die er auch regelmäßig hört, z. B. "Homebase" (Musik aus heimischen Anbau) oder "Nix wie raus". Die Bandbreite ist eben recht groß, reicht von türkischem Hip Hop bis zu Jazz, da ist alles vertreten.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Ich bin ja selbst unter anderem als Kaufmann ausgebildet und hab in verschiedenen Wirtschaftsbereichen gearbeitet. Und wenn ich das alles jetzt mal rein marktwirtschaftlich betrachte, ist es für mein Verständnis einfach so, dass bei all den Dingen, die zu so einer kommerziellen Veröffentlichung gehören, wenn sie standardmäßig abläuft, maßlos übertriebene Preise kassiert werden von denjenigen, die die Musik selbst gar nicht gemacht haben, sondern sich um das darum herum kümmern. Dadurch bleibt dann von den sowieso schon zu wenigen Verkäufen eben nur noch ein ganz kleiner Betrag für den eigentlichen Erschaffer übrig. Braucht man bloß mal anfragen, was heutzutage Grafiker so verlangen oder was es kostet, in den sogenannten Vertriebskanälen gelistet zu sein usw. Das werden die Profis hier ja bestimmt selbst gut wissen.

Genau deshalb lerne ich das alles Schritt für Schritt selbst zu tun, weil wenn man auch noch kostenlos das alles machen will, wäre es rein kaufmännisch ein Minusgeschäft, etwas mit der Industrie zu veröffentlichen, aber ich kann von den zusätzlich erworbenen Kenntnissen wiederum in meiner normalen Arbeit profitieren und letztendlich verdiene ich so dann mehr, obwohl ich meine Musik und meine Bücher verschenke! :mrgreen:

Und nun bin ich weg ... :mrgreen:
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Wenn ich an Sounds arbeite versuche ich schon gern ein möglichst großes Portfolio an allen mir zur Verfügung stehenden Devices zu nutzen. Ich mag es gern unterschiedliche Synths mit unterschiedlichen Klangelementen dann zusammen zu kombinieren und zu sehen was dann dabei rauskommt. Dabei nehme ich dann jedes Gerät einzeln auf und selten nen ganzen Track aus allen Devices.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Ob beim großen oder kleinen Radiosender, ist mir aufgefallen, generell ist nicht jeder oder alles professionell. Der Vorteil, wie ich ihn erfahren habe beim Rundfunk: Ich musste alles selbst machen: Recherche, Pressekonferenzen besuchen, Interviews führen, Beiträge machen, auch Musik und Sendeformate zusammenstellen, Außenreportagen etc. Und um zum Punkt zurückzukommen: Die Musikgenres waren vielfältig.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Ich würde mal sagen: Früher hat man sich auch mehr in die Geräte eingearbeitet, also einfach weil es nicht anders ging. Sich jeden Monat etwas neues hinstellen, ging eben auch nicht bei jedem. Ich zumindest habe einfach das genommen was ich hatte und damit musste ich klar kommen. Ich will auch gar nicht meckern, aber man hat sich damals auch einfach mehr Zeit gelassen seinen Fuhrpark genau kennen zu lerne, das vermisse ich irgendwie (kann da aber auch falsch liegen). Die meisten die ich noch aus der Zeit kenne, hatten gar nicht so viel an Zeug. Mein Bekanntenkreis war aber auch nie sonderlich groß, von daher ist meine Sicht natürlich eingeschränkt. Ich würde aber auch nicht behaupten das ich unglücklich war. Bin mit dem Vorhandenen eben ausgekommen.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Bernie schrieb:
Zolo schrieb:
Da fehlt dann auch bischen der Qualitäts-Anspruch. Wenn ich bei Radio-X oder Radio Darmstadt mal reinhöre, klingts manchmal schon derbe unprofessionel und planlos. Ich meine ich war auch schon zu Gast, also nicht falsch verstehen ;-) Schön dass es sowas gibt - aber alles kein Ersatz für Alternative Musik Sendungen im Mainstream
Ist halt unkommerziell und da gibt es eben auch jede Menge Müll.
Es gibt aber auch Radiosender, die durch aus kommerziell agieren (also von geschalteter Werbung leben), aber trotzdem wirklich gute Musik liefern. In den größeren Städten in Bayern und Baden-Württemberg gibt es seit vier Jahren Ego-FM. Wirklich gutes Pop-Musikradio, da läuft kein einziger Top25 Hit, die Sprecher sind Profis, die Nachrichtensendung ist auf normalem BR/SWR Niveau. In der Französischen Schweiz gibt es "Couleur3" mit ebenfalls guter Musik (als Moderation läuft allerdings manchmal etwas arg schräge nervende Comedy). Und in Frankreich bin ich zB auf einen Sender "Coloriage" gestoßen.
Und dann gibt es einfach bei jedem ÖR Sender in Deutschland das von Trigger erwähnte "Bildungsradio". Hier in Bayern BR2 - großartiges klassisches Radio, allerdings ist das dann kein reines Musikradio mehr.
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

@Clipnotic
Hahah deine Rechnung hat einen kleinen Haken.. CDs kauft heute kein Schwein mehr :mrgreen:
Also klar - im Klassik oder Schlagerbereich immernoch ungeschlagen. Aber so die Musik die du machst.. Vergiss es !
Spotify ist the real Shit. Damit verdient nicht selten mittlerweile mehr als bei Itunes oder so.

rktic schrieb:
Dazu kommt jetzt auch noch eine neue digitale Währung: Plays, Likes, Views. Die obendrein relativ einfach zu manipulieren ist und in sich eine Marktmanipulation sondergleich darstellt. Mein Sohn erzählt mir regelmäßig wer "fame" ist, weil da ne 7-stellige Zahl an Plays am Video steht.
Ja ich finds auch so heftig. Höre auch dauernd von so ultrageil Artists... Nie gehört aber 100 Millionen Fans :mrgreen: Wobei aber auch viel gekauft und gefaked wird
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Also das sieht nicht ganz so schwarz aus, wie Du es beschreibst, lieber Zolo. Alle Musiker, die ich aktuell kenne, auch elektronische, bieten fast alle auch CDs an! Das ist wie mit Filmen, viele denken, dass die Masse her geht und nur noch die ganzen Download Quellen nutzt und das sind mittlerweile vielleicht auch einige bestimmt. Aber viele Leute möchten immer noch etwas in der Hand haben und mögen Downloads einfach nicht, weil sie das nicht als gleichwertig empfinden. Das mag bei den ganz jungen Leuten nicht so sein, wobei die ja meist direkt for free bei Youtube ziehen. Aber die Musik, die ich künftig wieder mache, wird wohl eher ältere Musikhörer ansprechen und die kaufen auch heute noch CDs, so wie ich auch. Und deshalb gibt es wohl auch immer noch, auch von den großen Hits, die CDs überall zu kaufen. Nie den Fehler machen, sich von Marketing blenden zu lassen, da tut nämlich mittlerweile jeder so, als wäre es das ultimative. Die Realität dahinter sieht jedoch oft ganz anders aus, das weiß ich aus Erfahrung in meiner Zeit als Mitarbeiter in verschiedenen Wirtschaftskonzernen, so glaube mir wenigstens dies! :mrgreen:
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Bei CDs kann ich tatsächlich nicht so mitreden. Könnte mich nicht erinnern mal ne CD veröffentlicht zu haben ;-)

Aber von all meinen Leuten die ich kenne (jeglichen Alters) ist mir niemand bekannt, der in den letzten Jahren eine CD gekauft hat. Alleine deswegen kann ich mir nicht vorstellen, dass sich noch Cds verkaufen...
 
Re: Machen (zu) viele Möglichkeiten glücklich oder unglückli

Brauchst bloß mal zum Mediamarkt, Saturn gehen oder bei Amazon gucken, es gibt sehr vieles noch auf CD zu finden, auch die Musik der aktuellen Kiddi Kaiser! Und da prophezeie ich, dass das auch in 10 Jahren noch so sein wird. Und des machen wir jetzt so, wir schreiben uns den Termin in 10 Jahren auf und dann schauen wir, wer da noch recht hat! :mrgreen:
 


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