trigger schrieb:
würd gern mal wissen welche leute für den ordnungsdienst rekrutiert wurden. mal schnell ein paar hartz4 leute angeheuert wo jeder noch seinen onkel und cousine mitbrigen kann.t shirt übergestreift und stolzer brust dann den dicken machen. und wenns anstrengend wird abhauen.
HartzIV garantiert nicht. Die Ordner wurden überwiegend aus fünf privaten Sicherheitsdiensten (Objektbewachung u.a.), sowie mindestens einem Dutzend Subunternehmern rekrutiert, und zwar aus der Niedrigverdiener/Jobber-Szene, i.d.R. mit Hilfe von Subunternehmern. Branchentypisch kommen hierbei fast ausschließlich ungeschulte Kräfte zum Einsatz, oft auch Frührentner, Versehrte und stark Übergewichtige. Nach übereinstimmenden Berichten beschränkte sich deren Schulung überwiegend auf eine 2-minütige Ansprache (Inhalt in etwa: die Wagen müssen rollen, Rest egal). Schaut man sich die T-Shirt-Träger an, dann wird deutlich, dass es sich überwiegend nicht um das Stammpersonal der Sicherheitsdienste handelte (das benötigen die nämlich woanders), sondern um kurzfristig angeheuerte Kräfte. Die Stundenlöhne dürften branchentypisch zwischen 5 bis 7 Euro gelegen haben. Manche Anzeichen bzw. Augenzeugenaussagen deuten darauf hin, dass die Sicherheitsdienste nur einen Teil des angeforderten Personals geliefert haben (es war zu hören: 600 statt 1000 Personen). Es wäre m.E. interessant zu recherchieren, wie viele dieser Ordner auf arbeitsrechtlich und sozialversicherungsrechtlich einwandfreier Grundlage beschäftigt waren.
Sorry folks: That's capitalism.
P.S.
Das Protokoll des Polizeiinspekteurs Dieter Wehe dürfte interessant sein:
12.04 Uhr: Es haben sich schon Rückstaus an den Eingangsschleusen gebildet. Die vom Veranstalter zugesagte Einlassmenge von 30 000 Menschen pro Stunde und Einlassschleuse wird nicht erreicht, da die
Schleusen personell unterbesetzt sind.
15.30 Uhr: Der Veranstalter bittet die Polizei um Unterstützung. Sie soll bei der Errichtung einer Ordnerkette auf halber Höhe der Rampe zum Gelände helfen. Polizei und Veranstalter vereinbaren, dass zeitgleich die Einlassschleusen geschlossen werden.
15.45 Uhr: Die Polizei will zur Entlastung des Tunnelbereichs die zweite Zugangsrampe öffnen. Es ist nicht klar, ob die zugesagten 150 Ordner vor Ort sind. Sicher ist, dass die anwesenden Ordner nicht ausreichen.
15.46 Uhr: Der Veranstalter weist die Ordner an, die Einlassschleusen zu schließen. Sie setzen das jedoch nicht um, die Besucher strömen weiterhin Richtung Tunnel und Rampe.
16.31 Uhr: Ordner öffnen im Westen eine Absperrung, um einen Krankenwagen durchzulassen. Sie versäumen es danach, sie sofort wieder zu schließen.
16.36 Uhr: Ordner öffnen eine weitere Absperrung im Westen. Die beiden Öffnungen verursachen erheblich mehr Zulauf an Menschen Richtung Tunnel.
16.40 Uhr: Nach einem Hinweis der Polizei werden die Zaunelemente wieder eingesetzt. Polizeibeamte bilden Ketten an Tunnel und Rampe, um den Zulauf zu regulieren. Wegen des hohen Drucks müssen sie jedoch wieder aufgegeben werden.
17.02 Uhr: Meldungen von Opfern gehen ein. Im unteren Drittel der Rampe stehen die Menschen extrem dicht, was durch Zulauf weiter verschlimmert wird. Menschen versuchen, über Lichtmasten und Container in den oberen Veranstaltungsbereich zu gelangen. An der westlichen Seite wird ein Zaun weggerissen. Menschen versuchen, über die Treppe zu fliehen, der Druck am Fuß der Treppe wird immer größer. Die Zaunelemente am Boden werden zur Stolperfalle. Alle 14 unmittelbar getöteten Opfer werden am Fuß der Treppe aufgefunden, im Tunnel gibt es keine Opfer
P.P.S.
Zu den Sicherheitsdiensten gehörten:
CCS Security (Solingen)
R.A.D (Köln)
SMS Security (Köln)
Challenge Security (Essen)
Wach- und Schutzdienst Kötter (Essen)