Loopmasters.com

Re: Drohung durch Loopmasters.com

Das mag jetzt für Dich Wortklauberei sein, aber nein - ich empfinde das nicht als Drohung, sondern als Aufforderung. Für eine Drohung fehlt es mir an angedrohten Folgen des Unterlassens. Aber darum geht es mir an sich nicht, sondern darum, dass solche Lizenzbestimmungen seitens der Hersteller oder Vertriebe gar nicht so ungewöhnlich sind. Dann müsste man den geplanten Bericht in der Tat etwas ausweiten, denn Loopmasters sind sicher nicht die einzigen, die das so betreiben.

Edit: Ich habe eben mal in meiner CDRom Sammlung gewühlt und direkt die erste CD (Überschall Jam Box von 1997) enthält eben genau die gleichbedeutende Lizenzvereinbarung. Auch dort bezieht sich die Lizenz auf denjenigen, der die Samples von einem authorisierten Händler gekauft hat und die Klausel verbietet Weiterverkauf ebenso. Das ist also in der Tat nichts neues.
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

Tyrell schrieb:
Es geht doch offensichtlich auch anders. Wie gesagt, ich kenne keinen einzigen Fall bei dem ein Hersteller ein solches Schreiben verfasst hat - und ich bleibe dabei, es handelt sich um eine Drohung. [...]

Du hast noch nie Post von den Rechtverwaltern von Tangerine Dream / Edgar Froese oder den Herren Hütter und Schneider bekommen, weil Du auf eBay gegen ihre Markenrechte verstoßen hast. Da schluckt man dann schonmal hart...

Natürlich macht der Ton die Musik. Ich bin auch Inhaber diverser Markenrechte und habe schon den einen oder anderen (auch hier im Forum) darauf hingewiesen, daß es mir lieber wäre, wenn dieser oder jener Begriff nicht benutzt würde. Die Reaktion auf mein Schreiben hat mich dann öfters mal denken (!!!) lassen, daß ich vielleicht direkt mit der juristischen Keule und Androhung einer Unterlassungsklage hätte draufschlagen sollen.

So würde ich auch den von Dir bekrittelten Ton verstehen; nicht alle sind so furchtbar nett wie ich.

Stephen
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

ppg360 schrieb:
Hier spricht man vom sogenannten "Kleingedruckten". Steht i. d. R. in den Anleitungen zum jeweiligen Produkt bzw. liegt den Papieren bei. Das entgeht einem ebenfalls i. d. R., weil man mit Wichtigerem beschäftigt ist als mit dem Lesen des Kleingedruckten.

Das "Kleingedruckte" ist aber nunmal rechtlich nicht bindend, wenn es beim Kauf nicht korrekt in den Vertrag eingebunden wurde. Bei Direktkauf beim Hersteller ist das oft (ggfs. indirekt über die AGB) der Fall, aber sobald ein Händler dazwischen sitzt, so gut wie nie.

Ein Drohschreiben sieht für mich anders aus. Dies ist eine freundliche, aber bestimmte Erinnerung an mit dem Kauf verbundene Lizenzvereinbarungen.

So sie denn überhaupt wirksam sind...siehe oben.
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

Tyrell schrieb:
Jemandem eine Frist von 24 Stunden zu setzen, ist eine nicht unausgesprochene Drohung.

Nö, es ist eine Frist. Die Fristsetzung impliziert zwar Konsequenzen, was man durchaus auch als Drohung auffassen kann, aber als solches IMHO ersmtal nicht problematisch ist. Die 24 Stunden dürften allerdings hierzulande kaum standhalten.
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

Tyrell schrieb:
Natürlich hat der Leser die CD kopiert und versucht nun einen Teil seiner Investitionen wieder reinzuholen. Das gleiche gilt aber für tausend andere eBay Verkäufe auch. Ich lese ein Buch, kenne den Inhalt und verkaufe es wieder. Ich kaufe eine Musik CD überspiele den Inhalt und verkaufe sie wieder etc. Alles vollkommen legal und für mein Rechtsverständnis auch legitim.
sorry aber noch mal, ist das dein ernst??? bin ich zu dumm das zu verstehen? dein cd beispiel

das ist doch das gleich wie wenn man ein plug in im paket kauft, es installiert und dann das paket weiterverkauft... das soll deiner meinung nach rechtens sein? ich sehe da ehrlich gesagt keinen unterschied zum download im netz.

und dein buchbeispiel müsste eher so lauten, man kauft ein buch, macht sich eine kopie davon und verkauft es wieder. nix lesen, lesen wäre das gleich wie die cd nur hören.
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

Die CD zu kopieren dürfte nicht legitim sein, wohl aber alle Werke die damit gemacht wurden weiter laufen zu lassen. Das was wichtig ist, ist die Lizenz, die ist auch bei Software unterschiedlich. Das ist es immer eine Einzelplatzlizenz, aber theoretisch könnte man auch "vermieten" und andere Prinzipien laufen lassen.

Es ist nur so, dass manche Dinge einfach unüblich sind. Sample CDs weiterverkaufen ist eher üblich, aber sicher wollen die Hersteller dass diese damit ungültig wird. In der Softwarewelt gibt es solche Modelle schon eher.

Wir brauchen vermutlich endlich mal eine Art Konsens zu solchen Sachen. Oder es muss klar über allgemein bekannte Kennzeichnung laufen. DRM Style bis Kopierschutz bis sonstwas, das könnte dem BÖSEN Tür und Tor öffnen, wie so oft wenn es um sowas geht.

Ad ACTA legen kann man das alles leider nicht. Wie macht man's dass Leute satt werden davon und dennoch das mit dem kopieren einem nicht um die Ohren fliegt, ohne das gegängelt wird oder schräge Nummern abgehen. Das wird noch mehr sowas geben in allen Bereichen.
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

edit:

Dann dürften ja auch keine Audio CD´s oder DVD´s mehr gehandelt werden.
Samples sind ja ey so ein Ding. Ich hab eine und hab mir 2 Kopien zur Sicherheit gemacht. Wenn ich die in ein paar Jahren vielleicht doch mal verhökern wöllte(was ja eigentlich grad mal nen Döner bringen würde ;-) ) könnte es vielleicht sein das ich eine Kopie nicht mehr finde um sie rechtmäßig zu löschen.
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

Tyrell schrieb:
Klar, alle Konsumenten sind Betrüger und der arme Hersteller muss sich dringend davor schützen.

Aber in unserer feinen neuen Digitalen Welt ist es aber meines Erachtens genau so, daß fast alle Konsumenten Betrüger sind!!
Und warum? Nur weil sie es ganz einfach können, und es so viele sind, daß nicht alle verfolgt werden können!

Das fängt bei Musik an, geht über Programme weiter und hört halt jetzt bei Samples auf..

Way to go Loopmasters! :opa:
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

Booty schrieb:
Tyrell schrieb:
Klar, alle Konsumenten sind Betrüger und der arme Hersteller muss sich dringend davor schützen.

Aber in unserer feinen neuen Digitalen Welt ist es aber meines Erachtens genau so, daß fast alle Konsumenten Betrüger sind!!
quote]

Und was ist mit den Herstellern? Da wird etwas vermarktet was unendlich verfügbar ist. Quasi kaum Materialkosten verursacht.
Hier da auf alten Mustern zu bestehen wird im Internet nicht funktionieren. Was glaubt ihr warum NI Maschine gebracht hat? Oder Akai? Da ist ne Mordslibary mit dabei.
Selbst den Microtonic würde ich als Hybrid da mal mit einbringen.
- Früher gabs nen Sampler mit eigenem Format.
- Heute gibs nen spielbaren Dongle dazu und...
- dazwischen in der Beat und Co tonnenweise Samples (Age of the Zeitungsdongles )
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

Matt van K schrieb:
Und was ist mit den Herstellern? Da wird etwas vermarktet was unendlich verfügbar ist. Quasi kaum Materialkosten verursacht.
Materialkosten sind doch nicht alles an Aufwänden, die hinter einem Produkt stehen! Bei einem solchen Produkt fallen nicht unerhebliche Kosten bei der Erstellung der Library an, ein Installationsprogrämmchen ist auch was Nettes, Produktpflege wird ebenfalls immer gerne gesehen, das Ding will irgendwo beworben werden, es braucht etwas Verwaltung, um das zu vertreiben und verkaufen, usw. usw.
Selbstverständlich sind das alles Aufwände, die durch die Erlöse wieder verdient werden müssen. Andernfalls ist es halt ein Hobbyprodukt und die sind bei den umfangreichen Soundlibraries aber doch eher selten - warum wohl?
Andreas
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

Ich kann dem Herren Tyrell nur empfehlen, selbst mal eine Sample Library zu erstellen um eine Ahnung davon zu erhalten, wie aufwändig das ist. Das würde dem Rechtsbewusstsein vielleicht auf die Sprünge helfen. Natürlich ist man nach so einer Arbeit ziemlich angepisst, wenn so eine Library kurze Zeit später bei manchen Kunden bei ebay auftaucht. Bevor man sich an die Arbeit gemacht hat, kalkuliert man natürlich die potentielle Anzahl an echten Verkäufen um für sich zu entscheiden, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt. Verkaufen die Hälfte der Anwender das Produkt bei ebay, bedeutet das nichts anderes, als das man beim ersten Wiederverkauf eine ganze Menge seiner erwarteten Einnahmen verloren hat. Nach meinem Rechtsverständnis ist das natürlich absolut nicht in Ordnung. Dabei ist es mir auch ziemlich egal, ob die Rechtsprechung das Urheberrecht bisher nicht auf das Sounddesign ausgedehnt hat. Das ist lediglich ein Zeichen dafür, dass Gesetze leider oft kein Ausdruck von Moral und Rechtsbewusstsein, sondern eher von Willkür, Ignoranz und fehlendem Fachwissen sind.

Ich habe vor ein paar Jahren von Loopmasters einige Sample CDs als Muster erhalten. Loopmasters bewarb sich darum, Sample Lizenzen für Radikal Produkte anzubieten. Ich würde nicht einmal auf die Idee kommen, diese CDs - die ich nicht einmal für eine einzige Produktion genutzt habe - bei ebay an zu bieten. Mein Rechtsverständnis verbietet mir das. Genau so würde ich nie auf die Idee kommen, diese zahlreichen NFRs von Programmen bei ebay an zu bieten. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass über so etwas diskutiert werden muss.

Wenn etwas rechtens ist, heißt das noch lange nicht, dass es auch moralisch einwandfrei ist. Es hat in unserer Geschichte schon ganz viele sehr krude Gesetze gegeben, die vielen Menschen mehr als nur geschadet haben. Gesetze sind im stetigen Wandel und stolpern dem Rechtsempfinden der Bürger eigentlich in fast allen Fällen hinter her. Oft sind sie auch nur ein Regelwerk, dass dem Eigennutz einiger weniger entsprungen ist und natürlich von der Gesellschaft diskutiert und weiterentwickelt werden muss. Von daher ist ein Verweis darauf, dass etwas vom Gesetzgeber so oder so ausgelegt wird, sehr fragwürdig. Wir sind eher dazu angehalten, falsch Rechtsauffassungen in den Gesetzestexten zu reklamieren, damit die Gesetze dem Rechtsverständnis und der Moral näher kommen.

Wenn also in einem Urteil einem Kunden das Recht zugesprochen wird, eine erworbene Soundlibrary zu kopieren und weiter zu veräußern, weil Sounddesign nicht unter das Urheberrecht fällt, ist das für mich lediglich eine Bestätigung dafür, dass es ganz viel Handlungsbedarf bei den Urhebergesetzen gibt. Leider muss man davon ausgehen, dass sich der verantwortliche Richter mit dem Thema überhaupt nicht beschäftigt hat.

Ein gewisses Rechtsverständnis kann ich aber auch dem Herrn Tyrell nicht absprechen. Er spricht hier von dem Verfasser eines Leserbriefes, dem das bei ebay passiert ist. Vielleicht ist es ja gar nicht der Verfasser, sondern er selbst, der dieses Schreiben erhalten hat. Sein Rechtsbewusstsein lässt es aber nicht zu, sich öffentlich zu diesem Fehlverhalten zu bekennen. Das ist schon mal ein Anfang;-) Aber wie gesagt - der letzte Abschnitt war lediglich eine Vermutung und keine Behauptung.
 
Tom Noise schrieb:
Edit: Ich habe eben mal in meiner CDRom Sammlung gewühlt und direkt die erste CD (Überschall Jam Box von 1997) enthält eben genau die gleichbedeutende Lizenzvereinbarung. Auch dort bezieht sich die Lizenz auf denjenigen, der die Samples von einem authorisierten Händler gekauft hat und die Klausel verbietet Weiterverkauf ebenso. Das ist also in der Tat nichts neues.

Gutes Beispiel: Inzwischen hat Überschall seine Politik geändert. Für kleines Geld kann man eine neue Lizenz kaufen und die Library wieder uneingeschränkt weiterverkaufen. Das sind Modelle die sich durchsetzen werden!!!
 
Elektro_Lurch schrieb:
Ich kann dem Herren Tyrell nur empfehlen, selbst mal eine Sample Library zu erstellen um eine Ahnung davon zu erhalten, wie aufwändig das ist. Das würde dem Rechtsbewusstsein vielleicht auf die Sprünge helfen.

Ich habe zahlreiche Sound- und Samplelibrarys hergestellt und über Vertriebe vermarkten lassen. Ich habe überhaupt keine Probleme damit wenn diese auf eBay auftauchen. (was immer wieder mal passiert)

In folgendem Punkt scheinst Du im Verlauf der Diskussion den Faden verloren zu haben, deshalb kurz eine Stellungnahme:

Der Präzedenzfall in Sachen Sound-Copy, bei dem Soundlibrarys für Synthesizer willkürlich aus dem Angebot Dritter zusammengewürfelt und wieder kommerziell und im großen Stil weiterverkauft wurde, war in unseren Augen nicht zu tolerieren. Wir haben seinerzeit über den Fall auf AMAZONA.de Stellung bezogen und berichtet. Nachdem der Kläger den Fall verloren hat, erhielten wir zeitgleich eine Abmahnung den Artikel aus dem Netz zu nehmen. Hier durfte der Angeklagte also weiterhin (und tut es noch) Sounds Fremder vervielfältigen und verkaufen (damals noch mit bedruckten CDs und Hardcover) und konnte uns verbieten das offen zu legen, weil das Gesetz auf seiner Seite war. Sounds sind urheberrechtlich NICHT schätzbar und das ist meiner Meinung nach falsch.

Ich habe ein Problem damit, wenn ein Privatmann ein legal erworbenes und bezahltes Produkt nicht weiter veräußern darf. Egal ob Hard- oder Software.

Und ich habe ein Problem damit, wenn - wie im Fall von Loopmasters.com - ein Hersteller, höchstwahrscheinlich juristisch nicht untermauert - einem Konsumenten droht.


Zu Deinem letzten Satz: Deine Vermutung war überflüssig und nur provokant. Aber sie kommt ja von einem Unternehmer der Musikbranche - und da ist es ganz klar das Du Dich ganz persönlich auf den Schlips gedrehten fühlst. :floet:
 
Tom Noise schrieb:
...Aber darum geht es mir an sich nicht, sondern darum, dass solche Lizenzbestimmungen seitens der Hersteller oder Vertriebe gar nicht so ungewöhnlich sind. Dann müsste man den geplanten Bericht in der Tat etwas ausweiten, denn Loopmasters sind sicher nicht die einzigen, die das so betreiben.

Das ist selbstverständlich so. Der Bericht würde eine Übersicht darüber geben wer das wie handhabt. Ich bin mir aber sicher, dass es hier bessere und sinnvollere Modelle gibt als das zitierte Beispiel am Anfang dieser Diskussion.
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

Um Gottes Willen - ich fühle mich nicht auf den Schlips getreten.Ich entschuldige mich auch ausdrücklich, für meinen letzten Absatz. Aber es geht hier um Grundsätzliches und überhaupt nicht um meinen Beruf. Man kann Hard- und Software nicht vergleichen, was den Wiederverkauf angeht. Da wir in einer Welt leben, in der es immer weniger spezielle Hardware und dafür immer mehr Software geben wird, die aus allgemeiner Hardware erst ein Produkt machen, kann man nicht nachhaltig genug für den Schutz des Urheberrechts eintreten.
Als einzige Alternative, die mir persönlich noch besser gefallen würde wäre eine völlig andere Gesellschaft. Eine sehr dynamische und wachsende Gesellschaft. Die würde Kreativität mit einem bedingungslosen Grundeinkommen für alle sichern und die geistigen und schöpferischen Wertschöpfungen dieser ganzen Kräfte jedem einzelnen selbstverständlich und frei zur Verfügung stellen. Maschinen würden nur noch von Maschinen gebaut und das Streben gälte nur noch der Kreativität und mentalen Erweiterung. So etwas findet sich in Star Trek. Oder hast Du bei Star Trek schon mal gesehen, dass sich jemand eine Bratwurst kaufen muss?

Aber das ist eine Utopie. Aus diesem Grund braucht ein jeder von uns Geld, um seine Kosten irgendwie zu decken. Deswegen hat eine jede Leistung seinen Preis. Schätzt man die Leistung seines Gegenübers, versucht man sie auch zu schützen.

Ein fehlendes oder falsches Verständnis von Urheberrecht ist der Grund für Dongles, Kopierschutzmassnahmen und Zwangsregistrierungen. All das wäre nicht nötig, wenn wir alle ein besseres Verständnis für Urheberrecht hätten und die geistige Leistung anders wertschätzen würden.

Trotz meines Eintreten für den Schutz Urheberrechtes findet man in meiner Sample Library übrigens nur eine lustige Anekdote und ein paar flotte Sprüche zu dem Thema. Ich würde persönlich nicht auf die Idee kommen, jemanden wegen den Weiterverkauf meiner Sample Library bei ebay an zu schreiben - auch wenn mich das natürlich ärgert. Aber ich hoffe einfach darauf, dass sich auch in diesem Bereich die Moralvorstellungen ändern. Damit das passiert, muss ich Stellung beziehen. Es geht mir nicht um mich oder um Radikal. Es geht mir gerade in einem Forum für Musiker um die Rechte aller, die hier kreativ tätig sind. Im Grunde betrifft das Thema nämlich einen jeden von uns. Grundsätzlich hat jeder das Potential etwas schützenswertes auf die Beine zu stellen. Sich erst darüber Gedanken zu machen, wenn das Urheberrecht seiner eigenen Werke verletzt wurde, ist da definitiv zu spät.

Meine Sample Library gibt es in Download Börsen. Meine Musik CDs kann man ohnehin von zig Servern auf der Welt herunterladen. Dagegen würde ich niemals angehen, weil es keinen Sinn macht und nicht erfolgsversprechend ist. Aber wenigstens in einem Forum für kreative Menschen kann man versuchen daran zu arbeiten, dass solche Download Server weniger genutzt werden. Eine Gesellschaft kann einen gewissen Prozentsatz illegaler downloads vernachlässigen, wenn es beim Gros der Gesellschaft zur Selbstverständlichkeit gehört, solche Urheberrechtsverletzungen nicht zu begehen.
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

Elektro_Lurch schrieb:
Als einzige Alternative, die mir persönlich noch besser gefallen würde wäre eine völlig andere Gesellschaft. Eine sehr dynamische und wachsende Gesellschaft. Die würde Kreativität mit einem bedingungslosen Grundeinkommen für alle sichern und die geistigen und schöpferischen Wertschöpfungen dieser ganzen Kräfte jedem einzelnen selbstverständlich und frei zur Verfügung stellen. Maschinen würden nur noch von Maschinen gebaut und das Streben gälte nur noch der Kreativität und mentalen Erweiterung. So etwas findet sich in Star Trek. Oder hast Du bei Star Trek schon mal gesehen, dass sich jemand eine Bratwurst kaufen muss?

Vorsicht, Hochspannung!

Am Ausgang der Verkehrten Welt trafen sie auf eine Untergrundbahnstation. Sie stiegen treppab, sahen einen Zug stehen und setzten sich hinein.
„Eine komische Untergrundbahn“, sagte Konrad. „Hier gibt's keine Schaffner, hier gibt's keinen Zugführer. Ich bin neugierig, wo die Fuhre hingeht.“ „Wir werden's ja erleben“, entgegnete der Onkel. Da aber ruckte der Zug an, setzte sich in Bewegung und sauste, eine Sekunde später, wie ein geölter Blitz in einen betonierten Stollen hinein. Ringelhuth fiel von der Bank und sagte: „Vielleicht werden wir's auch nicht erleben. Lieber Neffe, falls mir etwas Menschliches zustößt, vergiß über deinem Schmerz um mich nicht, daß du meine Apotheke erbst.“ „Und falls du mich überlebst, lieber Onkel“, sagte der Junge, „So gehören dir meine Schulbücher und der Zirkelkasten.“ „Heißen Dank“, erwiderte der Onkel. Und dann schüttelten sich die beiden ergriffen die Hände.
„Wir wollen nicht weich werden“, meinte das Pferd und blickte aus dem Fenster. Die Untergrundbahn schoß wie eine Rakete durch den Tunnel. Die Schienen jammerten. Und der Zug zitterte, als hätte er vor sich selbst Angst.
Onkel Ringelhuth setzte sich wieder auf die Bank und sagte verzweifelt: „Wenn mir jetzt was passiert, ist's mit dem Nachtdienst in der Apotheke Essig.“ Doch da fiel er schon wieder von der Bank. Denn die Bahn hielt, als hätte man einen Eisberg gerammt.
„Nun aber raus!“ schrie der Onkel, krabbelte hoch, riß die Tür auf und stolperte auf den Bahnsteig.
Das Pferd und Konrad stürzten hinter Ringelhuth her.
Als sie die Treppe hinaufgeklettert waren und sehen konnten, wo sie sich befanden, waren sie zunächst einmal starr. Sie standen zwischen lauter Wolkenkratzern!
„Meine Fresse“, sagte schließlich das Pferd.
Und Konrad begann, die Stockwerke des nächstliegenden Gebäudes zu zählen. Er brachte es auf sechsundvierzig. Dann mußte er aufhören, weil der Rest des Hauses von Wolken umschwebt war. Auf einer dieser Wolken stand in Projektionsschrift:

Elektropolis - die automatische Stadt!
Vorsicht, Hochspannung!


Das Pferd wollte auf der Stelle umkehren und meinte, man solle doch die verflixte Südsee schwimmen lassen. Aber Onkel und Neffe dachten nicht im Traum dran, sondern überquerten den großen Platz, der vor ihnen lag und von Hunderten von Autos befahren war. Und da mußte Negro Kaballo wohl oder übel hinterhertrotten.
„Zu arbeiten scheint hier überhaupt niemand“, meinte Ringelhuth. „Alles fährt im Auto spazieren. Versteht ihr das?“ Konrad, der neugierig neben einem der Wagen hergerannt war, kam zurück und schüttelte den Kopf. „Denkt euch bloß“, sagte er, „die Autos fahren von ganz allein, ohne Chauffeur und ohne Steuerung. Mir ist das völlig schleierhaft.“ Da bremste ein Wagen und hielt neben ihnen. Eine nette alte Dame saß hinten drin. Sie häkelte an einem Filetdeckchen und fragte freundlich:
„Sie sind wohl von auswärts?“ „Es reicht“, erwiderte der Onkel. „Können Sie uns erklären, wieso hier die Autos von selbst fahren?“ Die alte Dame lächelte. „Unsre Wagen werden ferngelenkt«“ erzählte sie. „Das Lenkverfahren beruht auf der sinnreichen Koppelung eines elektromagnetischen Feldes mit einer Radiozentrale. Ganz einfach, was?“ „Blödsinnig einfach“, meinte der Onkel.
„Einfach blödsinnig“, knurrte das Pferd.
Und Konrad rief ärgerlich: „Wo ich doch Chauffeur werden wollte.“ Die alte Dame tat ihr Filetdeckchen beiseite und fragte: „Wozu willst du denn Chauffeur werden?“ „Na, um Geld zu verdienen«, antwortete der Junge. „Wozu willst du denn Geld verdienen?“ fragte die alte Dame.
„Sie sind aber komisch“, rief Konrad. „Wer nicht arbeitet, verdient kein Geld. Und wer kein Geld verdient, muß verhungern.“ „Das sind ja reichlich verwitterte Anschauungen“, äußerte die alte Dame. „Mein liebes Kind, hier in Elektropolis arbeitet man nur zu seinem Vergnügen oder um schlank zu bleiben oder um wem ein Geschenk zu machen oder um was zu lernen. Denn das, was wir zum Leben brauchen, wird samt und sonders maschinell hergestellt, und die Bewohner kriegen es gratis.“ Onkel Ringelhuth dachte nach und sagte: „Aber die Lebensmittel muß man doch, ehe sie in Fabriken verarbeitet werden, erst mal pflanzen? Und das Vieh wächst doch auch nicht wie Unkraut in der Gegend.“ „Das erledigen unsre Bauern vor der Stadt“, entgegnete die alte Dame. „Aber auch die haben wenig Pflichtarbeit. Denn auch die Landwirtschaft ist restlos durchmechanisiert; das meiste besorgen die Maschinen.“ „Und die Bauern schenken Ihnen ihr Vieh und ihr Getreide?“ fragte das Pferd.
„Die Bauern kriegen für ihre Erzeugnisse alles andre, was sie zum Leben brauchen“, erzählte die alte Dame. „Alle Menschen können alles kriegen. Denn der Boden und die Maschinen produzieren bekanntlich mehr, als wir benötigen. Wußten Sie das noch nicht?“ Onkel Ringelhuth schämte sich ein bißchen. „Natürlich wissen wir das“, meinte er. "Aber bei uns leiden trotzdem die meisten Menschen Not.“ „Das ist doch der Gipfel!“ rief die alte Dame streng. Dann lächelte sie aber wieder und sagte: „So, jetzt fahr ich in unsre künstlichen Gärten. Dort duften die Bäume und Blumen nach Ozon. Das ist sehr gesund. Wiederschaun.“ Sie drückte auf einen Knopf, beugte sich über ein Sprachrohr und rief hinein: „In den künstlichen Park! Ich will in der Gastwirtschaft am Kohlensäurebassin Kaffee trinken!“ Da setzte sich das geheimnisvolle Auto gehorsam in Bewegung und fuhr davon. Die alte Dame lehnte sich bequem zurück und häkelte weiter.
Die drei gafften wie die Ölgötzen hinterher. Und der Onkel sagte: „Das ist ja allerhand. Und so schön wird's später auf der ganzen Welt sein: Hoffentlich erlebst du' s noch, mein Junge.“ „Wie im Schlaraffenland“, meinte das Pferd.
„Mit einem Unterschied“, warf Ringelhuth ein.
„Der wäre?“ fragte das Pferd.
„Hier arbeiten die Menschen. Hier sind sie nicht faul. Sie arbeiten allerdings nur zu ihrem Vergnügen. Doch das wollen wir ihnen nicht nachtragen. Na, gehn wir weiter!“
Sie bogen in eine belebte Straße ein, um sich die Schaufenster von Elektropolis zu betrachten. Aber kaum hatten sie den Bürgersteig betreten, so fielen sie alle drei der Länge lang um und rutschten, obwohl sie das gar nicht vorhatten, auf dem Trottoir hin. „Hilfe!“ schrie Konrad. „Der Fußsteig ist lebendig!“ Der Fußsteig war nämlich, damit man nicht zu gehen brauchte, mit einem laufenden Band versehen. Darauf stellte man sich und fuhr, ohne eine Zehe krumm zu machen, durch die Straßen. Wenn man in ein Geschäft wollte, trat man von dem laufenden Band herunter und hatte nun Pflaster unter den Schuhen.
„Das hätte uns das häkelnde Großmütterchen ruhig sagen können“, knirschte das Pferd. Es fuhr auf seinem Allerwertesten die Hauptstraße von Elektropolis lang und konnte, wegen der Rollschuhe, nicht aufstehen. Erst als Ringelhuth und Konrad nachhalfen, kam es auf die Beine. Und nun machte ihnen der lebendige Bürgersteig geradezu Spaß.
Dann wollte der Onkel in das Schaufenster einer Konditorei gucken und trat von dem laufenden Band herunter. Er hatte aber noch keine Übung und stieß mit dem Schädel gegen eine Hauswand. Daraufhin hörten sie ein merkwürdiges Singen und Klingen, und sie wußten zunächst nicht, woher das kam. Konrad klopfte gegen das Haus, und das Summen wurde noch stärker. Er kratzte an der Wand und rief: „Was sagt ihr dazu? Die Wolkenkratzer sind aus Aluminium!" „Kinder, ist das eine praktische Stadt!“ meinte der Onkel.
„Da sollten wir einmal unsern Bürgermeister studienhalber herschicken !“ Am meisten imponierte ihnen aber folgendes: Ein Herr, der vor ihnen auf dem Trottoir langfuhr, trat plötzlich aufs Pflaster, zog einen Telefonhörer aus der Manteltasche, sprach eine Nummer hinein und rief: „Gertrud, hör mal, ich komme heute eine Stunde später zum Mittagessen. Ich will vorher noch ins Laboratorium. Wiedersehen, Schatz!" Dann steckte er sein Taschentelefon wieder weg, trat aufs laufende Band, las in einem Buch und fuhr seiner Wege.
Konrad und dem Pferd standen die Haare zu Berge. Ein paar Leute, die in entgegengesetzter Richtung an ihnen vorbeifuhren, sagten: „Die mit dem Pferd, das sind bestimmt Provinzler." Ringelhuth zuckte die Achseln und versuchte, möglichst einheimisch zu wirken. Dabei fiel er aber wieder um. Doch er sagte, als Konrad ihm hochhelfen wollte: „Laß gut sein, ich fahre im Sitzen weiter.“ Sie rollten aus einer Straße in die andre. Und die Wolkenkratzer aus Aluminium begannen leise zu singen, weil ein Wind aufkam.
Nach einer Viertelstunde war das laufende Band zu Ende.
Auch Wolkenkratzer gab es keine mehr.
Sie mußten wieder zu Fuß gehen, marschierten fleißig und standen wenig später vor einer gewaltigen Fabrik. „Viehverwertungsstelle Elektropolis“, so hieß sie. Konrad rannte als erster durchs Tor.
Unabsehbare Viehherden warteten darauf, nutzbringend verarbeitet zu werden. Sie drängten sich muhend und stampfend vor einem ungeheuer großen Saugtrichter, der gut seine zwanzig Meter Durchmesser hatte. Sie drängten einander in den Trichter hinein. Ochsen, Kühe, Kälber - alle verschwanden sie zu Hunderten, geheimnisvoll angezogen, in der metallisch glänzenden Öffnung. „Wozu ermordet der Mensch die armen Tiere?“ fragte das Pferd.
„Ja, es ist ein Jammer“, erwiderte der Onkel. „Aber wenn Sie mal ein Schnitzel gegessen hätten, wären Sie nachsichtiger!“
Aber gerade als er das rief, kam ein Mann über den Fabrikhof geschlendert. Er grüßte und sagte: »“Ich habe heute Dienst. Jeden Monat einmal. Zwölf Tage im Jahr. Ich beaufsichtige die Maschinerie“ „Eine Frage, Herr Nachbar“, sagte das Pferd. „Was machen Sie eigentlich an den übrigen dreihundertdreiundfünfzig Tagen des Jahres?“ „Da seien Sie ganz ohne Sorge“, meinte der Mann vergnügt.
„Ich habe einen Gemüsegarten. Außerdem spiele ich gerne Fußball. Und malen lerne ich auch. Und manchmal lese ich Geschichtsbücher. Ist ja hochinteressant, wie umständlich die Leute früher waren!“ „Zugegeben“, sagte der Onkel. „Aber woher kriegen Sie die Unmenge Elektrizität, die Sie in Ihrer Stadt verbrauchen?“ „Von den Niagarafällen“, erzählte der Mann. „Leider hat es dort seit Wochen so geregnet, daß wir sehr in Sorge sind. Die Spannung und die Stromstärke haben derartig zugenommen, daß wir fürchten, in der Zentrale könnten die Sicherungen durchbrennen. Ach, da erscheint gerade die 4-Uhr-Zeitung.“ „Wo denn, Herr Nachbar?“ fragte Konrad.
Der Aufseher starrte zum Himmel empor. Die andern folgten seinem Beispiel. Und tatsächlich, am Himmel erschienen, in weißer Schrift auf blauem Grunde, Zeitungsnachrichten. „Keine Gefahr für Elektropolis!“ stand da. Und dann folgte ein Gutachten der Sicherheitskommission.
Außerdem erschienen Notizen über die Wirtschaftsverhandlungen mit dem Mars, über die letzten Forschungsergebnisse der verschiedenen wissenschaftlichen Institute, über die morgigen Rundfunk- und Heimkinodarbietungen, und zum Schluß wurde die Romanfortsetzung ans Himmelsgewölbe projiziert.
Konrad wollte gerade den Roman zu lesen anfangen, da entstand plötzlich ein Höllenlärm. Aus den Luken der Fabrikwand fielen die Produkte der Viehverwertung in immer rascherem Tempo. Es regnete förmlich Koffer und Fleischsalat, Butter, Stiefel, Schweizer Käse und Schlagsahne. Die Waggons liefen über. Jetzt flogen schon Backsteine, Fensterrahmen und Maschinenteile aus den Luken.
„0 weh!“ schrie der Aufseher. „Die Fabrik frißt sich selbst auf!“ Und er rannte davon.
Die Katastrophe begann damit, daß die Elektrizitätswerke der Stadt infolge der Überschwemmungen am Niagara von der hundertfachen Kraft getrieben wurden. Die Maschinen der Viehverwertungsstelle liefen, als sämtliche Herden verarbeitet worden waren, leer. Schließlich liefen sie rückwärts, saugten die Butterfässer, den Käse, die Koffer, die Stiefel, das Gefrierfleisch, die Dauerwurst und alles übrige aus den Waggons heraus und spien am Fabriktor das ursprüngliche Vieh wieder aus dem Trichter. Die Ochsen, Kälber und Kühe rannten brüllend und nervös auf die Straße und in die Stadt hinein.
Der Onkel und Konrad waren auf ihr Pferd geklettert und wurden von den wild gewordenen Viehherden fortgerissen. Auf den Straßen rasten die Rolltrottoirs wie irrsinnig dahin. Die automatischen Autos schossen wie Blitze vorbei, prallten gegeneinander oder sausten in Häuser hinein und rasten treppauf. Die elektrischen Lampen schmolzen. Die künstlichen Gärten welkten und blühten in einem fort. Am Himmel erschien schon die Zeitung von übermorgen.
Das Pferd war dem nicht länger gewachsen. Es blieb auf der Fahrbahn stehen und schlotterte mit den Knien.
„Entschuldigen Sie, Kaballo!“ rief der Onkel und gab dem Pferd mit dem Spazierstock einen solchen Schlag auf die Kehrseite der Medaille, daß das Tier vor Schreck alle Angst vergaß und wie besessen durch die Katastrophe jagte. Nach etlichen Minuten waren sie bereits aus der Stadt hinaus und gerettet.
„Eine verdammt kitzlige Sache, die Technik“, sagte das Pferd. Sie sahen zurück und konnten beobachten, wie die Fahrstühle aus den Dächern flogen. Der Lärm der schwankenden Aluminiumwolkenkratzer klang nach Krieg.
Onkel Ringelhuth klopfte dem Pferd den Hals, trocknete sich die Stirn und sagte: „Das Paradies geht in die Luft.“ Konrad packte den Onkel am Arm und rief: „Mach dir nichts draus! Wenn ich groß bin, bauen wir ein neues!“ Und dann ritten sie weiter. Immer geradeaus. Der Südsee entgegen.

Erick Kästner - Der 35. Mai (1932)
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

Tyrell schrieb:
Steril schrieb:
Vereinfacht gesagt: Wenn er die DVD legal innerhalb der EU erworben hat, darf er sie auch weiterverkaufen. Firmen insbesondere aus dem anglo-amerikanischen Raum sehen das leider meist nicht ein (Spectrasonics z.B. ist da auch so ein Kandidat gewesen).

Wenn ihr Hilfe beim Artikel braucht, sag Bescheid, ich muss mich als Rechtsanwalt regelmäßig mit so etwas beschäftigen...

Wunderbar, ich komme darauf zurück. Wie kann ich Dich nächste Woche erreichen? :phat:

Auf meiner Website http://www.jan-wilking.de findest Du meine Kontaktdaten.

Die Problematik wird übrigens insbesondere bezüglich des Handels mit gebrauchter Software kontrovers diskutiert. Rechtlich ist noch einiges ungeklärt, so dass selbst der Bundesgerichtshof keine Entscheidung treffen wollte und die Sache dem Europäischen Gerichtshof vorgelegt hat. Unumstritten dürfte aber folgendes gelten: Solange der Verkäufer eine Kopie hat und diese noch nutzt, darf der Käufer die DVD natürlich nicht nutzen (zumindest wenn nur eine Einzelplatzlizenz erworben wurde)!
 
Steril schrieb:
Unumstritten dürfte aber folgendes gelten: Solange der Verkäufer eine Kopie hat und diese noch nutzt, darf der Käufer die DVD natürlich nicht nutzen (zumindest wenn nur eine Einzelplatzlizenz erworben wurde)!

Vielen Dank, das ist hilfreich. Bleibt die Frage- gilt das generell, also auch ohne entsprechende Lizenzvereinbarung - oder nur wenn der Konsument beim Kauf dieser Einzelplatzlizenz zustimmt.

Wenn letzteres zutrifft, reicht es dann aus, wenn die Bestimmungen als AGB "irgendwo" auf der Webseite zu finden sind? Soweit ich weiß, muss der Lizenznehmer diesen Bedingungen ausdrücklich zustimmen. Korrekt?

Wenn dem so ist, würde im genannten Fall wahrscheinlich eine "versteckte" Einschränkung des Nutzungsrechts vorliegen, wohlwissend dass der Anbieter potentielle Käufer abschrecken könnte, wenn er diese Einschränkung bereits beim Kauf deutlich sichtbar machen würde.

Nochmals vielen Dank für Deine Hilfe.
 
Tyrell schrieb:
Gutes Beispiel: Inzwischen hat Überschall seine Politik geändert. Für kleines Geld kann man eine neue Lizenz kaufen und die Library wieder uneingeschränkt weiterverkaufen.

Genau das schrieb ich oben schon mal, gegen eine "Lizenzübertragungsgebühr" darf man dann weiterverkaufen. Und alle sind happy.
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

Elektro_Lurch schrieb:
Ich kann dem Herren Tyrell nur empfehlen, selbst mal eine Sample Library zu erstellen um eine Ahnung davon zu erhalten, wie aufwändig das ist. Das würde dem Rechtsbewusstsein vielleicht auf die Sprünge helfen. Natürlich ist man nach so einer Arbeit ziemlich angepisst, wenn so eine Library kurze Zeit später bei manchen Kunden bei ebay auftaucht. Bevor man sich an die Arbeit gemacht hat, kalkuliert man natürlich die potentielle Anzahl an echten Verkäufen um für sich zu entscheiden, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt. Verkaufen die Hälfte der Anwender das Produkt bei ebay, bedeutet das nichts anderes, als das man beim ersten Wiederverkauf eine ganze Menge seiner erwarteten Einnahmen verloren hat. Nach meinem Rechtsverständnis ist das natürlich absolut nicht in Ordnung. Dabei ist es mir auch ziemlich egal, ob die Rechtsprechung das Urheberrecht bisher nicht auf das Sounddesign ausgedehnt hat. Das ist lediglich ein Zeichen dafür, dass Gesetze leider oft kein Ausdruck von Moral und Rechtsbewusstsein, sondern eher von Willkür, Ignoranz und fehlendem Fachwissen sind.
[...]

Sehr schön gesagt.

Ersetzen wir "Sample Libraries" durch "schöpferische Arbeit", und jeder dürfte einsehen, warum mich jeder illegale Download nicht nur meiner eigenen Arbeit ärgert und ich solchen Leuten, die die Beilegung des ACTA-Beschlusses fordern, am liebsten eine Teer-und-Federn-Kur angedeihen lassen würde. Das sind nämlich bloß Konsumenten, die ihr Recht auf noch gnadenloseres Konsumieren einfordern und scheinheilig hinter dem Deckmantel des allgemeinen Nutzens operieren. Datenschutz? Privatsphäre? Quatsch! Wenn ich fürchte, bei einem krummen Ding ertappt zu werden, muß ich mich gegen diese Art von Kontrolle wehren, damit ich nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann. Hätten diejenigen, die gegen ACTA sind, eine reine Weste, dann könnte es ihnen scheißegal sein, ob irgendwer ihren Rechner auf illegale Files kontrolliert oder nicht -- wo nichts ist, kann nichts gefunden werden, so einfach ist das. Oder noch einfacher: Tritt nicht in die Scheiße, dann es stinkt nicht in Deiner Bude. Wer keine Geheimnisse hat, ist nicht erpreßbar.

Wären diese Leute selbst Kreative, die zu einem gewissen Teil von ihrer Kreativität leben müßten, dann würden sie viel mehr Selbstdisziplin und Eigenverantwortung an den Tag legen, was das willkürliche Bedienen vom Grabbeltisch Internet angeht.

Aber ich schweife ab.

Stephen
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

ppg360 schrieb:
Ersetzen wir "Sample Libraries" durch "schöpferische Arbeit", und jeder dürfte einsehen, warum mich jeder illegale Download nicht nur meiner eigenen Arbeit ärgert und ich solchen Leuten, die die Beilegung des ACTA-Beschlusses fordern, am liebsten eine Teer-und-Federn-Kur angedeihen lassen würde. Das sind nämlich bloß Konsumenten, die ihr Recht auf noch gnadenloseres Konsumieren einfordern und scheinheilig hinter dem Deckmantel des allgemeinen Nutzens operieren. Datenschutz? Privatsphäre? Quatsch! Wenn ich fürchte, bei einem krummen Ding ertappt zu werden, muß ich mich gegen diese Art von Kontrolle wehren, damit ich nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann. Hätten diejenigen, die gegen ACTA sind, eine reine Weste, dann könnte es ihnen scheißegal sein, ob irgendwer ihren Rechner auf illegale Files kontrolliert oder nicht -- wo nichts ist, kann nichts gefunden werden, so einfach ist das. Oder noch einfacher: Tritt nicht in die Scheiße, dann es stinkt nicht in Deiner Bude. Wer keine Geheimnisse hat, ist nicht erpreßbar.
Stephen


wow! du hast damit ein umfassendes und nachdrückliches plädoyer für den totalen überwachunsstaat gehalten.
Bravo.
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

argosound schrieb:
ppg360 schrieb:
Ersetzen wir "Sample Libraries" durch "schöpferische Arbeit", und jeder dürfte einsehen, warum mich jeder illegale Download nicht nur meiner eigenen Arbeit ärgert und ich solchen Leuten, die die Beilegung des ACTA-Beschlusses fordern, am liebsten eine Teer-und-Federn-Kur angedeihen lassen würde. Das sind nämlich bloß Konsumenten, die ihr Recht auf noch gnadenloseres Konsumieren einfordern und scheinheilig hinter dem Deckmantel des allgemeinen Nutzens operieren. Datenschutz? Privatsphäre? Quatsch! Wenn ich fürchte, bei einem krummen Ding ertappt zu werden, muß ich mich gegen diese Art von Kontrolle wehren, damit ich nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann. Hätten diejenigen, die gegen ACTA sind, eine reine Weste, dann könnte es ihnen scheißegal sein, ob irgendwer ihren Rechner auf illegale Files kontrolliert oder nicht -- wo nichts ist, kann nichts gefunden werden, so einfach ist das. Oder noch einfacher: Tritt nicht in die Scheiße, dann es stinkt nicht in Deiner Bude. Wer keine Geheimnisse hat, ist nicht erpreßbar.
Stephen


wow! du hast damit ein umfassendes und nachdrückliches plädoyer für den totalen überwachunsstaat gehalten.
Bravo.

Ist es nicht viel eher traurig, daß solche Maßnahmen vonnöten sind, weil keiner mehr willens oder imstande ist, sich selbst ein paar einfache Regulative aufzuerlegen? Wer früher bei Frau Lange Storck-Riesen geklaut hat und erwischt wurde, wurde von Frau Lange auch am Ohr gezogen oder über´s Knie gelegt.

Und wer sich überwachbar macht, weil er sich wirklich jeden elektronischen Scheiß andrehen läßt und seinen Lebensstil komplett ins Internet verlagert, darf hinterher nicht jammern. Auch hier gilt wieder "Selbstdisziplin".

Stephen
 
N Kumpel von mir hat sich das neue Starcraft gekauft. Das is auch nicht übertragbar.
Er meinte sogar, dass die EULA, der man zustimmen muss, im übertragenen Sinne besagt, dass der Computer und das Betriebssystem fortan Besitz von Blizzard ist, Blizzard jedoch vorübergehend die Nutzung der Hardware zum Spielen des Spiels gestattet.

Sicherlich etwas übertrieben, aber beispielhaft dafür, welche krassen Verträge man eingeht, wenn man geil auf ein Produkt ist.

Die Industrie hat auch nicht viel gelernt, denn weiterhin wird der ehrliche Käufer gegängelt und der Warez-Benutzer erhält ein Produkt, dass zuverlässiger und problemloser funktioniert als das legale.
 
FYI

Die teuren eastwest libarys mit ilok darf man auch nicht weiterverkaufen, da gibst noch ein paar mehr firmen mit diesen restriktionen, weiss auch nicht in wie weit die eulas in deutschland greifen, mit den windows oem cds ist es ja ähnlich, die dürfen aber legal in deutschland verkauft werden, wobei die genannten firmen dann einfach den lizenstranfer verbieten.
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

Matt van K schrieb:
Und was ist mit den Herstellern? Da wird etwas vermarktet was unendlich verfügbar ist. Quasi kaum Materialkosten verursacht.
Hier da auf alten Mustern zu bestehen wird im Internet nicht funktionieren. Was glaubt ihr warum NI Maschine gebracht hat? Oder Akai? Da ist ne Mordslibary mit dabei.
Selbst den Microtonic würde ich als Hybrid da mal mit einbringen.
- Früher gabs nen Sampler mit eigenem Format.
- Heute gibs nen spielbaren Dongle dazu und...
- dazwischen in der Beat und Co tonnenweise Samples (Age of the Zeitungsdongles )


es liegt aber nicht bei dir zu entscheioden was ein erzeuger für sein produkt für richtig hält - oder fändest du es auch klasse wenn ich mit ein paar leuten beschliessen dass dein wohnungseigentum für uns veraltet ist und wir dich da rausjagen ?
auch dein beispiel mit cd und dvd gebrauchthandel ist doch ebenso daneben wie das mit dem buchlesen - fehlt es denn da so am abstraktionsvermögen? klar ist es "falsch" wenn du die dvd verkaufst aber den film auf hdd gezogen hast ...

und so ein argument nach dem motto "endlose verfügbarkeit" - ja wie kommt man denn zu so nem schluss - das geht ja dann analog zum thema sklaverei in entwicklungsländer - da scheint ja auch billige arbeitskraft im endlosen verfügbar
...ich sags mal ganz plakativ: wenn man mit den lizenbestimmungen nicht zurecht kommt dann soll man es einfach nicht kaufen und nicht da holprig versuchen ein rechtschaffenheit herbeizuargumentieren...
und ich bin mir gaanz sicher mittlerweile dass es auch die eu gesetzgebung im kontext der ungültigkeit eines wiederverkaufsverbotes nur so meinen kann dass man bei vollkommener übergabe des kaufgegensatndes nicht belangt werden soll denn keine rechtsordnung würde so eine wirttschaftliche absurdität erlauben

alles andere ist im prinzip so als würde man falschgeld drucken... wenndie sample library dann 5 mal weiterveräussert wurde am gebrauchtmarkt dann hat sie am ende im gesamtkontext den doppelten wert des urspürngliche kaufpreises generiert - aber das ohne faktische arbeit dahinter - träfgt also zu einer inflation bei ..

aber besonders inflationär scheint eher das rechtsempfinden zu sein - man glaubt wohl man habe ein recht auf alles und am besten eventuell noch gratis - oder wie?
 
Re: Drohung durch Loopmasters.com

ppg360 schrieb:
Elektro_Lurch schrieb:
Ich kann dem Herren Tyrell nur empfehlen, selbst mal eine Sample Library zu erstellen um eine Ahnung davon zu erhalten, wie aufwändig das ist. Das würde dem Rechtsbewusstsein vielleicht auf die Sprünge helfen. Natürlich ist man nach so einer Arbeit ziemlich angepisst, wenn so eine Library kurze Zeit später bei manchen Kunden bei ebay auftaucht. Bevor man sich an die Arbeit gemacht hat, kalkuliert man natürlich die potentielle Anzahl an echten Verkäufen um für sich zu entscheiden, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt. Verkaufen die Hälfte der Anwender das Produkt bei ebay, bedeutet das nichts anderes, als das man beim ersten Wiederverkauf eine ganze Menge seiner erwarteten Einnahmen verloren hat. Nach meinem Rechtsverständnis ist das natürlich absolut nicht in Ordnung. Dabei ist es mir auch ziemlich egal, ob die Rechtsprechung das Urheberrecht bisher nicht auf das Sounddesign ausgedehnt hat. Das ist lediglich ein Zeichen dafür, dass Gesetze leider oft kein Ausdruck von Moral und Rechtsbewusstsein, sondern eher von Willkür, Ignoranz und fehlendem Fachwissen sind.
[...]

Sehr schön gesagt.

Ersetzen wir "Sample Libraries" durch "schöpferische Arbeit", und jeder dürfte einsehen, warum mich jeder illegale Download nicht nur meiner eigenen Arbeit ärgert und ich solchen Leuten, die die Beilegung des ACTA-Beschlusses fordern, am liebsten eine Teer-und-Federn-Kur angedeihen lassen würde. Das sind nämlich bloß Konsumenten, die ihr Recht auf noch gnadenloseres Konsumieren einfordern und scheinheilig hinter dem Deckmantel des allgemeinen Nutzens operieren. Datenschutz? Privatsphäre? Quatsch! Wenn ich fürchte, bei einem krummen Ding ertappt zu werden, muß ich mich gegen diese Art von Kontrolle wehren, damit ich nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann. Hätten diejenigen, die gegen ACTA sind, eine reine Weste, dann könnte es ihnen scheißegal sein, ob irgendwer ihren Rechner auf illegale Files kontrolliert oder nicht -- wo nichts ist, kann nichts gefunden werden, so einfach ist das. Oder noch einfacher: Tritt nicht in die Scheiße, dann es stinkt nicht in Deiner Bude. Wer keine Geheimnisse hat, ist nicht erpreßbar.

Wären diese Leute selbst Kreative, die zu einem gewissen Teil von ihrer Kreativität leben müßten, dann würden sie viel mehr Selbstdisziplin und Eigenverantwortung an den Tag legen, was das willkürliche Bedienen vom Grabbeltisch Internet angeht.

Aber ich schweife ab.

Stephen


besser kann man es kaum formulieren - danke
 

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