Lohnt sich heute noch ein Hardware- Sampler?

Ich habe vorhin meinen EMU Ultra angeschmissen und dabei gedacht, dass man solchen Sound doch auch gut mit Software ersetzen kann.
Zumal Software Sampler meist auch bessere Effektausstattung sowie Arpeggiator und Step-Sequenzer bieten.

Was spricht heute noch dafür, einen alten Hardware-Sampler zu betreiben?
Ich spreche jetzt nicht von Kultsamplern wie dem EMU E-II o.ä.

Gibt es Effekte und Sounds, die man so nicht oder nur mit großem Aufwand mit Software hinkriegt?
 
Auch digitale Sampler färben, ich mag z. B. die Roland S7er. Und Deine EMU Reihe ist ja auch nicht neutral. Dass muss einem wichtig sein, sonst lohnt sich der Aufwand nicht. Dann geht man ggf. hin und bringt den Sampler mit Kartenleser und Co. auch in die Neuzeit.

Im Gegensatz dazu habe ich z. B. für einen klanglich neutralen Akai S5000 aktuell keine Verwendung. Meine nicht speicherbaren Analogen würde ich eher als Multisample in einer nativen Lösung nutzen.
 
nox70 schrieb:
Im Gegensatz dazu habe ich z. B. für einen klanglich neutralen Akai S5000 aktuell keine Verwendung. Meine nicht speicherbaren Analogen würde ich eher als Multisample in einer nativen Lösung nutzen.
Denke ich auch.
Zum Multisampeln lohnt sich ein Hardware-Gerät nicht mehr.

Falls überhaupt, dann könnte man sagen, es ist sinnvoll, wenn man
-die Klangfarbe mag
- selbst samplet, denn das geht oft besser mit Hardware
-die Artefakte mag, die bei der Transponierung auftreten, z.B. bei zu hohem oder tiefen Abspielen
-gezielt Schweinereien produziert, also extreme Pegelanhebungen, Filter übersteuern, Wellenform mit Pitchbend durchfahren
Multi Transforming, Clicks und Cuts.
 
Also ich hatte mal den "Kontakt" Sampler von NI und war vom Sound her überhaupt nicht begeistert trotz allen Schnick Schnack wie EQ und so ,was der hat.
Als ich dann nach einiger Zeit meinen AkaiS2000 wieder aufbaute war es vom Sound her wie eine frische Meeresbrise.Ich benutze seitdem nur noch meinen S2000
zum sampeln.Der reicht mir auch vom Speicher vollkommen.Und es macht mir immer wieder Spass mit den Disketten zu arbeiten.Das erinnert mich an die Amiga und
ST1040 Zeit.
 
Habe bisher noch keinen Softsampler bzw. Plugin gefunden, der/die an die EMU Z-Plane-Filter rankommen. Allein wegen den Filtern gebe ich meinen Ultra nie wieder her 8)
 
Egal, ob man nun "das Filter" oder "der Filter" sagt, der Genitiv Plural wäre immer "der Filter", und wie sattsam bekannt:
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod.
 
Denke auch, für aufwendige Sampling Aktionen ist Software tauglicher. Für kreativen Umgang mit Samples machen Geräte wie MPC's aber durchaus Sinn. Zum einen haben sie nen Eigenklang, zum andern führt die Limitierung meist zu lustigen Ideen. Aber auch Maschine (und MPC Rennaissance etc.) bringen genau so viel Spaß beim Sampeln. Man muss ja dabei nicht auf den Monitor schauen.

Da weine ich meiner MPC1000 schon immer mal wieder nach... die Drumloops aus der Kiste haben einfach Rumms. Die Kompressor/EQ-Kombination am Master Out sind einfach der perfekte "Machs-fett"-Knopf :)
 
Hab mir auch kürzlich wieder einen Emu 6400 Ultra zugelegt, sowas holt man sich nicht unbedingt für Multisamples, nur was aus denn Ausgängen tönt macht einfach mehr Spaß und der Beatmunger ist immer noch der Hammer und hat mich zum Kauf bewegt.
 
Es wäre mal an der Zeit, dass wieder ein zeitgemäßer Sampler mit vernünftig viel Speicher auf den Markt kommt. Ich glaube es wäre durchaus eine Nachfrage da.
 
duplobaustein schrieb:
Es wäre mal an der Zeit, dass wieder ein zeitgemäßer Sampler mit vernünftig viel Speicher auf den Markt kommt. Ich glaube es wäre durchaus eine Nachfrage da.
QqkHIk9.png
 
Es gibt ja noch Leute wie mich, die gänzlich ohne PC oder Mac arbeiten.
Ich nutze den PC lediglich zur Aufnahme.
Als Sequencer fungiert der gute alte Atari ST.

Da macht ein Hardware-Sampler natürlich immer noch Sinn.

Ich habe z.B. den Ensoniq ASR-10 Rack. Nutze ihn halt einfach für irgendwelche Sounds zu sampeln und separat einsetzen zu können.
Ob das Drumsounds, Drumloops, Bass-Sounds, etc. sind.
Oft gehe ich auch hin und sample einen Sound, den ich vorher auf einem Synth gemacht habe ab wenn er statisch bleibt (z.B. einen einfachen Sweep) Dann kann ich diesen Sound halt über den Sampler einsetzen und habe den Synth für was weiteres wieder frei.

Sehr schön am ASR-10 ist natürlich das eingebaute Effekt-Board vom DP4+ von Ensoniq, was ich auch sehr oft einfach nur als zusätzliches Effektgerät über das Mischpult einschleife.
 
606 schrieb:
duplobaustein schrieb:
Es wäre mal an der Zeit, dass wieder ein zeitgemäßer Sampler mit vernünftig viel Speicher auf den Markt kommt. Ich glaube es wäre durchaus eine Nachfrage da.
QqkHIk9.png

Das Ding hat sicher seine Berechtigung und macht (mir) trotz seiner Ecken und Kanten ne Menge Spass.
Aber 8-fach Polyphonie, Transponieren nur über eine Oktave hoch und runter, und nur 80 MB RAM is viel zu wenig, als dass er in dieser Hinsicht mit Samplern aus dem Ende des letzten Jahrtausends mithalten könnte.
 
So ist es. Ich rede von GB an Speicher und einer ordentlichen Sample Synthese vor allem für Multisamples. Das ganze noch so kompakt als möglich.
 
Dumsampler gibt es ja wohl noch (octa etc.) Sampler wie Emu oder die alten Akai sxxx nur noch gebraucht.

Ein Hybrid wäre nicht schlecht. Sounderstellung am pc, mit all den Features wie Tuning, Multisample Definition, Layer , dynamikzuordnung , Loop , ..., und dann auf den Sampler (der nur rudimentär aufnehmen kann) übertragen. Als rackgerät oder Desktop.

Mit Keyboard angeschlossen wäre es dann ein richtiger Sampler , mit Pads ein drumsampler...
 
Ich habe diesen Sommer meinen good ol' Yamaha A3000 wieder reaktiviert. Er befindet sich in einem Rack gleich neben meinen Analog- bzw. Modularteilen. Gleich darunter ist eine Patchbay, in der die Signale aller meiner Synths zusammenlaufen.
Ich benutze ihn auf zwei Arten:

1) Mal eben schnell einen Sound von den nicht speicherbaren Analogies/Modular absamplen (Drones, Percussions, FX, ...), wie ein "Polaroid-Sampler" eben. Macht schnell wieder Resourcen frei.
2) Ab und an brauche ich mal einen weitern Oscilator fürs Modular. Habe einige Singlecycle Waves auf dem A3000 abgespeichert. Dann Kann ich eine einfache Wellenform über einen Einzelausgang direkt in Filter, Waveshaper und sonstwas leiten. Über Midi Out vom Beatstep Pro wird der Sampler und über einen zusätzlichen Trigger Out vom Beatstep dann die Module (Envs, LFOs, Filter-Ping,... ) angesteuert. Macht Fun!
 
Fluxus Anais schrieb:
Ich habe vorhin meinen EMU Ultra angeschmissen und dabei gedacht, dass man solchen Sound doch auch gut mit Software ersetzen kann.
...
Gibt es Effekte und Sounds, die man so nicht oder nur mit großem Aufwand mit Software hinkriegt?
wie nutzt Du denn bisher Deinen Sampler, für was, in welcher Art? Wenn du den nur zum laden und abspielen von fertigen Preset (Multi)samples nutzt, dann bleibt ein grosser Teil des Potentials ungenutzt.
Ich meine mit einem E-MU Ultra kann man immer noch Sachen machen, die in der Form nicht (oder nicht so gut oder anders) mit Software zu machen sind. Ich denke dabei an interessantes Time stretching, der Beat Munger und die seltsame Funktion 2 Samples zu "verschmelzen". Dann die tollen Modulationsmöglichkeiten. Und die Filter sind auch nicht schlecht, das dann wiederum in Kombination mit Modulationsmöglichkeiten. Aber das ist sehr zeitintensiv, das will erst mal gelernt sein damit gute Ergebnisse hinzukriegen. Ich beherrsche das noch immer nicht perfekt. Vergesse auch mal wieder was und fang dann machmal wieder fast von vorne an.
Oder die Möglichkeit selber Single Cycle waves zu kreieren aus jedem beliebigen Sample. Kann das Kontakt? Ich glaube nicht.

Was hier auch eher nur nebenbei erwähnt wurde, der E-MU Ultra kann sampeln!! :mrgreen: einige vergessen den ursprünglichen Zweckt der alten Hardware Sampler. Kontakt lädt ja hingegen nur. Das wäre wohl vergleichbar damit dass der E-MU nur über CD oder andere Medien Samples/Presets laden kann, aber keine Audio Eingang hat. Wenn man beim Sampeln leicht übersteuert entstehen bereits neue Klangnuancen.

Dafür kann Software sicherlich einiges was so ein EMU sampler nicht kann.

Für mich sind Hardware Sampler der 90er etwas Besonderes, was ich nicht missen möchte. Einen AKAI S2800 mit 32MB RAM habe ich auch inzwischen. Geile Kiste ;-) Hinzu kommt ja für mich noch der intensivere Bezug zu den Sounds, weil man die Haptik hat, die Kiste sieht man mit ihren Buttons und Display, das hat dann gleich mehr Charakter.

Ich habe mir den TAL Sampler gekauft, war billig, ist nett, kann so einiges, aber der Funke ist dann doch mal wieder nicht übergesprungen. ist halt nur irgendwas auf dem Monitor. Benutze ich doch eher selten. Aber schnell mal was in dem EMU oder AKAI sampeln, das macht viel mehr Laune ;-)

Wenn man allerdings professionell Musik macht, z.B. auch Filmmusik, dann ist die Wahl von Kontakt sicherlich besser, denn es geht schneller, Libs reinladen und loslegen. Kontakt + EastWest oder Vienna Symphonic Library ist sicherlich eine unschlagbare Kombination, wenn es um Effizienz geht.

Wenn es um den besonderen Sound geht, dann sind die Hardware Sampler interessant, aber eher Liebhaberei für Fetischisten, die das Gras wachsen hören ;-)
 
dj-art-productions schrieb:
Es gibt ja noch Leute wie mich, die gänzlich ohne PC oder Mac arbeiten.
Ich nutze den PC lediglich zur Aufnahme.
Als Sequencer fungiert der gute alte Atari ST.

Da macht ein Hardware-Sampler natürlich immer noch Sinn.

Sehr schön am ASR-10 ist natürlich das eingebaute Effekt-Board vom DP4+ von Ensoniq, was ich auch sehr oft einfach nur als zusätzliches Effektgerät über das Mischpult einschleife.

Seh ich auch so mit dem pc...

Geht das mit asr10 als fx über die sample ins in Echtzeit wieder raus über subouts?
Dann wär ja das dp4 eigentlich Unsinn weil für dessen Preis kriegst du ja nen asr10...dann hätte man ja Sampler und externe fx in einem
 
virtualant schrieb:
(...) und die seltsame Funktion 2 Samples zu "verschmelzen"(...)

Was hier auch eher nur nebenbei erwähnt wurde, der E-MU Ultra kann sampeln!! :mrgreen: einige vergessen den ursprünglichen Zweckt der alten Hardware Sampler (...)

Hinzu kommt ja für mich noch der intensivere Bezug zu den Sounds, weil man die Haptik hat, die Kiste sieht man mit ihren Buttons und Display, das hat dann gleich mehr Charakter (...)

Genau !

Das mit dem Verschmelzen zweier Sounds habe ich auch immer oft durchexerziert, konnte man immer gut mit nem Toilettengang verbinden, plus Pizza in den Ofen schieben und eventuell noch ein paar Kohlen in den Ofen schieben, bevor es so richtig kalt wurde vor lauter Schrauberei vorm Mäusekino :lollo: Ich fands geil !

Und ja, ein Sampler, der nicht selber aufnehmen kann, geht gar nicht.
 
den eps 16+ verwende ich häufig, diese loopbearbeitungsmöglichkeiten kenn ich so von keiner software und der memorybug mit loops mit 1 sample länge ist auch immer für Überraschungen gut, synthesize loop ebenso.
 
Geht das mit asr10 als fx über die sample ins in Echtzeit wieder raus über subouts?
Dann wär ja das dp4 eigentlich Unsinn weil für dessen Preis kriegst du ja nen asr10...dann hätte man ja Sampler und externe fx in einem

Funktioniert genau wie ein Effektgerät. Also alles Echtzeit.
Also mit dem Eingangssignal in die Inputs (entweder mono oder Stereo)
Ausgang über den Main-Out, da die FX nur darüber laufen.
Dem ASR kannst du z.B. auch sagen, ob er mit oder ohne FX sampeln soll.
 
Der Ensoniq DP4 bzw. DP4+ hat 4 effektblöcke, die je nach Umfang parallel oder seriell verschaltet werden können. Im ASR10 hat man nur einen Block.
 
Ich muss zum Glück nicht viel sampeln.Ich bevorzuge meine Sounds und beats selber zu kreiren.Ich habe noch nie einen fremden drumloop oder synthysequenz benutzt.
 
cleanX_02 schrieb:
Der Ensoniq DP4 bzw. DP4+ hat 4 effektblöcke, die je nach Umfang parallel oder seriell verschaltet werden können. Im ASR10 hat man nur einen Block.

Schade, irgendein haken müsste ja dransein...
Danke für die Erklärung
 
Ghator schrieb:
Lohnt sich heute noch ein Hardware- Sampler?
Kurz und knapp: NEIN!!!

Wenn du Geld verdienen willst mit chartgenöle definitiv nicht, aber wenn du einen speziellen Sound abseits vom Rechner suchst schon.

Allein wegen der Haptik rentiert sich für meinen Geschmack sowas, aber das muss jeder für sich selber entscheiden deswegen Isses auch ok wenn man keinen mag

Ne Neuauflage wär cool
 
Subsoniq schrieb:
Ghator schrieb:
Lohnt sich heute noch ein Hardware- Sampler?
Kurz und knapp: NEIN!!!

Wenn du Geld verdienen willst mit chartgenöle definitiv nicht, aber wenn du einen speziellen Sound abseits vom Rechner suchst schon.

Allein wegen der Haptik rentiert sich für meinen Geschmack sowas, aber das muss jeder für sich selber entscheiden deswegen Isses auch ok wenn man keinen mag

Ne Neuauflage wär cool

Du hast es erkannt!
Die heutige Art zu Produzieren distanziert sich stark von Hardware Samplern weg.
Aus diesem Grund ist es auch für die Hersteller auch nicht erschwinglich diese zu produzieren.
Kann ich auch verstehen, denn die Computerbasierten Sampler sind viel besser und effizienter!
Warum dann eine Rückentwicklung?
Nur wegen dem Sound?
Das geht auch einfacher. Es gibt Heute super klingende Tape Emulations Plugins die man in den Kanal haut!
Dann macht man doch lieber ein Plugin, dass den Sound eines alten Hardwaresamplers emuliert.
Viel einfacher und kostengünstiger!
 


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