Live mit VST-Instrumenten, Laptop und USB-Keyboard?

U

Uli_S

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Vorgeschichte:
Ich komme aus dem "old school"-Synthibereich und spiele live im Band-Umfeld
mit menschlichen Musikern ohne Sequenzer, mitlaufende Midi-Tracks etc.

Dazu habe ich einen Park von mehr oder weniger schweren Instrumenten mitgeschleppt,
und die auf der Bühne mit beiden Händen bedient. Sounds waren programmiert und
am jeweiligen Gerät habe ich dann für Song x halt Sound y aufgerufen.

Sequencertätigkeit kenne ich seit den frühen Creator/Notator/Cubase-Zeiten, auf Atari St,
dann PC. Dann der Sprung vom der 24-Spur-Bandmaschine zur DAW. Jedoch immer im Studio, nie Live.
Ich habe allerdings in den letzten 10 Jahren nicht alle Entwicklungen verfolgt, glaube aber,
dass das Grundkonzept der DAW sich nicht sonderlich verändert hat.
Diverse Softsynths (NI, Arturia) sind hier auch zuhause.

Zur Frage:
Mir ist nun ein NI Komplete Kontrol S61 Keyboard günstig zugelaufen.
Zuhause und im Studio alles schön, mehr Möglichkeiten und Sounds als man
in zwei Wochen überblicken kann.
Aber Sounds laden, VST-Instrumente starten etc geht zwar, jedoch
nicht schnell und einfach genug für eine Live-Situation, wo ich mich aufs
Spielen und meine Mitmusiker (und Sänger/innen) konzentrieren muss.

Hat jemand Erfahrung und Tips fürs Live-Keyboardspiel mit Laptop und
einem angeschlossenen (USB-)Keyboard ohne Sequencersoftware?

Brauche ich einen VST-Host wie z.B. Cantabile (1) oder audiostöm Live(2)?
Eine Lizenz für Ableton Lite liegt hier noch rum, aber ich wollte mir eigentlich
erstmal das Cubase 14-Update anschauen.

Oder gibt es ganz andere Herangehensweisen?

Wie oben erwähnt: Der Schlagzeuger zählt vor, dann setzt die Band ein, es startet keiner einen Sequencer.
Ich brauch dann zeitnah den passenden Einsatz mit dem passenden Sound.

Tips, Beispiele und Gedanken willkommen.

(1) https://www.cantabilesoftware.com/
(2) https://audiostrom.com/
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum keinen multitimbralen Hardware Synthesizer? Sowas wie Nord Lead, Virus KB oder einen Waldorf?
Ansonsten wenn umbedigt mit VST, ein Arturia Keylab?
Split und Layer Funktionenen wären sicher nice to have
 
Ich habe dazu neulich ein ganz aufschlussreiches Video von Mark Kelly, dem Keyboarder von Marillion gesehen.
Der holt fast alle Sounds aus VSTs über Apples Mainstage.

Sowas gibt's für Windows auch, z.B. von Steinberg.
Ob das was taugt weiß ich nicht
 
Mir fehlen die der Beziehung natürlich die Erfahrungswerte, hätte bei der überschrift ehe an technische Problem gedacht, wie ein Audio Interface mit entsprechenden Latenzen etc. etc.

Die für den Song benötigten Synths mit allen Sounds und Einstellungen MIDI I/Os der Keyboard, falls nötig die Zuordnung der Knöpfe auf die Controller in die DAW/Host etc. bei jedem Song wechsel laden. Dann bist du flexibel wenn es einen Wechsel in der Reihenfolge gibt und es ist alles so wie du es genau zu diesem Zeitpunkt brauchst. Wenn du mehre Sounds vom selben Synth brauchst würde ich nicht wechseln, sondern mehrere Instanzen öffnen und vielleicht per MIDI Kanal oder Mute etc. wechseln bzw. die unbenutzten Stumm schalten.
 
Vorgeschichte:
Ich komme aus dem "old school"-Synthibereich und spiele live im Band-Umfeld
mit menschlichen Musikern ohne Sequenzer, mitlaufende Midi-Tracks etc.

Dazu habe ich einen Park von mehr oder weniger schweren Instrumenten mitgeschleppt,
und die auf der Bühne mit beiden Händen bedient. Sounds waren programmiert und
am jeweiligen Gerät habe ich dann für Song x halt Sound y aufgerufen.

Sequencertätigkeit kenne ich seit den frühen Creator/Notator/Cubase-Zeiten, auf Atari St,
dann PC. Dann der Sprung vom der 24-Spur-Band zur DAW. Jedoch immer im Studio, nie Live.
Ich habe allerdings in den letzten 10 Jahren nicht alle Entwicklungen verfolgt, glaube aber,
dass das Grundkonzept der DAW sich nicht sonderlich verändert hat.
Diverse Softsynths (NI, Arturia) sind hier auch zuhause.

Zur Frage:
Mir ist nun ein NI Komplete Kontrol S61 Keyboard günstig zugelaufen.
Zuhause und im Studio alles schön, mehr Möglichkeiten und Sounds als man
in zwei Wochen überblicken kann.
Aber Sounds laden, VST-Instrumente starten etc geht zwar, jedoch
nicht schnell und einfach genug für eine Live-Situation, wo ich mich aufs
Spielen und meine Mitmusiker (und Sänger/innen) konzentrieren muss.

Hat jemand Erfahrung und Tips fürs Live-Keyboardspiel mit Laptop und
einem angeschlossenen (USB-)Keyboard ohne Sequencersoftware?

Brauche ich einen VST-Host wie z.B. Cantabile (1) oder audiostöm Live(2)?
Eine Lizenz für Ableton Lite liegt hier noch rum, aber ich wollte mir eigentlich
erstmal das Cubase-Update anschauen.

Oder gibt es ganz andere Herangehensweisen?

Wie oben erwähnt: Der Schlagzeuger zählt vor, dann setzt die Band ein, es startet keinen einen Sequencer.
Ich brauch dann zeitnah den passenden Einsatz mit dem passenden Sound.

Tips, Beispiele und Gedanken willkommen.

(1) https://www.cantabilesoftware.com/
(2) https://audiostrom.com/

Wenn es Dir "nur" um das Begleiten und Spielen zur Band geht, würde ich Dir keine DAW empfehlen. Maximal sowas wie Cubase Live.
Eine DAW wie Ableton ist dafür geschaffen worden ganze Songs live zu performen. Da geht viel Rechenleistung in eine Infrastruktur, die Du gar nicht nutzt. Cubase Live wäre ggf. noch eine Alternative, wenn Du den Laptop und Plugins nutzen möchtest.

Im Grunde brauchst Du aber eine Art Workstation mit vielen Sounds - Fantom X oder Yamaha Montage. Die haben so ziemlich alles an Sounds an Bord, was man braucht. Synthesizer-Plugins machen nur Sinn, wenn Du wirklich auch Sounds programmieren und live präsentieren möchtest. Für "Abrufsounds" eignen sich Geräte wie Arturias Astrolab deutlich besser - oder Masterkeyboard-Lösungen mit ein, zwei Rackgeräten - Korg Triton, N5, usw.
 
Eine DAW wie Ableton ist dafür geschaffen worden ganze Songs live zu performen. Da geht viel Rechenleistung in eine Infrastruktur, die Du gar nicht nutzt.

'm sorry, aber da muss ich reingrätschen. Gerade Ableton läuft gefühlt auf jeder Kartoffel und ist mit etwas Einarbeitung und Einrichtung problemlos in der Lage, dass zu tun, wofür du dem Threadersteller gerade eine WORKSTATION andrehen willst, die all das in 90er-Technologie und dementsprechender Bedienung, für die man schon einen latenten Hang zum Masochismus haben muss, vorweist.

Vor allem weil der Threadersteller ja überhaupt keinen Bock mehr hat zu schleppen (finde mal ne Workstation unter 15 Kilo) UND die ganzen Plugins mit den gewünschten Sounds ja vorhanden sind (auch wenn es in puncto Spielbarkeit tatsächlich noch an "Allrounder"-VSTs mangelt).

Ich selbst ziehe vorzugsweise mit Mainstage um die Häuser, ein meist akribisch vorbereitetes Set bei dem ich mich einfach nur noch durchklicke. Das Masterkeyboard ist ein Launchkey MK3 mit ein paar gemappten Knöpfen, im Prinzip ginge aber auch jede noch so dumme Midi-Tastatur, alles ist ohnehin im Rechner programmiert und zugewiesen. Das ganze geht aufm Rücken per E-Bike zum Gig.

Aber gerade wenn ich flexibler und on-the-fly umschalten will, keine Setliste habe, vielleicht nur eine Handvoll Sounds und Splits, nutze ich sehr gerne Ableton, packe mir das Spurmapping auf die APC oder die Fader meines Masterkeyboards, ignoriere die Clipmatrix einfach und spiel den Sessionmode als Multimode-Mixer. Klappt problemlos und zieht auch nicht mehr Energie weg als (das zugegeben grottig programmierte) Mainstage.


@Uli_S
Ich bin nicht ganz so informiert was die Live-Hosts auf Windows können – und Mainstage gibts nur für den Mac – aber drüben™, im Musiker-Board sitzt die Kernkompetenz in diesen Dingen. Vielleicht mal da nachfragen?

 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die div. Antworten, ein paar Anmerkungen von mir:

- Ich schrieb ja, dass ich seit kurzem ein NI Kontrol Keyboard habe, daher ist die Anschaffung eines Arturia Keylab jetzt keine Option.

- "Workstations", Multitimbrale Synths, Masterkeyboards mit Expander sind bei mir vorhanden, transportfreundlich sind die aber alle nicht.
Ich stehe im Februar für 8 Aufführungen in einer sehr beengten Theatersituation. Wenn ich da jetzt CP-70, B3, SY-99, Rhodes, Midiboard,
Jupiter und Minimoog aufbaue, habe ich einen Bandscheibenschaden und es passt kein weiterer Mitmusiker mehr in den verbleibenden Platz.
Und man wird mich für leicht verrückt halten. Das Komplete Kontrol 61 ist hat klein und leicht.

- Danke für den Hinweis auf Mainstage, das wäre sicherlich eine Lösung. Aber ich werde nicht mehr auf
die Apple-Seite der Macht wechseln. Ich bin seit Jahrzehnten bei Windows-Desktops und Windows- und Linux-Servern.
Nichts gegen Apple, das funktioniert auch alles - aber die Apple-Menschen denken halt anders.

- Der Hinweis auf Steinberg VST Live läuft in die richtige Richtung. Danke.
Und ich werde mal im Musiker Board nachlesen.

- Gig Perfomer gibt es auch noch, aber das ist für meinen Fall wohl mit Kanonen auf Spatzen geschossen
und dafür dann zu teuer. (169$)
 
Zuletzt bearbeitet:
Brauche ich einen VST-Host wie z.B. Cantabile (1) oder audiostöm Live(2)?
Eine Lizenz für Ableton Lite liegt hier noch rum, aber ich wollte mir eigentlich
erstmal das Cubase 14-Update anschauen.
Ableton Lite würde ich tatsächlich mal ansehen, Live war schon immer darauf ausgelegt, recht problemlos auch auf nicht ganz so performanten Kisten zu laufen. Und es ist ziemlich stabil.
Der Tipp, verschiedene Plugins (oder mehrere Instanzen eines Plugins) vorzubereiten und auf verschiedene Spuren zum schnellen Wechseln zu legen ist fein, man muss aber darauf achten:
  1. Nicht zu viele fette Sampler (bzw. fette Libraries) zu laden, am Ende könnte der Arbeitsspeicher auf dem Notebook knapp werden oder die Sounds werden beim Spielen nachgeladen, was auch nicht schön ist.
  2. Nicht zu viele hyper-realistische Ressourcenfresser (DIVA und Co) zu verwenden, am Ende macht dann die CPU die Grätsche und es ist wieder nicht wirklich livetauglich.
Das hängt natürlich alles auch vom Notebook ab und wie die Plugins genutzt werden (Layer, Split usw.), also in Ruhe ausprobieren.
Ansonsten: CP-70 gibt es von Arturia und Modartt Pianoteq, B3 von Arturia und GSI (ist die Engine für die Crumar Mojo), SY-99 wird schwierig wg. Sample-Engine (DX7-Clones gibt es von Arturia, NI, Korg usw. usf.), Rhodes gibt es von Arturia, AAS (Lounge Lizard) und Modartt Pianoteq, Jupiter von Arturia, Minimoog von Arturia, NI (Monark), GForce (Minimonsta), U-He (DIVA) und unzähligen anderen. Ich glaube, fast überall gibt es Demoversionen, die man sich klanglich, vom Ressourcenhunger und der Stabilität unter die Lupe nehmen kann.
Andreas
 
Ansonsten: CP-70 gibt es von Arturia [...] B3 [...]

Ohje, ich fürchte, ich muss demnächst Ironiezeichen in meine Posts einbauen(*).
Ich hatte nicht wirklich beabsichtigt, die Bühne voll mit übergroßen und überschweren Keyboards zu füllen.
Mein Rhodes hab ich schon vor Jahren an Michael Mühlhaus verkauft, als der noch bei Blumfeld spielte.
Und livetaugliche Klavier- und E-Piano-Klänge sind seit der Jahrtausendwende in jedem größeren Keyboard vorhanden,
da tut es auch mein Roland A-90 von 1997...
Für Orgeln hätte ich (u.a.) noch ein Reface YC ;-)

Es ging mir eigentlich darum, in einem (extremen) Beispiel den Umschwung von historischer "Keyboardburg"
zu modernen Produktionsmitteln (aka PC) zu illustrieren.
Ich freu mich zwar über historische Geräte hier zu hause, will aber nicht auf der Bühne "der alte Sack mit dem alten Elektrokram" sein.
Die Tips nehme ich gern an. Ableton Live und VST Live scheinen schon mal die Programme für den Zweck zu sein.

Ich hab jetzt mal einen Laptop mit intel i9 und 16 GB RAM für den Zweck genommen, der sollte das eigentlich schaffen.
Außer Win11, NI, Arturia und Ableton ist da nix drauf. Bei Cubase muss ich erst noch den Wechsel vom Hardwaredongle zum
aktuellen "Soft Licenser" machen, deswegen ist das (noch) nicht installiert.

Danke für Tips und Hinweise
Uli


(*) Wer sich nun fragt, on dies ironisch gemeint war, hat das Prinzip der Rekursion verstanden.
 
Ohje, ich fürchte, ich muss demnächst Ironiezeichen in meine Posts einbauen(*).
Ich hatte nicht wirklich beabsichtigt, die Bühne voll mit übergroßen und überschweren Keyboards zu füllen.
Alles gut, ich hatte das schon auch als ironisch verstanden - ich wusste nur nicht, was schon alles an Plugins bekannt ist...
Andreas
 
'm sorry, aber da muss ich reingrätschen. Gerade Ableton läuft gefühlt auf jeder Kartoffel und ist mit etwas Einarbeitung und Einrichtung problemlos in der Lage, dass zu tun, wofür du dem Threadersteller gerade eine WORKSTATION andrehen willst, die all das in 90er-Technologie und dementsprechender Bedienung, für die man schon einen latenten Hang zum Masochismus haben muss, vorweist.

Vor allem weil der Threadersteller ja überhaupt keinen Bock mehr hat zu schleppen (finde mal ne Workstation unter 15 Kilo) UND die ganzen Plugins mit den gewünschten Sounds ja vorhanden sind (auch wenn es in puncto Spielbarkeit tatsächlich noch an "Allrounder"-VSTs mangelt).

Ich habe durchaus meine Gründe, wenn ich sowas schreibe. Aber es kann schon sein, dass ich nicht genau einschätzen kann, was die wirklichen Rahmenbedingungen vom TE sind. Natürlich wiegt so eine Workstation paar Kilo. Aber die bekommt man in jedes Auto und mit nem Case ist das ein Gang. Ich habe viele Jahren Boxen und Amps geschleppt. Der Punkt ist aber, dass ich so eine Kiste einschalte und dann läuft sie - in puncto Robustheit ist das eine andere Liga. Das ist dedizierte Hardware und Software. Ich habe über Jahre die Keyboarder bei Rock- und Metalbands beobachtet und was die so spielen und mitunter werden die ziemlich hart rangenommen.
Ein Laptop, nebst Interface, ist natürlich ungleich flexibler - hat aber immer eine Latenz von mind. 5ms. Aus diesem Grund habe ich nie Gitarre über eine Software gespielt. Mich stören auch 5ms. Ich möchte dies einfach zu bedenken geben. Mit nem guten Laptop und einem stabilen Interface sollte man auch gut arbeiten können und profitiert dabei natürlich von der Plugin-Vielfalt. Das muss man für sich abwägen.

Im Übrigen kann ich auch Reaper empfehlen, dass es einen extrem kleinen Footprint hat.
Aber VST-Live erscheint mir für die Aufgabe doch am besten:

 
Ein Laptop, nebst Interface, ist natürlich ungleich flexibler - hat aber immer eine Latenz von mind. 5ms.
Mit 'nem Thunderbolt Interface dürfte man auch zu Latenzen runter bis 1-2ms kommen ähnlich PCIe, falls nötig.

Aber dein Workstation Vorschlag hat mich auf 'ne Idee gebracht, abhängig von den Bedürfnissen könnte man auch Halion 7 probieren, enthält sowohl VA, Wavetables, FM (mit DX7 Import) und Sampling/Granular - ist praktisch 'ne Workstation in Software und kommt mit multitimbraler Standalone Oberfläche mit Mixer, Effekten und der Möglichkeit div. MIDI Interfaces, MIDI Kanäle und Multis zu kombinieren. Braucht allerdings ein wenig Einarbeitung, @Uli_S vielleicht den Monat Testzeitraum nutzen um zu sehen ob einem das zusagt, wobei die bei Steinberg ja im Moment afair so einiges im Sale haben.
 
1-2ms ASIO-Latenz ist Wunschdenken. Das geht in ganz seltenen Fällen gut brauchbar, wenn Buffer entspr. klein ausfällt. Man kauft sich damit die Wahrscheinlichkeit von Aussätzern bis zum Audio-Totalausfall.
Man sollte stets mit mind 3ms rechnen (besser 5-8ms), wenn - gerade im live-Betrieb - man sichergehen will, dass das System stabil laufen soll. Ich beziehe mich hierbei besonders auf Windows-PCs über ASIO. Wirklich gute Hersteller, wie RME z.B. kommen da schon recht nahe an die versprochenen 2ms - man sollte dem aber immer skeptisch ggü. treten, weil es eben sehr oft (abhängig von der verwendeten Software) nicht gut abläuft.

Unter macOS sieht das Ganze leicht anders aus. Dennoch.
Und latenzfrei geht allerhöchstens Monitoring, aber nicht die echtheitsbezogene Verarbeitung von (vielen) VST-Modulen - ob FX oder Klangerzeuger.
 
Nur mal angemerkt: Digitale Synths bzw. Workstations haben auch Latenzen.

Und beim Laptop kommen noch Latenzen/Jitter für MIDI dazu, egal wie schnell das Audiointerface ist.

Bei Monitoren kommen ca. 3 ms Latenz pro Meter Luftweg dazu.

Wireless Inear funktioniert auch nicht latenzfrei.

-> 2ms Ausgangslatenz sind reines Wunschdenken für Liveperformance.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Uli_S Du schriebst unter anderem, dass Du Dich auch auf Linux wohlfühlst. Mir kommt da noch die Zynthian-Plattform in den Sinn. Ein spezielles Linux, welches sowohl als Workstation als auch auf Liveperformance ausgelegt ist. Ich selbst bin kein Liveperformer, aber im (übrigens sehr lebhaften) Zynthian-Forum scheinen Einige genau das zu machen, was Du anstrebst.
Edit: Ich vergaß: Zynthian läuft nur auf der Raspberry Pi Plattform und nicht auf Laptop.
 
Edit: Ich vergaß: Zynthian läuft nur auf der Raspberry Pi Plattform und nicht auf Laptop.
Scheint nicht ganz unmöglich zu sein das auf 'nem Laptop laufen zu lassen.
 
Jetzt mal aus der Sicht von jemandem der fast ein Jahrzehnt im Konzertbusiness verbracht hat...

Das Publikum hat gewisse Vorstellungen im Kopf über Livebands. Die wollen eine Show, einfach nur Musik können die sich auch daheim aus der Dose holen. Wenn die jemanden haben wollen der einfach nur auf dem Laptop rumdrückt können die einen X-beliebigen DJ holen, niemand weiss was du da tust. Tatsächlich wird dann eher davon ausgegangen dass das eh alles aus der Dose ist und du nur auf dem Keyboard rumdrückst. Du hast einen Gig, der Veranstalter geht durchs Publikum und neben ihm meint ein Gast "So ein Sch''ss, das ist Playback, hätten wir uns sparen können". Du wirst da nie wieder gebucht.
Tatsächlich schauen die leute dann genauer hin ob denn der Rest der Band wirklich spielt oder ob das nicht auch aus der Dose kommt.

Mark Kelly von Marillion, wie oben verlinkt, hat live trotzdem nicht nur einen Laptop und eine Tastatur....
Das war letztes Jahr:

1732610559788.png

Instrumente schleppen gehört einfach mal dazu. Das sollte einem das Publikum schon Wert sein, die merken das sehr wohl. Zumindest eine Workstation, wie oben auch schon angesprochen. Ob du dann im Hintergrund noch irgendwas anderes laufen hast, wie einen Laptop und die Workstation nur als Midi-Keyboard missbraucht wird ist dann egal, das sieht man nicht. Aber drück während der Show nicht auf dem Laptop rum, das muss alles vorher eingestellt sein.
Ich persönlich schleppe Live ausser meinen drei Synths sogar noch eine 70er-Jahre Farfisa mit wenns drauf ankommt. Und ich hasse die Schlepperei genauso.

Probe ist eine andere Geschichte, da überlege ich mir auch ob ich jedesmal alles hin und her schleppe und denke über einen Laptop nach. Aber Live muss was da sein zum Anschauen.
Ausser du hast dein ganz spezielles Publikum das dich kennt und genau weiss was du tust.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur mal angemerkt: Digitale Synths bzw. Workstations haben auch Latenzen.

Und beim Laptop kommen noch Latenzen/Jitter für MIDI dazu, egal wie schnell das Audiointerface ist.

Bei Monitoren kommen ca. 3 ms Latenz pro Meter Luftweg dazu.

Wireless Inear funktioniert auch nicht latenzfrei.

-> 2ms Ausgangslatenz sind reines Wunschdenken für Liveperformance.
Ich bezog mach w.o. "nur" auf die interne Verarbeitung im Rechner im Verbund mit der jeweiligen Audio/MIDI-Sache. Aber sonst gebe ich dir Recht, klar.
Genauer gesagt verfügt selbst ein Klavier über eine Latenz.

Und bez Live:
Nun, ich gehe vollständig konform mit der Aussage von @goorooj oben. Es gibt jedoch Ausnahmen, wo einige auf der Bühne (besonders in der Vergangenheit) sich mittels Rechner geholfen haben. Vince Clarke soll zu Erasure-Zeiten neben dem Fairlight-Monitor auch andere auf der Bühne stehen gehabt haben (auf einem lief wohl ein Fußballspiel oder so ;-) - davon merkte aber niemand aus dem Publikum was). Andere stellen viele Synths hin, wobei praktisch alles, was man hört, als Playback aus dem Laptop abgefeuert wird und nur diverses Kleinzeug live zugespielt wird - alles andere ist pure Show.

Und dann gibt es die aller besten Performer, wie man sie bei der Chartshow oder dergleichen sieht - die Keyboards sind weder an Audio/MIDI noch an Strom angeschlossen und alle Keyboarder spielen sich auf den Teilen den Wolf ab.
In den meisten Fällen ist natürlich auch das Mikro aus (bei Neil Tennant war das bei den früheren Gigs @ Pet Sop Boys auch der Fall, obwohl bei seiner Stimme eigentlich gar nicht notwendig - aber sicher ist sicher).

Die Empfehlung von @Solar Chrome bei Liveauftritten möglichst auf dedizierte Hardware zu setzen ist goldrichtig. Es ist eben nicht nur Show, sondern die Nummer muss laufen und damit von Anfang an möglichst alle Eventualitäten bez. Störungen/Aussätzer/etc. ausgegrenzt sind, sollte man möglichst auf den Einsatz von Rechnern verzichten oder diese zweitrangig betrachten. Nicht umsonst werden heute immer noch Live-Performer Keyboards (wie das aktuelle, bereits erwähnte Arturia AstroLab) und grosse Synthesizer entwickelt und gut verkauft.
 
Wenn Du es über eine DAW machen willst, könntest du - soweit in der DAW deiner Wahl möglich - die verschiedenen benötigten Sounds auf verschiedene Spuren legen, und Dir Shortcuts auf Deine Tastatur legen die z.B. immer den jeweils benötigten Sounds als einzigen Solo schaltet, und die anderen muted...so wird kaum Rechenpower verbraten, und die Ladezeiten sind schneller als evtl. Soundwechsel innerhalb des Klangerzeugers..

In Ableton Live problemlos möglich, oder auch - mit Max- verschiedene Sounds verschiedenen Keyboardbereichen zuordnen (Keyboard Split), und dann über deinen Transpose-Button am Keyboard zu regeln,.soweit möglich...
 
Ich spiele regelmäßig live und gehöre der Hardware-Fraktion an. Ich nehme max. 2 Keyboards mit. Es geht auch mit nur einem, wenn das flexibel und leistungsstark genug ist, geht das alles mit Splits und Kontrolle über die Hardware. Gibt es mittlerweile auch in leicht.
Will dich aber nicht davon überzeugen. Hat alles seine Berechtigung, Vor- und Nachteile.
Ich sehe natürlich auch andere Keyboarder, vor allem wenn ich auf Open Airs mit anderen Band vor uns bin.
Es gibt da die beiden Richtungen, einmal mit Laptop und Mastercontroller oder wie ich nur mit Hardware. Seltener gemischt. Die, die Mischen, haben oft einen NordStage. Vermutlich weil der recht eingeschränkt ist und eben nicht so viel gleichzeitig abbilden kann. Was ich gesehen habe, die Leute benutzen in der Regel Mainstage mit (natürlich) einem Apple Laptop. Das scheint mir DER Standard zu sein, bis jetzt habe ich immer nur das gesehen.
Ich habe mir das mal ein bisschen angeschaut, verstehe dass aber nur Grob in Grundzügen.
Ich habe auch schon überlegt, wie das wäre mit einem Computer als Soundquelle und einem Controller.
Geht aber nicht so richtig an mich ´ran. Hardwarekeyboards haben auch Vorteile und wenn man nicht gerade Schwergewichte als Favorit hat, ist man damit auch leicht unterwegs.
Das größte Gewichtsproblem dabei ist ein gewichtetes Keybed, wenn man Pianotasten haben will. Aber ein Controller damit wiegt eben auch ordentlich.
Ich benutze - wenn ich "voll ausgestattet" auf die Bühne gehe, zwei gleichartige Keyboards. Das zweite wird seltener benutzt, ist aber als physische Präsenz sehr praktisch um - während ich auf dem Hauptgerät spiele - "in the Heat of the Action" auf dem zweiten Gerät ein (vermutlich demnächst zugerufenes) Solo vorzubereiten. Oder auf eine andere Situation mit einem Sound spontan reagieren zu können, OHNE dass ich mein Hauptsetup verlassen muss. Vielleicht brauche ich mal kurz einen Bass, vielleicht den Vocoder, vielleicht...
Damit bin ich einfach flexibler und schneller als mit fest vorprogrammierten Abläufen und Setups über eine Software.
Bei uns gehen Dinge oft nicht so wie geplant, und da würde ich erwarten mit einem Masterkeyboard und einem Computer zu starr zu sein um schnell reagieren zu können.
Ich käme allerdings auch nie auf die Idee mir eine Burg hinzustellen, um nur für einen Leadsound einen bestimmten Synth da zu haben. Das muss mein Hauptgerät alles zufriedenstellend abdecken können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun geht dieser Thread aber in eine schräge Richtung:

Ich habe nie gesagt, dass auf der Bühne nur ein Laptop stehen soll, im Gegenteil.
Ich hatte erwähnt, dass es noch Bassist, Gitarristen, Schlagzeuger und Sänger/innen gibt
und das ganze gerade *ohne* Sequencer-Einsatz stattfindet.

Mir ging es darum, meine persönliches Setup etwas zu modernisieren. Anlass ist eine
beschränkte Raumsituation auf einer Theaterbühne.
Da will ich halt nicht die ganze Bühne mit meinem Kram vollstellen, obwohl ich das könnte.
Ich steh seit 40 Jahren mit Rock- und Pop-Musik auf der Bühne, da sammelt sich was an.

Ich plane für diese Produktion die Reduktion auf 2 Keyboards übereinander. Unten war es bislang bei mir immer
eine 88er-Hammertastatur, oben eher etwas Leichtgewichtetes.

Und weil ich in letzter Zeit einige Konzerte gesehen habe, bei denen jemand ein Native-Instruments
Keyboard spielt (spielt, nicht mimt!), war meine Frage wie man das Live einsetzt.

Apple Mainstage oder Raspberry-Pi mit Linux kommen aus div. Gründen nicht in Betracht.
(Ein Grund: Das PC-Zeug (Hard und Software) ist vorhanden.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob das funktioniert oder nicht, hängt dann doch entscheidend davon ab, ob Du eine Software für PC findest, die in der Lage ist als Host für VST´s Setups mit Splits und Programmwechseln so abzubilden dass es.... wie eine multitimbrale Workstation funktioniert. Und stabil läuft.
Du suchst also nach einer Software die am PC wie Mainstage mit VSTs funktioniert.
Frag doch die Leute die du siehst, die das machen(?)

...weißt Du, hier fragen Leute die unterschiedlichsten Sachen, aus unterschiedlichsten Leveln. Als "hilfsbereiter" kann man in der Regel nicht wissen wo der Fragende steht. Noob oder Pro. Entsprechend fallen die Antworten aus.

Ehrlichgesagt... wenn Du mischen willst mit Hardware kann ich mir nur schwer vorstellen dass Du da Gewichts- und Platzmäßig so die Vorteile bekommst. Die Leute die das machen, machen das offenbar aus anderen Gründen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du suchst also nach einer Software die am PC wie Mainstage mit VSTs funktioniert.
Das ist schön auf den Punkt gebracht.
Und Programme wie Cantabile, audioström, Gig Performer und VST live sind hier ja schon erwähnt worden.
Nun sind aber Papier und Websites geduldig, da kann man viel draufschreiben.
Lt. Eigenwerbung kann jedes der Programm alles supertoll.

Frag doch die Leute die du siehst, die das machen(?)
Nicht immer stehen Menschen nach einem Konzert für Fragen zur Verfügung,
einige Konzerte sehe ich auch auf Arte oder 3Sat. Da kann ich schlecht fragen.

Deswegen fragte ich hier, ob jemand praktische Erfahrungen hat, oder außer den
genannten Kandidaten evtl. etwas anderes empfehlen kann, was ich übersehen habe.
 
Schau Dir mal das von Dir oben genannte Cantabile an. Schon in der kostenlosen Version bietet es als "Songs" aufrufbare Konfigurationen von Eingabe (MIDI, Audio) zu VST (Instrument, FX, mehrfach) zu Ausgabe (Audio, MIDI). Lädt schnell, ist robust; in den Vollversionen gibts noch Midifilter, -abspielen, Aufnahme dazu.
 
Been there, done that. Du brauchst meiner Meinung nach einen speziellen Live-Host um die Splits, Layers und Setlisten zu verwalten. Im Prinzip wurden die Kandidaten schon genannt: Gig-Performer, Cantabile, evt das Steinberg-Ding. Das wird etwas kosten, aber die Anforderungen an so eine Software sind halt auch hoch, denn man erwartet eine stabile Performance unter hoher Last und schwierigen Bedingungen.
Bei der Auswahl der Sounds wirst du vermutlich feststellen, dass auf der Bühne die zig GB Kontak-Instrumente nicht besser klingen als Rompler-Sounds mit wenigen MB. Dafür aber längere Ladezeiten brauchen.
Ist auf jeden Fall eine Aufgabe, in die man einen Menge Zeit reinstecken kann.
Wichtig ist, dass du dir das Mapping deiner Controller so machst, dass du die Lautstärken der Sounds on the fly anpassen kannst und außerdem noch ein paar Controller für die Echtzeitkontroll (Filter etc) hast. Und dass du dir auch merken kannst, welcher Regler was steuert.
Im Vergleich zur Hardware muss man sich mit Gain-Staging auseinandersetzen, damit das Ganze nicht ins Clipping läuft, wenn man mal den Solosound 6 dB lauter haben mlchte. Also genügend Headroom einplanen.
Und ausreichend Proben einplanen, um das Ganze rund und stabil zu machen.
Wenn man diese Hürden genommen hat, hat man ein hoch variables System, bei dem man wenn man möchte jeden Sound optimieren kann. Bei Hardware (die auf jeden Fall auch ihre Vorteile hat) muss man in der Regel damit leben, dass manche Sounds nicht doll sind auf dem Board, für das man sich entschieden hat.
Aber auch von mir noch der Hinweis aufs Musiker-Board. Da sitzen die Experten.
 
Deswegen fragte ich hier, ob jemand praktische Erfahrungen hat, oder außer den
genannten Kandidaten evtl. etwas anderes empfehlen kann, was ich übersehen habe.

Renoise hat die tolle Eigenschaft, dass man sich ohne großen Aufwand bis zu 9 Musikinstrument so konfigurieren kann, dass die mittels eines einfachen Drucks auf eine der Ziffern des Nummernblocks (1-9) direkt als aktives Instrument aufrufen und per Keyboard bespielen kann. Das kann MIDI, Sample oder eben auch ein VST(3) sein. Ein Druck auf die 0 öffnet (und schließt) dann das zugehörige UI des aktiven Instruments. Abspeichern kann man das dann als simple Datei, die man auf den Desktop legt. Neue Datei, neue Instrumentenzusammenstellung. AFAIR speichert man mit der Projektdatei auch die Settings der geladenen VSTs mit, ohne dass man da noch in den Plugins selbst eigene Presets nochmal extra speichern müsste.

Generell muss man allerdings wohl darauf hinweisen, dass das Laden von VSTs beim Programmstart gerne schon mal etwas hakelig ist. Das liegt an den Kopierschutzmechanismen, die da zum Teil entweder an den PC gebunden sind, oder halt auch noch mal nach Hause in die Cloud telefonieren müssen. Das könnte auf ner Bühne schon ein ziemlicher Dealbreaker sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der Auswahl der Sounds wirst du vermutlich feststellen, dass auf der Bühne die zig GB Kontak-Instrumente nicht besser klingen als Rompler-Sounds mit wenigen MB.
Genau das.

Die Sounds von einer Workstation funktionieren im Bandkontext oft schon von alleine, bzw. brauchen nicht so viel Anpassung. Aufwändig gesampelte Sounds, womöglich noch mit viel Rauminformation, funktioniert da nicht. Genauso wie keine Reverbschwaden drauf gehören und die Sounds möglichst monokompatibel sein sollten.

Vor Jahren hab ich mal ein Desaster miterelebt, wie einer mit Laptop und Omnisphere/Keyscape auf der Bühne gnadenlos abgekackt ist. Das war einfach zu breit, zuviel FX und Mulm. Die Instrumente haben sich überhaupt nicht durchgesetzt und gingen total unter. Was unter guten Abhörbedingungen toll klingt, muß nicht unbedingt auf einer Feld-Wald-Wiesen-PA in einer akustisch ungünstigen Umgebung funktionieren.
 
Ich denke jede moderne Workstation klingt auf der Bühne gut, auch bei Pianos. Inclusive verschiedene Geschmacksrichtungen der Hersteller und eigenen Vorlieben.
Gründe Software zu benutzen liegen eher bei der Verwaltung von Gigs und den Soundbedürfnissen. Kann in die Hose gehen, muss aber nicht.
Ich sehe das bei den Mainstagebenutzern. Die drücken auf ihrem Pad den nächsten Song, und alles ist dafür geschaltet und eingerichtet. Bis das funktioniert dauerts aber auch. Incl. der Fehlerquellen die man am Anfang noch nicht sieht. Muss man wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:


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