Lieber Vintage Original oder Reissue?

Sunwave

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Viele Synthesizer wurden nun doch originalgetreu nachgebaut. Das wären bisher MS-20, Odyssey, 2600, Prophet-5, Minimoog, Moog Modular... und wer weiss, vielleicht kommen da noch mehr.

Mal als Gedankenspiel,
welches Gerät würdet ihr bei gleichem oder ähnlichem Preis oder sagen wir geschenkt und ohne Verkaufsmöglichkeit bevorzugen? Und hier nehmen wir auch an, dass das Vintage-Gerät top in schuss wäre und die nächsten 20 Jahre weder eine Reparatur noch einen Service benötigen würde. Gibt es Besitzer des alten Geräts, die einen Wechsel in Betracht ziehen?
 
Geschenkt geht immer, Original ist nicht wichtig, sofern die wichtigen Elemente nicht schlechter gemacht sind. Aber hier liegt die Wahrheit manchmal woanders, also ist es in Echt ein Kompromiss.
Ein MS20 muss nasal und böse oder auch sehr fein und schön sein, die Hüllkurven snappy etc..
Da gibt es aber durchaus Unterschiede.

Ich finde den Namen und das alles nicht wichtig, weil ich das Teil wegen des Sounds genommen habe, ich mag eigentlich auch lieber kompaktere Formen, so also das Teil kleiner ist finde ich das auch meist besser. Oder auch sonstige Verbesserungen.

Ich wechsele aber nicht, weil damit Verkäufe in Kauf zu nehmen sind und ähnliches, sowas nervt mich eher. Aber noch besser wäre ja etwas was den Job noch besser macht. Das ist ja kein Selbstzweck und Vintage und Clone sind eine Begrenzung per se.

Da du die Nachteile anderer Art ausklammerst, komme ich gleichgut damit zurecht, aber das Problem kann bei bestimmten Modellen eben auch der Unterschied sein. Und auch die analogen Clones klingen nicht immer so wie das Original und wenn, dann kann nerven, dass sie zu nah dran waren und haben die Nachteile mitkopiert. Wenn jemand einen Jupiter 4 kopiert, muss der weder klobig sein noch auf 4 Stimmen beschränkt, noch muss er auf FM, Sync etc verzichten und könnte die OSCs des Promars haben wie ich ihn gemodded hatte , also mit unterschiedlichen Waveforms etc. - er könnte auch weniger ausdünnen als das Original - etc..
Mehr LFOs gehen auch. Damit mehr Ziele und und und..
Ein Clone mit Update könnte das leisten.

Und ein Clone des Xpanders könnte auch die größten Schwachstellen fixen - Mehr Auflösung bei Resonanz, besonders zwischen den letzten Schritten, schnellere LFOs/ENVs und die Sache wäre richtig cool.
Da würde ich also jeden neuen vorziehen, der das kann.
 
Da du Maintenance explizit ausklammerst, hätt ich lieber gern das Original. Einfach so wegen dem warmen Gefühl, dass das genau gleiche Gerät früher von meinen musikalischen Vorbildern benutzt wurde und es irgendwie cool ist ein Teil der Geschichte dieses Exemplars zu werden.
 
Die alten Geräte haben ja oft noch kein Midi und sind mir viel zu groß, daher sind mir die neuen Geräte die öfters im Desktopformat gebaut sind lieber, weil sie praktischer sind.
Aber klar, bei einigen gibts vielleicht dann doch so eine Art Mythos, wo das Original dann irgendwie noch das gewisse extra hat. Aber das ist ja alles theoretisch, in der Praxis sind die Nachbauten günstiger und wohl weniger fehleranfällig und praktischer.
 
Ich würde aufgrund von besseren Darreichungsformen(Größe, 19“fähig, Midi, ...) die Neuauflagen bevorzugen. Das meiste Original hatte ich schonmal und mit den neuen kann man genau so, oder besser Musik machen.
 
Ich mag Neu mit Vintage Feeling... so gefallen mir die Random Source Sachen (Serge goes Eurorack) extrem gut, habe mir dieses Jahr den Ringmod, den Wavemultiplier sowie den NTO ins Rack geschrahbt. Richtig geil!

Und von der bunten Grandma bin ich auch immer wieder angetan, wobei ich in Erinnerung habe, dass hier ein Mix aus verschiedenen Schaltungen div. Module bzw. Synthesizer vorliegt.
 
Das Original.

Wir sind alle verschieden. Mögen verschiedene Dinge. Arbeiten unterschiedlich.
Es ist gut, dass nicht jeder auf die gleichen Sachen steht. Die Welt wäre langweilig.

Ich bin froh, dass es heute viele Alternativen gibt. Jeder findet etwas für sich bzw für seinen Geldbeutel. Als ich angefangen habe mich mit Synthesizern zu beschäftigen, gab es nur Neu Digital (sehr teuer und somit nicht machbar) und Alt Analog (günstig und machbar). Für einen armen Studenten kam nur zweites in Frage. So kam eins zum anderen. Hieraus entstand die Leidenschaft das alte Zeug zu erhalten. Letztendlich war es ein Glücksfall. Von daher ist ein Reissue oder Clone Synth für mich heute keine Alternative. Egal von welcher Firma.
Ich verstehe aber gut, dass es für viele eine Offenbarung ist. Die Motivation ist ähnlich zu meiner. Nur dass man andere Wege geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe Synths als Werkzeuge oder Laborgeräte an, daher spielt es für mich eher keine Rolle. Interessant sind die Möglichkeiten für physikalische Spielereien und Experimente, je mehr umso besser. Da ich auch MIDI nutze, sind mir neuere Geräte sogar lieber.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: GDU
Sowohl als auch, dazu digitale Synths und samplebasiertes Zeug. Bei einer TB 303 rockt für mich der Nachbau eher, weil es nur aus Neugier ins Studio durfte. Bei FX stehe ich eher auf die Originale, dort sind Clones auch eher selten, aber auch dort dürfen sie ins Studio.
 
Vintage oder Original? Ich glaube zum Musikmachen ist das fast egal, so sind manche Originale in gewisser Hinsicht auch Kopien und Kisten die ich als unverzichtbar empfinde, machen oft irgendwelche komischen Sachen, zicken auch mal rum und das würde mir an einem perfekten Clone vermutlich fehlen.

Ich habe ein SE-1 (Mini-Moog Clone) und der zickt mehr rum und klingt etwas "dünner" als ein alter Moog, aber den würde ich nicht ohne Grund hergeben, hat ja auch en paar Features mehr.

Mein Prophet 600 mit GliGLi kann so eigenartige Feedbacks/Resonanz, ist somit eigentlich auch nicht mehr Original und würde den nicht einfach so gegen einen neuen tauschen wollen.

Das Thema bei neuen Geräte sind imho wohl eher die selektierten Bauteile, wenn man heute Qualität will, zahlt man auch mehr. Manche Clones sind daher teurer als das Original.
 
Bei mir stehen Klang und Bedienung im Vordergrund, und dann muss noch der Preis passen. Daher sind auch viele neue Sachen interessant.
 
Ich nehme den Eingangspost mal wörtlich, also 1:1-Größe und -Features/Ausstattung, 20 Jahre keine Wartung und selber Preis bzw. geschenkt - dann kommt’s darauf an:

Vom selben Hersteller wäre es mir wohl egal, da entscheiden wenn der optische Zustand und die Historie/Vorbesitzer.
Bei einem anderen Reissue-Hersteller würde ich das Original nehmen.
Tauschen würde ich dann auch eher nicht, weil: wozu? Aber auch hier könnte die Historie den Ausschlag geben, zu wechseln.

Und wenn Dinge am Reissue geändert wurden, kommt’s drauf an. Nur MIDI wäre für mich erstmal kein Argument pro Reissue.
Zur Größe: die Mini-Clones von B und R z.B. finde ich zu klein, da muss es das Original sein (oder speziell hier halt das Moog-Reissue). Beim KARP dagegen freue ich mich über den Mini, weil mir das Original bzw. der große KARP/BARP einfach zu groß (genauer zu tief) sind. Gäbe es nur die, hätte ich wohl keinen.
 
Gibt es Besitzer des alten Geräts, die einen Wechsel in Betracht ziehen?
Nein, ich bleibe meinen Originalen Moog Minimoog, EMS AKS und Korg MS-20 treu.

Während das beim Minimoog und EMS AKS sentimentale Gründe hat, sind es beim MS-20 funktionale Gründe, da sämtliche Nachbauten nicht so funktionieren wie das Original.

Beim Buchla Music Easel und Moog Modular bin ich dem Charme (und vor allem der Erhältlichkeit!) der Reissues erlegen.

Der Behringer 2600 interessiert mich sehr, da er verglichen mit dem Original substantielle Vorteile bietet, ob er allerdings ebenso gut klingen wird dieses, muss man sehen.
 
Ich mag die verkleinerten Nachbauten einfach nicht. Aber trotzdem habe ich hier einen TTSH statt eines echten ARP 2600 oder eines Nachbaus in Originalgröße. Vor einigen Jahren gab es halt nicht ganz so viel Auswahl. Und als echter alter wäre der mir zu teuer.

MIDI ist für mich kein Argument. Und ansonsten sehe ich das eher pragmatisch: Wenn das Handling und der Klang stimmen, darf es auch eine neuere Version sein. Und bezüglich Originalklang: Selbst zwei alte Minimoogs klingen nie genau gleich wegen den Revisionen und Kalibrierungen. So klingt mein 1979er Minimoog nicht wie mein Reissue Minimoog, weil der Reissue einer andere Version des Minimoogs nachempfunden wurde.

Von einem PPG wave 2.2 oder 2.3 hätte ich lieber einen funktionierenden und Zuverlässigen Nachbau als das, was ich mit den Originalen (3 verschiedene) an technischen Problemen hatte. Aber Ein Behringer Nachbau mit nur 4 Oktaven ist zum Spielen für mich einfach zu klein. Und ein Waldorf Hardware-Synth klingt nicht wirklich wie ein PPG wave. Nur vielleicht ähnlich.
 
Ich beziehe mich auf das Jahr 2020. Konnte 1993 auch einen Korg MS-20 für 250 DM kaufen ;-)

Ich habe mein Beitrag gelöscht, weil es offtopic wurde:
Ich wollte damit sagen: vintage hat nicht immer etwas mit Sammeln zu tun.
Beispiel: ich wollte mir auch eher ein neues Buchla Music Easel kaufen, dies war da auch nicht so leicht zu bekommen (z.Zt. gibt es die Easel afaik als Reissue gar nicht mehr) und der hätte doppelt so viel gekostet als ein Mono/Poly (der klingt nicht so fett vom Grundsound wie bspw. ein neuer Macbeth), da dieser meine Ansprüche in vielen Aspekten erfüllt und finde die allgemeine Entwicklung ging im Mainstream in eine andere Richtung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sammler nehmen Vintage, Musiker den Reissue.

Es gibt unter Liebhabern und Sammlern auch Leute die damit spielen und aufnehmen.
Ich finde man kann da nix verallgemeinern. Ich bin sicher daß es viele gibt die ihre Hütte voll haben
mit Behringer gear und es zu 90% nur anglotzen währen sie paralell hier im Forum rumschwirren und
ihre Zeit damit verplempern anstatt was aufzunehmen oder rumzuklimpern.
 
Weder noch.
Jeder Synth, auch ein "Klon", ist ein eigenständiges Gerät und wird von mir auch so betrachtet.
Aber ehrlich gesagt gibt es imho gegenwärtig so viele tolle Synthesizer zu kaufen, (z.B. Iridium, Prophet X, Polybrute, Pro 3, Summit, Super 6 und viele mehr.) die ich durchweg spannender finde als die "Legenden" und ihre z.T. fantasielosen Imitate.
 
Die Nachbauten von irgendwelchen Klassikern interessieren mich nicht. Insofern finde ich Konzepte wie den Wavestate oder OPsix interessanter. Die greifen Ideen der Vergangenheit auf und entwickeln diese weiter. Das finde ich generell interessanter.
Ist vielleicht wie bei Filmen (oder Computerspielen oder halt Musik): Es gibt ständig neue Produktionen. Die meisten sind nicht gut, einiges ist mittelmäßig, nur sehr wenige sind richtig gut. Bei den Klassikern (z.B. "Den besten Filmen aller Zeiten") findet man halt das, was zu seiner Zeit als "sehr gut" erkannt wurde.
Bei Synths mag das insoweit nochmal was Besonderes sein, als subtraktive Synthese und FM-Synthese immer noch nicht durch was Besseres ersetzt werden konnten, so daß die alten Syntheseformen immer noch nicht veraltet sind.

Original oder Reissue? Ich finde, man kann da die Wartung nicht ausklammern, das ist ja das Hauptargument für Reissue. Ansonsten kommt es wohl darauf an, wie gut das Reissue das Original ersetzt. Minimoog Reissue ist da sicher recht gut.
Ich persönlich will mich nicht mehr mit alter Elektronik rumschlagen, also rein praktisch reizen mich daher auch die Behringer-Teile. Obwohl es ja nicht wirklich ein "guter Ersatz" für das Original ist. Haptik, usw., wäre ja auch nicht unwichtig.
 
Wenn da jetzt zwei Synths auf den Tisch lägen und einer sagt: "Such dir einen aus. Greif zu ?"
Wenn es zum Original technisch keinerlei Unterschied gäbe (mit allen Nachteilen :D) und es in allen Belangen eine 100%ge 1:1 Kopie wäre- dann natürlich das Original.
Ein "es IST Synth XY" ist mir in der Hinsicht dann doch wichtiger als "er klingt WIE Synth XY".

I.d.R. ist mir der Name der auf `nen Panel steht aber nicht so wichtig wie ein Sound der aus einer Kiste kommt... wenngleich das ja jetzt ein völliger Widerspruch zu meinem "Direktvergleich-Kommentar" sein könnte, denn dann hätte ich ja auch den Clone nehmen können :D
Ist das `ne Nimbus-Denke ?
 
Ist das `ne Nimbus-Denke ?
nö, dann dann gibt es ja keinen objektiven Vorteil für den Clone/Reissue mehr. :dunno:
Bei mir wären Dinge wie Midi/CV-Gate und Verarbeitung/Wartungsaufwand die ersten Kriterien - wenn es da (und im Werterhalt) keinen Unterschied mehr gibt, würde ich wahrscheinlcih auch das Original nehmen, weil es halt das Original ist.
 


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