"Kraftwerk" Gesamtwerk

Ich muß echt sagen daß ich sowas bewundere. Nur für die Musik zu leben. Geiles Leben!
Den finanziellen Background von Hütter und Schneider zählt Carsten Brocker für die Anfangszeit als eine der essentiellen Voraussetzungen für den Erfolg von Kraftwerk aus. Das "Geile Leben" inklusiver zweier Lohnmusiker muss man sich leisten können.
 
Den finanziellen Background von Hütter und Schneider zählt Carsten Brocker für die Anfangszeit als eine der essentiellen Voraussetzungen für den Erfolg von Kraftwerk aus. Das "Geile Leben" inklusiver zweier Lohnmusiker muss man sich leisten können.
Weder Ralf Hütter, noch Florian Schneider wurden von ihren Eltern bezüglich ihrer Musik/Kraftwerk unterstützt. Richtig ist allerdings, dass sie im Elternhaus lebten, das wird aber sicherlich kein Grund für den Erfolg von Kraftwerk gewesen sein. Bartos und Flür waren Studiomusiker, die darüberhinaus auch auf der Bühne präsent waren. Dafür werden sie dann bezahlt. Das ist im Musik-Business nicht unüblich.
Ralf Hütter studierte in Aachen Architektur, Florian Schneider in Köln Musikwissenschaft und wie üblich, erhielten sie von ihren Vätern einen monatlichen Scheck zur Deckung der Kosten, die durch das Studium anfielen. Karl Bartos studierte Musik in Düsseldorf, seine Eltern hatten ein Optikergeschäft und ich glaube nicht, dass Karl Bartos kellnern musste, um sein Studium zu finanzieren. Wolfgang Flür machte eine Ausbildung zum Fernmeldetechniker bei der Post, die familiären Hintergründe sind mir nicht bekannt.

Florian Schneider zog in die oberste Etage eines mehrgeschossigen Bürohauses, das seinem Vater gehörte, und mietete von ihm die Hälfte des Obergeschosses. Dafür zahlte er monatlich DM 5.000,- an seinen Vater, was deutlich mehr war als der Betrag, den das Architekturbüro von Paul Schneider-Esleben an Paul Schneider-Esleben privat bezahlte (Info von Florian Schneider, nachdem er die Unterlagen nach dem Tod seines Vaters sichtete).

Florians Appartement.jpg
 
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und wie üblich, erhielten sie von ihren Vätern einen monatlichen Scheck
komisch, bei mir war das nicht üblich... (und ich komme auch aus einem leidlich wohlhabenden bürgerlichen Haushalt)

Karl Bartos studierte Musik in Düsseldorf, seine Eltern hatten ein Optikergeschäft und ich glaube nicht, dass Karl Bartos kellnern musste, um sein Studium zu finanzieren. Wolfgang Flür machte eine Ausbildung zum Fernmeldetechniker bei der Post, die familiären Hintergründe sind mir nicht bekannt.
Ehm, da bringst Du ggf was durcheinander. Ich habe Flürs Buch nicht gelesen, aber das von Bartos. Bartos hat eine Fernmeldetechniker-Ausbildung gemacht, und - wenn ich mich jetzt korrekt erinnere - während seines Studiums, dann bei der Firma gearbeitet, bei der er die Ausbildung gemacht hat. Ich hab leider gerade keinen Zugriff auf das Buch (lieg im Krankenhaus) aber ich sehe das gerne nächste Woche nochmal nach.
 
[...] Karl Bartos studierte Musik in Düsseldorf, seine Eltern hatten ein Optikergeschäft und ich glaube nicht, dass Karl Bartos kellnern musste, um sein Studium zu finanzieren. Wolfgang Flür machte eine Ausbildung zum Fernmeldetechniker bei der Post, die familiären Hintergründe sind mir nicht bekannt. [...]

Da geht sie hin, die Faktensicherheit.

Flürs Vater war Optiker, Flür selbst machte eine Ausbildung zum Schreiner und anschließend zum Innenarchitekten.

Bartos lernte das Fernmeldehandwerk an derselben Fernmeldeschule in Düsseldorf, in welcher der Vater von Klaus Doldinger Direktor war (und in deren Kellergewölbe der junge Klaus mit seinen Feetwarmers probte -- ebendort wohnte mein Vater nicht nur den Proben bei, sondern auch dem handfesten Streit zwischen Doldinger Junior und Senior, in welchem Letzterer von seinem Sohn verlangte, gefälligst etwas Gescheites zu lernen, statt Musik zu machen). Kellnern mußte der Kalle wohl nicht, dafür machte er Mucke mit zahlreichen Bands der Umgegend.

[...] Florian Schneider zog in die oberste Etage eines mehrgeschossigen Bürohauses, das seinem Vater gehörte, und mietete von ihm die Hälfte des Obergeschosses. Dafür zahlte er monatlich DM 5.000,- an seinen Vater, was deutlich mehr war als der Betrag, den das Architekturbüro von Paul Schneider-Esleben an Paul Schneider-Esleben privat bezahlte (Info von Florian Schneider, nachdem er die Unterlagen nach dem Tod seines Vaters sichtete).
[...]

Das sieht mir eher nach einem nicht aufgelösten Vater-Sohn-Konflikt aus und nach Bestrafung, weil der Filius nicht so spurte, wie der Herr Papa es wollte. Im Dokumentarfilm über Paul Schneider-Esleben kam dergleichen zur Sprache, und auch in diversen Büchern zum Thema wird Florian zitiert mit Dem Alten stelle ich mal meinen 600er in die Einfahrt, damit der kapiert, daß man mit Musik sehr wohl sehr viel Geld verdienen kann.

Was beweist, daß man trotz viel Geld bettelarm sein kann.

Stephen
 
komisch, bei mir war das nicht üblich... (und ich komme auch aus einem leidlich wohlhabenden bürgerlichen Haushalt)
Bei mir war das üblich, mein Vater war Offizier bei der Bundeswehr. Sein Vater war technischer Zeichner bei der GHH in Sterkrade, sie haben sich das Studium meines Vaters in München, Marburg und Grenoble vom Mund abgespart.
 
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komisch, bei mir war das nicht üblich... (und ich komme auch aus einem leidlich wohlhabenden bürgerlichen Haushalt)


Ehm, da bringst Du ggf was durcheinander. Ich habe Flürs Buch nicht gelesen, aber das von Bartos. Bartos hat eine Fernmeldetechniker-Ausbildung gemacht, und - wenn ich mich jetzt korrekt erinnere - während seines Studiums, dann bei der Firma gearbeitet, bei der er die Ausbildung gemacht hat. Ich hab leider gerade keinen Zugriff auf das Buch (lieg im Krankenhaus) aber ich sehe das gerne nächste Woche nochmal nach.
Stimmt, Karl Bartos hat eine Fernmeldetechnikerausbildung gemacht, Wolfgang Flür eine Lehre als Schreiner. So ist's richtig.
 
Während meiner Studienzeit kannte ich auch ein paar reiche Kinder deren Lebensunterhalt mit einem monatlichen Scheck gedeckt wurde.
Zu tun hatte ich mit ihnen wenig, die blieben unter sich und wollten mit der Masse an arbeitenden Studenten eher nichts zu tun haben.
 
Das kann ich nicht sagen, wohl aber das wiederholen, was mir Florian Schneider dazu mitgeteilt hatte.
Dann irrt sich nun entweder Herr Schneider oder Herr Anwander oder Herr Matten.

Da Du von etwas berichtest, das Dir lediglich erzählt wurde, und @fanwander von etwas, das er selbst erlebt hat, erscheint mir letztere Version der Geschichte plausibler.

Was hier so an Befindlichkeiten und Animositäten zutage tritt, macht die Herren von Kraftwerk nicht sympathischer - was natürlich nicht den musikalischen Wert ihres Werkes schmälert. Künstler können schon auch ganz einfach narzisstische A...löcher sein.
 
Dann irrt sich nun entweder Herr Schneider oder Herr Anwander oder Herr Matten.

Da Du von etwas berichtest, das Dir lediglich erzählt wurde, und @fanwander von etwas, das er selbst erlebt hat, erscheint mir letztere Version der Geschichte plausibler.

Was hier so an Befindlichkeiten und Animositäten zutage tritt, macht die Herren von Kraftwerk nicht sympathischer - was natürlich nicht den musikalischen Wert ihres Werkes schmälert. Künstler können schon auch ganz einfach narzisstische A...löcher sein.
Florian Anwander geht davon aus, dass das neu eingesprochene Gedicht über den Doepfer Vocoder mit Einverständnis von Florian Schneider als Audiobeitrag auf KEYS veröffentlicht wurde. Ich erinnere mich noch genau, wie Florian Schneider mehr als erbost war, denn zu diesem Zweck habe er das Gedicht nicht verfasst. Man kann ja auch Anselm Rößler dazu fragen, denn er war wohl dafür verantwortlich. Dass jemand stocksauer ist, wenn man hinter seinem Rücken seinen Namen und seine Reputation für eigene Werbezwecke benutzt, macht ihn aus meiner Sicht nicht unbedingt unsympathisch. Oder?
 
Vielleicht sollte der auf deinem Anrufbeanworter gesprochene Text von dir über den von dir getesteten Vocoder ein privates Geschenk an Dieter Döpfer sein.
 
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Dann löse ich mal: Anselm Rößler, ehemaliger Mitarbeiter in meiner Firma, hatte mich gebeten, seine Entschuldigung an Florian Schneider weiterzuleiten. Ich hatte dann versucht zu vermitteln, aber für Florian Schneider war die Zeitschrift KEYS gestorben.
 
Das glaub ich Dir gerne. Dass Schneider sich aufgeregt hat wird ja nicht bestritten. Und Anselm wollte Dich als Anzeigenkunde nicht verärgern; da war es ihm ein leichtes mal die nachgebende Mauer zu mimen.
 
Falsche Schlussfolgerung. Das war lange, nachdem meine Firma nicht mehr existierte. Anlass war die Bitte von Anselm, ihm doch die Adresse von Florian Schneider zu geben, um ihm eine Kassette zuzusenden. Ich weiß nicht mehr, um was es sich dabei handelte. Florian Schneider rief mich an, wieso ich dem seine Adresse gegeben hätte, dann die Geschichte mit dem Gedicht und "die Kassette hätte er ungehört gelöscht". KEYS war für ihn gestorben.
 
Das SSB hat 1999 zugemacht, die Gedicht-Sache war 1996, wann war die Cassettengeschichte?
 
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