1. März 2006, am späten Nachmittag
Florian Schneider hatte mich angerufen, ob ich ihn bei der Abholung des Vocoders (nur der Analyseteil) von Werner Meyer-Eppler im Phonetischen Institut der Uni Bonn auf der Poppelsdorfer Allee begleiten würde. Er habe ihn durch einen Mittelsmann für sage und schreibe 400,- Euro erstanden. Klar. Florian wurde von einem Freund begleitet, der auch dieses Foto gemacht hatte. Das Rack war sauschwer, konnte man nicht die Treppe aus dem Keller hochtragen, folglich wurden die einzelnen Einschübe ausgebaut, einzeln hochgeschleppt und oben wieder eingebaut. Der Herr auf dem Foto ist der Verwalter.
Körperlich von der Arbei und seelisch von dem Glück, Eigentümer des Vocoders zu sein, schlug Florian vor, uns gemeinsam zu stärken. Wir gingen zu Dritt ins damalige Roses am Bonn Martinsplatz, aßen Nudeln und quatschten. Nachdem Florian großzügig die Gesamtrechnung beglichen hatte und wir aufstanden, sprachen ihn zwei Herren an, die am Nebentisch gesessen hatten. "Sind Sie von Kraftwerk?" Florian: "Wieder mal zugehört und ausspioniert, was", in einem mehr als unfreundlichen Ton. Ja, das war so seine Art. "Nein, wir wollten nur mal fragen, ob in naher Zukunft auch in Norwegen ein Konzert geplant ist. Wir kommen zwar aus Bonn, studieren aber in Oslo." Florian dann nicht weniger scharf: "Ja, melden Sie sich bei mir und drehte sich weg. Ich habe mich dann eingeschaltet und um die Namen und eine E-Mail-Adresse gebeten. So weit, so gut. Die Namen standen auf der Gästeliste. Jetzt kommt's: Kurz vor Konzertbeginn ruft mich Ralf Hütter an und fragt, was es mit den zwei Besuchern auf sich hat, er kannte sie nicht und meine Antwort lautete, dass Florian sie eingeladen habe. "Gut, Schneider, ich kümmere mich drum." Einige Tage erhielt ich von den beiden ein Dankesschreiben per E-Mail, in dem sie schrieben, dass Ralf Hütter sie persönlich am Eingang abgeholt und zu ihren Plätzen geführt hatte. Jetzt sag mir einer was gegen Ralf Hütter.
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