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Erkenntnisse gehören zu 100 % dem Auftraggeber, ist doch allgemein üblich. Man arbeitet im Kling Klang Studio und nicht privat im Geheimen, außer man hat etwas zu verbergen.
Auch ein Schriftsteller ist häufig zu 100% an einen Verlag gebunden. Und trotzdem darf der auch Einkaufszettel und Tagebücher schreiben, ohne das der Verlag glaubt, er hätte vielleicht was zu verbergen. Die Schriftsteller besitzen sogar Stifte im Haus, die sie nicht nur für ihre Schriftstellerarbeit verwenden.
So lange Herr Bartos keine Solowerke versucht zu veröffentlichen, ist er den Herren Hütter und Schneider ja mit seiner Pflicht zu exklusiven Arbeit für die nicht vertragsbrüchig geworden, oder? Einen Musiker das Musikmachen auch in seinen Privaträumen zu verbieten, halte ich für eine nicht rechtmäßige Einschränkung seines Privatlebens.
Wenn man als Musiker privat keine Instrumente haben darf, dann müssen Schriftsteller demnächst alle Stifte beim Verlag abgeben und nur in deren Büros ihre Werke schreiben. sofern die einen exklusiven Vertrag mit dem Verlag haben. So wie Honorararbeitskräfte nur in Kling Klang Studio musizieren dürfen?
Wie weit darf ein Arbeitgeber das Privatleben seines freien Mitarbeiter bestimmen?
Also mir wird die einseitige Beweihräucherung der makellosen Helden von Ur-Kraftwerkern, die gegen die bösen und angeblich so unfähigen freien Mitarbeiter kämpfen mussten, zu blöd. Ich höre da lieber einige Stücke von Herrn Bartos an, als das, was Kraftwerk (also das Duo der Herren Hütter und Schneider und deren Schaufensterpuppen für die Bühne) nach der Trennung von Herrn Bartos gemacht hat.
Karl Bartos hat wenigstens etwas neues herausgebracht. Kraftwerk wärmt doch schon seit über 35 Jahren ("Electric Cafe") vorwiegend ihre alten Songs immer wieder neu auf. Die einzigen neuen Stücken waren auf dem "Tour de France" Album vor 20 Jahren und die langweilige Expo-Single vor 24 Jahren. Also nur 55 min neue Stücke (ohne Remixes von denen oder älterer, bereits vor langer Zeit erschienener Werke).
Bin jetzt weg...