Korg PS-3300 FS

Meine Begegnung mit dem 3100 ist ja auch schon über 40 Jahre her, ich war 14 und mich hat das damals halt beeindruckt. Wer weiß wie es heute wäre 😏

Meine erste war der KLEM Dag 1993, als Sensomania aus Amsterdam da einen Stand mit ein bißchen was Vintage-Geraffel hatten (viel EH-Zeugs, und leider keinen Syrinx für Hfl. 750).

Den 3100 durfte ich da an Ort und Stelle über Kopfhörer antesten, und ja: Die Ressentiments gegen den polyphonen PS kann ich durchaus nachvollziehen. Das klang alles sehr hupig und trötig und überhaupt nicht beeindruckend -- die 4.000 Gulden, die er kosten sollten, waren mir diese Klänge sicherlich nicht wert.

Man muß sich von der Vorstellung lösen, daß physische Größe auch klanglicher Größe entspricht, und daß Patchbuchsen eine nette Dreingabe sind, aber nicht annähernd so viel Flexibilität haben, wie sie uns vorgaukeln wollen. Dennoch kann der PS sehr eigenständig klingen -- ich denke immer an die Solostimmen auf Force Majeure und Pergamon von TD. Ist nicht viel, aber durchaus brauchbar (und sicher keine 30.000 Euro für einen 3100 wert -- solche Schwachköpfe gibt es ja auf eBay-KA).

Ist man sich dessen eingedenk, dann kann man ganz entspannt an so einen Synthesiser herangehen -- ob er einem dann immer noch einen fünfstelligen Betrag wert ist, steht auf einem anderen Blatt.

Aber ich wiederhole mich.

Stephen
 
Es ist nur schade, dass man das Potenzial nicht genutzt hat, was neues zu machen. Zum Beispiel hätte man ja dort auch zusätzlich digitale Oszillatoren implementieren können, ein Stepsequenzer einbauen und so weiter.
 
Es ist nur schade, dass man das Potenzial nicht genutzt hat, was neues zu machen. Zum Beispiel hätte man ja dort auch zusätzlich digitale Oszillatoren implementieren können, ein Stepsequenzer einbauen und so weiter.

Du hast ganz offensichtlich den Gedanken hinter sowohl dem Korg ARP Odyssey, dem Korg ARP 2600 und jetzt dem Korg PS 3300 nicht verstanden.

Weitere 15 Seiten werden es Dir nicht einleuchtender machen.

Stephen
 
Du hast ganz offensichtlich den Gedanken hinter sowohl dem Korg ARP Odyssey, dem Korg ARP 2600 und jetzt dem Korg PS 3300 nicht verstanden.

Weitere 15 Seiten werden es Dir nicht einleuchtender machen.

Stephen
Doch, natürlich habe ich es verstanden. Es soll ein alter Klassiker neu aufgelegt werden kann man natürlich machen dagegen ist nichts zu sagen, aber ich denke immer, was für 13.000 € noch anderes möglich gewesen wäre….
 
Und ja, der Arp 2600 war ein schlechtes Beispiel, wie mans nicht machen sollte. Man hat nämlich genau die gleichen Nachteile vom Original kopiert, nämlich anfällige Fader statt verkapselte Drehregler Unsw.
 
Man hat nämlich genau die gleichen Nachteile vom Original kopiert, nämlich anfällige Fader statt verkapselte Drehregler Unsw.
Doch, natürlich habe ich es verstanden.
Nein, hast Du offenbar nicht. Nichts für ungut, aber man will ja keinen neuen Synth bauen, sondern den alten möglichst genau wieder auferstehen lassen. Dass man MIDI und Speicher einbaut, ist ja schon kritisch genug. #DasWarSarkasmus
 
Dass man MIDI und Speicher einbaut, ist ja schon kritisch genug. #DasWarSarkasmus
Man kann das auch ernsthaft kritisch sehen: Es wäre schade, wenn die für die Speicherbarkeit notwendige Quantisierung der Parameterwerte sich beim Klangschrauben hörbar bemerkbar machen würde.

Und aufgrund MIDI wird es beim PS-3300 FS nicht möglich sein, alle gespielten Noten gleichzeitig auszulösen – aber mit dieser Eigenart der seriellen Schnittstelle MIDI haben wir uns ja seit über 40 Jahren arrangiert…
 
Wenn ich den beim örtlichen Korg Händler in Fulda bestelle, wird es so enden wie mit dem 2600FS

Ich gönne es jedem, der damit Musik macht, aber die Spekulanten gehen mir einfach nur auf den Sack

Na ja, bleib ich beim Prologue8, dem MS-20FS und dem Kingkorg
Mehr braucht’s ja eigentlich eh nicht 😅🫢
 
Es ist nur schade, dass man das Potenzial nicht genutzt hat, was neues zu machen. Zum Beispiel hätte man ja dort auch zusätzlich digitale Oszillatoren implementieren können, ein Stepsequenzer einbauen und so weiter.
Es gibt genug moderne Polyphone, die viel mehr können und kompakter sind. Der 3300 ist ein Clone, der möglichst nah am Original sein möchte. Ob das heute noch sinnvoll ist möchte ich nicht bewerten. Jedenfalls bin ich happy mit dem Model 15 Reissue und der ist auch aus der Zeit gefallen. Den nutze ich ständig.
 
Es gibt genug moderne Polyphone, die viel mehr können und kompakter sind.
Naja in dem Fall ist es wohl genau der Sound. Wenn den einer will kann das nichts ersetzen. Isso. Er klingt schon sehr elektrisch. Aber ich müsste ihn trotzdem nicht haben weil mein
Rev2 auch oder MFB Polypro auch elektrisch klingt. Zur not wird noch ein bißchen mit Saturation und EQ nachgeholfen. Was mir halt echt fehlt ist ein Resonator. Ich hatte mal den von MB und ärgere mich heute noch daß
ich den verkauft habe. Ich werde aber mal ausschau halten ob mich ein VA/plug in Resonator zufriedenstellen könnte.
 
Ich gehe mal trotz des hohen Preises nicht davon aus, daß man die Originalschaltung der Frequenzteiler-Oszillatoren 1:1 nachgebaut hat. Mal ab davon, daß es die dafür benötigten TOS-Chips nicht mehr gibt, ist das heute auch nimmer notwendig, das TTL/CMOS Grab mit den ganzen Frequenzteilern zu benutzen, das geht mit FPGAs und CPLDs deutlich eleganter, weil ist ja eh digital. Die analogen Waveshaper dahinter muß man dagegen in der passenden Anzahl einbauen.

Schon der Korg EPS-1 hatte dss TTL-Grab nimmer, sondern das Ganze über eine MCU gelöst und war trotzdem vollpolyphon.
 
Du hast doch ein Modularsystem. Einfach drei resonanzfähige Filter hinein und gut ist. Oder Du nimmst ein Doepfer A-127 Triple Voltage Controlled Resonance Filter - da bekommst Du sogar noch drei interne LFOs gleich mitgeliefert.

A-127 VC Triple Resonance Filter
Danke, das ist wieder mal ein sehr guter Modulartip:nihao:

Hier gibt es sowat, quasi frisch aus dem Polymoog 'ausgebaut': https://store.cherryaudio.com/modules/vintage-resonator
Ah ,das ist Super! Danke! Das werde ich mal testen.:nihao:
 
Faszinierend am 3300 finde ich, dass man aus dem Jahr 1977 ein sehr frisches Synthdesign holen kann.
Mit wenigen Ausnahmen, bekommen wir immer wieder 2 oszillatoren, 1 filter , 2 hüllkurven, und wenige lfos. Die zahlen varieren, die Module meist nicht.
Da wirkt so ein 3300 fast schon futuristisch.
3 gleiche voicemodule mit resonator, hoher polyphonie und einigen Eigenheiten.
Gar nicht so viel und doch sehr anders.

Ein Garant für schnell zu erstellende außergewöhnliche sounds, schnell von der hand, die man sonst gar nicht, wegen fehlender module oder nur umständlich, durch multitimbralität bauen könnte.
Und dann hat er noch einen sehr eigenen charakter.
Das alles wirkt innovativ und ist doch uralt.

Heute geht es oft darum, wie die Standardformel klingt, ohne etwas an deren Formel zu ändern. Wie eine Eissorte. Da ist Frozen Yoghurt auch mal schön.

Deswegen funktioniert auch ein konzept wie der perfourmer.
Immer noch einzigartig.
Oder selbst der polybrute mit seinem wavefolder, cv rekorder, morphing, dualfilter und feedback ist keine Standardkost im Bereich Polyanalog.

Der ps3300 zeigt als polyanaloger Synthesizer, dass mehr möglich ist, wenn man denn will.
Da geht noch viel mehr.
 
Nein, hast Du offenbar nicht. Nichts für ungut, aber man will ja keinen neuen Synth bauen, sondern den alten möglichst genau wieder auferstehen lassen. Dass man MIDI und Speicher einbaut, ist ja schon kritisch genug. #DasWarSarkasmus
Man hätte ja mehr Patchbuchsen einbauen können. Wie beim virtuellen MS 20 im Kronos/Oasys da kann man dann auch FilterFM machen und sowas…. beim virtuellen MS 20 kann ich auch das umschalten der Fußlagen und der Oszillatoren Wellenformen mit dem LFO/Hüllkurve/Stepsequencer animieren. Das geht mit dem PS 3300 nicht.
 
Man hätte ja mehr Patchbuchsen einbauen können. Wie beim virtuellen MS 20 im Kronos/Oasys da kann man dann auch FilterFM machen und sowas…. beim virtuellen MS 20 kann ich auch das umschalten der Fußlagen und der Oszillatoren Wellenformen mit dem LFO/Hüllkurve/Stepsequencer animieren. Das geht mit dem PS 3300 nicht.
Super Ideen. Man kann ja auch ohne Weiteres das, was in Software sehr simpel ohne Mehrkosten möglich ist, auf Hardware übertragen.

Der Sinn ist hier, einen Klassiker möglichst authentisch 1:1 nachzubauen. Dass sie da Speicher und MIDI einbauen, ist fast schon zu viel der Modernisierung. Mehr will außer Dir niemand haben. Und Du bist vermutlich auch nicht Teil der Zielgruppe für diesen Synth.
 
Man hätte ja mehr Patchbuchsen einbauen können. Wie beim virtuellen MS 20 im Kronos/Oasys da kann man dann auch FilterFM machen und sowas….
Man hätte das Gerät auch als digitale Emulation bauen können und noch eine Wavetable-Engine dazu und weitere schöne Sachen. Aber Spass beiseite, die Patchbuchsen sind ja nicht polyphon und Filter FM und sowas ergibt monophon oder paraphon bei der Architektur des PS-3300 einfach keinen Sinn. Ausserdem, zurück auf Anfang. Es soll ja eine 1:1 Recreation sein. Die Zielgruppe will ja genau das.

@Horn war schneller :cool:
 


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