Kkrkslbrzl-dingdong-Plickplack-Knarz-Musik?

Zotterl schrieb:
Trigger schrieb:
Mir pers bringt das drumherumlabern, theoretisieren usw rein garnix mehr( relativ),
Die Mischung machts.

Ist doch wie im Beruf: Wenn man jeden Tag nur seinem Tagesgeschäft nachgeht, ist man froh, wenn man mal
ne kleine Fortbildung machen darf.

Sicherlich, ich gebe dir recht, aber durch das viele rauschen und insbesondere das inflationäre mantra-isieren von stockhauscher musikphilosophie macht dass mitlesen wenig spass. Okay, ich bin ja hin und wieder auch einer von jenen der threadrauschen produziert.. Aber mal ehrlich: bringt dich diese musikphilosophischen erörterungen wirklich weiter, also das herunterbeten von theorie und das entzaubern von kunst, indem man es in ein schema pressen will ?
Zumal mMn sich die argumente im kreis drehen, es wurde schon so ziemlich alles gesagt was gesagt werden kann und alle paar monate wieder wird es in neuen threads relativ wiedergekäut.

Da lob ich mir simple beispiele aus der praxis bzw ein paar anektoten aus einer musik oder kunstkreativen lebenserfahrung heraus... bzw einem technischen know how das man unverbindlich weitergibt.

Und zu stockhausen:

Man liest sich bzw hört sich das so an was er so sagt und denkt sich: "okay, der mann hat recht"
Aber einen kniefall meinerseits wirds nicht geben.. elektronische musik oder auch noise, usw ist für mich frei und nicht regelmentierbar.. ich mach da einfach was ich will, spontan und aus dem bauch heraus, spielerisch.
Ich achte da lediglich auf einen gewissen spannungsbogen, tiefen und frequenzstaffelung.. Der rest ist flow.
Bei der klassischen gitarre hingegen bin ich da sehr viel konservativer unterwegs, aber das ist ein anderes thema.


Schönen WE
 
Gebe da trigger im Prinzip ziemlich recht.
Aber, mein ganzes Leben ist voller Grundrauschen und Murmeltiertagen.
Ich wache morgens auf, freu mich zum x. mal wenn ne nette Dame neben mir liegt und ich zum x. Mal das alte rein raus Spie durchexerzieren kann.
Rauschen und immer wiederkehrende Murmeltiertage sind nicht per es schlecht.
Manches kehrt eben immer wieder. Isso.
 
Zotterl schrieb:
Bilde ich es mir ein, oder gibt es in den musikorientierten Threads mehr „Streß“, als in den technischorientierten Threads?
Meiner Ansicht nach resuliert dieser "Streß" im Allgemeinen daraus, inwieweit ein Beitrag zu Unrecht als persönlicher Angriff empfunden werden kann, und die Gefahr dieser Empfindung ist ungleich geringer, wenn man über etwas diskutiert, dass nicht mit den Diskussionsteilnehmern identisch ist – also über die Ausstattungsmerkmale und das Verhalten eines speziellen Instruments, Mischer, Effektgerät, kurz: der Technik.

Bei einem musikorientierten Thread geht's hingegen letztlich um die Diskussionsteilnehmer selbst, ihre musikalischen Vorlieben, Abneigungen, Fähigkeiten und – wenn's denn tiefer gehen soll –, woher diese stammen, ob sie änderbar sind, wie man zu Veränderungen steht, wovon das wiederum abhängt, kurz: es geht um die Persönlichkeiten jedes Einzelnen. Man lässt öffentlich die Hosen runter.

Dazwischen liegen Threads, die sich damit beschäftigen, warum jemand ein bestimmtes Werkzeug schätzt oder ablehnt. Hier vermischt sich die Betrachtung vergleichsweise objektivierbarer Merkmale eines Werkzeugs mit zutiefst Persönlichem, warum man zum Beispiel ein Werkzeug einem anderen vorzieht. Eine hochexplosive Mischung, am deutlichsten wohl in Flamewars a la "Mac vs Windows" verkörpert.
 
Trigger schrieb:
bringt dich diese musikphilosophischen erörterungen wirklich weiter, also das herunterbeten von theorie und das entzaubern von kunst, indem man es in ein schema pressen will ?
Sie mag - wie manche hier schon bemerkt haben - angestaubt sein, an manchen Stellen aber dennoch allgemeingültig.
Für MICH konnte ich insofern bei Stockhausen einiges rausholen, als es mich inspiriert hat gewisse Dinge selbst innerhalb
meiner Musik auszuprobieren. Ob ich damit Erfolg habe ist natürlich ein anderes Kapitel ;-)

Eine Entzauberung kann ich nicht feststellen. Eher das Gegenteil: lasse ich mal den DRUCK (oder nennt es Streß) in diesem
Thread mal weg, kann das Zeugs sogar durchaus verzaubern! Insofern kann es durchaus sinnvoll sein, die Informationen hier
"mitzunehmen" und für sich selbst in RUHE (also raus aus dem Forumsmief!) aufzunehmen oder gar zu übersetzen.
 
Ich finde Forumsmief halt auch wieder unnötig ohne positive Perspektive. Nicht das ich harmoniesüchtig sei (hmm, doch!) - aber ich meine nach wie vor, dass man damit viel besser zum Ziel gelangt zu finden was man sucht und nicht was man nicht sucht.

Das meine ich wesentlich ernster als es sich liest. Sacken lassen, ggf. neu starten mit dem neuen Gedanken. Sowas. Ist nicht ganz leicht, weiss ich.

__

Achja, hier geht es um Zeiten, in denen zumindest Akkorde weniger wurden und wann - nicht direkt "geräuschhaft" ja/nein - aber vielleicht kann man das mit Zufalls-Zeitgeist ja auch für Geräuscheinsatz sehen. Es kann also Moden geben oder Abschnitte, wo das ggf. mal "in ist"?
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/s ... 79949.html

Akkordmenge in diesem Falle - oder sagen wir "weniger Melodie" was ein bisschen weniger "tonal" sein könnte (?):
analyse-der-grossen.jpg


und von "drüben" aus dem Thread

OT: gibts auch in Chewbacca Geschmack https://www.youtube.com/watch?v=HpMlHFrL8qo - ähnliches Equipment. Es kommt also nicht darauf an womit man es macht.
vs solch talentierte Noises mit etwa dem selben.. Equipment.

Klaus P Rausch schrieb:
Bei mir zuhause nennen wir dieses vom Kosmos so nett gemeinte Phänomen Miles.

Ursache dafür ist das: https://www.youtube.com/watch?v=wwOipTXvNNo

Beide wegen Unvoreingenommenheit ohne Einbettung.
 
Moogulator schrieb:
Geräusch oder Melodie? Letzteres wohl, irgendwie. Oder?

Bei solchen Field-Recording Sachen kommt mir noch in den Sinn, dass sich die Fotografie ja auch lange damit plagte nicht so richtig als Kunst wahrgenommen zu werden, da die etablierte Kunst keinen "Wert" in dem sah, was als blosse Reproduktion und Handwerk gesehen wurde. Da waren quasi ein paar Nerds mit optischen Apparaten und Chemikalien unterwegs und meinten jetzt auf einmal das sei Kunst. Skandal! :)
Das wurde dann mit der Zeit alles viel differenzierter und vielschichtiger.
Ein Foto ist sozusagen manchmal ein Optisches Field-Recording - vor allem auf Instagram und co.
 
Man weiss ja auch nicht, ob das eine Aufnahme und ein paar Tweaks sind oder bisschen gestretched.
Das hat uns Salz viele Seiten zurück schon bewiesen, dass das schon sehr gewollt und sehr ausgetüftelt klingen kann. Ok, da war auch Arbeit drin, also keine reine Aufnahme. Aber zählt nicht das Ergebnis?

Man kann natürlich auch Saturnumfänge oder ko(s)mische Frequenzen einsetzen.
Das kann auch hochwissenschaftlich sein oder natürlich esoterisch.

Ich bin sicher, dass die RICHTIGEN Aufnahmen von etwas auch bereits für sich stehen mögen, wobei das dann nicht mal entscheidend sein mag, wie geräuschhaft das sei.
 
Quiekende Türen sind immer dankbares Material für Dehnübungen. Wer's ordentlich machen will, sollte allerdings etwas Zeit mitbringen.

pauli.JPG

Dabei ist das Ding nichtmal auf Volldampf. Reizt man es aus, kommt es auf 154 Milliarden Jahre. Der Saturn ist dann längst weggeschmort.
 
mit Pauls Stretch tool oder so, oder wie der Knabe hieß wird das nicht übel klingen. Klappt ja auch mit kompletter Musik, irgendwo gabs das mit Kate Bush und mit vermutlich unendlich vielen anderen. Ambient. Wer weiss - Früher ging nur Rick Astley vs Kylie und man meinte das wäre "Auf 33" - es war aber nur genau so produziert und daher halt ähnlich, halt netter Gag.

Ggf. kann ein Arbeitsschritt wirken wie…
- Hulle?
- (nenne deinen Begriff hier)
 
acidheimer schrieb:
Musik ist Emotion. Wer sich dem Thema nur intellektuell nähert, kann sie vielleicht auf dieser Ebene verstehen. Und analysieren und so. Aber er wird sie nicht in Gänze erfahren können, weil er die essentielle Erfahrungsebene ausblendet. Vor diesem Hintergrund versteht es sich von selbst, dass hier Bildung keinerlei Rolle spielt.

:supi: kurz und sehr treffend gesagt
 
Moogulator schrieb:
mit Pauls Stretch tool oder so
Yo, der Screenshot ist Paul Stretch.

Und so klingt das dann:


play:

Original-Sample, dann 8x Stretch, später mischt sich noch 55x dazu. Die Schöpfungshöhe auf einer Skala von 1-100 ist an diesem Punkt bei 0,1. Aber als Grundlage für irgendwas anderes sind diese Sounds putzig.
 
ich versteh hier was nicht:
hier wird soviel geredet über geräusche in der musik und den anspruch den man haben muss und dass es ein ziel gebe welches Atonalität sei?

was hat das was das meiste hier machen mit stockhausen zu tun, außer dass elektronische gerätschaften zur klangerstellung genutzt werden?
was hat geräuschhaftigkeit mit atonalität zu tun? und warum immer stocki in bezug auf aktuelle, (meist) von einem popverständnis herkommenden
elektronischen musik zu tun? ich weiß um stockhausens bedeutung für die neue musik (und, jaja, kraftwerk etc...), ich hab die partituren von studie 2
und kontakte(beide versionen) hoch und runter gelesen und analysiert, seine sämtlichen werke in unser archiv eingepflegt und trotzdem:

schnuffi was soll das?

stocki ist der abgehobenste typ der auf den es gab. seine eigene hauptarbeit lief irgendwann darauf hinaus sich als gott zu
inthronisieren. alle vorträge, die gesamte sammlung mit den bildern von ihm im "mikrophonie" tamtam... bah.

trans und so weiter:
http://www.ubu.com/film/stockhausen_trans.html

gute texte, ja. gute ideen ja. aber oktophonie (oder telemusik?) besteht aus DX7 presets!
und die zeit hat sich weitergedreht, auch wenn man das an gewissen orten nicht mitbekommen hat.
und seine witwen in kürten immer noch huldvoll preise für die 171. aufführung von "in freundschaft" verleihen...

wenn es um noise und loslösung von strukturen o.ä. geht, warum keine texte von matin?

https://dl.dropboxusercontent.com/u/450 ... praxis.pdf

wenn es darum geht was zufällige modulargeräusche mit "ernsthafter" kunstmusik zu tun haben nicht mal cage konsultieren?
aleatorik vs serialität(bzw. feste kompositions algoritmen)?

bitte selber googlen.

übrigens, die institutionelle/akademische elektronische musik dreht sich auch seit jahren im kreis, auf dem hochschultreffen vor 2 jahren in Karlsruhe
klang alles nach phase vocoder und hifi ohne ideen oder eigenen antrieb.
=> Kunst ist dem Betrieb zu genügen.

oh, und für meinungen zu geräusch und musik sei, aus persönlicher betroffenheit, auf meine signatur verwiesen:
(Für die älteren unter euch hier nochmal in groß:)
Neo schrieb:
Das übliche Kunstgeblubber als Rechtfertigung sich mit Krach zu beschäftigen...aber mit Musik hat das nichts zu tun.

Quelle:
viewtopic.php?f=98&t=87062

also:
knrrtz--pss-prrt.
kommt hierhin:
https://www.facebook.com/pages/Stromspi ... 50?fref=ts

so,
entschuldigung an alle die was ich gesagt habe schon auf seite 17 schon gesagt haben, ich habe den thread wegen nichtfassbarkeit der behandlung des themas nicht gänzlich gelesen,
aber oberflächlich verfolgt.
 
ich versteh hier was nicht
Willkommen im Club! ;-)
hier wird soviel geredet über geräusche in der musik und den anspruch den man haben muss und dass es ein ziel gebe welches Atonalität sei?
was hat das was das meiste hier machen mit stockhausen zu tun,
Geht man vom Ausgangspost aus, so wirst Du sehen, dass das ursprünglich etwas anders aussah. Wobei man
Neue Musik in diesem Fall schwer ausklammern kann.
Wie so üblich, kommt man bei solchen Themen ins Plaudern und andere – mitunter verwandte – Gebiete
werden mit einbezogen, z. B. Atonalität, Kunst...
und warum immer stocki in bezug auf aktuelle, (meist) von einem popverständnis herkommenden elektronischen musik zu tun?
(…)…schnuffi was soll das?
Übrigens: andere Komponisten, Beispiele etc. sind hier natürlich gerne gesehen. Wurden teils auch gepostet.
 
Zotterl schrieb:
und warum immer stocki in bezug auf aktuelle, (meist) von einem popverständnis herkommenden elektronischen musik zu tun?
(…)…schnuffi was soll das?
Übrigens: andere Komponisten, Beispiele etc. sind hier natürlich gerne gesehen. Wurden teils auch gepostet.

Um mal aus dieser verkopften Stockhausen Ecke heraus zu kommen. Ein Künstler der viele Strömungen die hier angesprochen worden vereint ist der Pianist Francesco Tristano. Der versteht es meiner Meinung nach sehr gut, die Leute musikalisch an die Hand zu nehmen und über relativ eingängige Sachen bis zu sehr atonalen und noisigen Strukturen zu abstrahieren. Da kommt das dann nicht so mit dem Dampfhammer sondern wird geschickt in einen zugänglichen Kontext integriert.





Macht aber auch ganz "normal" Bach


Und ist sich dann nicht zu schade einen Detroit Klassiker auf den Flügel zu bringen:)


In Bezug auf die Ausgangsfrage sei noch angemerkt, dass es wohl vor allem auf den Kontext ankommt ob etwas als Musik oder als Geräusch wahrgenommen wird. "Vorbildung" des hörers ist auch ein Kontext, dieser ist aber schwer zu kontrollieren - dafür einfach vorauszusetzen. Wer's nicht versteht ist halt nicht "reif". Den Kontext selber zu schaffen ist da schon aufwändiger.
 
argosound schrieb:
gute texte, ja. gute ideen ja. aber oktophonie (oder telemusik?) besteht aus DX7 presets!
Gutes Beispiel dafür, dass nicht alles vom Meister gut ist:
Oktophonie finde ich bloß doof. Kann man allenfalls Hardcore-Drone-Fans als Ein- und gleichzeitig Ausstieg empfehlen.
Da konnten mich auch die Informationen im Beiheft der CD nicht überzeugen.
 
@voidpointer:
In Bezug auf die Ausgangsfrage sei noch angemerkt, dass es wohl vor allem auf den Kontext ankommt ob etwas als Musik oder als Geräusch wahrgenommen wird. "Vorbildung" des hörers ist auch ein Kontext, dieser ist aber schwer zu kontrollieren - dafür einfach vorauszusetzen. Wer's nicht versteht ist halt nicht "reif". Den Kontext selber zu schaffen ist da schon aufwändiger.
Das Thema Bildung hat hier schon einige Kontroversen ausgelöst.

Wir haben es dann umgetauft in „beschäftigen mit“. Wobei die Beschäftigung mit dem Thema Geräuschmusik nicht zwanghaft zur Folge haben muß, dass man diese Musik
dann auch mag. Es ist ja in den Augen (besser: Ohren) einiger Leute nicht einmal Musik (dies zu beleuchten ist/war auch Thema des Threads).
 
acidheimer schrieb:
Musik ist Emotion.[...]

"Herr Parsick, daß Musik und Emotion etwas miteinander zu tun haben, vergessen Sie am besten ganz schnell wieder." (Musikwissenschaftliches Propädeutikum Ruhr-Universität Bochum, WS 1994/95, Abteilung "Satzlehre")

Mich erinnerte das immer an Monty Pythons Sexualkundeunterricht:



Vielleicht bringt das auch diese und ähnlich gelagerte Diskussionen hier im Forum auf den Punkt.

"What's wrong with a kiss, boy?"

Stephen
 
Hier in einem Forum für elektronische Musik könnten wir doch - mal
nur so in den Raum geworfen - aktiv die Hörerkompetenz erlangen, indem
wir Sequenzer und Drum-Maschinen schweigen lassen, die wohltemperierte
Tastatur beiseite legen und versuchen, Musik zu machen, die auf Rhythmus
und auf Skalen verzichtet.
Und daraus lernen, welche musikalischen Möglichkeiten sich dann eröffnen -
oder eben auch nicht.
 
Burt schrieb:
Hier in einem Forum für elektronische Musik könnten wir doch - mal
nur so in den Raum geworfen - aktiv die Hörerkompetenz erlangen, indem
wir Sequenzer und Drum-Maschinen schweigen lassen, die wohltemperierte
Tastatur beiseite legen und versuchen, Musik zu machen, die auf Rhythmus
und auf Skalen verzichtet.
Und daraus lernen, welche musikalischen Möglichkeiten sich dann eröffnen -
oder eben auch nicht.
Solche und andere Selbstüberlistungssachen/Techniken sind ganz gut.
Die erste Erkenntnis wird sein, dass man beim Weglassen von automatisierten Sachen (Drums, Sequencen)
ganz schön viel Lücken füllen muß (bzw. MIT den Lücken arbeiten muß) ;-)
 
Burt schrieb:
Hier in einem Forum für elektronische Musik könnten wir doch - mal
nur so in den Raum geworfen - aktiv die Hörerkompetenz erlangen, indem
wir Sequenzer und Drum-Maschinen schweigen lassen, die wohltemperierte
Tastatur beiseite legen und versuchen, Musik zu machen, die auf Rhythmus
und auf Skalen verzichtet.
Und daraus lernen, welche musikalischen Möglichkeiten sich dann eröffnen -
oder eben auch nicht.
Jag mal das Metronom irgendeiner Klopfkiste durch ein paar Effekte. Solche Dönecken könnt ich stundenlang machen.
Oder nimm das hier:

play:

Das ist 'ne putzige Grundlage fürs Zerschnippeln. An der passenden Stelle 2-4 Bars loopen und experimentieren:

play:


Schafft es jemand, daraus Musik zu machen? :floet:
 
Burt schrieb:
Hier in einem Forum für elektronische Musik könnten wir doch - mal
nur so in den Raum geworfen - aktiv die Hörerkompetenz erlangen, indem
wir Sequenzer und Drum-Maschinen schweigen lassen, die wohltemperierte
Tastatur beiseite legen und versuchen, Musik zu machen, die auf Rhythmus
und auf Skalen verzichtet.
Und daraus lernen, welche musikalischen Möglichkeiten sich dann eröffnen -
oder eben auch nicht.

Alles ja, aber:
hier würde ja alles in einen leeren Raum geworfen werden ohne rahmen oder konzept.
da bin ich, persönlich, auch nicht ganz freund von.
ich finde es sehr schwer sich zu zwingen dinge durchzuhören, die man selbst erstmal nicht als sehr musikalisch wahrnimmt und die keinen
emotionalen eindruck hinterlassen.
dröhnnoise geblubber aus dem modularsystem durch 4 risiege genelec boxen - Year!!!
dröhnnoise geblubber aus dem modularsystem durch laptopspeaker - Nay!!!

als ergänzung würde ich, in der hoffnung das damit nicht zu sehr zu verkopfen, vorschlagen
eigene rhythmuskonzepte, formelle aufbauten und harmonierahmen zu entwerfen, an welche man sich dann auch halten kann.

Naja, das ist eine gängige neue musik herangehensweise die ich selbst noch nie umgesetzt habe... :mrgreen:
und das geht mit einem computer als compositionshilfe natürlich einfacher als mit einem modularsystem.

meine Elektronische musik ist so gesehen auch eher random. (aber ich verfolge ein ästhetisches konzept und habe einen formalen aufbau)
aber ich arbeite fast nur noch mit fieldrecordings, ist das dann schon vornerein noise?
sind vögel schön und strassenlärm bäh?
auch wenn ich lieber ersterem zuhöre als letzerem, ist beides nur klangmaterial das auf die eine
oder andere art und weise dargestellt oder bearbeitet werden will.
dazu möchte ich gerne auf ihn verweisen:

http://www.franciscolopez.net/

Francisco Lopez, einer meiner großen helden. viele seiner stücke bestehen nur aus geschichtetem rauschen, welches von fieldrecordingsessions stammt,
oder auch mal von Black Metal cds (ist ja z.T. Auch fast rauschen :phat: )
(fall er jemandes interesse geweckt haben sollte, er kommt am 02.06. für ein konzert und vortrag in die folkwang uni in essen, aber darauf weise ich separat nochmal hin)


und natürlich

https://www.perlentaucher.de/buch/r-mur ... aenge.html

ist fieldrecording off-topic, geht es hier tatsächlich nur um elektronisch erzeugten "lärm"?

und:
Metromverwurstbattle fände ich ne schöne angelegenheit!
 
argosound schrieb:
Burt schrieb:
Hier in einem Forum für elektronische Musik könnten wir doch - mal
nur so in den Raum geworfen - aktiv die Hörerkompetenz erlangen, indem
wir Sequenzer und Drum-Maschinen schweigen lassen, die wohltemperierte
Tastatur beiseite legen und versuchen, Musik zu machen, die auf Rhythmus
und auf Skalen verzichtet.
Und daraus lernen, welche musikalischen Möglichkeiten sich dann eröffnen -
oder eben auch nicht.

Alles ja, aber:
hier würde ja alles in einen leeren Raum geworfen werden ohne rahmen oder konzept.
da bin ich, persönlich, auch nicht ganz freund von....

Ich hab' hier folgende Selbsterfahrung/Theorie im Hinterkopf.
a.) Die 'losgelöste' Arbeitsweise erfordert mehr als einen Abend/eine Woche/einen Monat,
um von 'Zufall' zu 'Ergebnis' zu gelangen. Je nach Typ, Verbissenheit, Konzentration, Gefallen, usw.
b.) Es ergibt sich irgendwann der Gedanke ganz von selbst: Hey, das ist ein netter
Ansatz, dazu fällt mir ein Konzept ein.
Ganz wie einst, als aus Gedudel Stücke wurden...
 
@burt / argosound:

Ist doch eine persönlich geprägte Geschichte: für mich würde es wenig bringen auf Drummaschinen zu verzichten.
Ganze einfach deshalb, weil ich keine mehr habe (wenn man mal vom KARMA-Klopfer im Kronos absieht).

Da wähle ich ein anderes Thema und "halse" mir z. B. mikrotonale Musik auf. Da gibt’s für mich noch Einiges zum Lernen.
 
Zotterl schrieb:
@burt / argosound:

Ist doch eine persönlich geprägte Geschichte: für mich würde es wenig bringen auf Drummaschinen zu verzichten.
Ganze einfach deshalb, weil ich keine mehr habe (wenn man mal vom KARMA-Klopfer im Kronos absieht).

Da wähle ich ein anderes Thema und "halse" mir z. B. mikrotonale Musik auf. Da gibt’s für mich noch Einiges zum Lernen.

Mikrotonal ist in dem Zusammenhang auch sehr interessant, wobei mir mein Bauch sagt, daß das als noch
'schwieriger' empfunden werden könnte als atonal. Was, wenn es sich bestätigt, ein interessantes Phänomen sein könnte.

Ist es eigentlich so, daß 'Alternate Tunings' nicht so ohne weiteres mit aktuellem Gear zu realisieren sind?
Ich meine HW, nicht SW.
 
Burt schrieb:
Mikrotonal ist in dem Zusammenhang auch sehr interessant, wobei mir mein Bauch sagt, daß das als noch
'schwieriger' empfunden werden könnte als atonal.
Greift halt die Hörgewohnheiten enorm an. Da ist atonale Musik fast schon Kitsch dagegen ;-)
Ist es eigentlich so, daß 'Alternate Tunings' nicht so ohne weiteres mit aktuellem Gear zu realisieren sind?
Ich meine HW, nicht SW.
Alternative Tonskalen geht mit Hardware auch. U. U. gibt es aber Einschränkungen.
 


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