Hi,
da das Thema für mich auch gerade aktuell ist und mich in diversen Aspekten seit 30 Jahren beschäftigt, fallen mir ein paar Anmerkungen ein.
Vor LANGER langer Zeit (anfang 90er, hehe) habe ich in einem echten Keller-not-Studio das erste mal eine Nummer am Wickel gehabt, die etwas ambitionierter war - nicht, das die Nummer nicht total albern und irgendwie sehr ... privatspaß mäßig wäre - aber immerhin hat Sie einen Homerecording Wettbewerb gewonnen (glaube Keyboards Zeitung 93 oder so)
Ich hatte damals schon ne Menge Geraffel, aber keine Monitore, noch Hifi Boxen. Deswegen war ich kurzentschlossen auf Monitorsuche und habe mich damals schon recht weit durchgehört und am Ende bei den G&J TD150 M gelandet.....für 6400.-- MARK (!!!). Passiv, ne anständige Endstufe habe ich nie gehabt leider, aber war schon gut, besser jedenfalls als die damaligen Genelecs etc. Ist ein 2-Wegesystem, glaube mit 7 oder 8 Zoll Woofer, Bassreflex.
Was ich noch nicht so auf dem Zettel hatte war der Raum. Insbesondere im Keller bei niedriger Deckenhöhe, insgesamt kleiner Raumgröße usw.
Damit habe ich später auch erste ernsthafte Releases gemischt, allerdings immer noch zuhause, und immer flankierend mit Ghettoblaster usw.
Weitestgehend Dance / Trance / House Zeugs der 90er eben. Mit zunehmender Erfahrung - z.B. wenn man nen Mix mal im Club testen konnte etc. - wurde auch immer klarer,
das der Mix eben nicht so leicht "translated" und so weit wie möglich quergehört werden musste. Wenn ich mir die Sachen heute so anhöre, naja.
Waren aber trotzdem auf Trancenation usw., geht schon irgendwie, ist halt eine Frage des Anspruchs - will ich auch 20 Jahre später noch zufrieden sein wenn ich das zufällig ausgrabe oder lieber im Stuhl versinken, hehe
Dann war ich in etlichen (glaube fast alle) großen Studios hier in HH, die es bis auf eines so schon lange nicht mehr gibt und habe alles was teuer war erlebt - bin aber auch nicht so ganz glücklich geworden - außer in einem Studio, welches ich geliebt habe (Try harder, später nach Peters Tod Soundtrade genannt) - das hatte die alten JBLs, glaube 4344er) in einem extrem guten akkustischen Design aus den End 70ern, halt ein "echtes Studio" (Raum im Raum, Lamellenwände aus Holz...cool, Amek 2500 usw.)
Das hat für mich funktioniert, weil ich das Studio kannte und relativ viel Zeit hatte. Besser als "Superduper Neve VR Studio mir einmal Alles" für 2 Tage oder ADT Magnum, bei dem ich aufstehen musste um an die Pres zu kommen usw. - aber ich schweife ab, hehe
später habe ich länger in einem Studio, wieder mit 4344 in Wandkonstruktion gearbeitet, und es hat wirklich Spaß gemacht, da Gas zu geben Dance mäßig, aber das einzige was man relativ zuverlässig beurteilen konnte waren die Bässe / Subs, ansonste war der Raum grässlich, unsymmetrisch, wir haben noch versucht, den Raum zu verbessern, aber es hatte seine Grenzen.
Gemischt habe ich in erster Linie auf namenlosen Nearfields - zumindest habe ich den Namen vergessen - waren nicht übel aber nicht der Weisheit letzter Schluss.
Was aber geholfen hat war der Van eines DJs, der im Team war und eine echt brutale Anlage im Van hatte - das lief dann damals immer noch mit Cassette aufnehmen, einmal um den Block, Hihat 0,5 DB rauf, wieder um den Block, Hht wieder runter, Kick Fader einmal vorsichtig anpusten, um den Block usw. - dann nach Hause, auf G&J hören, bei mir im Auto, wieder im Studio auf JBL die Subs "spüren" (mit denen hat mam Fehler eben wirklich gespürt) wieder um den Block.....
Wenn ich mir die Mixe heute anhöre, kann ich sagen, es ist heute noch vertretbar - klar, klingt old fashion, aber vom Mix, rein Audiomäßig geht's.
Und zwar bei mir jetzt privat, quasi im Büro, welches sich teilweise, wenn auch sehr langsam, in einen kleinen privaten Mixroom wandelt. Hier sind mir zufällig über Ebay Munro Sonic Eggs 100 über den Weg gelaufen, die durchaus beachtlich sind, wenn auch nicht ideal oder über jeden Zweifel erhaben oder ohne Probleme.
Z.B. leider manchmal portnoise, bissl knapper Headroom, nicht wirklich "fullrange" (naja, wär ja auch bei der Größe.....), Aufstellung etwas diffizil, da der Winkel (sind ja Eier, daher gibt es die Neigung nach vorne/ hinten) über den Bassdruck mitentscheidet, dafür gute Räumlichkeit / Ortbarkeit / Tiefenstaffelung und recht präzise Mitten / Höhen.
Ich experimentiere vor allem mit dem Raum, der leider auch nicht ideal ist wie viele, quasi fast alle eigentlich. Dennoch sind hier schon sehr viele hunderter in Form von Isobond reingeflossen, ohne das die Probleme nur annähernd gelöst wären, aber ich bleibe hartnäckig.
Alleine die Positionierung - Boxen tick an die Wand, wieder zurück, tick weiter auseinander oder etwas enger, dafür wieder näher an Sitzposition - diese verändern, weil in der Mitte des Raumes (toll, da wo eigentlich alle Auslöschungen zusammentreffen) also versuchen hinten auf 2/3ttel zu kommen, was heisst, eigentlich keine Nearfieldposition mehr > neues Spiel....
Zu allem Überfluss werde ich die Monitore früher oder später tauschen bzw. ergänzen, grobe Richtung S3v oder Suther & Ohlhorst vielleicht, PSI sind auch noch interessant, mal sehen
Was will ich damit nun sagen?
1. Wenn man das alles nur zum Spaß macht, ist eh alles egal, Hauptsache es macht Spaß.
2. Wenn man das aus Spaß aber richtig gut machen will, dann wird es eben aufwendiger.
3. Den größten Aufwand stellt der Raum selber dar - die Boxen müssen als Werkzeug "gut genug" sein und passen, sonst ist es wie immer mit schlechtem Werkzeug....
4. im Falle echter Ambitionen sollte man schon den Mix echt prüfen für den gegebenen Anwendungsfall, nicht umsonst gibt es unendlich viele Forenbeiträge (Mix drückt nicht / schwabbert usw.), und das fällt mit guten Monitoren in bestmöglicher Umgebung DEUTLICH leichter und ist meiner Meinung und Erfahrung nach DER wichtige Punkt in Sachen Sound (wenn alles andere einigermaßen stimmt).
5. Die Sonic Eggs sind eventuell für viele einen Blick wert, die über A5x / KH120 usw. nachdenken, da SEHR preiswert momentan, denn der Hersteller ist pleite
(keine Garantie usw.)
Ich war drauf und dran KH 120 zu nehmen - kann man machen, muß man aber nicht, und werden meiner Meinung oft zu sehr als 100% sichere Bank bezeichnet.
6. Einhören ist eh klar, und zwar passiv UND aktiv, also passiv "wie klingt geiler mix von XY hier im Vergleich mit meinen Sachen" und aktiv "wie klingt MEIN mix hier in freier Wildbahn im Auto / Club / Ghettoblaster / IPhone...)
und 7. gibt es immer wieder Leute, die Mix-mäßig was geiles hinbekommen, obwohl sie das alles ignorieren, aber nicht so viele, die immer wieder oder IMMER was geiles liefern, ohne sich da ernsthaft mit zu beschäftigen (meine das Raum / Abhör-Thema, das MIX Thema selbst ist eh obligatorisch)
Aber ist alles nur gutgemeinte Anregung, wenn ich unrecht habe könnte ich zur Not auch das Gegenteil behaupten, und überhaupt liest man das ähnlich ja eh überall fällt mir gerade auf