Katzendarm Chat

also ich finde das erlernen eines instruments nicht als qual, sondern als spaß und freude an der entwicklung....und so, wie meine fertigkeiten wachsen, wird auch meine musik besser (hoffe ich mal).
ich denke, die gitarre wird ähnlichen kultstatus behalten, wie die geige, das klavier, die trompete....denn am ende eines tages kommt es nicht auf die musik ansich an, sondern auf die interaktion des musikers mit seinem publikum.

wie man ja aktuell sehen kann, werden auf den elektro festivals (gueatta und co) eigentlich nur CDs abgespielt und der künstler hampelt etwas im beat mit....aber genau diese interaktion möchte das publikum haben....denn in früheren zeiten, waren die elektro künstler in synthburgen vergraben und sie haben sich abgesehen vom bedienen der gerätschaften keine großen interaktionen gezeigt....JMJ eventuell als ausnahme.

und speziell hier ist die gitarre unschlagbar....womit anderem kann man auf dem rücken liegend spielen, in den spagat springen, hüpfen tanzen usw.....das geht alles mit einer gitarre und man sieht dabei noch cool aus. genau das richtige für's publikum....deshalb sind rockfestivals immer noch sehr aktuell (RAR, wacken, RIP, rocko del schlacko usw.)

vergleicht man nun eine show im elektro bereich, mit einer im rock....dann ist beim rock auf der bühne erheblich mehr los.
 
Die Gitarre hat ebenso wie die meisten akustischen Instrumente im Gegensatz zu Synthesizern ein hervorragendes Interface.
Zustimmung (E-Gitarre mal im Fokus): Man kann mit blossen Händen den Sound total formen (im Rahmen des Gitarrenklanges). Eben mal Muten, in der Mitte der Saite anspielen, um einen hohlen Sound zu erzeugen, am Steg, damit es kracht. Leise spielen, dass der Ton clean bleibt oder reinhauen, dass es zerrt wie Sau. Flagolet, Tapping, Feedback und so weiter. Da können Tasteninstrumente komplett einpacken.
 
Hallo,

eure Argumente widersprechen meiner doch These gar nicht.

Erstens habe ich nicht bestritten, dass die Gitarre ein wirksames interface hat. Ich habe nur gesagt, dass es relativ schwer zu erlernen ist, weil es allerhand Fingerakrobatik erfordert. Wenn ihr also sagt, dass die Gitarre umfassende Klangformungen zulässt, kann ich nur zustimmen. Aber wenn das benutzen eines Smartphones oder das Autofahren ähnlich schwer zu erlernen wäre wie Gitarrespielen, dann würdet ihr zu Recht von schlechten Interfaces reden. Genau das ist meine These, das Interface der Gitarre ist schwierig zu beherrschen. Auf dieser Spur können Synthesizer sie überholen.

Zweitens habe ich nicht behauptet, dass Synthesizer schon so weit sind, dass sie die Gitarre obsolet machen. Sondern, dass sie auf dem Weg dazu sind. Vom Standpunkt der Klangerzeugung mögen sie halbwegs weit genug sein, da kann man aber auch streiten. Die derzeit vorhandenen Synthesizer-Interfaces, also Klaviertastatur, Modulationsrädchen, Potis und Fader sind sind aber auf jeden Fall noch nicht in der Lage, mechanische Instrumente zu ersetzen. Werden es aber, bei weiterer Entwicklung werden.

Derzeit befassen sich die Hersteller aber mehr mit Vintage-Optik als mit neuen Interfaces. Bevor z.B. Korg einen Flop mit einer teuren Neuentwicklung landet wird eher der MS-20 oder der Odyssey neu aufgelegt. Bei Roland und Moog sieht es nicht anders aus. Waldorf macht auch nichts wirklich neues, Clavia auch nicht, Vermona auch nicht, MFB, Dreadbox usw. sehen da ganz ähnlich aus.

Ich finde der Kaossilator ist ein Schritt in die richtige Richtung. Da braucht es aber noch mehr Mut und Innovationen. Was Roli mit dem Seabord macht, scheint mir auch ganz interessant. Ich würde gerne wenigstens einen klassischen subtraktiven Synthesizer so expressiv wie eine Gitarre aber mit kleinerem Übungsaufwand spielen können. Was auch fehlt sind intuitive Interfaces mit denen z.B. Granularsynthese zugänglich und expressiv spielbar wird. Wenn das geht, und man mit dem Gerät nicht blöd aussieht (für junge Leute wichtig), dann wird die Gitarre langsam an Bedeutung verlieren.

Langsam, denn das wird demografisch gelöst, wenn weniger Kinder und Jugendliche dieses Instrument erlernen. Noch sind es aber genug. Ich vermute aber, dass die Volcas, Boutique Geräte, Minibrutes usw. auch in junge Hände gelangen, die später ausgefeilteres Gerät verlangen. So gesehen ist es auch wieder clever, die Jungen mit billigen Neuauflagen sonst unerreichbarer Klassiker anzufixen.

Am Ende werden wir das in dieser Diskussion sowieso nicht entscheiden, sondern die Zeit. Wenn jemand in Washington, Moskau, Peking, Paris, London, Neu Deli, Pjöngjang, Tel Aviv oder Hyderabat den Daumen beim nächsten Twitter-Beitrag nicht stillhalten kann, werden mit Katzendarm bespannte Kastenlauten wahrscheinlich wieder sehr gefragt sein.

Viele Grüße
Martin
 
.....Aber wenn das benutzen eines Smartphones oder das Autofahren ähnlich schwer zu erlernen wäre wie Gitarrespielen, .....

naja, das hängt eher mit dem niveau der nutzung zusammen.
beim beispiel auto....straßenverkehr findet auf dem niedrigsten anfängerniveau statt....quasi vergleichbar mit einer hand klavier spielen, und dann nur einzelne noten.

eine rekordrunde auf der nürburgring nordschleife in einem sport- oder rennwagen, da muß man lange üben, bevor man das beherrscht....und dann zeigen sich die schwächen des interface "auto". die unfälle auf der nordschleife zeigen sehr deutlich, wie es um das können am instrument auto bestellt ist.
 
Kastenlauten als Bauform von Musikinstrumenten sind uralt und in fast jeder Musikkultur vorhanden. Die werden so schnell nicht aussterben. Und in meiner täglichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen als Musiklehrer beobachte ich, dass die Faszination akustischer Musikinstrumente ungebrochen ist. Viele Kinder haben "nur" ein Keyboard. Wenn man sie fragt, würden sie lieber Klavier lernen. Das ist wirklich so. Kinder sind sehr viel leichter für eine Akustikgitarre zu begeistern als für einen Synthesizer. Das ist meine regelmäßige persönliche Erfahrung. Ob sie dann tatsächlich die Zeit, Geduld, Disziplin oder auch das Geld für einen Lehrer aufbringen um ein Instrument zu erlernen, steht auf einem anderen Blatt.

Dein Smartphone-Vergleich hinkt im Übrigen. Ein Smartphone ist umso besser, je leichter es zu bedienen ist, ein Musikinstrument aber gerade nicht. Wie lange braucht es, bis aus einer Geige ein Ton heraus kommt, den man ertragen kann. Und trotzdem lernen immer wieder Menschen Geige spielen. Gerade, dass es schwer ist, dieses "Interface" zu beherrschen, ermöglicht ja am Ende die besonderen klanglichen Finessen, die ein leicht zu spielendes Instrument eben nicht besitzt.
 
Hallo,

Spannend!

Nein, die Triangel hat kein perfektes Interface. Wenn man es auf eine Formel bringen will könnte man sagen, dass ein Musikinstrument ein desto besseres Interface hat, je mehr Ausdrucksmöglichkeiten mit je weniger Übungsaufwand es erlaubt. Also ein Bruch: Ausdrucksmöglichkeiten / Übungsaufwand = Güte des Interfaces.

Eine Triangel erfordert zwar einen recht bescheidenen Übungsaufwand, das stimmt, aber die Ausdrucksmöglichkeiten sind auch klein. Wir haben also einen kleinen Zähler und einen kleinen Nenner. Macht also keinen überragenden Gesamtwert beim Bruch.

Dass Gitarren einmal gar nicht mehr benutzt werden, habe ich nie behauptet. Was ich in meinem Beitrag vorhergesagt habe, ist dass Synthesizer über kurz oder lang mehr Ausdrucksvermögen je Übungsaufwand haben werden als Gitarren. Dann wird die Bedeutung von mechanischen Instrumenten insgesamt schwinden - wenn wohl auch nicht auf Null. Sie folgen damit einen Trend, der die gesamte Geschichte der Musikinstrumente anhält:

Geigen sind kein Gegenbeispiel, sondern eines für diese These. Früher hatte jede Dorfkapelle einen Fiedler. Heute spielen spielt ein kleinerer Prozentsatz der Bevölkerung Geige. Cembalos sind ein noch deutlicherer Fall, weil ihre Bedeutung gegenüber im Barock gegenüber dem Klavier zurückgetreten ist. Der Übungsaufwand ist bei beiden ähnlich, aber das Klavier ist anschlagdynamisch und hat also deutlich mehr Ausdruckvermögen bei nur etwas höherem Lernaufwand.

Allgemein gesagt: Musikinstrumente werden immer besser bedienbar und damit leichter zu erlernen, erlauben aber gleichzeitig immer mehr Ausdrucksmittel. Warum sollen Synthesizer und E-Gitarren da gerade die Ausnahme sein?

Viele Grüße
Martin
 
Das ist doch ein Trend in der gesamten Entwicklungsgeschichte der Musikinstrumente: Sie werden immer besser bedienbar und damit leichter zu erlernen und erlauben gleichzeitig mehr Ausdrucksmittel. Warum sollen Synthesizer und E-Gitarren da gerade die Ausnahme sein?
Sie sind keine Ausnahme, aber man kann sie nicht so gegeneinander aufrechnen wie Du das machst. Das Klavier hat das Cembalo verdrängt, das ist richtig - so wie die Gitarre die Laute verdrängt hat. Das liegt nicht daran, dass Gitarre oder Klavier leichter zu erlernen wären als Laute oder Cembalo, sondern daran, dass Gitarre und Klavier technisch ausgereifter sind, wie Du auch bereits angedeutet hast. Funktional aber können sie ähnliche Aufgaben erfüllen wie ihre jeweiligen Vorgänger.

Ein Synthesizer wird aber eine Gitarre nie ersetzen können. Es sind einfach verschiedene Instrumentengattungen. Da wird nicht das eine Instrument das andere ablösen.

Es mag sein, dass heute weniger Menschen Geige spielen als vor 100 Jahren, aber das hat mehr mit Moden zu tun als mit dem "Interface" des Instruments. Und in jedem Orchester sitzen auch heute noch verdammt viele professionelle Geiger rum ;-) ...
 
Auch wenn sich das vielleicht ein wenig nach "guter handgemachter" vs. "böser Maschinenmusik" anhört, habe ich doch - bei aller Liebe zu Synthesizern - einen "direkteren" Bezug zu akustischen Instrumenten. Ich glaube, dass das nicht allein mit dem "Interface" zu tun hat. Ein Seaboard z.B. bietet sicher hervorragende Ausdrucksmöglichkeiten, aber man muss sich eben auch wieder mit Treibern, passender Software, Updates usw. herumschlagen. Beim Kaoss-Pad hingegen habe ich oft nicht den Eindruck, dass es wirklich ich bin, der die Musik (die Effekte) bestimmt, sondern dass ich mich in einem ziemlich engen Rahmen bewege, den die Korg-Entwickler festgelegt haben. Stimmt ja auch (und das sage ich als Kaoss-Pad-Fan).

Für mich stellt die "Unmittelbarkeit", mit der ich mit Gitarre oder Klavier musizieren kann den Hauptunterschied zu elektronischen Klangerzeugern dar: nix verkabeln, keine Sounds erstellen, nix synchen, keine Presets verwalten, keine Mischpultinputpegelei, keine FX einstellen, kein Rechner hochfahren usw. sondern einfach spielen und den Klang direkt gestalten. Und selbst wenn das nicht so klappt wie erhofft, hat man zumindest seine höchsteigenen Fehler gemacht. :selfhammer:Und das finde ich in Zeiten von produktionsfertigen Einfingerpresetsounds, Groove-Quantisierung usw. geradezu erfrischend.
Sicher, man muss all dass nicht nutzen, aber gerade die "Beschränkungen" eines Instrumentes erleichtern es m.E., sich damit auszudrücken, statt sich in endlosen Optionen zu verzetteln und auf Bugfixes zu warten ("Eigentlich wollte ich doch nur Musik machen..."). Eines Tages mag sich das ändern, doch zur Zeit wirken Synths usw. auf mich noch eher wie technische "Geräte" denn wie Musikinstrumente. Wobei es gerade dieser Kontrast zu meinen anderen Instrumenten ist, der Synths für mich interessant macht.



Was das Ausgangsthema des Threads betrifft: Ich kann mich noch dunkel an die späten 90er erinnern. Das war auch so eine Phase, wo zumindest in meinem Umfeld einige meinten, dass angesichts von Techno, Warp, Drum'n'Bass usw. Gitarrenmusik nicht mehr "relevant" sei. Fand trotzdem eine Veröffentlichung aus diesem Bereich Gnade, wurde gar ein Kauf erwogen, musste dies natürlich mit z.T. reichlich verschwurbelten Argumenten gerechfertigt werden.
Ich habe schon damals nicht verstanden, was die Relevanz oder Qualität von Musik mit den verwendeten Werkzeugen zu tun haben soll. Sicher, wären wir bei der Knochenflöte und Händeklatschen stehengeblieben, hätte Bachs Musik wohl ein wenig anders geklungen, und Dubstep hätte es wohl auch nicht gegeben, aber die Vorstellung, dass elektronische Musik generell "fortschrittlich" wäre, kann ich nicht nachvollziehen.


P.S.: Zum Thema Modelling möchte ich noch auf die Yamaha THR-Reihe verweisen. Ich habe den THR10 und bin endlich mal zufrieden mit meinen Gitarren-Aufnahmen (habe zugegebenermassen in einer hellhörigen Mietwohung auch nicht gerade ideale Voraussetzungen für entsprechendes Recording). Insbesondere den "Clean"-Kanal (Fender-like) finde ich richtig gelungen, Effekte ebenso (wenn auch von der Anzahl eher übersichtlich). Ein AC30 wäre trotzdem schön (und ein Häuschen im Grünen, wo man ihn artgerecht dröhnen lassen kann, ohne dass es jemanden stört).
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist doch ein Trend in der gesamten Entwicklungsgeschichte der Musikinstrumente: Sie werden immer besser bedienbar und damit leichter zu erlernen und erlauben gleichzeitig mehr Ausdrucksmittel. Warum sollen Synthesizer und E-Gitarren da gerade die Ausnahme sein?
Sie sind keine Ausnahme, aber man kann sie nicht so gegeneinander aufrechnen wie Du das machst. Das Klavier hat das Cembalo verdrängt, das ist richtig - so wie die Gitarre die Laute verdrängt hat. Das liegt nicht daran, dass Gitarre oder Klavier leichter zu erlernen wären als Laute oder Cembalo, sondern daran, dass Gitarre und Klavier technisch ausgereifter sind, wie Du auch bereits angedeutet hast. Funktional aber können sie ähnliche Aufgaben erfüllen wie ihre jeweiligen Vorgänger.

Ein Synthesizer wird aber eine Gitarre nie ersetzen können. Es sind einfach verschiedene Instrumentengattungen. Da wird nicht das eine Instrument das andere ablösen.

Die technische Ausreifung führt zu mehr Ausdrucksmöglichkeiten bei leichter Erlernbarkeit. Wozu sollte man denn sonst die Instrumente verbessern oder neue erfinden?

Das Cembalo kann das Klavier nicht ersetzen, es besitzt keine richtige Anschlagdynamik.

Synthesizer sind für alle mechanischen Musikinstrumente eine Konkurrenz. Es geht eben darum alle natürlichen und am besten auch alle anderen denkbaren Klänge zu synthetisieren und das bei theoretisch beliebigen Interfaces.

Viele Grüße
Martin
 
Die technische Ausreifung führt zu mehr Ausdrucksmöglichkeiten bei leichter Erlernbarkeit. Wozu sollte man denn sonst die Instrumente verbessern oder neue erfinden?

Das Cembalo kann das Klavier nicht ersetzen, es besitzt keine richtige Anschlagdynamik.
Und eben daran siehst Du, dass Du einfach nicht recht hast. Das Klavierspiel ist nämlich schwieriger zu erlernen als das Spiel des Cembalos, weil man eben lernen muss, mit der Anschlagsdynamik musikalisch umzugehen.

Und im Falle der Gitarre im Vergleich zur Laute gibt es beim Erlernen überhaupt keinen Unterschied. Man verbringt an der Gitarre lediglich weniger Zeit mit dem Stimmen ;-) ... viel weniger! :)

Synthesizer sind für alle mechanischen Musikinstrumente eine Konkurrenz. Es geht eben darum alle natürlichen und am besten auch alle anderen denkbaren Klänge zu synthetisieren und das bei theoretisch beliebigen Interfaces.
Da eben liegt der Fehler in Deiner Annahme. Synthesizer werden die "mechanischen" Musikinstrumente niemals ersetzen können. Sie bereichern ganz einfach nur das Spektrum der Musikinstrumente um weitere Facetten.
 
Synthesizer sind für alle mechanischen Musikinstrumente eine Konkurrenz. Es geht eben darum alle natürlichen und am besten auch alle anderen denkbaren Klänge zu synthetisieren und das bei theoretisch beliebigen Interfaces.
Da eben liegt der Fehler in Deiner Annahme. Synthesizer werden die "mechanischen" Musikinstrumente niemals ersetzen können. Sie bereichern ganz einfach nur das Spektrum der Musikinstrumente um weitere Facetten.

Das ist gar keine Annahme und darum auch kein Fehler. Annahmen können wahr oder falsch sein, indem sie auf etwas zutreffen oder nicht. Es handelt sich hier lediglich - das wird mir gerade klar - um einen Anspruch den man an Synthesizer stellen kann, aber nicht muss. Ansprüche sind nicht wahr oder falsch, die hat man oder hat man eben nicht.

Aber das ist ja auch ein schönes Ergebnis der spannenden Diskussion. Wir haben beide offensichtlich verschiedene Ansprüche an Synthesizer. Ich will alle die Musik und Klänge in meinem Kopf mit nur einem Instrument rauslassen können, die offensichtlich nicht.

Wer von uns beiden am Ende Recht haben wird, hängt davon ab, was all die anderen Leute von Synthesizern erwarten.

Viele Grüße
Martin
 
ich behaupte, das interesse an elektronischer musik läßt bald nach und andere instrumente rücken wieder in den vordergrund.

da ich mich an der aktuellen musik sattgehört habe....bin ich froh, für jeden punk oder rock song.
 
Es gibt Sampling. Da kann man jedes Instrument z.B. als fertige Phrase reinwerfen. Vielleicht hat man diese Phrase aber sogar selbst mit einem anderen Instrument aufgenommen. Es gibt eben diese anderen Instrumente, außer dem Sampler, die man spielen kann. Und eine Gitarre bleibt eine Gitarre als Musikinstrument. Die kann man sich dazu stellen, spielen, aufnehmen. Manche Gitarren-Spieler verwenden sogar Guitar-to-MIDI-Systeme. Dann kann man mit der Gitarre auch z.B. Schlagzeug oder eben verschiedene Synthesizer-Klänge aus MIDI-Synthesizern bzw. am Computer spielen.

Ich war gestern kurz am Frankfurter Main-Ufer bzw. bin dort über den Eisernen Steg an die andere Seite. Die beiden Enden des Eisernen Stegs jeweils von einem Gitarren-Spieler belagert. Der am anderen Ende spielte sogar noch gleichzeitig Panflöte. Am Zugang zum Eisernen Steg vom Römer ausgehend saß noch ein Gitarrenspieler mit einem Headset-Mikrofon. Keine Synthesizer habe ich gesehen. Allerdings nutzten einige (oder alle?) Playbacks oder Drumcomputer oder ähnliches. Ich habe da eher versucht die "Musik" auszublenden statt genauer hinzuhören. Akustische Belästigung ist das. Lag aber nicht an der Gitarre als Musikinstrument, sondern an Gitarren-Spielern bzw. Gitarren-Bettlern und der "Musik", die sie spielten. "Bésame Mucho" an der Panflöte. Frankfurt am Main 2017. :selfhammer: Die Brücke voll mit Schlössern zugehängt. Früher gab's das nicht. War schöner, aufgeräumter. Und alle fotografieren sich. Früher war das nicht so extrem. Da gehe ich nicht mehr hin. :wegrenn:
 
Es gab ja mal Physical Modeling (so Yamaha VL1). Dort konnte die Tonerzeugung mit einem Füllhorn an extern variierbaren Inputs umgehen. Man konnte mit einem Knopf zwischen Trompete und Saxophon umschalten. Mal von der Unzulänglichkeit der Bedienung eines Blasinstrumentes mittels Tastatur, Blaswandler und Wheels abgesehen, nun musste man Trompete und Saxophon spielen lernen. Das Heilsversprechen von PM und besserer Emulation alter Instrumente wurde nicht eingelöst. Sampling ist heute klanglich authentischer und das Instrument spielen lernen will ja eh keiner. Also eine Sample Lib und ab dafür. Seit langen Jahren wird an neuen Controllern gebastelt, aber so richtig was kommt nicht bei rum. Man müsste sich ja in jede Kombination Controller und Instrumentensimulation einarbeiten und es lernen. Dann wohl lieber ein richtiges Instrument, welches auch intuitiv die Physik richtig macht.
 
Es gab ja mal Physical Modeling (so Yamaha VL1). Dort konnte die Tonerzeugung mit einem Füllhorn an extern variierbaren Inputs umgehen. Man konnte mit einem Knopf zwischen Trompete und Saxophon umschalten. Mal von der Unzulänglichkeit der Bedienung eines Blasinstrumentes mittels Tastatur, Blaswandler und Wheels abgesehen, nun musste man Trompete und Saxophon spielen lernen. Das Heilsversprechen von PM und besserer Emulation alter Instrumente wurde nicht eingelöst. Sampling ist heute klanglich authentischer und das Instrument spielen lernen will ja eh keiner. Also eine Sample Lib und ab dafür. Seit langen Jahren wird an neuen Controllern gebastelt, aber so richtig was kommt nicht bei rum. Man müsste sich ja in jede Kombination Controller und Instrumentensimulation einarbeiten und es lernen. Dann wohl lieber ein richtiges Instrument, welches auch intuitiv die Physik richtig macht.
Ja, aber wenn Du von all diesen Dingen redest, dann redest Du immer von Musikproduktion. Das machen Nerds und das machen natürlich auch Profis für Filmproduktionen, Kommerz-Pop, Kirmes-Techno und dergleichen. Aber selbst bei Filmen wird dann, wenn das Budget groß genug ist, doch das "echte" Sinfonieorchester ins Studio geholt.

Und was wir dabei übersehen ist die Art, wie hunderte Millionen Nicht-Nerds und Nicht-Profis in ihrer Freizeit für sich "ein wenig" Musik machen. Ich sehe das ja immer wieder als Musikpädagoge. Von 1000 Schülern, die ich irgendwann mal hatte oder habe, interessieren sich 100 besonders für Musik. 2 oder 3 von denen kommen vielleicht irgendwann einmal auf die Idee, ein eigenes "Heimstudio" zu besitzen, aber ungefähr 50 spielen ein Blasinstrument im Musikverein, singen in einem Chor, spielen "ein bisschen" Gitarre nur so zur Liedbegleitung oder "ein bisschen" Klavier. Und ein halber von Tausend lernt Geige oder Klarinette und wird Profimusiker im Sinfonieorchester. Gut - wahrscheinlich ist das nur ein Halber von Zehntausend. Jedenfalls ist die Welt der Musik so viel breiter und vielfältiger als sich das hier in diesem Forum manchmal und bei einseitiger Betrachtung der medialen Popmusik immer darstellt.
 
Ja, aber wenn Du von all diesen Dingen redest, dann redest Du immer von Musikproduktion.
Du verstehst mich anscheinend falsch. Mir ging es mit dem Geschriebenen um eine Antithese zu:
Der Grund ist, dass die Gitarre wie fast alle akustischen Instrumente ein Mieses Interface hat.
Man versucht immer wieder, was neues (vermeintlich besseres oder einfacheres zu bauen) und scheitert.
 
ich war heute im musikgeschäft, um einen 9V adapter für meinen russen muff zu kaufen, da war mein üblicher eingang verschlossen.....es ging 10 m daneben in das geschäft.
ich staunte nicht schlecht.
total umgebaut.
gitarrenabteilung ver4-facht, synth und pianos im kleinen nebenraum untergebracht. und eine riesen schlagzeugabteilung.

meine frage über das wieso:
1. tasteninstrumente gehen nicht gut
2. tasteninstrumente sind totes kapital
3. gitarren, egal welcher art gehen wie geschnitten brot....de verkäufe sind extrem angestiegen

soweit zum thema - katzendarm stirbt aus.
 
naja, tasteninstrumente, insb. synths, werden wahrscheinlich mehr online gekauft. außerdem werden sie immer kleiner und benötigen somit weniger platz auch im laden. :lol:
gitarren werden lieber vor ort angetestet. das wird auch in foren so empfohlen.
schlagzeug wird wahrscheinlich noch lieber vor ort ausprobiert, wie die kessel inkl. bespannungen und die becken so klingen. und schlagzeug beansprucht natürlich viel platz.
 
Ich fragte deshalb, weil meine Vermutung auch in die Richtung von Michael Burmans Beitrag oben geht. Ich vermute, dass sich die Synthesizerkäufe stärker als die von Gitarren und Schlagzeugen auf die wenigen sehr großen Händler konzentrieren. Bei uns hier in der Region Aachen/Mönchengladbach haben die wenigen verbliebenen kleineren Händler auch praktisch keine Synths, sondern halt Gitarren, Schlagzeuge, Homepianos usw. Für Synthesizer fährt man nach Köln in den Musicstore.
 
aus frust über meine gitarrenspiel defizite, habe ich heute wieder im laden zugeschlagen und zwei gitarren heimgeholt. die gitarre stirbt nicht aus, wetten:
 

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