JV-2080 vau/ess JD-990

Summa schrieb:
Despistado schrieb:
Summa schrieb:
Woher kommt dann die Schwebung?
Die kommt von den gegeneinander verstimmten "Oszillatoren".

Ich nehm mal an du hast die Verstimmung nach Gehoer oder identisch eingestellt, die beiden Synths muessen in der Beziehung aber nicht unbedingt gleich reagieren, afaik kann der Detune Parameter kann sowohl relativ als auch absolut zur eingestellten Tonhoehe reagieren, ist aber meist 'ne Mischung aus beiden Formen.
Selbst wenn es im JD anders gehandhabt wird als im JV, glaubst du wirklich daß daher der JD-Punch kommt?
 
Despistado schrieb:
Das mag alles stimmen, allerdings gibt es diesen Unterschied auch wenn definitiv das selbe Sample verwendet wird.

Wie man eben sieht (und du sagst ja: Man hört es auch.) ist es eben nicht das gleiche Sample. Sie ähneln sich.

Wenn die den gleichen Namen tragen, dann kann das andere Gründe haben. Meine Vermutung: Der Sounddesigner hat den gleichen Sound in mehreren Varianten programmiert, mal mit positiver Phase, mal mit negativer usw., und die dann alle gleich genannt (Lightyear A, Lightyear B, usw.). Bei der späteren Zusammenstellung im Instrument kann das Naming gebügelt worden sein und das A und B etc. ist unter den Tisch gefallen.
 
Fetz schrieb:
Nee, das sind die gefürchteten Schlechtklangteile. Eine ganz fiese Entsorgungslösung für spezielle Klangfilterteile. Die filtern zuerst in teurer Studioelektronik jeden Klang schön hin, sind aber irgendwann voll. Und dann weiß man nicht wohin damit. Deswegen kommen die dann anders herum eingebaut in die Geräte für die Massenproduktion, wo sie das ausgefilterte Zeugs langsam wieder abgeben und uns den Sound damit versauen! Bei älteren Geräten gab es die zum Teil noch gar nicht - oder sie sind inzwischen einfach schon fast wieder leer.

:harhar:
 
Es mag ja sein, daß es tatsächlich unterschiedl. Samples sind.
Das würde natürlich dann den Klangunterschied erklären.

Einen Klangunterschied gibt es aber auch, wenn tatsächlich identische Samples verwendet werden (eben aus einem Exp.-Board).

Leider habe ich nicht (mehr) in beiden Geräten das gleiche Exp.-Board, deswegen kann ich da auch keine Beispiele hochladen.

Mein oberes Beispiel ist nicht wirklich repräsentativ, da es eben sein kann, daß der Klangunterschied im Sample begründet liegt aber ungefähr so groß (oder klein) ist auch der Klangunterschied wenn man ident. Samples verwendet.
 
Despistado schrieb:
Summa schrieb:
Ich nehm mal an du hast die Verstimmung nach Gehoer oder identisch eingestellt, die beiden Synths muessen in der Beziehung aber nicht unbedingt gleich reagieren, afaik kann der Detune Parameter kann sowohl relativ als auch absolut zur eingestellten Tonhoehe reagieren, ist aber meist 'ne Mischung aus beiden Formen.
Selbst wenn es im JD anders gehandhabt wird als im JV, glaubst du wirklich daß daher der JD-Punch kommt?

Der Punch entsteht ja nicht wie beim Analog Synth (mit freilaufenden Oszillatoren) durch den Filter sondern in deinem Fall durch das Phasing dass durch die Verstimmung zweier gleicher Samples die praktisch zur selbe Zeit einsetzen. Da koennen Detuning, der invertierte Saegezahn und Reiehnfolge/Versatz der gespielten Tones 'nen Unterschied machen, das JV1080 Beispiel scheint mit 'ner Ausloeschung anzufangen, waehrend die JD-Version mit einem Maximum beginnt.
 
Despistado schrieb:
Einen Klangunterschied gibt es aber auch, wenn tatsächlich identische Samples verwendet werden

Ja, das ist durchaus möglich, denn die Signalkette ist ja länger und es sind zahlreiche Einzelfaktoren, die für eine Menge Unterschiede sorgen können.

Wenn du zwei x-beliebige Sampleplayer hast, kannst du das selber nachvollziehen. Nimm dieses Lightyear und jage es einmal durch den einen und durch den anderen, wobei die Default Einstellungen der Player ziemlich gleich oder sogar identisch sind. Es wird zu Unterschieden kommen, auf jeden Fall.
 
So, ich will mal so ehrlich sein zuzugeben, daß ich mich wohl geirrt haben muß.

Ich habe gerade daß Sample Pizz (die bekannten Roland Pizzicato Strings) verglichen und die sind wirklich zu 99,9% identisch und klingen auch genau gleich.

Damit steht wohl fest, daß die Samples in meinem Beispiel nicht identisch sein können.

Ich kann allerdings nicht verstehen, warum dann die Sounds vom Expansion Board im JD besser als im JV klingen.

Schön peinlich für mich wär's, wenn ich nicht etwa das Sample verglichen habe sondern fertig spielbare Patches (ist schon länger her).
Dann nämlich würden sehr wohl die klangformenden Bauteile der jeweiligen Synths zum Tragen kommen und die sind beim JD eindeutig besser.
 
Wenn ich mich nicht irre ist das Vintage Board eins der wenigen Boards (2?), dass fuer den JD-990 extra Samples mit der entsprechend hoeheren Samplerate hat, also es sind 2 Versionen auf dem Board.

Das ist auch ein Grund warum das Board bei den JD-990 so gerne eingebaut wird.
 
Das ist richtig, das Board klingt auf dem JD sehr gut, da auf der zweiten Bank die Parameter des JD auch ausgenutzt werden.
Allerdings klingt die erste Bank aufgrund einiger kleiner Inkompatibilitäten in meinem JV90 besser als im JD, denn da paßt die Programmierung eben wieder besser zu den JV´s...
 
Moogulator schrieb:
Jungs, es LIEGT NICHT AN WANDLERN. Das ist ein Mythos. Es liegt eher an vor dem Wandler liegenden Faktoren. Wandler sind ca. seit 1990-95 kaum noch ein Thema.

Das Jahr hätte mir doch gleich zu denken geben sollen, denn wirklich "kein Thema mehr" sind sie eher erst etwas später geworden - so ab der 2. Generation Sigma/Delta Wandler. (Upsampling, digitales Filter, so billig, das jeder Ausgang einen eigenen bekommt, und die Entwickler haben die Kinderkrankheiten der ersten Generation draussen gehabt.)

Hier bei den JD/JV sind die deutlichen Unterschiede sicher viel eher die jeweils umkonstruierten Engines gewesen, das JD800 und JD990 mit 44kHz arbeiten und der Rest (die JVs) (im wesentlichen) mit 32kHz ist da ja nur die von außen sichtbare Spitze des Eisbergs - vom 800 zum 990 hat die Engine ja mindestens einen JV dazugelernt. Vom unterschiedlichen Samplematerial mal ganz abgesehen - obwohl auch da nur wenige mit wirklich gleichen Samples verglichen haben werden, ein guter Teil der kolportieren Unterschiede also daher kommen dürfte.
Die Expansion-Boards bestehen, so wie ich das sehe, nur aus Sample Rom und Patch-Daten: es wird jeweils die Sound/Sample-Engine des gastgebenden Gerätes benutzt. Damit sind da auf jeden Fall Klangunterschiede zu erwarten - denn bereits Samples abspielen muss nicht klangneutral sein. (Schon gar nicht mit der damaligen DSP-Power oder wenn es gut klingen soll. )


Trotzdem ist das mit den Wandlern nicht uninteressant:
Ich hab mal nach den Schaltplänen gesucht, leider nur den vom JD800 gefunden.

Und da ist der Wandlerteil nicht unkritisch - denn der eigentlich "seriöse" Wandlerchip wird hier in einer Schaltung auf 4 Ausgänge aufgeblasen, die unter HiFi-Gesichtspunkten als problematisch gelten muss. Der Grund warum Wandler praktisch nicht klingen ist ja nicht, das sie so simpel sind, sondern das sich viele Fachleute darum gekümmert haben, die Probleme preiswert zu lösen.
Wenn man dahinter als Feld-Wald- und Wiesen-Ingenieur mal eben selber was zusammenbastelt, dann kann das durchaus problematisch werden - vielleicht sogar echt hörbar :shock: . Hinterher und heute ist man ja immer schlauer, die Bauteil- & Wandlerklanghörerfraktion kann sich hier ja mal austoben:
jd800.jpg

Welche im allgemeinen eher unsinnig behaupteten (da normalerweise korrekt behandelte) Effekte sind denn hier ganz real möglich? (Ob das jetzt echt ein Problem für eine Digital-Synth-Engine mit DSP-Power von 1990 ist, sei mal ausdrücklich dahingestellt, es sind nur einfach ein paar größere Fehler als üblich zu erwarten, und witzigerweise sind zwei Problemstellen davon auch noch "Esoterik-Lieblingsthemen"... )

Speziell der gehypte JD990 wäre ja interessant, vielleicht könnte einer der Besitzer mal ein Foto von der Ausgangsplatine machen. Der Wandler wird der gleiche bzw. ein ähnlicher Chip sein (er hat ja das gleiche MSB-DNL Problem), die Frage ist, wie da die 8 Ausgänge gemacht sind. Korrekt mit 8 Wandlern, oder zumindest eine bessere Bastellösung?
 
Also ich finde diese Diskussion mal echt fett! :supi: :)
Ich liebe meine JD´s und war immer schon der Meinung, daß der 990er echt das Beste ist, was ich je von Roland gehört habe.

Hier ein bißchen mehr ausgesprochen hammermäßiger INPUT: :shock:
http://web.archive.org/web/200404011552 ... om/roland/

Damit kann man schon was anfangen, gelle? :D 8)

Leider ist der Typ des DAC im JD990 nicht genannt.. nur das es ein 18-Bit Typ ist.

Hier sind auch noch nützliche Infos:
http://acapella.harmony-central.com/sho ... ?t=1215810
 
Despistado schrieb:
Ich kann allerdings nicht verstehen, warum dann die Sounds vom Expansion Board im JD besser als im JV klingen.

Es ist durchaus möglich, dass die internen Samples mit einer anderen Kompression geschrumpft wurden, als die auf dem Expansion Board. Je nachdem, welche Kompression es ist, wird entweder das Sample selber fix komprimiert oder es wird beim Einlesen in die Sampleplayer-Engine wieder dekomprimiert. Das geht heute in Echtzeit. Letzteres wird häufig als verlustfrei bezeichnet. Die Hersteller plaudern aber nicht alle Einzelheiten aus, die Gründe dürften nachvollziehbar sein. Meine Schlussfolgerung: Die internen Samples des JD sind dauerhaft komprimiert, die auf den Boards eventuell sogar überhaupt nicht. Ein Indiz dafür hatte ich mal im direkten Vergleich (SoundCanvas > JV) gefunden, wo das gleiche Klaviersample im SoundCanvas dünner klingt als im JV. Das Ursprungssample ist aber mit absoluter Sicherheit das gleiche. Es geht in diesen Fällen durchweg um die Lösung des Problems Speicherplatz im ROM, also werden solche Methoden verwendet. Da es mittlerweile billigere Speicherbausteine gibt, kommt das in den letzten Jahren nicht mehr in dem hörbaren Maße vor. Außerdem ist lossless Compression mittlerweile häufig im Einsatz.
 
Ich hab gerade wohl den DAC Typ vom JD990 noch gefunden...
PCM61P Serial Input 18-Bit Monolithic Audio DIGITAL-TO-ANALOG Converter
Kann das jemand bestätigen?
http://www.classiccmp.org/rtellason/chipdata/pcm61p.pdf


Model / Style / Voices / Parts / Sample Rate / DAC / Data Size
JV-1010 1Ux½ module 64 16 32k 24-bit AK4324 16-bit, 44.1k
JV-1080 2U module 64 16 32k 18-bit (tbd) 16-bit, 44.1k
JV-2080 2U module 64 16 32k 18-bit PCM69AU 16-bit, 44.1k
XP-30 61-key workstn 64 16 32k 24-bit AK4324 16-bit, 44.1k
XP-50 61-key workstn 64 16 32k 18-bit (tbd) 16-bit, 44.1k
XP-60 61-key workstn 64 16 32k 18-bit PCM69AU 16-bit, 44.1k
XP-80 76-key workstn 64 16 32k 18-bit PCM69AU 16-bit, 44.1k

JD-990 2U module 24 8 44,1k 18-bit PCM61P 18-bit, 44.1k

Compression der Samples ist 2:1
 
Das ist sehr plausibel - weil das der gleiche wie im JD800 wäre. Und da JD800 und JD990 ja auch beide diesen MSB-Abgleich bzw. die Probleme damit haben, spricht das schon sehr für "stimmt wohl". Und da der Wandler auch 8 faches Oversampling schafft, könnte er auch die 8 Kanäle vom JD990 mit je 44kHz, da muss man die Schaltung aus dem JD800 nur um weitere 4 Kanäle aufbohren, und das ist prinzipiell ohne weiteres möglich. Auch wenn es technisch kritischer wird, man hat dann nur noch 3µs um den Wert aus dem Wandler auf den S&H Kondensator zu bekommen, dazu die doppelte Ladungsinjektion aus dem Demultiplexer auf einen schätzungsweise halb so großen S&H Kondensator.

Als "HiFi-Wandler" kann man damit sicher keinen Blumenpott gewinnen, aber das es für einen Synthesizer reicht finde ich nicht unplausibel. (Ist jetzt aber wirklich geschätzt, schon was so ein 74HC4051 wann an Ladung raushaut steht ja nicht im Datenblatt - und ich Weichei hab immer zu diesbezüglich spezifizierten Schaltern gegriffen, wenn es mal drauf ankam. )
 
Womit dann die These des besseren Klangs aufgrund der Wandler sowie der höheren Sample Rate von 44,1 kHz schon plausibel wird.
Das Gerät klingt jedenfalls crisper als die anderen älteren Rolands.
 
Wobei ich finde, daß der JD990 auch im Vergleich zum JD800 noch mal crisper und sauberer klingt - was dann wiederum zumindest nicht am Wandler-Chip liegen kann...

Gruß,
Rallef
 
Fetz schrieb:
Despistado schrieb:
Irgendwie seltsam, daß Roland für neue(re) Geräte schlechtere Wandler verwendet als für deren Vorgänger

Man sollte die Aussage unfähiger Esoterikspinner da nicht als Tatsache interpretieren, sondern als das was sie sind: von Ahnungslosen in die Welt gesetzte Vermutungen, wo sie als technische Laien den Klangunterschied *sehen*.
Oder glaubst du einer von denen, die hier die Ammenmärchen vom Wandlerklang zum besten geben, hat im Leben schon mal einen Hörtest gemacht, der besser als die übliche grenzdebile pseudoaudiophile Verarschung war? (Sorry für die undiplomatischen Worte, aber diese Flachzangen, die zu blöde zum Tomatenpflücken sind, aber den Leuten die Welt erklären wollen, gehen mir mit ihrer dummdreisten Überheblichkeit echt auf die Nerven. Keine Ahnung von nix, aber trotzdem alles besser wissen! )

Junge, lass mal Luft ab.
 
Rallef schrieb:
Wobei ich finde, daß der JD990 auch im Vergleich zum JD800 noch mal crisper und sauberer klingt - was dann wiederum zumindest nicht am Wandler-Chip liegen kann...

An der EQ Einstellung?

Ich stell dagegen: Der JD800 klingt im Vergleich zum JD990 untenrum voller und hat in den unteren Mitten mehr Wumms, dazu einen Hauch zartere oberen Mitten. Im Diskant dagegen sind beide völlig identisch.

Aber Achtung, kleine Einschränkung: Ist leider gelogen :D
 
Am Wandler: Der eine hängt am RME Fireface, der andere am MOTU 8Pre. :fawk: :lol: 8)

Aber stimmt, der JD hat ja noch einen Onboard-EQ; den müßte ich beim JD800 echt mal checken. Vergesse ich immer. ;-))

Gruß,
Rallef
 
kpr schrieb:
Despistado schrieb:
Ich kann allerdings nicht verstehen, warum dann die Sounds vom Expansion Board im JD besser als im JV klingen.

Es ist durchaus möglich, dass die internen Samples mit einer anderen Kompression geschrumpft wurden, als die auf dem Expansion Board. Je nachdem, welche Kompression es ist, wird entweder das Sample selber fix komprimiert oder es wird beim Einlesen in die Sampleplayer-Engine wieder dekomprimiert. Das geht heute in Echtzeit. Letzteres wird häufig als verlustfrei bezeichnet. Die Hersteller plaudern aber nicht alle Einzelheiten aus, die Gründe dürften nachvollziehbar sein. Meine Schlussfolgerung: Die internen Samples des JD sind dauerhaft komprimiert, die auf den Boards eventuell sogar überhaupt nicht. Ein Indiz dafür hatte ich mal im direkten Vergleich (SoundCanvas > JV) gefunden, wo das gleiche Klaviersample im SoundCanvas dünner klingt als im JV. Das Ursprungssample ist aber mit absoluter Sicherheit das gleiche. Es geht in diesen Fällen durchweg um die Lösung des Problems Speicherplatz im ROM, also werden solche Methoden verwendet. Da es mittlerweile billigere Speicherbausteine gibt, kommt das in den letzten Jahren nicht mehr in dem hörbaren Maße vor. Außerdem ist lossless Compression mittlerweile häufig im Einsatz.

Das ist aber dennoch keine Erklärung für unterschiedlich klingende Expansionboard-Patches.

Da der Wandler aber offensichtlich wirklich nicht die Ursache sein kann sind wohl die einzelnen "Bauteile" die das Signal durchläuft die dann für den (durchaus deutlichen) Unterschied verantwortlich sind.
 
Zwischen JD800 und JD990 wurde die Engine wohl relativ umfangreich überarbeitet.
Es gibt in diesen Kisten keine "Bauteile" die klangformend durchlaufen werden, nur Codezeilen.
Ob da nun jemand bei der Default-EQ-Einstellung des 990 einfach ein glücklicheres Händchen hatte, der Resample-Algorithmus verbessert wurde oder gar eine etwas trickreichere Verschaltung in der Sampleengine den Sound aufgeblasen hat kann dir letztlich nur der Programmierer sagen. Aber das unbedingt in der Hardware wiederfinden zu wollen ist echt verfehlt, die ist bei der Kiste einfach nicht für den Sound zuständig.

Beim Unterschied zwischen JD und JV ist natürlich die Samplerate weit massiver, als die "simple" Bandgrenze von 16kHz vermuten lässt, denn es wird ja nicht nur 1:1 wiedergegeben. Beim runterpitchen leiden die 32kHz Samples nämlich merklich früher unter Höhenabfall als die mit 44kHz.
Und in dem VA-Teil, also dort, wo wirklich Sound gerechnet wird, fangen die Probleme eher bei 1/3 der Nyquistfrequenz an, und das sind dann 5 vs. 7kHz und damit definitiv nicht erst in einem Bereich, wo es nur um ein paar fein ziselierte Details von eher wenigen HH-Sounds (& Co) geht.

Damit Patches auf den Expansion-Boards genau gleich klingen, müssten die Engines auch *genau* gleich sein. So weit ich das von außen Beurteilen kann, ist das bei der kompletten Serie *nicht* der Fall, es wäre also durchaus zu erwarten, das es da immer wieder mal Unterschiede gibt.

Da erst der JD990 SR-JV-Karten und JV-80 Patch-Kompatibel ist, habe ich den Eindruck, der JD800/990 ist eher eine Weiterentwicklung auf JV Basis gewesen, die mit dem JD990 beendet wurde, während die eigentliche JV Serie fortgeführt wurde. (Eventuell ganz simpel wegen des mit 32kHz einfach effektiveren Sample-Roms)
 
Despistado schrieb:
Das ist aber dennoch keine Erklärung für unterschiedlich klingende Expansionboard-Patches.

Da der Wandler aber offensichtlich wirklich nicht die Ursache sein kann sind wohl die einzelnen "Bauteile" die das Signal durchläuft die dann für den (durchaus deutlichen) Unterschied verantwortlich sind.

Wir haben keine genauen Spezifikationen der Boards vorliegen.

Zunächst ist es möglich, dass auf den Boards "größere" Samples sind, denn das interne ROM musste besonders viel Samples beherbergen und von der Größe her in die Kalkulation der Instrumente reinpassen. Ein 4 MB ROM war deutlich billiger als 8. Die Boards dagegen haben das ROM nur für ein Spezialgebiet, das erlaubt längere Einzelsamples und müssen sich den Platz nicht mit Core Content teilen. Das spielt eine Rolle, auch bei gleicher Samplingrate, denn je später der Short Loop beginnt, desto "besser" der Klangeindruck.

Außerdem wissen wir nur, dass der interne Samplevorrat mit 2:1 Kompression arbeitet. Es könnte sein, dass die Boards keine Kompression verwenden. Damals konnte man noch nicht von lossless compression sprechen, ein weiteres Indiz für Unterschiede bei der Wiedergabe.
 
Fetz schrieb:
Da erst der JD990 SR-JV-Karten und JV-80 Patch-Kompatibel ist, habe ich den Eindruck, der JD800/990 ist eher eine Weiterentwicklung auf JV Basis gewesen, die mit dem JD990 beendet wurde, während die eigentliche JV Serie fortgeführt wurde. (Eventuell ganz simpel wegen des mit 32kHz einfach effektiveren Sample-Roms)

Die Herstellung der Cards ist teuer, wenn die mit mehreren Instrumenten kompatibel sind, dann hat die Marketing-Abteilung ein As im Ärmel und kann mehr von den Dingern produzieren lassen. Roland hat da Erfahrung, denn bereits mit U110 ging das los und die Cards liest auch der U220. Denen geht es auch um Re-Finanzierung ihrer aufwendigen Sample-Produktionen, Roland ist meines Wissens der ungeschlagene Meister in der Mehrfachverwertung seiner Libraries. Den JD also die JV Cards lesen zu lassen, ist angenehmer Nebeneffekt, nichts weiter. Roland kann aber nicht ganz zufrieden gewesen sein mit dem Abverkauf des JD800, der ursprünglich in einer selbstbewussten Preisregion angesiedelt war. Später hatte 2 mal eine vorübergehende Preissenkung stattgefunden, die jeweils einen Run auf die Instrumente auslösten. Der JD990 hat seine Existenz sicherlich eher der Roland Tradition zu verdanken, Masterkeyboards und Expander in die Welt zu schaffen. Das JD800 Konzept wurde mit dem JD990 ja mal elegant über den Haufen geworfen. Und es ist einfach nur üblich, neues Know How usw. in neue Produkte einfliessen zu lassen, sobald es einen Anlass dafür gibt. D.h. die Unterschiede des JD990 gegenüber JD800 haben auch was mit Standardprocedere zu tun, nicht unbedingt wegen eines bestimmten Bedarfs seitens der Entwickler oder der Kunden.
 
Zwischen JD800 und JD990 wurde die Engine wohl relativ umfangreich überarbeitet.
Es gibt in diesen Kisten keine "Bauteile" die klangformend durchlaufen werden, nur Codezeilen.
Ob da nun jemand bei der Default-EQ-Einstellung des 990 einfach ein glücklicheres Händchen hatte, der Resample-Algorithmus verbessert wurde oder gar eine etwas trickreichere Verschaltung in der Sampleengine den Sound aufgeblasen hat kann dir letztlich nur der Programmierer sagen. Aber das unbedingt in der Hardware wiederfinden zu wollen ist echt verfehlt, die ist bei der Kiste einfach nicht für den Sound zuständig.
Ich habe nicht JD800 und JD990 verglichen sondern JD und JV.
Daß die Wandler offensichtlich nicht ausschlaggebend sind habe ich mittlerweile erkannt und die "Bauteile" die das Signal durchläuft stehen nicht grundlos unter Anführungszeichen.
Schon klar, daß es sich um Software handelt.

Damit Patches auf den Expansion-Boards genau gleich klingen, müssten die Engines auch *genau* gleich sein. So weit ich das von außen Beurteilen kann, ist das bei der kompletten Serie *nicht* der Fall, es wäre also durchaus zu erwarten, das es da immer wieder mal Unterschiede gibt.
Und die sind nicht mal gering.
Als ich das Board vom JD in den JV eingebaut habe war ich ziemlich enttäuscht denn im JD klingen die deutlich besser.
Und das obwohl es sich nicht etwa um Patches handelt die extra für den JD gemacht wurden (so wie das einzig bei der Vintage Synth Expansion der Fall ist) sondern solche die eher für die JV/XP-Reihe gedacht waren (Techno Board).

Wir haben keine genauen Spezifikationen der Boards vorliegen.

Zunächst ist es möglich, dass auf den Boards "größere" Samples sind, denn das interne ROM musste besonders viel Samples beherbergen und von der Größe her in die Kalkulation der Instrumente reinpassen. Ein 4 MB ROM war deutlich billiger als 8. Die Boards dagegen haben das ROM nur für ein Spezialgebiet, das erlaubt längere Einzelsamples und müssen sich den Platz nicht mit Core Content teilen. Das spielt eine Rolle, auch bei gleicher Samplingrate, denn je später der Short Loop beginnt, desto "besser" der Klangeindruck.

Außerdem wissen wir nur, dass der interne Samplevorrat mit 2:1 Kompression arbeitet. Es könnte sein, dass die Boards keine Kompression verwenden. Damals konnte man noch nicht von lossless compression sprechen, ein weiteres Indiz für Unterschiede bei der
Ich glaube du hast das falsch verstanden (möglicherweise habe ich mich auch etwas unklar ausgedrückt).
Es geht nicht um Unterschiede zw. Expansion Boards und internen Samples sondern darum daß die selben Patches die auf die selben Samples des selben Expansion Boards zurückgreifen im JD anders klingen als im JV.
Das habe ich (wohl fälschlicherweise) zuerst auf unterschiedl. Wandler zurückgeführt, aber es ist wohl eher die softwarebasierte Sound-"Engine" oder wie auch immer man das nennen soll, also die klangformenden Software-Bauteile die sich voneinander doch mehr unterscheiden als ich vermutet habe.
 
Despistado schrieb:
Ich glaube du hast das falsch verstanden (möglicherweise habe ich mich auch etwas unklar ausgedrückt).
Es geht nicht um Unterschiede zw. Expansion Boards und internen Samples sondern darum daß die selben Patches die auf die selben Samples des selben Expansion Boards zurückgreifen im JD anders klingen als im JV.
Das habe ich (wohl fälschlicherweise) zuerst auf unterschiedl. Wandler zurückgeführt, aber es ist wohl eher die softwarebasierte Sound-"Engine" oder wie auch immer man das nennen soll, also die klangformenden Software-Bauteile die sich voneinander doch mehr unterscheiden als ich vermutet habe.


Im Falle die selben Patches die auf die selben Samples des selben Expansion Boards zurückgreifen im JD anders klingen als im JV müsstest du sicherstellen, dass die Patches auch 100% exakt gleich sind. Das ist aber aufgrund der unterschiedlichen Parametersätze nicht zu machen. Es kommt zwangsläufig zu Unterschieden.
 
Nun,

das Thema des Threads zur Ursache der Klangunterschiede zwischen JV und JD ist aus meiner Sicht mit

die softwarebasierte Sound-"Engine" oder wie auch immer man das nennen soll, also die klangformenden Software-Bauteile

zu einem prima Fazit geführt worden, oder? :idea:

Gruß,
Rallef
 
Habe mir die Grafik (Wellenformen) mal angeguckt. Einer der Gründe könnte sein, dass der JD990 nur in eine Richtung abspielen kann, die Wellenform auf dem Expansion Board aber "rückwärts" gespeichert ist. So sieht es zumindest aus. Dh. der JD990 spielt die Wellenform verglichen mit dem 1080 rückwärts ab.
Dann kommt die höhere Samplerate dazu, evtl. eine andere Hüllkurvenberechnung und obendrauf noch der Einfluß des Wandlers. 5532er direkt hinter dem Wandlerchip könnten problematisch sein, weil da u. U. viel Hochfrequenzmüll rauskommt, mit dem diese Op Amps nicht gut umgehen können. Was technisch unvorteilhaft ist kann subjektiv natürlich trotzdem gut oder sogar besser klingen.

Ich hab einen JD990 hier, für digitale Flächen ist das der beste Synth meineserachtens. Der Sound passt perfekt im Mix und klingt einfach edel und lebendig. Übrigens sollte man den Wandler ab und zu justieren, dafür gibt es eine kleines Trimpot im Inneren. Einfach Sinuston abspielen und über den Soundkarteneingang mit Analyzer (Voxengo SPAM zB) auf minimale THD einstellen.
 
Das ist alles schon recht detailiert und könnte somit erklären, warum das was hinten rauskommt aus dem JD-990 so hoch aufgelöst bzw. crisp klingt.

Habe gerade nochmals in den Sounddiver geguckt und glaube da im Internal Waveformspeicher B des 2080 einige oder besser ziemlich viele Waves des JD-990 wiedererkannt zu haben, zumindest namentlich. Schade nur das die dann mit niedrigerer Samplingrate ... usw.

... denn der FX-Prozessor und die MIDI-synchbaren LFO´s sprechen eigentlich mehr für den 2080.
 
living sounds schrieb:
Habe mir die Grafik (Wellenformen) mal angeguckt. Einer der Gründe könnte sein, dass der JD990 nur in eine Richtung abspielen kann, die Wellenform auf dem Expansion Board aber "rückwärts" gespeichert ist. So sieht es zumindest aus. Dh. der JD990 spielt die Wellenform verglichen mit dem 1080 rückwärts ab.
´

Koennte auch wegen des Oszillator Sync sein, dass sie alle zyklischen Wellenformen mit ihrem Hochpunkt anfangen lassen, auf diese Weise laesst sich der Sync Start besser finden und die Wellenform einfacher zuruecksetzen.
 
Ich stelle mir grad die Frage, ob ein XV-5050 in dem Kontext ein sinnvollerer Kauf wäre als ein XV-3080. Preislich liegen die ungefähr auf gleicher Höhe (5080 in der Regel nach meiner Kenntnis weit drüber, scheidet für mich derzeit aus). Der 3080 läd mich auch nicht so zum Bedienen am Gerät ein, Editoren gibt es für beide, beim 5050 gibt es mehr Sounds, USB und COSM. Mal abgesehen, dass ich mir vielleicht meine Frage selbst beantwortet habe, gibt es ggf. aber auch andere fachmännische Meinungen, die mich widerlegen?
 

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