Mit dem aktuellen Wissen und der aktuellen Technik
In Zeiten realer oder gefühlter Unsicherheit wird der Nostalgie Faktor umso größer. Die Sehnsucht nach der "guten alten Zeit" verklärt so manches nervige und unschöne von damals. Der Mensch ist ein Verdrängungskünstler.
die frage ist nur - wann ist er das ?
ebenso könnte man annehmen dass eine positive retrospektive auf vieles tatsächlich auf einem breiterem erfahrungschatz beruht.
interessant wäre es allerdings antizipieren zu können was wir in 20 jahren von heute in einer - vermeintlich - verklärten erinnerung loben.
ich will da ja nicht de kulturpessimeisten geben, aber ich bin mir sicher dass es da einen klaren soziotechnischen bruch gegeben hat - irgendwann um 2000
alte welt - bin ich froh dass ich dich erlebt habe und vieles lernen durfte.
jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen dass irgendwer 2040 über die schöne zeit schwälgt in der man von iphine 7 auf 8 umgestiegen ist, von quadcore auf octocore, von 32 auf 64 bit.
die meisten relevanten sachen sind schon durch und werden nur noch künstlich gesteigert - bis zum nächtsten soziotechnischen umbruch.
auch wird es emotional kaum anker hinterlassen dass man auf facebook und twitter angeblich freunde und follower hatte etc.. etc..
fakt ist dass ein gar nicht so kleiner teil der menschlichen erfahrungswelt durch die technik und deren - in sich oft durchaus pekuliäre entwicklung - reduziert hat.
mit 12 habe ich tagelang mit dem rad ortschaften erkundet, bin durch wälder und wiesen und habe alte gebäude durchsucht - mein 12 jähriger cousin wird nichts von dem machen - der spielt an der playstation, am pc, am tablet und am handy - und am handy der mutter und am handy des vaters.
ich weiss nicht wozu ihn das in der retrospektive befähigen, bzw. zu welcher art von emotionaler erinnerung führen wird.
so geshen: wenn ein juno 60 die 80er neben der erinnerung auch in seiner realen existenz / substanz leben lässt so ist das schon mehr wert als sein klang an sich.