John Bowen Solaris + Neu: Expander

Re: Im Lindberg München steht ein Solaris.

Live brauche ich auch keinen Multimode bei den Synths, aber das Augenmerk liegt hier sicher deutlich an anderer Stelle als Arbeitspferd zu sein. Wird aber schon schwer und ist für Spezialisten, denen das eigentlich erst auf den zweiten Blick erkennbare nutzen zu lernen und zu wollen.
 
Re: Im Lindberg München steht ein Solaris.

also für mich ein no go bei so einem digital synth... multitimbralität und sogar einzelausgänge würde ich da schon erwarten.
 
Re: Im Lindberg München steht ein Solaris.

leute... zum glück gibts visionäre wie john bowen. ein richtiger synthesizer ist NICHT multitimbral sondern ein instrument zum anfassen, sound erforschen und spielen. multimode hat mich immer angepinkelt, das ist so workstation-like und war doch immer so uncool (oder etwa nicht?). man merkt dass hier ein maximum rausgeholt worden ist, daher die stimmreduktion und der verzicht auf den entertainermode. was wollt ihr denn? einen synth? oder sound? oder eine innovative verbindung aus vergangenheit und zukunft? oder am besten alles und noch mal 100? und genau da hakt das konzept ein, nicht als alternative zur sorftware, sondern als ein anderer weg. der solaris ist seit jahren der erste interessante synth nach dem nord g2. ein synth ist ein instrument zum direkt spielen, daher hat er auch endlos encoder und den 6 displays spendiert bekommen... das ist für maximale userbility. ich sehe den synth einzig und allein (leider..) preislich für spezialisten.
 
Re: Im Lindberg München steht ein Solaris.

Naja, Multimode kann man auch gut umsetzen, Clavia hat das recht gut gemacht. Das ist sogar live prima.
Das muss man schon anbringen. Aber der Solaris will wirklich was für Spezialisten sein, ich hab relativ viel dazu abgelassen da in den Kommentaren, daher kommentiere ich das mal nicht viel weiter.

Ist aber wirklich ein Ausnahmesynth, sehr speziell aber nicht unattraktiv. Wäre für mich aber nur was für Studio, sowas würde ich nicht live mitnehmen. Zu klobig.
 
Re: Im Lindberg München steht ein Solaris.

du hast ja einen speziellen (also richtigen) live ansatz mic, und für live sind mutlimodes in arbeitstieren fein. aber in diese kategorie fällt der solaris ja überhaupt nicht. ein anderes blubberschlachtschiff in tischgröße (matrix 12, ob8) wäre genauso ein klob am finger. ganz klar nein, den solaris würde ich überhaupt nicht als livebegleiter empfehlen. allein schon deswegen, weil ich möbelstücke über 1000 euro nicht freiwillig in den club nähme. den spezialisten ansatz teile ich nicht ganz. ich verstehe ihn schon, im test kommt die deepness hervor, aber im grunde genommen ist jeder komplex gestrickte synthesizer ein spezialisten teil. ich finde zB einen virus viel umständlicher zu handhaben als jeder andere virtuelle, und der wird als electro-allrounder und einer der tonangeber des letzten jahrzehnts gesehen ;-) ein alesis andromeda, das ist aus meiner sicht das spezialisten teil nr.1. und das besondere ist doch ein spezialist, der auch einfach (zu bedienen) sein kann, nicht?
 
Neues vom John Bowen Solaris?

Hallo Forum,

Ich finde, es ist erstaunlich ruhig um den Bowen Solaris.

Wodran liegt's?
Klang? Ersetzbar durch Plugins? Zu Teuer? Nicht lieferbar? Konzept unbefriedigend?
Was sind Eure Meinungen?

Viele Grüsse,
Rallef
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

Den Klang finde ich mehr als in Ordnung , sogar richtig gelungen für einen Digitalen...:supi:
Teuer naja 3.5 k klar ist eine Summe, aber gegenüber den weit überragenden Modulationsmöglichkeiten, mit Programmierbaren Arpeggiator und Sequenzer, schnellen Audio LfO's, Multieffekte etc. und der insgesamten guten Qualität, wird dieser wohl gerechfertigt sein.

Das Konzept ist sehr durchdacht, die Bedienung ist offen, man hört und sieht was man dreht, ein MonsterSynth für Sound-Designer, wohl Bowens Meisterstück.
Es gab ja auch einige probleme in der produktion, sieht aber jetzt viel besser aus.
Eine Kollege der bei weitem Analog ist mit Maschinen wie Grp A8,CS60,MM,OB 8 etc. im Studio schwört nur noch auf ihn, und ein andere hat seinen nach etwas langer Wartezeit endlich bekommen, seinem grinsen nach sieht er auch sehr zufrieden aus...

PS: Was ich aber nun einbisschen schade finde, das in einer Analogen Renaissance, John nicht auch etwas Analoges z.B. die Filter in das kalte Digitale Herz gelegt hat. Die anderen Schwächen sind ja bekannt wie z.B. die Externe Stromversorgung mit wieder so einem blöden Adapter, oder die begrenzte Polyphonie ...
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

Ich schätze halt, dass viele denken werden "Hey, so viel Geld und dann doch NUR ein virtuell-analoger". Das NUR ist eben der Denkfehler und wird den Möglichkeiten der Kiste nicht gerecht.

Ich hab mal einen Test des SE Omega-8 gelesen, wo der Tester meinte, das Ding würde fast ZU gut klingen, im Sinne von "zu sauber". Fast wie ein VA. Klingt irgendwie absurd.
Nur: Sollen die bei Studio Electronics deshalb schlechtere Analog-Elektronik konstruieren? Damit es unsauberer klingt, so wie das Analog-Klischee es verlangt? Da fangen die Grenzen an zu verschwimmen.
Also wenn ich VIEL Geld hätte würde ich mir den Solaris UND den Omega-8 hinstellen :phat:

P.S.: Hier ist das Zitat aus Sound On Sound:
The Omega 8 has a clean signal path, and a full-bandwidth frequency response, both of which are good things. In contrast, the Prophets, Oberheims and Moogs of previous years sound fat partly as a result of noisier signal paths and somewhat limited bandwidths that concentrate their sounds in the low and mid frequencies.
So ask yourself; what sounds like a vintage-analogue synth, but also sounds clean, bright, and has full bandwidth? The answer is... a virtual analogue synth!
http://www.soundonsound.com/sos/Oct04/a ... omega8.htm
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

Ich finde die Idee hinter dem Solaris ziemlich spannend, bin mir aber nicht sicher, ob ich 3.500 Euro für ein Gerät ausgeben soll, das allem Anschein nach noch nicht über das Prototypenstadium hinausgekommen ist und dessen Lieferbarkeit ein wenig fragwürdig erscheint. Aus ähnlichen Gründen habe ich mir nie einen Hartmann Neuron gekauft -- und der stand wenigstens beim Store in Köln zum Anfassen. Aber eben dieser doch etwas dubiose Entwicklungsstandard...

Ich möchte mir kein Instrument für viel Geld kaufen, um dann unbezahlter Betatester zu sein. Da muß Bowen, glaube ich, noch ein bißchen an seiner Außenwirkung feilen.

Stephen
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

Interessante Statements.

Gerade Stephens Einwurf, dass der Solaris möglicherweise noch Beta-Zustand haben könnte (ich kann es selbst nicht beurteilen), ist noch ein zusätzlicher Aspekt.
Übrigens stand der Solaris vor geraumer Zeit auch mal beim Musicstore, ist aber derzeit auch aus deren Webshop verschwunden.

Grüße,
Rallef
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

Das ist mir gerade ein bissl zuviel Halbwissen und Spekulation hier, ihr Lieben. Der Solaris ist gerade in der zweiten Produktion ausverkauft, für die dritte Produktion ab August kann man jetzt vorbestellen. Das Gerät wird immer in Kleinserien zu je 100 Stück bei HMT Rüffel in Halsenbach hergestellt, genau da, wo Access auch Radikal fertigen lassen (war früher die Fertigungsanlage von Wersi). Über den Prototypenstatus ist das Ding lange raus, und seit bei Rüffel produziert wird, ist auch die Fertigungsqualität deutlich besser.

Für Händler wie Musicstore ist sowas uninteressant, da es so gut wie keine Gewinnspanne gibt und eben immer nur kleine Serien gefertigt werden, da ist der bereits praktizierte Direktvertrieb die bessere Variante.

Der Solaris ist ja an sich ein spezielles Gerät für Spezialisten, als Solcher aber schon eine echte Dream Machine.
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

Der Solaris wirtd in Deutschland von der Firma EMC an den Fachhandel abgegeben, der dann den Endverbraucher bedient. Ob aus Sichet des Endverbrauchers dabei eine für ihn relevante Wertschöpfungskette entsteht, ist dann vor dem Hintergrund der i.d.R. vorherschenden Inkompetenz des Handels, sicherlich ein Aspekt, den man als Hersteller einmal genauer betrachten sollte. Meine Erfahrung bei gezielten Fragen zum Hartman Neuron sprechen auf jedem Fall eine ganz eindeutige Sprache.

http://www.emc-de.com/index.php?option= ... 1f03e78751
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

microbug schrieb:
[...] Über den Prototypenstatus ist das Ding lange raus, und seit bei Rüffel produziert wird, ist auch die Fertigungsqualität deutlich besser. [...]

Das liest sich doch schon viel besser.

Wo kann man denn mal ausgiebig einen testen?

Stephen
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

ppg360 schrieb:
microbug schrieb:
[...] Über den Prototypenstatus ist das Ding lange raus, und seit bei Rüffel produziert wird, ist auch die Fertigungsqualität deutlich besser. [...]

Das liest sich doch schon viel besser.

Wo kann man denn mal ausgiebig einen testen?

Stephen


Zu Hause. Fernabsatzgesetz.
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

ppg360 schrieb:
Wo kann man denn mal ausgiebig einen testen?

Beim Kollegen mit Kaffee oder Bier und auf der Musikmesse seit 2007 ... :mrgreen: auch wenn ausgiebig fürs erste Jahr vielleicht ein zu grosses Wort ist ...
Sonst vielleicht beim kleinen "t" bald ...
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

VEB_soundengine schrieb:
liest sich ein bisschen wie ein noah mit tasten

Wenn Du mal schaust, wo John Bowen in letzter Zeit mitgemischt hat, dann wirst Du gewisse Verknüpfungen zu Creamware bzw Sonic Core feststellen. Der Solaris ist, wenn ich meine Unterhaltung mit John richtig erinnere, zuerst als Software auf dieser (scope) Plattform entstanden, hat er IIRC auch auf der Seite von pmm mal gesagt gehabt.

Der schnuffige Kamerad kann da sicher bissl was mehr dazu sagen. Ich bin da durchaus der gleichen Ansicht, was den sogenannten Fachhandel angeht, da geht dieses Gerät einfach unter. Sowas braucht eine Umgebung a la Schneiders Büro, nur machen die AFAIK nichts mit digitalen Geräten.

Ausgiebig bespielen geht meist auf der Musikmesse, je nach Andrang, da man dort bisher keine Daddelkiddies verscheuchen mußte.

Musik Sandner in Limburg hat auch einen in der Liste stehen, und normal kenn ich das von Peter Sandner so, daß er die Sachen dann auch im Laden hat, kann ich aber bei Interesse gerne mal nachfragen.
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

Ich hab so vor 2 Jahren mal mit dem Ding geliebäugelt und tu das gelegentlich immer noch.

Damals hab ich mir dann statt dessen einen Accelerator gegönnt, der Klingt auch dick ist voll ausgebaut ca. 1000 Euro billiger, hat dann 32 Stimmen und kann Splits und Layers. Zudem sind die Sounds die etwas ab vom VA Standard sind (FM und ähnliches) da vermutlich intuitiver zu machen.

Das soll jetzt nicht heißen, das mich der Solaris nicht weiter locken würde. Nachdem ich neulich mal wieder meinen Plugiator ausgepackt hab (dachte der ist kaputt, hatte ihm aber nur versehentlich eine Clock geschickt und vergessen das die Pfuschkiste das nicht verträgt), und grade wieder im Ohr habe wie fein die sonic core Filter und Oszillatoren so klingen, hab ich mir auch gleich mal wieder das Solaris Handbuch gesaugt und ein bisschen geträumt...

Ich denke die 96kHz durchgehend (+vermutlich noch Oversampling an ein paar Stellen) zusammen mit den immer noch überraschend gut klingenden sonic core Algorithmen sind das Geld schon fast wert.

Paar Sachen sind halt schade:
- Hab grade mal wieder gesehen, dass sich die Hüllkurvenzeiten nur durch MIDI CCs und durch sonst nichts modulieren lassen...WARUM???

- Sampling scheint so ein bisschen halbherzig zu sein.

- Schaut so aus, als könnte man den Arpeggiator nicht am Gerät editieren... schade.

- Alle Sequencer mit dem gleichen clock divide.

- Kein Split/Layer,...

- Kein Reverb mit drin (wäre nützlich und die passenden Algorithmen müssten im Hause sonic core eigentlich rumliegen. DSP power müsste auch noch ein bisschen da sein.

Wäre aber auch langweilig, wenn ein Synthi alles könnte. Dann hätte man ja keine Ausrede mehr, mehr davon zu Kaufen oder zumindest davon zu träumen...

Mal gucken, wollte eh grade mal wieder eine Weile Kaufzurückhaltung pflegen, sonst wäre der Solaris aber in der engeren Auswahl (mit: Kronos (MOD7 ist fein, Touchscreen nicht), Eurorackkiste (jaja, die Drogen) oder doch nem dickeren Musikrechner (evtl. mit Xite-1...)).
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

auf ricardo.ch hat es einen. ein forumsmitglied, das aber relativ selten hier ist, hat ihn schon ausgetestet...
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

Kurz off topic: Wie zufrieden bist Du mit dem Accelerator?
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

Stue schrieb:
Kurz off topic: Wie zufrieden bist Du mit dem Accelerator?

Na dann "kurz" off topic:

Ich bin sehr zufrieden mit dem Accelerator. Ich hab die Kiste jetzt glaub ich so ca. 1,5 Jahre. Am Anfang gabs noch die eine oder andere MIDI-Seltsamkeit. Mit dem neuen OS ist jetzt aber alles OK.

Hardware: Tastatur ist der Traum (ist glaube ich die gleiche wie in den großen Virusen und im Solaris). Würde mir zwar gelegentlich mal eine Oktave mehr wünschen, sonst ist es aber wohl im Moment das Beste was man so an 61 Tasten kriegen kann. Potis und Taster machen einen recht soliden Eindruck. Hatte bisher auch noch keine Sprünge bei den Encodern.

Klang: Sehr edel. Unten rum schön dick, in den höchsten Höhen (so 4-5 kHz+ Grundton, ist glaub ich dann C7+ oder so...) nicht ganz so Sauber wie die Sonic Core Sachen, drunter aliast aber nix (außer bei brachialmißbrauch). Die Stärke ist eher auf der "musikalischen" als auf der "brachialen" Seite. Wenn es also hauptsächlich 303 Linien und Chip-Tunes sein sollen kommt man da zwar auch in die Nähe, das geht mit anderem aber einfacher.

Gutes und schlechtes:

Nicht so toll:
- Die Tiefpassvarianten werden recht dünn wenn man die Resonanz aufdreht. Das kann man zwar gut ausgleichen (man hat ja zwei unabhängige Filter) und manchmal ist es genau das was man haben will, Kann aber anfangs irritieren.

- Die LFOs haben nur so ca. 30 Hz. Dafür sind sie zwar sehr nett flexibel, aber schneller ist halt besser.

- Kein Filter FM. Gibt zwar sonst genügend zum Sound verbiegen, wäre aber trotzdem nett gewesen.

- Die Sequenzer Linien werden getrennt von den Performances gespeichert. Ist verständlich, aber trotzdem lästig, vor allem weil man da schon mal gerne aus versehen eine Sequenz überschreibt, die man woanders noch braucht.

- Der eine oder andere ist vom Verhalten bei Envelope auf Pitch nicht sooo angetan. Die Hüllkurven sind zwar brachial knackig, Auf Pitch Zappppts aber nicht so recht. Vermutlich exponentielle Hüllkurven die zusätzlich exponentiell modulieren. Muss man halt mit Filterresonanz zappen , wenns den sein muss.

- Irgendwie wird der Hard Limit Parameter nicht mit den Presets mitgespeichert. Der ist aber sehr nützlich wenn der Accelerator halt doch mal eher knarzig klingen soll.

So jetzt aber zu den schönen Dingen des Lebens:
- Die Oszillatoren sind wahnsinnig flexibel: Man kann jeden davon kontinuierlich in der Wellenform (sine->triangle->saw->square) modulieren und nebenbei noch die Symmetrie der Wellenform verbiegen. Das ist dann PWM bei Pulswellen, erinnert beim Sinus etwas an den CZ sine->saw "morph", verbiegt Dreiecke in Sägenähnliches und gibt bei Sägezähnen einen touch von supersaw (nur ein kleines bisschen). Daneben geht noch Sync und Phasenmodulation (dazu mehr in extrapunkten). Zudem sind sie um feste Frequenzen verstimmbar, damit die Pads auch schön gleichmäßig über die ganze Tastatur schweben.

- Phasenmodulation von Osc 2+3 auf jeden der drei Oszis liegt direkt auf der Benutzeroberfläche. Wenn man will kann man das aber auch ganz entspannt über Envelopes modulieren. Da hat man die einfachen DX7 Sounds ganz flott hingedreht (wenn man aufs Aliasing der alten Kisten verzichten kann oder will).

- Es gibt 2 vollständig unabhängige Filter. Die haben auch jeweils eine eigene Hüllkurve dran (nur "preset" in der Modulationsmatrix, kann man natürlich auch wieder "entdrahten"). Die Filter klingen für einen digitalen ohne Resonanz SEHR dick. Mit Resonanz schiebt es die Filter eher in Richtung Bandpass (naja, ist manchmal nützlich...). Jeder Oszi ist frei auf die Filter routbar, man kann sich aussuchen, wie viel von Filter 1 auf No2 geroutet werden soll und die Ausgänge der Filter haben eigene "Verstärker" mit eigener Hüllkurve.

- Nebenbei gibts natürlich auch noch Noise, der hat auch noch einen eigenen Filter (kann man nie genug von haben).

- Zwischen den Filtern hängt auch noch ein string filter (=gestimmtes Delay). Auch das Ding ist mit Features vollgestopft. Mein Liebling ist es das Feedback durch Sägezahn LFO oder ähnliches durch die 0 zu modulieren, wodurch es lustiges Gezupfe gibt.

- Unglaublich viel Modulation: 6* Hüllkurve, 4 * LFO, 4 * Sequenzerlinien (dazu noch mehr...)

- Die Hüllkurvenzeiten lassen sich natürlich modulieren (ich glaube allerdings nur bis das Segment anfängt).

- Die Sequenzer lassen sich als Eigenbau arpeggiator pattern nutzen (auch für externes).

- Sequenzer sind Krass: Die erste Linie kann polyphon Noten spielen (mit Länge, die dann auch mit Nachfolgeschritten überlappen kann und Velocity). Die anderen lassen sich frei im Klang verteilen. Natürlich gibts alle 4 Linien für JEDE Layer. Das heißt, dass beim voll ausgebauten Accelerator schon mal 32 Sequenzerlinien laufen können. Die Linien haben natürlich auch noch alle eigene Clock Divider, Playmodi und Step-Zahl (bis 32).

Klingt jetzt alles nach "wozu brauch ich das?", ist aber sehr nützlich wenn man unterschiedlich schnelle Modulationen nutzen will. Hat bei mir meist eher was mit Komfort als mit Polyrhythmik zu tun (die aber auch geht).

Auch nennenswert ist der random playmode, mit dem kann man z.B. eine 6 Schrittsequenz machen, einen Wert hoch setzen, zwei niedrig, die anderen 3 nicht triggern. Die nicht getriggerten Werte lassen dann den momentanen Wert als Ausgabewert, die getriggerten setzen neue Werte. Damit geht sehr kontrollierter Pseudo-Zufall.

Effekte sind zwischen OK (Reverb), für manches Nützlich (Distortion klingt für 80er Action-Film Leads fantastisch, für eher Schmutziges ist sie nicht sooo geeignet) und fein und flexibel (Delay mit zwei Feedbackschleifen, eigener Längenmodulation und Filtern in jedem Feedback-Weg (wenn man wirklich will auch resonant (gefährlich))). EQs für jeden Part klingen sehr nett.

Hab bestimmt ganz viel vergessen, will aber ja auch nicht das ganze Handbuch abschreiben. Ich denke es ist aber trotzdem immer mal wieder nett die Features zu nennen, die einem nicht so ins Auge springen, wenn man das Ding mal schnell im Laden antestet.

Bedienung geht flott (nach einiger Einarbeitungszeit). Standard Sounds kriegt man nahezu vollständig ohne Menübenutzung hin (nur über die Parametermatrix).

Preis für den voll ausgebauten Acceleratur ist meiner Meinung nach voll OK (sollten so 2,6 k€ sein glaub ich). Mit 32 Stimmen und 8 Parts kommt dann echte Freude auf. Zudem kriegt man eine Orgelemulation zu den Erweiterungen (kein Scherz).

Insgesamt mein zweitliebster Synthi. Die PC3 bleibt auf dem ersten Platz, Hauptsächlich weil sie nebenbei auch alle Standardsounds abdeckt und auch noch etwas brachialer kann/will. Zum schön klingen ist der Accelerator (zumindest für Synth Sounds) aber schon besser.

Fazit: Der Accelerator macht sich Denke ich mit Orgeln und FM-Pianos notfalls auch mal gut beim Jazzen. Die gesammelten 70er-80er Synth-Sounds klingen eh klasse. Für die Analogen Schlachtschiffe kommt das sonic core Zeug denke ich näher an die Originalsounds. Dafür nährt man sich mit dem Accelerator aber auch ganz unaufgeregt Hybridsounds und kann auch mal ein bisschen nach CZ, DX oder ähnlichem klingen. Erster Eindruck ist damit durchaus "Rentnerband" tauglich, wenn man Frickeln will geht das mit den gesammelten Sequencern aber auch wie bei Buchlas zuhause.
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

So, mein neuer Solaris ist heute angekommen - allein von der Optik her ein sehr beeindruckendes Teil :phat: Jetzt gilt es, in die Tiefen der Soundgestaltung abzutauchen. Ich habe den Solaris direkt bei E.M.C. (Stefan Hund) bestellt und nun war er endlich fertig - war immerhin seit August 2012 auf der Warteliste für die zweite Produktionsserie :floet: Der Thomann scheint inzwischen auch zumindest einen zu haben.

Robert Wittek, ein guter Bekannter von mir, hat übrigens gerade einen ausführlichen Test und sehr spannende Audiobeispiele vom Solaris zusammengestellt: http://www.synthesizer.at/synthesizer/Solaris/solaris.htm
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

Contra Solaris :
Erhöhung der Anschaffungskosten durch Widergutmachungsgeschenk für die LebenspartnerIn

Robert Wittek


... :mrgreen: :supi:
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

Studiodragon schrieb:
Contra Solaris :
Erhöhung der Anschaffungskosten durch Widergutmachungsgeschenk für die LebenspartnerIn
Bleibt für die dann überhaupt noch Zeit?
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

FunKeyLicious schrieb:
So, mein neuer Solaris ist heute angekommen - allein von der Optik her ein sehr beeindruckendes Teil :phat: Jetzt gilt es, in die Tiefen der Soundgestaltung abzutauchen. Ich habe den Solaris direkt bei E.M.C. (Stefan Hund) bestellt und nun war er endlich fertig - war immerhin seit August 2012 auf der Warteliste für die zweite Produktionsserie :floet: Der Thomann scheint inzwischen auch zumindest einen zu haben.

Robert Wittek, ein guter Bekannter von mir, hat übrigens gerade einen ausführlichen Test und sehr spannende Audiobeispiele vom Solaris zusammengestellt: http://www.synthesizer.at/synthesizer/Solaris/solaris.htm

Stimmt, die Klangbeispiele von Robert finde ich auch sehr gut. John ist offenbar auch begeistert "what I would say is the finest and most varied sound demo to date of the Solaris!". Mit der Kritik an den Factory Sounds hat Robert völlig recht.
 
Re: Neues vom John Bowen Solaris?

Bug2342 schrieb:
- Hab grade mal wieder gesehen, dass sich die Hüllkurvenzeiten nur durch MIDI CCs und durch sonst nichts modulieren lassen...WARUM???
Das kann hoffentlich durch eine Software-Update beseitigt werden. Meines Erachtens wäre genau dieses Modulation über (vor allem) Velocity oder auch Wheels eine der Stellen, an der DSP-basierte Synthesizer letztlich den gesamten analogen Instrumenten überlegen sind, da der entsprechende Aufwand bei den analogen ins unendliche ginge.
 


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