Ist geplante Obsoleszenz bereits in Synth-Equipment enthalten?

Achim Lenzgen war vor seiner Anstellung als Techniker im Synthesizerstudio Bonn als Servicetechniker für PPG tätig – und hatte laut eigenem Bekunden in dieser Funktion sehr viel zu tun.

mir wurde ganz warm ums herz als kollege artinus neulich zum taschengeldpreis seinen kaputten filter repariert bekam. ich hätte eher erwartet, dass sie sagen "was haben wir denn mit der waldorf AG zu tun".
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
Der Begriff der „geplanten“ Obsoleszenz ist m. E. ein ideologischer Begriff. Konstrukteure und Designer überlegen bei jeder Produktentwicklung von jeher, welche Bauteile mit welcher Lebensdauer und welchem Preis sie verwenden

du meinst also dass wenn die stromversorgung an einem bildschirm anch 6 jahren durchbrennt weil man ein bauteil für 3 cent statt einem für 5 cent genommen hat, dann was das ungeplant und liegt nicht im interesse des herstellers?

ist es nicht genau so nur eine ideologie stets von zufall auszugehen? ;-)
 
„Ein großes Problem mit unserem Service bestand darin, dass die Platinen im Wave kaum zu reparieren waren! Man konnte sie nur austauschen und die defekten an PPG zurückschicken. Der Grund dafür war, dass wir viele hochintegrierte Digitalbausteine verwendeten, bei denen man mit einem Oszilloskop nicht allzu viel anfangen konnte.
Selbst wenn man ein defektes Teil lokalisiert hatte, war es meistens schwierig auszutauschen und nur mit speziellem Werkzeug möglich. Es wurden also immer jede Menge Austauschplatinen in der Weltgeschichte umhergeschickt, um den Kunden schnell zu helfen.
Nun war es so, dass speziell vom USA-Distributor viele Geräte bestellt wurden und – sobald es bei einem Einzelhändler Probleme gab – für die letzte Lieferung kein Geld zu uns zurück kam. Trotzdem wurde immer weiter geliefert, denn man wollte sich die Aufträge nicht entgehen lassen.
Das konnte auf Dauer nicht gutgehen und es gab immer mehr Spannungen zwischen dem „PPG Vertrieb“ und PPG in Hamburg.“
 
du meinst also dass wenn die stromversorgung an einem bildschirm anch 6 jahren durchbrennt weil man ein bauteil für 3 cent statt einem für 5 cent genommen hat, dann was das ungeplant und liegt nicht im interesse des herstellers?
Wenn das so wäre, wie Du unterstellst, wäre das entweder tatsächlich geplant oder ein Zeichen von Inkompetenz des Herstellers. Aber welcher Hersteller macht so etwas tatsächlich? Das schadet schließlich nur dem Ruf und ist auf lange Sicht sicher kein erfolgreiches Geschäftsmodell.
 
Klingt eher wie eine Begründung dafür, das die Synth und Gitarren die Du persönlich gut findest eben teurer sind.
Ich habe nur sehr wenige hochpreisige Instrumente, allerdings auch nur wenige ganz billige - vernünftig ist aus meiner Sicht meist ein Mittelweg.

„Geplante Obsoleszenz“ ist hingegen absolut kein ideologischer Begriff sondern realer Input für die Konstruktion neuer Geräte bei Ingenieuren und Konstrukteuren bestimmter Gerätschaften.
Eben nicht. Ein guter Konstrukteur findet eine Abwägung aus Haltbarkeit und Preis des Produkts. Natürlich weiß er, wenn er Bauteil x verwendet, dass das gegenüber Bauteil y schneller kaputt gehen wird, er weiß aber vielleicht auch, dass das Produkt für den Markt zu teuer wird mit Bauteil y. Wir Konsumenten sind da in vielen Fällen mit verantwortlich, wenn wir beim Kauf von Produkten zu wenig auf die Qualität achten.

Das gut klingende Instrumente nicht teuer sein müssen, sondern oftmals nur ein Image bei z.B. Gibson oder Fender verkauft wird zeigt sich sehr gut am Beispiel von Metallicas James Hetfield. Alle frühen Metallica Stücke wurden mit einer sehr billigen Asia Ramsch-Flying V mit Schraubhals und zigmal gebrochener Kopfplatte eingespielt. Gemerkt hat es niemand.
Das hatten wir ja nun schon oft. Ob bei Metallica jemals irgendetwas auch nur entfernt gut geklungen hat, sei mal dahingestellt. Gibson ist bekannt für seine ausgesprochen schlechte Qualität, Fender ist ein vollkommen anderer Fall (abgesehen von den CBS-Jahren).
Und ja: Es gibt preiswerte Instrumente, die sehr gut klingen. Als positives Beispiel möchte ich einmal Yamaha hervorheben. Im gesamten Spektrum des Musikinstrumenten- und Musikelektronik-Marktes bietet dieser Hersteller nach meiner Erfahrung sehr gute, "preiswerte" Produkte an. In all den Jahren hatte ich noch nie einen Defekt bei einem Yamaha-Produkt. Kaum zu glauben, aber wahr. Ähnliches gilt übrigens (bei aller berechtigter Kritik an der Produktpolitik und der mangelnden Pflege von Software und Treibern) für Roland/BOSS.

Beim Waldorf Blofeld glaubte ich an gO als derer drei allein bei mir den Outputdefekt hatten.
Mittlerweile denke ich entweder falsch konstruiert oder schlechte Bauteile.
Beim Blofeld ist die Hardware leider tatsächlich zu billig ausgeführt, der DSP ist zu leistungsschwach, beim Output gibt es manchmal Probleme und die Encoder neigen auch zu Fehlern. Das ist auch der Grund, warum ich zum mQ zurückgekehrt bin, der deutlich hochwertiger ist. Das war damals aber der Zeitgeist, als der Blofeld erschien. Ein Digitalsynth durfte nicht mehr viel kosten, da man ja angeblich alles in der DAW machen konnte. Waldorf hatte gerade erst die Insolvernz überstanden und da wollte man wohl auf Nummer sicher gehen, dass das Produkt marktfähig ist. Ein sehr gutes Beispiel dafür, dass es eben nicht gut ist, wenn Instrumente zu billig ausgeführt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, heute wird kein Produkt mehr auf den Markt geworfen, das nicht in irgendeiner Weise eingebaute Obsoleszenz mit an Bord hat -- da sind Klangerzeuger und Studiotechnik keine Ausnahme.

Es gibt auch unterschiedliche Beanspruchung.

Mir ist das mal bei Wechselplatten mit Medien noch zu Akai Sampler Zeiten aufgefallen. Während ein Hobbyist ein- oder zweimal wöchentlich mit dem Ding hantiert, benutzt es ein Profi im Studioalltag vielleicht 10 mal so oft. Und ich als Sample Developer dann nochmal Faktor 100, weil auch zwischengespeichert wird und es Backups braucht. In der Folge war so ein SyQuest Plattenspieler ruckzuck durch.

Dasselbe beim DAT Recorder, hab 2 Yamaha DTR2 wegen Dauernutzung geschrottet.

Meine Frau ist Schriftstellerin und Texterin, deren Apple Tastaturen (immer Macbook und davor Titanium und Powerbook) machen meistens nicht mehr als 2 Jahre mit, in der Zwischenzeit verschwindet die Bedruckung ganz besonders oft benutzter Buchstaben, danach lösen sich die Tasten auf.

Nicht ohne Grund bauen daher manche Instrumentenhersteller ihr Zeug robust wie einen Panzer, andere scheinen es eben auf andere Kunden abgesehen zu haben und verwenden weniger strapazierfähige Materialien. Blöd also, wenn man beim Kauf nur auf den Preis achtet, die Verarbeitungsqualität ist eigentlich viel wichtiger und ob die den Jobs angemessen ist oder eventuell auch übers Ziel rausschießt. Manche Sachen weiß man auch erst durch Erfahrung, etwa welchen Kunststoff man verwenden kann, ohne dass es in ein paar Jahren zu diesem klebrigen Kram verkommt, der auch noch den Staub anzieht.
 
Es gibt auch unterschiedliche Beanspruchung. [...] Dasselbe beim DAT Recorder, hab 2 Yamaha DTR2 wegen Dauernutzung geschrottet. [...]

Als ich noch viel mit DAT gearbeitet habe, ging 2002 mein ladenneu bei Thomann erworbener Sony TC-D300M nach nicht einmal zwei Jahren und 450 Betriebsstunden kaputt -- die Reparatur bei Sony sollte mehr kosten als ein neuer DAT gleichen Typs. Garantieansprüche von seiten Thomanns ignorierte man bei Sony völlig -- das interessierte die einfach nicht.

Erst das Einschalten der Verbraucherzentrale und ein freundlicher Brief eines hauseigenen Anwalts brachte Sony Professional in Köln dazu, einzulenken, meinen DAT zu reparieren und aus der Geiselhaft zu entlassen. Daß ich danach kein großes Interesse mehr hatte an Produkten aus dem Hause Sony, dürfte einleuchten.

Diese Wegwerf-und-den-Kunden-zum-Neukauf-Drängen-Mentalität ist kein Phänomen der jüngeren Vergangenheit.

Stephen
 
Wir Konsumenten sind da in vielen Fällen mit verantwortlich, wenn wir beim Kauf von Produkten zu wenig auf die Qualität achten.
Dieses Statement halte ich für Unsinn! Wie oft werden 'Markenprodukte' gekauft in der Hoffnung, etwas langlebiges zu erwerben - und diese Hoffnung wird dann bitter enttäuscht! Der Grund ist sehr oft der, daß unter der 'Markenschale' ein 'Billigkern' werkelt, welcher von außen durch den Konsumenten gar nicht erkannt werden kann und auch nicht erkannt werden soll! Da nützt dieses ganze Gejammer nach 'beim Kauf von Produkten zu wenig auf die Qualität achten' nämlich genau gar nix.
 
Meine Frau ist Schriftstellerin und Texterin, deren Apple Tastaturen (immer Macbook und davor Titanium und Powerbook) machen meistens nicht mehr als 2 Jahre mit, in der Zwischenzeit verschwindet die Bedruckung ganz besonders oft benutzter Buchstaben, danach lösen sich die Tasten auf.

Ich empfehle eine schöne mechanische Tastatur anstatt Apple.
 
Also wenns um PC-Tastaturen geht, habe ich über all die Jahre mit Cherry-Tastaturen sehr gute Erfahrungen gemacht. Die halt einfach zig Jahre - zumindest bei mir. Meine Tastatur von denen ist von 2005 und funktioniert immer noch gut.
 
Faustregel: Wenn die Tastatur klebt, kein Marmeladenbrot in ihrer Nähe essen.

Denn merke: Wer nie sein Brot im Bette aß, der weiß auch nicht, wie Krümel pieken.

Stephen
 
Ach Leute in den meisten Fällen ist das doch KOMPLETT offensichtlich dass die Qualität immer schlechter wird - es gibt tausende Beispiele - vom Auto, über die Gastherme über die Art wie Gebäude errichtet werden und die Materialen dazu.

Sobald ich Facharbeiter - egal zu was - im Hause habe löchere ich die mit Fragen und man hört immer das GLEICHE:

"Hält heute nur mehr halb so lang", "Ist egal ob Sie ein Markeinprodukt kaufen", "Der Fehler bei XY ist bekannt" usw.

Ich kaufe seit Jahren für meine Wohnungen immer wieder mal Waschmaschinen, Öfen, Kühlschränke, Boiler et altera - weil die Mieter ja nicht grade super pfleglich damit umgehen - und der turnaaorund wird bei ALLEM Kürzer.

Das ist hier gar nicht mal so unsolide Empirie und passt auch zu Wahrnehmung andere Leute aus der Branche.

Eine Vaillant Therme aus 1980 hielt über 30 Jahre - ich rede von MEHREREN - während heute die Firmenmonteure diverser Firmen sagen: "15 Jahre ab jetzt"

Das ist MASSIV und natürlich die VOLLE Verarschung, da Technik ja per se in den Jahren BILLIGER und BESSER wird und sich das Wissen steigert.

Selbst bei gleichbleibender "Firmenethik" ( LOL ) MÜSSTE also heute ein Produkt günstiger UND besser sein statt deutlich schlechter !!!
 
Zum Thema Maus

Apple Magic Maus ? LOL - ja eh ein Wunder der Obszolezsenz.

Von Logitech hatte ich SEHR lange eine absolut tolle Gaming Mouse - nicht zum spielen sondern zum arbeiten - doch leider flog die mal an die Wand und ich kaufte die "neueste" "beste" Logitech Maus nach.

Alter Verwalter - das Ding ist nur ein Schatten der "alten" Maus und ich war richtig enttäuscht über die gefühlte Unwertigkeit des Produktes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja und Nein.
Im wesentlichen denkt man ja, die Dinge gingen unmittelbar nach Ablauf der Garantiezeit kaputt und das es mit eingebauten Defekten zu tun hat.
Das lasse ich mal dahingestellt, denn in vielerlei Hinsicht ist geplante Obsoleszenz gar nicht notwendig weil man sich als Entwickler ganz gut auf die Wegwerfgesellschaft und Konsumgier nach neu,besser,höher,weiter,schneller 1000% verlassen kann.

Es vergeht immer weniger Zeit, bis ein Nachfolgegerät oder Konkurrent auf den Markt erscheint, nach dem dann gehypet geschrien wird.
Wozu braucht man da heute noch wirklich geplant verbaute Defekte ?
Der geplante Defekt ist doch das Konsumverhalten der Leute die auf jeden Zug "Neuste vom Neuen" aufspringen und ein noch nicht einmal 1jähriges Gerät gleich wieder abschießen wollen !
 
Ich empfehle eine schöne mechanische Tastatur anstatt Apple.


Danke für den Hinweis, und kann ich bestätigen, denn wir haben hier einen ganzen Schwung verschiedenster Computersysteme als Vergleichsbasis.

Da Apple abseits der Tastatur gewisse Vorzüge bietet, kennt und schätzt uns das Competence Center hier in Wiesbaden als gerne gesehenen Gast beim obligatorisch fälligen Service latent anfälliger Bauteile. Gibt ja auch noch Akkus zu wechseln, und so ein Macbook Display war hier und dort auch schon mal dran.

Aber zurück zu Musikinstrumenten: Hier sind es die Mischpulte, die gerne an gar nicht gut zugänglichen Stellen kränkeln. Und der Pitch Bender bei Synths, der bei manchen Fabrikaten keine absurd starke Beanspruchung mitmacht. Und Taster, die, einmal gedrückt, einfach nicht mehr hochkommen wollen.

Ich schätze, Servicetechniker haben auf Zuruf noch eine Menge mehr zu erzählen und lachen auch noch dabei :)
 
Das ist eine der Sachen die ich mit einen Lottogewinn machen würde - falls ich nicht Alles für Wein, Weib und Gesang verprassen sollte:

Eine Firma die Standartgeräte wie Waschmaschinen baut die wie Panzer sind - unkaputtbar.

Warum ? Weil ich gerne Wasche und viele Modelle kenne und WEISS dass man relativ simpel eine "Unkaputtbare" bauen könnte.

In den letzten 20 Jahren hatte ich es etwa mit 15 Modellen zu tun - und auch hier gilt: der Markennahme sagt fast NICHTS mehr aus und das türkische Billiggerät schein fast solider als der teure AEG Automat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wozu braucht man da heute noch wirklich geplant verbaute Defekte ?
Der geplante Defekt ist doch das Konsumverhalten der Leute die auf jeden Zug "Neuste vom Neuen" aufspringen und ein noch nicht einmal 1jähriges Gerät gleich wieder abschießen wollen !

Sorry, aber warum lernt man das dann auf der Uni dass das so ist und MASSIV betrieben wird ?

Ich habe das nicht nur in einer Vorlesung gehört und dabei wäre dann ja grade so ein Thema bei dem konkreten Studium bei dem es um Technik UND Marketing ging eigentlich tabu !

PS: Nein ich habe das Studium NICHT abgeschlossen - es darf gelacht werden !
 
Was ist eigentlich mir geplanter Obszönität ?

Korreliert das auch mit dem defätistischen Zeitgeist des postindustriellen Westens ?

LOL
 
Über einzelne Dinge kann vermutlich jeder berichten - ich muss aber sagen - Appletasten und Mäuse halten sehr sehr lange. Ich würde den Lautstärkeregler des Microkorg nicht als geplant böse bezeichnen, dennoch knirschte der beim ersten µKorg, beim neueren ist das noch nicht so, die Potis sind extrem flach und wohl Sondergröße. Aber man muss hier auch sagen - diese Dinge sind keine bewusste Sache.

Aktuell planen viele Hersteller für 10 Jahre (Autos), bei Instrumenten gibt es einen Split 5 oder 10 Jahre - Unterhaltungs-Elektronik vs Instrument vs. Gadget. Bei einem Volca würde ich eher andere Dinge erwarten als bei einem Bühnensynth wie die von SCI zB.
Was man tun könnte, wären hochwertige Bauteile nutzen. Aber die billigen sind nicht automatisch auch nach 5 Jahren kaputt.

Das noch dazu - ich habe hier Flaschen Synthesizer die sind älter als einige Leser hier.

Es ist aber schon deutlich, dass Geräte nicht mehr 20 Jahre halten. So einem Boutique wird wohl auch nicht mehr als 5 zugestanden, rechne aber mit deutlich länger. Man muss die auch entsprechend behandeln.

Was also wichtig ist - geht das einfach so kaputt oder ist es ein zweites Problem wie Anbindung an Rechner oder sowas - da sind die digitalen Module gestorben bei Roland - Verwendet man veraltetes OS, kann man weiter damit arbeiten. Ergo - Musiker, nutzt weniger aktuelle Teile und ihr könnt das nutzen. Das wäre die Message.

Meine Rechner halten im Durchschnitt alle länger als ich sie sehr aktiv nutze. Synths bisher auch.
Dennoch denke ich, dass „billig“ einfach mehr eingezogen ist in der Synthwelt. Man muss es nur anfassen - aber auch ein günstiger kleiner Synth kann wertig sein. Reface Synths zB wirken auf mich sehr solide.

Wackelige Potis und sowas - da ginge es besser. Dann kostet es auch mehr und diese Option wird uns NICHT angeboten.
Ich würde diese stets vorziehen, wenn ich könnte. Aber die Leute kaufen nunmal die billigeren Sachen, sie gucken auf den Preis - zuerst.
Viele jedenfalls. Deshalb gibt es wohl auch diesen Verfall.

Ich würde es eher Marktdruck nennen als geplant. Das würde ich den Herstellern aktuell nicht unterstellen.
 
Ich würde es eher Marktdruck nennen als geplant. Das würde ich den Herstellern aktuell nicht unterstellen.


Warum so skeptisch wenn es gegen den Konsumenten geht ?

Hier wird etwas zur Spekulation stilsiert was zigfach dokumentiert FAKT ist. Es ist TEIL des Planungszprozesses - JA.

Oder sind Lehrbücher, Professoren, subjektive Wahrnehmungen sowie klagen von Verbraucherverbänden - auch gegen Apple - "Hirngespinste" ?

Das wäre etwas viel Hirngepsinste um ehrlich zu sein und mein ehemaliger Professor für Industriedesign hätte dann wohl schon wegen "grob schädlicher Aussagen" von seinem Lehrstuhl entfernt werden müssen, da jene Uni SEHR intensiv mit der Industrie kooperiert.

Nicht Alles was mies klingt und nach Verschwörung klingt ist NICHT keine Verschwörung und alleine durch den entshenden Abfall ist das eine Verschwörung gegen den Planeten und den Menschenverstand.

Da geht es nicht um Bauchgefühl - man kann nur jedem raten sich zu dem Thema mal unbiasiert zu informieren und den Gedanken - auch wenn er nicht gefällt - zuzulassen dass es VIELS gibt was "schlimmer" ist als man es sich wünschen würde.
 
„Ein großes Problem mit unserem Service bestand darin, dass die Platinen im Wave kaum zu reparieren waren! Man konnte sie nur austauschen und die defekten an PPG zurückschicken. Der Grund dafür war, dass wir viele hochintegrierte Digitalbausteine verwendeten, bei denen man mit einem Oszilloskop nicht allzu viel anfangen konnte.
Selbst wenn man ein defektes Teil lokalisiert hatte, war es meistens schwierig auszutauschen und nur mit speziellem Werkzeug möglich. Es wurden also immer jede Menge Austauschplatinen in der Weltgeschichte umhergeschickt, um den Kunden schnell zu helfen.
Nun war es so, dass speziell vom USA-Distributor viele Geräte bestellt wurden und – sobald es bei einem Einzelhändler Probleme gab – für die letzte Lieferung kein Geld zu uns zurück kam. Trotzdem wurde immer weiter geliefert, denn man wollte sich die Aufträge nicht entgehen lassen.
Das konnte auf Dauer nicht gutgehen und es gab immer mehr Spannungen zwischen dem „PPG Vertrieb“ und PPG in Hamburg.“
Der Vollständigkeit halber: Das von @intercorni gepostete Zitat steht im direkten Anschluß an das von mir gepostete Zitat (wo sich auch die Quelle beider Zitate findet).

Es erklärt, warum Platinen ausgetauscht werden mussten statt repariert zu werden, welche Folgen dies für die Vertriebssituation hatte, und welche finanziellen Folgen daraus letztlich dem Hersteller erwuchsen. Nur widerspricht es nicht Wolfgang Palms eigener Aussage, dass die Fehlerquote der PPGs höher war als bei anderen polyphonen Synthesizern.

Ob diese höhere Fehlerquote schlichtweg der technische Preis dafür war, dass Palms Instrumente damals genau das konnten, was sie konnten (sprich: ob es anders gar nicht zu machen war!) – oder ob die Senkung dieser Fehlerquote Wolfgang Palm einfach nicht in dem Maße interessiert hat wie die Erweiterung der Fähigkeiten seiner Instrumente und Neuentwicklungen (wie @ppg360 schrieb, soweit ich ihn verstanden habe), das wüßte vielleicht nicht nur ich gerne.
 
Aber welcher Hersteller macht so etwas tatsächlich? Das schadet schließlich nur dem Ruf und ist auf lange Sicht sicher kein erfolgreiches Geschäftsmodell.

ja welcher macht es denn nicht? kennst du hersteller, die gezielt die dinge so bauen, dass sie möglichst lange halten?

loewe hatte mal den ruf, die sind jetzt pleite. lexus hat es mal mit ein paar modellen versucht und es hat sich nicht ausgezahlt.

küchengeräte aus den sechzigern haben 40 jahre gehalten. heute halten küchengeräte 5 jahre. um an einem produkt, was 8 mal länger hält als das von der konkurrenz müsstest du 8 mal so viel geld nehmen um den gleichen umsatz zu erzielen.


wenn an einer tastatur nach wenigen wochen schon die farbe von den buchstaben abgeht oder nach 3 tagen bei einem gerät die erste LED ausfällt - während wir duchraus über die technologie verfügen roboter bis zum mars zu schicken - dann kann man wohl getrost daovn ausgehen, dass es sich bei der qualität von produkten, die mit ach und krach die gesetzlichen fristen überleben um bedingten vorsatz handelt.

wer das für eine verschwörungserzählung hält der soll mir erst mal erklären, warum man turnschuhe nicht aus dem gleichen material wie autoreifen macht (das wäre nämlich nicht teuer als diese scheiß schaumstoffsohlen, aber die schuhe würden dann 50 jahre halten) und warum sich die hersteller panisch dagegen wehren, wenn die EU die garantiefristen verlängern will.

jedenfalls ist es wohl mehr als naiv davon auszugehen, dass in einem produktionsunternehmen irgendwas passiert, was nicht korrekterweise als "geplant" zu bezeichnen wäre, sondern dass bauteile und verfahren sich da irgendwie durch zufall ins produkt mogeln. :)

unternehmen geben milliarden dafür aus um herauszufinden wie sie ihr produkt nennen sollen, zu welchem preis und wann sie es rausbringen, und selbstverständlich wird auch die lebensdauer penibel bis ins letzte detail geplant. insbesondere stellt sich jeder hersteller die frage, wann sich der konsument ohnehin ein neues gerät kaufen wird.

und der verbraucher hat damit auch nichts zu tun. denn gäbe es nur hochqualitative produkte, würde auch kein mensch mehr billigdreck kaufen, weil er das dann ja nicht mehr könnte.

für so ein hochkomplexes technologieprodukte wie eine festplatte geben die hersteller inzwischen regelmäßig freiwllig 5 jahre garantie, für staubsauger und gartentische hingegen nicht. sicher weil es nicht anders geht. :)


p.s.: denk mal so: du bezeichnest etwas, woran die wissenschaft seit 100 jahren forscht und was inzwischen in vielen ländern verboten ist und als betrug verfolgt wird, als "ideologie".
 
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ich glaub das die einzigen Gründe für die längere Haltbarkeit von Produkten aus vergangenen Zeiten zum Einem in der wesentlich einfacherern Technik lagen und zum Andern darin das die Computersimulation fehlte mit der man Heute die Haltbarkeit berechnen kann.
 
Dieses Statement halte ich für Unsinn! Wie oft werden 'Markenprodukte' gekauft in der Hoffnung, etwas langlebiges zu erwerben - und diese Hoffnung wird dann bitter enttäuscht! Der Grund ist sehr oft der, daß unter der 'Markenschale' ein 'Billigkern' werkelt, welcher von außen durch den Konsumenten gar nicht erkannt werden kann und auch nicht erkannt werden soll! Da nützt dieses ganze Gejammer nach 'beim Kauf von Produkten zu wenig auf die Qualität achten' nämlich genau gar nix.

Das kann so aber muss nicht. Tatsächlich ist es aber schwer herraus zu finden welche "Marke" noch auf guten Ruf und eben Qualität setzt (Mooog!). Allzusoft passiert das aber eher umgekehrt, nämlich das eine Marke gekauft wird (zB vom Chinesen) und mit dem Namen dann suggeriert das es ein Qualitätsprodukt ist (Bsp. Zündapp, AEG)

Ich finde das Roland als bestes schlechtestes Beispiel hier durchaus seine eigene Marke missbraucht und die das einen Scheiss interessiert, weil Managmentintern wahrscheinlich voll darauf gesetzt wird Firmware veralten zu lassen um neue Hardware zu verkaufen.
Mal abgesehen von dem Abo Quatsch den sie abziehn.

Ja und Nein.
Im wesentlichen denkt man ja, die Dinge gingen unmittelbar nach Ablauf der Garantiezeit kaputt und das es mit eingebauten Defekten zu tun hat.
Das lasse ich mal dahingestellt, denn in vielerlei Hinsicht ist geplante Obsoleszenz gar nicht notwendig weil man sich als Entwickler ganz gut auf die Wegwerfgesellschaft und Konsumgier nach neu,besser,höher,weiter,schneller 1000% verlassen kann.

Natürlich ist das AUCH so aber dieser Thread behandelt ja eher die Zielgruppe derer die ihre Geräte gerne etwas länger behalten wollen und insofern ist das Kommentar hier etwas deplaziert.

Behringer und Volcas haben ein brutales Preis/Leistungs Verhältnis, das wissen aber nur die die vor 20 Jahren schon Synthesizer gekauft haben. Auch wenn es mal eine kurze Zeit gab als es Dinos gebraucht zu einem guten Preis gab allerdings war das noch vor Techno)

Das aber die Nutzdauer nich so hoch ist, halte ich fast für gegeben und trotzdem Fair. Mal abgesehen davon das ich persönlich an diesen Geräten kein Spass hatte/habe hätte ich soetwas vor 20 Jahren geliebt.
 
Sorry, aber warum lernt man das dann auf der Uni dass das so ist und MASSIV betrieben wird ?

Ich habe das nicht nur in einer Vorlesung gehört und dabei wäre dann ja grade so ein Thema bei dem konkreten Studium bei dem es um Technik UND Marketing ging eigentlich tabu !
Suggestion oder besser das Verkaufen von Image ist mit Bezug auf den konsumgeilen Selbstdarsteller heute wirtschaftlich und schneller erfolgreicher als jeder Aufwand, selbst das billigste als defekt geplante Bauteil irgendwo verbauen,verschiffen,handeln etc.p.p. zu müssen.
Ganz einfache amerikanische Erfolgsformel: "Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen !"
 
For the purposes of our assessment, years of use, which are based on first owners, are modeled to be four years for macOS and tvOS devices and three years for iOS, iPadOS and watchOS devices. Most Apple products last longer and are often passed along, resold, or returned to Apple by the first owner for others to use.

 
ja welcher macht es denn nicht? kennst du hersteller, die gezielt die dinge so bauen, dass sie möglichst lange halten?
Erstens reden wir aneinander vorbei: Natürlich hält nichts ewig und natürlich kalkuliert jeder Hersteller eine gewisse Lebenszeit seiner Produkte im Abgleich mit den verwendeten Materialien und den daraus resultierenden Kosten. Jedes Produkt wird irgendwann obsolet. Meistens nicht, weil es kaputt ginge, sondern weil es inzwischen veraltet oder nicht mehr modern ist. Wie oft werden Computer ausgemustert, weil sie kaputt gehen? Und wie oft, weil sie inzwischen veraltet sind und man sich etwas Neues kaufen möchte? Wie oft werden Schuhe oder Kleidung ausgemustert, weil sie verschlissen sind und wie oft, weil sie nicht mehr gefallen? Der Begriff der "geplanten" Obsoleszenz unterstellt, dass absichtlich Dinge so hergestellt werden, dass sie schnell kaputt gehen. Und das halte ich in den meisten Fällen schlicht für eine naive, einseitige und emotionale Bewertung eines rationalen Kalkulationsvorgangs: Dinge werden so gebaut, dass sie eine erwartete Lebensdauer halten. Statt von geplantem Kaputtgehen kann man beim gleichen Vorgang also auch von geplanter Haltbarkeit sprechen, je nachdem, von welcher Seite man den Sachverhalt betrachtet.

Zweitens kenne ich durchaus Hersteller, mit deren Produkt-Qualität ich sehr zufrieden bin. Ich habe hier zum Beispiel mehrere Waldorf-Synths, die über 20 Jahre alt sind und tadellos funktionieren - und das ohne Reparaturen oder nur mit solchen Reparaturen, die ich leicht selbst durchführen konnte. Mein Roland HP-2700 ist inzwischen fast 30 Jahre alt. In der Schule haben wir seit 20 Jahren ein Yamaha-Schlagzeug, das wir hunderte Male auf- und abgebaut haben, das wir dauernd ohne Taschen transportieren, das von sach-unkundigen Kindern malträtiert wird - und es ist im Prinzip nichts dran. Meine Monitor-Boxen von Yamaha habe ich seit 10, 15 Jahren jeden Tag an und sie funktionieren tadellos. Der Steinway-Flügel, der in der Schule steht, ist inzwischen 55 Jahre alt, wird ab und zu gestimmt und gut ist. Das sind nur ganz wenige Beispiele von Dutzenden, die ich Dir geben könnte. Also ja: Ich habe durchaus das Gefühl, dass Firmen wie Waldorf, Roland, Yamaha oder Steinway Dinge in der Regel so bauen, dass sie sehr, sehr lange auch bei Dauergebrauch halten. Aber auch ein Steinway ist nach 120 Jahren in der Regel kaputt. Ist das jetzt "geplante" Obsoleszenz?
 
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Der Begriff der "geplanten" Obsoleszenz unterstellt, dass absichtlich Dinge so hergestellt werden, dass sie schnell kaputt gehen. Und das halte ich in den meisten Fällen schlicht für eine naive, einseitige und emotionale Bewertung eines rationalen Kalkulationsvorgangs: Dinge werden so gebaut, dass sie eine erwartete Lebensdauer halten. Statt von geplantem Kaputtgehen kann man beim gleichen Vorgang also auch von geplanter Haltbarkeit sprechen, je nachdem, von welcher Seite man den Sachverhalt betrachtet.

Ja gut. Aber, es gibt halt gut dokumentierte Fälle die einen eben das beweisen. Bestes Bap. ist die Glühbirne dessen Lebenszyklus bewusst verringert wurde und es ist schon fast naiv zu behaupten das dies eben bei anderen Produkten nicht so wäre, gerade wenn es sich um namhafte Hersteller handelt.
Mal davon abgesehen das es man nicht mehr einsieht Ersatzteile zur Verfügung zu stellen und wenn diese zu Mondpreisen verkauft.
 
Schauen wir mal ein wenig abseits der Musikinstrumente - wenn ich sehe, höre & lese, wie viele sogenannte Kondensatornetzteile schon nach kurzer Zeit (oft kurz vor oder nach Ende der Garantiezeit... upps :shock:) die Hufe hochreißen, weil die wichtigen Kondensatoren, welche dort verbaut werden, 'auf Kante genäht' sind, was die Betriebsspannung angeht, dann glaube ich nicht an Zufälle! Ein Kondensator mit einer Betriebsspannungsangabe von 250V ist eine gewollte 'Schwachstelle' - und spart zudem noch 'massig Kohle' bei der Geräteherstellung. Fragt mal einen der ach so schlauen BWL-Fuzzis zu dem Thema!

Der Witz ist, daß diese 'schlaue' Kosteneinsparung den Kunden gar nicht erreicht, sie wandert in die Tasche(n) der Unternehmer. Ein 275V oder besser noch 300V Kondensator würde lediglich Pfennigbeträge an Mehrkosten pro Gerät erzeugen. Wenn der Hersteller sagen wir mal großzügig 2 Euro auf den Endpreis aufschlagen würde - würde der potentielle Kunde doch gar nicht wissen bzw. merken. Er sieht den Preis und entscheidet sich, diesen auch bezahlen zu wollen - fertsch. Aber er bekäme, ohne dies zu wissen, ein Gerät, bei dem dieser Kondensator eben nicht (oder nicht so früh) ausfällt und freut sich über eine lange Nutzungsdauer (natürlich immer vorausgesetzt, es verreckt nichts anderes am Gerät).

Oder wie oft werden/wurden z.B. Zahnräder aus Metall durch solche aus Kunststoff ersetzt (z.B. in Küchengeräten). Is' klar - Kostenersparnis (nur für den Hersteller, nicht für den Kunden) in der Produktion... wirklich der einzige Grund? Nicht für mein Dafürhalten - denn auch die Haltbarkeit wird dadurch willent- und wissentlich verkürzt!

Es gab (bzw. gibt immer noch?) Netzteile, in denen ein Hochlastwiderstand verbaut wurde - obwohl technisch an dieser Stelle der Schaltung vollkommen sinnlos - echt, wirklich sinnlos? Wenn man dann aber feststellt, daß dieser Widerstand a) sehr warm wurde und b) direkt dicht neben einem Elektrolytkondensator hochkant verbaut wurde und bei einem Ausfall des NTs sich als spätere Fehlerquelle ein 'ausgetrockneter' Elektrolytkondensator in unmittelbarer Nachbarschaft zum besagten Widerstand herausstellte - wer wollte da noch an den Kollegen Zufall glauben...
 
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