Ist die KI eine Bedrohung für Musiker?

Die vielzitierte Kreativität beschränkt sich doch auch jetzt schon auf bewusstes oder auch unbewusstes Kopieren. Wiederholen und neu-kombinieren verschiedener Versatzstücke.
Egal ob man nun geclonte Synthesizer benutzt um einen bestimmten Sound zu verwirklichen oder einen "neuen" Song macht. Entscheidung und Ergebnis beruhen auf persönlichen Erfahrungen und erlernten Skills.
Ich verstehe nicht, wieso eine KI nicht auch dazu imstande sein sollte. Ich glaube das ist nur eine Frage der Zeit.
 
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Außerdem werden auch in der Zukunft noch Künstler gebraucht, welche die Programmierer unterstützen. Und wenn ich irgendwann mal nach Hause kommen und meiner Glotze sagen kann: erzeuge mir doch bitte mal eben eine neue Serie im Stil von [...hier Lieblingsserie einsetzen...], dann fände ich das ehrlich gesagt auch gar nicht mal so schlecht.
Klingt richtig toll für mich. Jeder seine persönliche Blase, endlich auch im TV. ;-)
 
Die im Studium von "Kreativberufen" vermittelten Skills sind ja formalisiert und eben somit auch algorytmisierbar.

Wobei die besten Komponisten, Musiker, Bands meist etwas gemacht haben, das außerhalb der Regeln lag.

Diese Schaffenstiefe macht bei Kreativität den stufenweisen Unterschied. Diese eine gewisse Ebene mit hoher Schaffenskraft ist doch die relevante.

Ja, die wird es immer geben. Nur, dass der Massenbrei das Niveau senkt. Und dann der kreativ(st)e Level möglicherweise gar nicht mehr erkannt oder abgefragt wird.
 
Ne, wenn die KI alle Kunst sowieso "besser" macht als wir, wo ist dann die Motivation daran noch selber Kreativ zu werden.
Ja, die Gerfahr sehe ich auch, Andererseits war meine Motivation lebenslang der Spaß daran, etwas zu machen, nicht die Tatsache, ob es irgendwer anders es eventuellauch schon gemacht hat.
Man kann ja auch immer variieren. Sicher, die KI auch, noch schneller sogar. Aber ob die auch Spaß dran hat. Na zumindest bisher noch nicht! ;-)
 
Noch schlimmer, die KI bekomme Spass am erstellen der Kunst und macht das ungefragt im Sekundentakt. Gnade uns wenn sie dann noch ein Feedback will.
Hoffentlich kann sie dann mit Kritik umgehen, sonst ergeht es uns wie beim "Terminator"-Movie.
 
Aber du kennst das sicher auch, das man sein neues Stück mit anderen Bekannten Stücken vergleicht und dann die motivation den Bach runter geht weil es einfach nicht so toll ist. Bei der KI wäre das Dauerzustand.
Tja, Vergleiche sind der Anfang allen Übels. ;-)
 
Ich fände übrigens eine andere Sorte KI sehr hilfreich: eine, die Musik versteht (etc.) und mir Fragen beantwortet:
Hey KI, ich brauche hier einen Zwischenakkord.
Hey KI, füge hier mal den Refrain von xy ein.
Hey KI, such mir mal einen fetten Bass hierzu raus.
Hey KI, ich verspiele mich an dieser Stelle öfter mal, fix das bitte live per Midifilter.
Hey KI, such mir mal auf YT xy raus.
Hey KI, bau mir hier mal eine schicke Akkordfolge.
Und dann natürlich: Hey KI, wie findeste mein Stück?!
 
Natürlich ist das keine echte Intelligenz sondern nur Mathematik in Verbindung mit vielen Daten. Nur kommt man damit halt erstaunlich weit, deutlich weiter als ich noch vor ein paar Jahren erwartet hätte (vielleicht sogar noch letztes Jahr).
Funktioniert das Gehirn wirklich SO VIEL anders?

Es werden Pfade angelegt und durch Erfahrungen verstärkt.

Umlernen ist möglich aber nicht mehr so einfach und die Prägungen bestimmen schon bis zu einem gewissen Anteil unser Dasein und unsere Entscheidungen. ;-)
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: ACA
und wie siehst du das bei Fotografie?
Da wird ja nur existierendes abgebildet. Wie langweilig.
Das ist schon etwas anders, den der Fotograf drückt ja nicht nur den Auslöser. ;-) Und der Maler malert nicht 1:1 die Realität nach. Sondern nach seinem Gutdünken.
Eine KI macht das eher statistisch. Was auch immer das bedeutet, denn vielleicht arbeiten unsere Gehirne letztendlch auch nicht viel anders? (wenn man es herunterreduziert aufs Wesentliche)
Vielleicht wird eine komplexere KI in 20 Jahren genau das tun, was wir können. Aber wäre das wirklich allumfassend erstrebenswert? Ich glaube es immer noch nicht.
 
Versteh' ich nicht.
Das ist aber ein wichtiges Ding - in Kunst und Musik haben wir sowas von "Blasen", also Szenen - und die werden kleiner und dennoch sind sie da -
Die bedienen sich auch und haben dann ihre Parties oder Treffen - ist alles nicht mehr riesig, aber aktiv.

Sowas ist gerade in der Kunst und Musik von Bedeutung - und existiert neben einigem im "oberen Viertel" einfach mit und wird ggf. nie riesig oder so, aber ist gelebte aktive Kultur.
Das ist für eine KI quasi ein Parameter oder einige und vorallem Filterung und so kannst du da andere Attitüden finden oder was eben auch immer..

Das eine KI nicht nur Helene Fischer kann ist also klar,
die wird dann auch Dark Techno machen aber auch das was heute nach EBM und Industrial da ist und von nicht wenigen aber nicht so vielen wirklich "gefeiert" wird.
Solche Szenen gibt es eine gute Menge, zB auch Jungle -> DnB -> Dubstep
oder auch da, wo man sich gar nicht einer Szene zuordnet und dennoch darauf resoniert.
Synthpop war vielleicht sogar mal sowas.
 
Funktioniert das Gehirn wirklich SO VIEL anders?

Es werden Pfade angelegt und durch Erfahrungen verstärkt.

Umlernen ist möglich aber nicht mehr so einfach und die Prägungen bestimmen schon bis zu einem gewissen Anteil unser Dasein und unsere Entscheidungen. ;-)

Es sind halt deutlich mehr Datenpunkte. Deshalb ist eine menschliche KI völlig sinnlos, ein riesiger Aufwand und am Ende genauso unfähig wie wir ;-) Das ist ja der Vorteil einer KI, dass man sie auf eine begrenzte Fragestellung loslassen kann. Eher wie Menschen mit Inselbegabung, nur noch krasser ;-) Alles andere ist eher für den Circus.
 
Erstmal muss eine KI sowieso alles erfassen, was noch nicht gemacht wurde und was schon gemacht wurde - das wäre nur mit neuen Ansätzen überhaupt möglich. Expertensysteme und Machine Learning ist zB da schon raus, weil das so nicht arbeitet und nicht arbeiten kann.

Kreativ sein ist ja auch unerwartet - wenn es wirklich kreativ ist - also ganz anders arbeitet.
Und das sage ich mit Einsicht in das was man aktuell KI nennt - das war früher sogar mal "klüger", weil es Beziehungen und Logik basiert war, heute sind es eher eine Ladung Katzenbilder, die helfen eine Katze zu erkennen - how klug is that?
Davon kann man dennoch sehr coole Dinge tun wie Samples raussuchen, einsortieren und benennen.
Was das also tut ist das, was wir eh nicht so gern machen - Sounds sortieren oder so.
Wir können das also nutzen, um schlauer auch mal Bässe aus Songs nehmen oder so - als Höhepunkt dieser ML Technik wie man sie heute meist versteht.

Aber das BuchlaBongo aus diesem KI Hirn wäre noch immer genau so unmusikalisch ;-)
Man kann aber sehr gute Virtuosen ggf. mit Buchlabongo-Demo verbinden und gewichten - vielleicht wird es dann cooler..

Schöner Talk übrigens.
 
Das ist schon etwas anders, den der Fotograf drückt ja nicht nur den Auslöser. ;-) Und der Maler malert nicht 1:1 die Realität nach. Sondern nach seinem Gutdünken.
Eine KI macht das eher statistisch. Was auch immer das bedeutet, denn vielleicht arbeiten unsere Gehirne letztendlch auch nicht viel anders? (wenn man es herunterreduziert aufs Wesentliche)
die KI wird mit Gedanken und kreativen Ideen von Menschen gefüttert. Sie generiert das Bild ja nicht von sich aus.
 
die KI wird mit Gedanken und kreativen Ideen von Menschen gefüttert. Sie generiert das Bild ja nicht von sich aus.
Klingt nach "Matrix" nur anders herum. (Wobei, laut Animatirix ist es genau so rum, bzw. wird die Maschinenintelligenz dadurch unterdrückt und kontrolliert)

Leider bin ich aus der Diskussion raus, denn das ist für mich auch keine Intelligenz, sondern, wohlwollend, evtl. ein intelligentes Programm. Leider geht keiner auf meine Implikationen ein, dass Intelligenz weiter geht als ein beschränktes Programm.

Um einen Zugang zu finden kann ich jedem erst einmal den Rost: Intelligenz, Fakten und Mythen und Handbuch Intelligenz, empfehlen. Das ist ein erster verhaltener Zugang finde ich.

Macht es Sinn über KI zu reden wenn wir noch nicht mal die menschliche Intelligenz verstehen?
 
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Klingt nach "Matrix" nur anders herum. (Wobei, laut Animatirix ist es genau so rum, bzw. wird die Maschinenintelligenz dadurch unterdrückt und kontrolliert)

Leider bin ich aus der Diskussion raus, denn das ist für mich auch keine Intelligenz, sondern, wohlwollend, evtl. ein intelligentes Programm. Leider geht keiner auf meine Implikationen ein, dass Intelligenz weiter geht als ein beschränktes Programm.

Um einen Zugang zu finden kann ich jeden erst einmal den Rost: Intelligenz, Fakten und Mythen, empfehlen. Das ist ein erster verhaltener Zugang finde ich.
Linzer Torte ist für mich auch keine Torte sondern ein Kuchen.

AI ist nun mal der Oberbehriff, Du kannst ja Machine Learning sagen.
Es hilft aber nichts sich auf seine Privatsprache zurückzuziehen.

Ein Automobil ist ein Fahrzeug das selbst(auto) fährt.

Du wirst das Wort dennoch benutzen, und nicht drauf bestehen dass es falsch ist.

Die Frage was der Begriff Intelligenz bedeutet ist schlicht nochmal ein anderes Thema.
 
Linzer Torte ist für mich auch keine Torte sondern ein Kuchen.

AI ist nun mal der Oberbehriff, Du kannst ja Machine Learning sagen.
Es hilft aber nichts sich auf seine Privatsprache zurückzuziehen.

Ein Automobil ist ein Fahrzeug das selbst(auto) fährt.

Du wirst das Wort dennoch benutzen, und nicht drauf bestehen dass es falsch ist.

Die Frage was der Begriff Intelligenz bedeutet ist schlicht nochmal ein anderes Thema
Ja, die Frage was Intelligenz Bedeutet würden wir hier ja auch nicht klären können vermute ich mal.

Aber es würde den Vorhang öffnen, ich will nur anregen, es würde so viel Spinnereien zulassen, das würde aber auch wohl zu tief gehen, aber Schade finde ich es allemal.

Natürlich kann diese Diskussion auch so weiterlaufen, finde ich im Vergleich zu vielen Anderen hier wirklich ganz ok, aber ich will immer Potential ausschöpfen, ohne das mit Gewalt in diese Bahnen zu lenken, ich hätte da halt mehr Spaß dran, aber muss auch nicht, dann kann ich evtl. weiter an meinem Challenge Track arbeiten.
 
Die vielzitierte Kreativität beschränkt sich doch auch jetzt schon auf bewusstes oder auch unbewusstes Kopieren.
Es entsteht doch immer wieder völlig Neues, das zuvor noch nie Jemand gemacht hat.
Aber das wird immer weniger, da es
a) von der Gesellschaft allgemein nicht wertgeschätzt wird
b) finanziell dem Künstler nichts einbringt
und daher immer mehr kreative Köpfe hinschmeißen.
Auch die Förderung von Kunst ist doch für immer mehr Menschen nur noch Geldverschwendung.
Heute wissen wir doch alle, das Künstler nicht systemrelevant sind, das ganze Gedrüss war nur ein bisschen Selbstbeweihräucherung unserer Politiker.
Und ob da jetzt die KI kommt oder nicht, spielt auch keine Rolle mehr, das Thema ist durch.
Geht eh keiner mehr zu den kleinen Konzerten, da kann man auch nen singenden PC auf die Bühne stellen.
 
wenn diese künstliche intelligenz für uns arbeiten geht und den wohlstand für alle, sagen wir, für einen moog für jeden, earbeitet, ist das doch keine bedrohung.

...für den musiker. oder.
 
Das wäre Evolution in Reinform.

Aber ich bin ja auf dem Standpunkt, das hier erst einmal über Programme gesprochen wird, wo das Wort Intelligenz drin vorkommt, die mit Intelligenz aber nicht viel zu tun haben, etwas vielleicht, aber im Endeffekt limitierte Programme. Sich selbst entwickelnde unlimitiert in ihren Entwicklungen generierendes komplexes Geflecht mit der Fähigkeit zur Eigenständigkeit ist da etwas ganz anderes. Für den "Normalbürger" klingt so etwas auch erst einmal wie Sci-Fi.
Das ist ein Blickwinkel auf die Dinge. Ungeachtet dessen wird es dadurch aber zu größeren Verwerfungen kommen in den nächsten Jahren. Natürlich nicht bei hochbezahklten Programmierern. Aber das dürften ja prozentual die wenigsten sein.
Das meiste läuft über's Internet ab inzwischen (wertungsfrei). Das Wenigste funktioniert dabei zufriedenstellend. Ein persönlicher Ansprechpartner, der helfen kann, ist eher rar. Folglich kümmert man sich um alles selbst.

Burnoutraten gehen hoch? Ja, wieso bloss? :)

Das ist noch die harmloseste Art der Verwerfung. Und trotzdem bestimmt sie inzwiwschen unser aller Leben zum Teil. ;-)
 
Es entsteht doch immer wieder völlig Neues, das zuvor noch nie Jemand gemacht hat.
Da hast Du völlig Recht. Ich wollte die Kunst auch gar nicht abwerten und hatte nichts Gegenteiliges gemeint. Und doch entsteht auch das in der Regel aus der Kombination von Erlerntem und Gehörtem (wenn auch ggf unbewusst).
Allerdings ist es zweifelhaft ob etwas absolut Neues, komplett noch nie dagewesenes, vom Publikum überhaupt verstanden respektive gewertschätzt würde.

Dass KI künstlerisches Schaffen verdrängen würde, glaube ich aber nicht. Der Drang kreativ zu sein und etwas zu erschaffen ist beim Menschen vorhanden oder auch nicht. Ich kenne persönlich nur sehr wenige Musiker, die aus finanziellen Gründen Musiker sein wollten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Richtig. Dinge, etwa Kunst, erfahren ihre Wertschätzung durch die Zeit, Nerven, Kraft und anderer Ressourcen, die man selber oder andere sichtbar, evident aufgewandt haben. Auch zaubert AI nicht aus dem Nichts. Wie alle IT-Technik belastet AI zwar die Umwelt, sei es auch nur mittelbar über Stromgewinnung aus fossilen Brennstoffen oder der Abbau seltener Erden. Aber der Aufwand, mit dem der Trainingsdatensatz erstellt wurde, hat so wenig mit dem Ergebnis zu tun, dass der erlebte, begriffene Zusammenhang noch loser ist als wenn ich einen deterministischen Pseudozufallsgenerator von Tonfolgen mit meiner Lebensgeschichte seede.
"Pseudozufallsgenerator von Tonfolgen" oder so ähnlich hatte ich quasi auch im Hinterkopf. Ich glaube Brain Eno nutzt auch sehr viele Tools für Randomizing und generative Musik. Am Ende muss es aber der Mensch sein, der manuell oder künstlich erzeugte Bestandteile zu einem Kunstwerk zusammenfügt.
 
Ich sehe halt nicht, warum die leichtere Möglichkeit sich wissen anzueignen dazu führen sollte, dass das Allgemeinwissen, wie auch immer dies definiert wird, abnimmt. Haben früher die Leute sich hingesetzt und in Ihrer Freizeit Enzyklopädien gelesen, damit sie bei Bedarf das Wissen parat haben, und heute passiert das nicht mehr, weil es ja ad-hoc abgerufen kann. Kann ich mir eigentlich weniger vorstellen. Wird weniger Allgemeinwissen in der Schule unterrichtet? Vielleicht. Aber warum ist dann daran Google Schuld. Oder gab es bei der Überarbeitung des Lehrplans die Überlegungen "Müssen wir nicht mehr unterrichten, das können die Schüler ja googeln". Kann ich mir irgendwie auch weniger vorstellen. Und so sehe ich hier nur das übliche, jahrtausendalte, "früher war alles besser" gejammere.
Die Möglichkeiten der Ablenkung sind heutzutage aber auch ganz andere, gell? ;-)
 


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