Martin Kraken
Anfänger
Ja, was besseres fällt mir auch nicht ein. So kann man Äpfel sortieren oder Bilder aus der medizinischen Diagnostik untersuchen. Da steckt in dem Rating nämlich die Regel - Granny Smith, Braeburn, angefault, schrumpelig usw. - und zwar Fakten, mitgeteilt vom Fachkundigen.
Bei Musik dürfte man dabei total in der Bias-Falle sitzen: was der eine verträumt findet, ist für den Nächsten tragisch; der eine rated Mozart als langweiliges Rauf-und-runter und Bach als ergreifend, der andere findet Bach nervig und Mozart nett und fröhlich. Und überhaupt, wer 'zerlegt' die Mucke in Takt, Phrase, Melodie, Harmonie (wofür es bei Texten Grammatik, Syntax gibt) und wonach wird der Output beurteilt (bei Texten: Semantik, Faktencheck).
Bei dem Chatbot ist man auf einem Level, auf dem man zB folgendes Detail lösen muss (Bsp. aus engl. Wikip.): Fragt man ihn, was nach Mexiko das größte Land Mittelamerikas ist, nennt er Guatemala (bevölkerungsreichstes, aber nicht größtes) und 'widerspricht' nicht (Mexiko gehört gar nicht zu Mittelamerika). Das ist meilenweit vom Verträumt-Keyword-Rating bei Musik entfernt, finde ich.
Als Support für Harmonik, Taktzahlen etc. finde/fände ich Computeralgorithmen prima. In einem begrenzten Genre aus Bausteinen Songs zusammenstellen ist auch kein Hexenwerk (schon Mozart hat ja eine Phrasen-Würfelmaschine publiziert). Aber was Anspruchsvolles traue ich einer KI noch nicht zu. Wie bei den Computerkunstbildern dürften auch die publizierten Musikbeispiele daran leiden, dass man jeweils die hunderten verunglückten Versuche verschweigt (oder das Ergebnis so random ist, dass es auch wieder wurst ist)...
Die Basics für Musik unterfordern wahrscheinlich eine KI, eine zufällige Melodie in C Dur (oder jeder anderen Tonleiter) plus die passenden Akkorde und Begleitung, dafür braucht es keine KI.