In der Beschränkung zeigt sich der Meister

Ich würde auch gern alles frei spielen können was ich mir ausdenke, kann es leider nicht.

Da bin ich oft am verwzeifeln, die andere Verwzeiflung kommt daher sich nicht merken zu können was man eben gespielt hat...
 
ich wollte auch noch ganz viel schlaues zu dem thema sagen und hab das auch schon geschrieben .poste es jetzt aber nicht.
denn leider liegt in der beschränkung die meisterschaft ...auch ein meisterlicher umgang mit dem internet . :heul:
 
Da hilft nur seine Ansprüche an sich selbst runter zu schrauben und dem Impuls des Laberns nachzugeben.

Denn nach Meisterschaft zu streben ist ja Strebertum und gegen das Tao.

Ausserdem sagt das I-Ging:
Bittere Beschränkung darf man nicht beharrlich üben.
 
Bittere Beschränkung darf man nicht beharrlich üben.

was für ein zufall . genau darum geht es auch in meinem text.

Üben bringt mehr als nicht üben. Egal ob mit oder ohne Talent.

das stimmt nur bedingt . aus übermässigem üben ohne talent entsteht eine schmerzhafte verkrampfung und eine entäuschung wenn man nicht erkennt das man noch kein aussreichendes talent , passend zur zielsetzung hat . talent lässt sich aber erwerben . unter anderem in dem man seine idee und seine einstellung zur tätigkeit ändert, das wiederum ändert den charakter und führt zu einer individuelleren und aussergewöhnlicheren herrangehensweise . der gitarrist der eigentlich nicht spielen kann und vor wut seine gitarre zertümmert wird vom zuschauer auf einmal als talent wargenommen . naja , mitlerweile reicht das nicht mehr ganz , hahhahahhhahah .

jimi hendrix hatte talent . sehr viele kinder die zum üben gezwungen werden haben keins und werden beim üben in einem sehr festen rahmenkonstrukt
auch keins entwickeln können .

das talent zeigt sich meiner meinung nach beim improvisieren , beim eigenen feeling, eigenen ausdruck ...
man kann natürlich auch ein talent zum nachspielen haben ., da ist auch nichts verkehrt dran.es ging aber um "meister" ...und meister spielen glaub ich wenn dann was zum spass nach , nicht weil es ihnen an eigenem fehlt .

alles in allem ist es mal wieder ein schwarzweiss betrachtung in einer bunten welt . natürlich kann das kind das zum klavierspielen gezwungen worden ist irgendwann diese ganze kacke ins absurde führen und wird als talent wargenommen . der stahlarbeiter der jahrelang rumgeklöppelt hat geht irgendwann besoffen bei der karaoke party ans schlagzeug ...und siehe da . talent wird einem entgegengeklöppelt .
der größte supertalentierte gitarrist aller zeiten ist nach massivem alkoholmissbrauch nur noch zu seichten furzgeräuschen auf seinem instrument fähig ............. selbst positives wie zu viel geld kann "talent" kaputt machen . haben wir doch alle schon zig mal erlebt .

talent ist mit nichten eine feste größe . genauso wenig wie es den meister geben kann ohne den lehrling .
zwei meister ihres fachs die einander begegnen hallten sich immer gegnseitig für deppen .

es hängt leider alles immer noch damit zusammen wie ihr das einordnet ...und so wird es auch bleiben , solange bis man erkannt hat das es kein besser gibt . techno war nie besser als mozart . mozart war nie besser als techno .

ihr bildet euch das alles nur ein .
 
Da stimm ich glaub ich zu.
Ausser vielleicht am Schluß wobei ich Mozart größtenteils nicht ab kann.

Aber Meisterschaft ist für mich (in Kunst) wenn es mich emotional berührt.
Sozusagen emotionale Gedankenübertragung.
Je komplexer desto besser. Auf Trip geschickt. Das machen viele Technotracks halt nicht. Manche dafür schon.
Mozart für mich größtenteils nicht.
 
Da stimm ich glaub ich zu.
Ausser vielleicht am Schluß wobei ich Mozart größtenteils nicht ab kann.

Aber Meisterschaft ist für mich (in Kunst) wenn es mich emotional berührt.
Sozusagen emotionale Gedankenübertragung.
Je komplexer desto besser. Auf Trip geschickt. Das machen viele Technotracks halt nicht. Manche dafür schon.
Mozart für mich größtenteils nicht.


ich hasse sowohl techno als auch mozart . beides arschlöcher.
 
Interessantes Thema und ein tolles Forum hier !

Wenn der Vergleich erlaubt ist : In der klassischen Musik gibt es ja auch eine große Bandbreite. Eine Sinfonie in der Spätromatik mit einem 120-Mann-Orchester oder z.B. ein Streichquartett mit eben "nur" 4 Streich-Instrumenten. Und letzteres galt eher als sehr anspruchsvoll zu komponieren (Meister). Genauso gibt es natürlich auch viele Stücke für nur ein Instrument, besonders Klavier. Also haben sich die Komponisten auch früher freiwillig Beschränkungen auferlegt.

Bei eigenen Projekten wird man ohne Beschränkungen oder nennen wir es mal das Setzen von Grenzen bzw. eines Rahmens etc. auch meist nicht auskommen. Und manchmal hilft es (mir) wenn hier manches schon vorgegeben ist.

So waren z.B. die max. 48 Audio-Spuren von Cubase Elements garnicht schlecht für mich. Die früheren Stücke wirken oft filigraner, die jetzigen (mit mehr Spuren) sind manchmal einfach zu überladen. Hier brauche ich also zusätzliche Zeit zum Nachbearbeiten und mehr Zeit zum Einspielen, nur um hinter wieder Sachen zu löschen.

Die frühere Einschränkung bzgl. der Soundvielfalt - hatte nur einen XP50 - war dagegen kontraproduktiv. Als ich jetzt wieder eingestiegen bin, war ich wirklich überwältigt von den neuen Möglichkeiten und es gelingt auch mit wenig Zeit, meine Vorstellungen zu verwirklichen. Der Meister hätte es aber auch mit dem XP50 gekonnt.

Die Gefahr sich in den vielen Möglichkeiten zu verrennen sehe ich auch, aber bisher geht´s ganz gut..... durch Beschränkung. Also z.B. ein Stück nur mit Hardware, ein Stück nur mit Software und nur mit Programm A-D....
 
starling schrieb:
An dieses knallhart Arbeiten glaube ich nicht so richtig, und ich denke der Vergleich mit Sport hinkt auf vielen Ebenen.

Viele meiner besten Arbeiten in allen Bereichen habe ich ziemlich mühelos gemacht, und je mehr ich struggle desto weniger
nah scheint der Erfolg.

Beim Sport muss man jedoch Muskeln und Kleinhirn trainieren was meiner Meinung nach etwas ganz anderes ist.

Man kann natürlich glauben daß dieser mühelose Erfolg die Folge von viel harter und fruchtloser Arbeit war, und das weiß ich nicht sicher.

Die Sportler, die was werden, arbeiten hart. Das ist Fakt, ob Du dran glaubst oder nicht. Anders geht es auch gar nicht mehr, da das ganze Gebiet immer athlethischer und profesioneller wird. Talent alleine haben viele. Also muss man versuchen, bei anderen Bereichen Vorsprünge und Optimierungen herauszufiltern. Viele achten auf die Ernährung, die Fitness, die Verbesserung der Technik und die mentale Einstellung in Verbindung mit Fachkräften. Das ist allles Arbeit. Der Vergleich zur Musik kommt nicht von mir. Für die sehe ich es auch etwas anders, möchte mich aber nicht ständig wiederholen.
 
Klangreisender schrieb:
Die Sportler, die was werden, arbeiten hart. Das ist Fakt, ob Du dran glaubst oder nicht..
Liegt mir fern das zu bestreiten - was ich bestreite ist daß komponieren etc ein Sport ist, und mit Sport zu vergleichen.
 
starling schrieb:
Klangreisender schrieb:
Die Sportler, die was werden, arbeiten hart. Das ist Fakt, ob Du dran glaubst oder nicht..
Liegt mir fern das zu bestreiten - was ich bestreite ist daß komponieren etc ein Sport ist, und mit Sport zu vergleichen.
Man muss auch Talent haben, aber alles was man tut, unterliegt ja auch einem gewissen Lernprozess.
Wer viel trainiert, wird im Sport besser sein, das ist keine Frage und wer den ganzen Tag stundenlang Partituren übt, wird auch ein guter Pianist sein.
Ich glaube aber auch, das einer der viel komponiert, auch ein besserer Komponist sein wird.
Komposition ist aber auch Handwerk und viele gute Musiker haben bei großen Meistern Unterricht in Kompositionslehre genommen.
 
was mir in diesem thread gefällt, daß es soviele verschiedene sichtweisen gibt, die alle nebeneinander bestehen können.

ich muß sagen, mein horizont wurde im verlauf der diskussion erweitert.
danke dafür!
 
darkstar679 schrieb:
was mir in diesem thread gefällt, daß es soviele verschiedene sichtweisen gibt, die alle nebeneinander bestehen können.

ich muß sagen, mein horizont wurde im verlauf der diskussion erweitert.
danke dafür!

und danke für so eine interessante Fragestellung
 
starling schrieb:
Bernie schrieb:
Ich glaube aber auch, das einer der viel komponiert, auch ein besserer Komponist sein wird.
Ja das glaube ich schon auch.

Durch Wiederholen erreicht der Mensch den besten Lerneffekt.
Daher wer viel macht, lernt auch viel dazu :supi:

Auf der anderen Seite haben einige gr. Hersteller wie Roland und Yamaha den Minimalismus beim Synthesizer en Vogue gemacht. Korg hatte in diesem Segment bereits länger gutes Geld verdient.
Roland verkuft die Boutique Synth wie geschnitten Brot. Einige Modelle sind nicht mehr verfügbar.
Kleines und überschaubares Equipment ist aktuell angesagt.
Die Workstation hat es derzeit schwer.
Beim Sound bewegt es Sicht wieder weg von der verdichteten Wand hin zu weniger Instrumenten und Sounds im Stück.
 
musicdiver schrieb:
Auf der anderen Seite haben einige gr. Hersteller wie Roland und Yamaha den Minimalismus beim Synthesizer en Vogue gemacht. Korg hatte in diesem Segment bereits länger gutes Geld verdient.
Roland verkuft die Boutique Synth wie geschnitten Brot. Einige Modelle sind nicht mehr verfügbar.
Kleines und überschaubares Equipment ist aktuell angesagt.

Wobei schon mal interessant wäre, wer diese "Trends" initiiert. Die kreativen Köpfe in der Musik ? Die Industrie (damit meine ich die Hersteller und nicht die global player der Musikindustrie) selbst ? Es ist ja nun noch nicht ganz erkennbar (wenn wir mal in den Mainstream schauen) dass die neueren Synths, stark ortientiert an den Klassikern der Synths/Hersteller, nun wieder den substanziell den Sound prägen.

musicdiver schrieb:
Beim Sound bewegt es Sicht wieder weg von der verdichteten Wand hin zu weniger Instrumenten und Sounds im Stück.

Das ist aus meiner Sicht und Klangempfinden nur zu begrüßen und wurde auch langsam Zeit.
 
Aktuell ist ja vieles nicht lustig, da die Verdichtung und das pressen beim Kompressor zu lange überstrapaziert wurde.
Darunter leidet auch die Dynamik.
Verrückterweise haben viele Stücke aus den 80ern deutlich mehr Dynamik als aktuelle Werke.
Ja es gibt Ausnahmen, und ich hoffe man gibt dem Sound die luftige Freiheit wieder zurück.
Daher sind alle Formen des Minimalsimus erstrebenswert.
Leider wird oft über Lautheit und Kompression entschieden ob Zuhörer am Radio dabeibleiben oder weiter zappen.
 
musicdiver schrieb:
Verrückterweise haben viele Stücke aus den 80ern deutlich mehr Dynamik als aktuelle Werke.
Weil viele es nicht besser können, wird erst mal alles tot komprimiert.
Dabei empfindet man doch Stücke , die dynamischer sind, als viel lauter.
 
Bernie schrieb:
....
Weil viele es nicht besser können, wird erst mal alles tot komprimiert.
Dabei empfindet man doch Stücke , die dynamischer sind, als viel lauter.

eigentlich nicht, oder?
als lautheit wird doch der mittelwert des signals vom gehört gewertet, nicht einzelne peaks.
wird komprimiert, wird der mittelwert angehoben und in die nähe der peaks geführt, im resultat ist es lauter.
 
darkstar679 schrieb:
... im resultat ist es lauter.
Man muss das unterscheiden, gemessen ist es natürlich lauter aber subjektiv empfunden eben nicht.
Der Mensch nimmt Dinge bei einer stärkeren Differenz anders war, nach leisen Passagen erscheint es einem lauter, obwohl es nicht so ist.
 
Bernie schrieb:
darkstar679 schrieb:
... im resultat ist es lauter.
Man muss das unterscheiden, gemessen ist es natürlich lauter aber subjektiv empfunden eben nicht.
Der Mensch nimmt Dinge bei einer stärkeren Differenz anders war, nach leisen Passagen erscheint es einem lauter, obwohl es nicht so ist.

die meisten alben aus den 70er und 80er jahren wirken auf mich sehr kraftlos im vergleich zu alben aus den 2000er jahren.

du hast natürlich recht, wenn die grundsätzlich musik leise gemischt ist, man dreht am verstärker weit auf, und dann kommt ein 98dB kanonschlag, der ist dann im vergleich zur musik sehr laut.

trotzdem würde ich die platte als leise, und wenig mitreißend empfinden.

mir gefallen moderne produktionen, mit reduzierter dymamik meist besser.
wobei ich nicht unbedingt ein freund der metallica wurst bin.
 
Schlimm ist es, wenn man bei einem ganzen Tonträger das Gefühl hat, er ist zu leise und nicht einheitlich genug aufgenommen worden. Und dann noch von einer Institution, von der man mehr erwartet hätte.
 
ich hab mal gerade ein kleines beispiel erstellt, original und wie eventuell ein heutiger mix klingen würde.
am original habe ich folgende änderung vorgenommen - normalisierung - damit der lautheitsunterschied zum moderneren mix nicht zu groß ist:

https://soundcloud.com/darkstar679/mix-compare/s-DOJEb

trotzdem hört man im moderneren mix erheblich mehr details, als im original. Ich bei der modernen version kompressoren verwendet.
das ist natürlich kein perfekter mix, ich bin ja kein toningenieur, aber viele der alten platten sind doch sehr zurückhaltend hergestellt worden und klingen oft flach.

ausnahmen sind meist alte jazz platten. die klangen auch schon damals toll.
 
Erkenntnis aus der Reaktor only Challenge ...

Beschränkung muss passen und ist höchst individuell.

Nicht das es nicht ginge, aber zu meinem jetzigen Stand
wäre ich schneller gekommen wenn ich alles nutzen würde.

Wieviel Beschränkung muss sein ?
 
Ja genau F.A.B., die Beschränkung muss passen. Ich glaube auch es geht gar nicht so um die tatsächliche genutzte Anzahl der Tools die man verwendet, sondern das man eben nur das verwendet was man wirklich braucht. Das mag so erst einmal ein wenig komisch klingen, aber ich hatte auch so meine feste Menge an Tools die ich immer wieder verwendet habe. Ich bin jedenfalls noch nie an meine Grenze gestoßen was das anbelangt, also so beim machen meine ich. Denn die Menge machts ja nicht, sondern das man das richtige für den entsprechenden Zweck verwendet. Ich glaube im großen und ganzen macht das jeder eigentlich automatisch richtig.

Habe mich ja auch irgend wann einmal auf recht wenig beschränkt, aber das war eben eine Beschränkung aufs wesentliche/notwendige. Das fand ich ganz ok so. Aber da ist eben die Grenze bei jedem wo anders.
 
Ich würde das eher umgekehrt sehen: In der Vielfalt zeigt sich der Meister!
Wenn man aber selbst beschränkt in seinem Können ist (was ja irgendwie jeder ist), dann macht eine Fokussierung auf das was man kann schon Sinn und kann zu besseren Ergebnissen führen. Eben deshalb weil man es ja auch kann.
Die Gefahr dabei ist aber, dass so aber eine musikalische Weiterentwicklung schwierig ist, da man sich ja immer im sicheren Gebiet aufhält und nie Grenzen überschreiten muss.
Das bezieht sich meiner Meinung nach nicht nur auf Gear, sondern auch Theorie, Technik, Produktionsweisen und Stile.
Ist halt ein schmaler Grat, den jeder für sich selbst finden muss. :D
 
Möbius schrieb:
Ich würde das eher umgekehrt sehen: In der Vielfalt zeigt sich der Meister!
Wenn man aber selbst beschränkt in seinem Können ist (was ja irgendwie jeder ist), dann macht eine Fokussierung auf das was man kann schon Sinn und kann zu besseren Ergebnissen führen. Eben deshalb weil man es ja auch kann.
Die Gefahr dabei ist aber, dass so aber eine musikalische Weiterentwicklung schwierig ist, da man sich ja immer im sicheren Gebiet aufhält und nie Grenzen überschreiten muss.
Das bezieht sich meiner Meinung nach nicht nur auf Gear, sondern auch Theorie, Technik, Produktionsweisen und Stile.
Ist halt ein schmaler Grat, den jeder für sich selbst finden muss. :D
sehr gut :supi: vielleicht deshalb bekomme ich so wenig Tracks fertig, immer möchte ich was Neues machen und meine Grenzen sprengen, aber das ist auch sehr sehr anstrengend und zeitraubend. Und nicht immer werde ich meinen Erwartungen gerecht. Ich mag inzwischen weder reinen EBM noch reinen Industrial weder Pop noch Techno, weder House noch Minimal - zumindest wenn's ums selber machen geht.
Einer meiner grossen Vorbilder ist Amon Tobin. Der sprengt die Grenzen der Genres, dass ich nur staune.
Gottseidank muss ich von Musik machen nicht leben, als Künstler. Dann hätte ich wohl ein Problem.
 
... Übung macht den Meister, daran hat sich bisher nie was geändert - keine Frage.
Trotzdem gibt es sehr talentierte DJs die wenig von der Musiktheorie bzw. Harmonielehre wissen, und intuitiv mit einigen Tools sehr effektiv etwas musikalisches auf die Beine bringen. Dazu gehört auch ein gutes Verständnis zum Equipment.
 


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