ich hab mich heute uffgerescht (Spotify / Streaming)

@Rolo: Ich möchte mich korrigieren und das Wort "gut" streichen. Eine geschmacksbasierte Kategorie möchte ich nicht einbringen, das würde die eh schon schwierige Diskussion nur noch weiter verwirren. Du hattest die Frage nach der Viefalt gestellt, und nur darum ging es mir. Heute gibt es mMn eine so vielfältige Musiklandschaft wie nie zuvor. Das wollte ich sagen.

Meine meistgehörte Band ist mit Abstand The Who. Mein Geschmack ist eher "alt".
 
@blauton: Ich pauschalisiere natürlich. Ausnahmen gibt es immer, aber die Grundidee, dass sich heute viel leichter und niedrigschwelliger professionelle Aufnahmen realisieren lassen als früher, ist doch unstrittig, oder?

Das bedeuted nicht daß es heutzutage mehr gute Musik gibt oder gar ein Überangebot an "geilem Scheiß" existieren würde...im Gegenteil man kann suchen und suchen und findet ehrlich gesagt nix
gutes mehr ...guck doch mal bei Juno, decks ..etc. ..also für mich zumindest ist da nicht mehr viel dabei. Ich schaffe es da nicht mehr als 5 Platten pro Jahr zu kaufen...und meißtens landen die bei mir wieder im discogs verkauf.
Bei den 70er 80er 90er sachen hingegen endecke ich regelmässig noch irgendwelche Perlen.
Und die bleiben dann auch in meiner Sammlung
 
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Heute gibt es mMn so eine so vielfältige Musiklandschaft wie nie zuvor.

..ja , das stimmt, sehr individuell, vieleicht zu individuell und von daher immer schwieriger etwas passendes zu finden. Vor allem natürlich auch Musik der neuen Generation mit der sich
Leute die in den 70er oder 80er Jahren aufgewachsen sind nicht ...
 
im Gegenteil man kann suchen und suchen und findet ehrlich gesagt nix
Das kann ich nicht bestätigen... Vielleicht suchst du falsch oder hörst halt ein Genre wo aktuell nicht viel passiert....

Suchen kann übrigens auch manchmal kein guter Ansatz sein. Bei Soundcloud zum Beispiel ist die Suche grottenschlecht. Wer auf Soundcloud sucht, der nutzt es falsch.
 
so ist das leben, hart und ungerecht. Aber es gibt noch ein paar wenige Leute die Musik nach meinem Geschmack machen.
Aber sie sterben aus. Meine Hoffnung wäre daß jüngere auf gewissen Stil aufmerksam werden und dann was in die Gänge bringen.
1984 war die Hochsaison des Electro funk. Zu keiner Zeit wurden so viele Maxis in diesem Bereich wie damals veröffentlicht 1987 gab es ein kurzes "nachbeben"
mit Oldschoolelectro , Vocoder ,scratching etc... aus Miami ..das war dann aber wieder nach einem Jahr vorbei und dann war Schluss.
1983-1985 bietet im Electro Funk Bereich eine riesige Masse an Veröffentlichungen. Ich schätze daß das was damals an einem Tag veröffentlich wurde
heutztage nicht in ein Jahr produziert wird. Vor allem weil in den Onlineshops das gepriesene Electro einfach nichts mit Electro im herkömmlichen Sinn von damals zu tun hat
sondern irgend eine Techno Abart ist. Ich ärgere mich dann immer warum so ein Mist
in der Kategorie Electro vertreten ist. Ich habe nichts gegen Techno aber beim suchen nach Electroperlen, die es heutzutage so gut wie nicht mehr gibt stört es mich gewaltig
 
Da leben wir wohl in zwei verschiedenen Welten. :dunno: Aber bitte, das ist jetzt doch nicht das Thema ;-)
Also ganz gediegen weitermachen

Er hat schon recht. Er hat ja nicht geschrieben "soviel gute NEUE Musik". Der Punkt ist doch, um zum eigentlichen Thema zu zurück zu kommen, dass durchs Internet die Verfügbarkeit der Musik sich für den Konsumenten um ein vielfaches erhöht hat. Nicht nur bezüglich Back-Katalog sondern auch um die Verfügbarkeit von Musik aus aller Welt.

Das eigentliche Problem sehe ich nicht in Spotify, schon eher in YouTube.
Für den "Fan" allerdings auch ein Segen, da man auch an Material herankommt, bei dem die Musikbranche schon gar nicht mehr bereit ist diese käuflich anzubieten. So manche künstliche Verknappung oder sonstige Limitierung der Vergangenheit hat mich doch schon ziemlich genervt.

Der in anderen Postings erwähnte Punkt mit der Selbstvermarktung sehe ich auch so, dazu noch das Stichwort : Resourcen-Teilung, dann sollte es doch vom Aufwand und Ertrag machbar sein. Reichtum und Erfolg ist kein Grundrecht sondern muss man sich erarbeiten.

Man könnte jetzt natürlich mal noch darüber diskutieren für wen Spotify überhaupt interessant sein könnte und wer besser beraten ist es zu lassen oder es zumindestens nicht als Einnahmequelle betrachtet und was man beachten sollte wenn man sich in Spotify platzieren möchte - Stichwort : Playlists ?
 
Ja klar. Letzte Woche sind die Erfinder von MP3 schuld. Jetzt der ITler, der bei Spotify die Rechner pflegt.

Morgen ist dann auch die Putzkraft Schuld, die bei Soundcloud den Boden wischt.
Oh und die Müllabfuhr, die die Mülltonnen bei denen leert!
Die sind alle Teil des Masterplan, Musik zu vernichten. Abends nehmen sie ne Badewanne voll Geld. Geld, das ihr nie vom Streaming bekommen werdet! Geld, dass zwar Carl Icahn bezahlt hat, aber egal.

OK, das ist die Welt ist, in der ihr leben wollt. Ich lass euch dann mal weiter Gespenster jagen. Bin schon gespannt, wer noch alles Schuld hat.


das ist ja deine freie interpretation und die ist natürlich vorsätzlich manipulativ ;-)

fakt ist:

1: es gibt millionen artists die auf spotify gespielt werden - alle diese bekommen lächerlichst geringe tantiemen.

2: spotfy hat ca. 3000 mitarbeiter

die relation sollte ja schon zu denken geben.

da kann man dann auch so griffige analogien machen a la die mitarbeiter die bei gaston glock super waffen bauen sind lauter klasse und schlaue typen - was sie ja wohl auch sicher sind.


es bleibt aber das faktum dass die nettigkeit oder der idealismus einzelner mitarbeiter einfach egal ist wenn produkte das am ende wenig wiederspigeln.

der ansonsten ganz nette bauer der seine tiere auf den den lastwagen des schlachters prügelt wäre nur noch ein weiteres beispiel für das doppelmoralische prinzip.


ABER: wie ich oben schrieb - keiner ist gezwungen den scheiss bei spotify mitzumachen. das problem ist dass viele leute eben wenig ego oder sachverstand haben und dann halt lieber 100.000 streams und 50.- vorweisen als vielleicht 1000 verkaufte cds und 1000.- profit.

insofern ist spotify nur so scheisse wie es die anbiederneden musiker ermöglichen und wie die konsumenten das honorieren - evtl. hat so ein circulum vitiuosus sogar den vorteil dass es mal einen ganzen haufen arschgeiegen ausfiltert.
man muss das auch mal positiv bewerten :)

- sag mir was du isst und ich sag dir was du bist.

- sag mir was du hörts und ich weiss ob du mich störst.

- if you never get enough (bitte mit manchaster akzent phonetisieren) you go to the flatrate puff.


insofern ist es mir egal - keines meiner releases ist von mir für sowas bewusst freigegeben - dort wo es labels machen sollten habe ich halt damals nicht in die zukunft blicken können.


und als konsument kann mir spotify auch am arsch vorbei gehen - aus den ebenso genannten gründen.


spotify ist also - wie vieles in der welt heute - eine art küstliches problem jener die sich - warum auch immer - daraus einlassen to give a fuck.


;-)
 
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die investoren bei spotfy sind lauter voll gemütliche firmen - goldmann sachs, deutche bank, morgan stanley, coca cola etc... also so ziemlich die grössten globalen verbrecher überhaupt.

demnächst dann im freemium abo model:

sie bekommen neben 10.000 tracks im monat frei haus drei dosen cola und einen konsumkredit pro jahr für lau.

im falle von tinnitus oder diabetes müssen sie das aber gemäss disclaimer selber tragen - bzw. mit dem konsumkredit decken.

ihr haus nehmen wir gerne als pfand.
 
das cola kommt analog zur musik dann aus indischen quellen wo die lokale bevölkerung kaum noch zugang zu wasser hat und die kredite sind eigentlich wertpapiere die subprimes - faule - enthalten.

und wer dann die 9,99 im monat nicht zahlt der darf sich selber per arschtritt aus dem eigenheim werfen und später als unterbezahlte putzkraft mit harz 4 im keller wohnen.

oder er wir bei spotify it´ler :)

das ist halt dynamisch - wirtschaft 4.0
 
seit ca.1 ,2 Jahren weiß ich daß in einem Liter Cola 40 Würfel Zucker enthalten sind und trinke seither den Dreck nicht mehr.
Habe seitdem ganz gediegen über 10 Kilo abgenommen, ohne Jojo Effekt weil ich die Drecksbrause ja nicht mehr zu mir nehme.
Bier trinke ich weiterhin dann und wann wenn ich am nächsten Tag nicht arbeiten muß. Und wenn ich mal was anderes als Wasser will
trinke ich aus einer Zitrone und wenig Zucker eine Limo , das zischt sogar besser als ne kola ;-)
 
spotify ist also - wie vieles in der welt heute - eine art küstliches problem jener die sich - warum auch immer - daraus einlassen to give a fuck.


;-)

Nein, ich glaube daß durch so etwas die Musikwelt noch mehr zu einem "Nichts" wird als es schon ist.
 
seit ca.1 ,2 Jahren weiß ich daß in einem Liter Cola 40 Würfel Zucker enthalten sind und trinke seither den Dreck nicht mehr.
Habe seitdem ganz gediegen über 10 Kilo abgenommen, ohne Jojo Effekt weil ich die Drecksbrause ja nicht mehr zu mir nehme.
Bier trinke ich weiterhin dann und wann wenn ich am nächsten Tag nicht arbeiten muß. Und wenn ich mal was anderes als Wasser will
trinke ich aus einer Zitrone und wenig Zucker eine Limo , das zischt sogar besser als ne kola ;-)

ha ha ha - ich habe vor 2 jahren von einem tag auf den anderen aufgehört cola zu trinken da ich massive probleme mit dem magen davon bekommen hatte.

die erste woche war tatsächlich von einem merklichen entzug begleitet - nach 4 wochen hatte ich - ohne jegliche andere änderung 4 kg weniger.

und cola ist noch harmlos im vergleich zu schweppes oder gar red bull und konsorten.
 
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Nein, ich glaube daß durch so etwas die Musikwelt noch mehr zu einem nichts wird als es schon ist.

ja schon - nur ist das nicht die einzige deutungsmöglichkeit.

in anbetracht von monsanto und anderen globalen konzernen dürfte es ja gar keine biobauern mehr geben - aber die werden sogar mehr.

am ende strebt das gesamte doch nach einem gleichgewicht und sei es nur statistisch... aber man kann ja selber wählen wo man sein will.
 
Ja das stimmt , ich mache es ja auch so, aber ich fand es in den 80er Jahren besser wo irgendwie alles Bio war, mukkemässig. Und nur deshalb habe ich es angesprochen ,
nicht etwas um mir ein künstliches Problem zu generieren.
 
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Ich möchte wiederholt aber sehr deutlich darauf hinweisen, dass in den 80ern eben nicht alles bio war. Auch nicht im metaphorischen Sinn. Die gleiche kulturpessimistische Sichtweise gibt und gab es zu allen Zeiten. Auch in den 80ern wurde schon der Untergang des musikalischen Abendlandes beschworen wegen dieser gräßlichen Drumcomputer, die all die sympathischen Schlagzeuger arbeitslos machen, und wegen dieser Synthesizer mit all dem Plastik. Das ist doch alles keine richtige Musik mehr, das machen doch alles nur noch Maschinen. Slade, die Teens, die Bay City Rollers: Das war noch richtige Musik. ;-)

Um im "bio"-Bild zu bleiben:
Karl, der Käfer, wurde nicht gefragt, man hätte ihn einfach fortgejagt.
 
Ja, das ist schon mehr als seltsam. Ich frage mich wo die Zuversicht auf den rettenden Gewinn herkommt.

Wenn bei bestehendem Modell (Verteilungsschlüssel, Einkaufspreis, Interne Kosten, Abopreis. etc ) der Verlust immer größer wird kann sich ohne dramatische Änderungen nichts verbessern. Bekannte Investmentbanken wie Goldmann Sachs oder Morgan Stanley im Hintergrund zu wissen legt mir dann gleich die Vermutung nahe das zumindest diese wissen was wirklich läuft.

Ich erwarte schon fast das diese massiven Verluste auf weiteren Investitionen in anderen Feldern zurückzuführen sind oder es gar um Big Data geht. Kann mir jedenfalls nur unschwer vorstellen das hier derartig naive Dilletanten am Werk sind.
 
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Ach welche Zeit war schon richtig für Musik?:rtfm:
Wenn ich an den 90ern zb. noch Denke was gleichzeitig neben den tollen Sachen aber auch für ein haufen Müll auf Vinyl ganz einfach schon gelandet ist und wie leicht damit auch ein Haufen knete gemacht worden ist dann muss ich heute noch mit den kopf schütteln. Und man wurde Neidisch. Die Zeiten sind Gottseidank auch vorbei. Qualität setzt sich heute auf der anderen Seite auch wieder besser durch dank diesen Plattformen. Und für Unbekannte ist jedenfalls Soundcloud eigentlich immer noch kein schlechter Dienstleister. Muß man auch mal Sagen und anerkennen. Ist ja auch Glück's und Pech Spiel für ein Selber. Hat halt alles seine Vor und Nach Teile. War meiner Meinung nach schon immer so.
 
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Man muss sich nur mal epochal mit Musik beschäftigen, die Qualität nimmt ab! Vor allem die der populären Musik ...
Wie auch immer. Das entscheidet nun Mal ja auch jeder Selber was er hören tut.
Faktor ist ja auch das in den 90ern zumindest was Electronische Musik betrifft schon alles gesagt wurden ist. Und es ist Extrem schwer was Neues zu erfinden.
Selbst wenn du eine neue Beatart erfunden hast heißt das noch lange nicht das das ein Neuer Style ist. Und schlechte Qualität war wie gesagt auf der anderen Seite in den 90ern auch genug unterwegs. Nur der Unterschied ist halt die können heute nicht mehr so leicht Kohle machen damit.
 
@F-A-B:
Das ist leicht dahin gesagt. Welche Indizien führst du dafür ins Feld? Ich verlange keine Beweise, aber den ein oder anderen Anhaltspunkt sollte man schon nennen. Eine Definition von Güte in der Kunst oder der populären Musik würde auch nicht schaden. Oder beziehst du dich ausschließlich auf deinen eigenen, zu einer bestimmten Zeit geprägten Geschmack?

So etwas einfach so zu behaupten, ohne sich die Mühe zu machen, das ein wenig zu erläutern, ist wohlfeil und völlig witzlos.
 
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@Dirty Dieter: Mal ein paar aktuelle Fakten dazu: http://www.spiegel.de/wirtschaft/un...ngang-tief-in-den-roten-zahlen-a-1205906.html

Du fragst, warum Unternehmen "subventioniert" werden und ob dies in den Achtzigern auch schon so war. Die Antwort: Natürlich. Jeder Pommesbude wird am Anfang subventioniert. Der Pommesbudenbesitzer steckt eine Menge Geld hinein, kauft Geräte, mietet einen Laden, stellt Leute ein, kauft Waren etc. Alles in der Hoffnung, dass die Umsätze groß genug sind, um das alles irgendwann zurück zu zahlen und noch zusätzlich daran zu verdienen. Dazu benötigt er auch kein Monopol, wie du vermutest, sondern einfach nur ganz normal Gewinn abwerfende Geschäfte.

Du fragst, wie man zu den großen gehören kann, ohne Gewinn zu machen. Die Antwort: Es gibt mehrere Möglichkeiten, warum das so ist. Eine könnte sein, dass man erst einmal darauf baut, Relevanz zu erlangen, indem man unterhalb der Rentabilitätsschwelle arbeitet. Man steckt ersteinmal alles ins mengenmäßige Wachstum. Wenn man groß genug ist, kann man seine Aufmerksamkeit darauf richten, Angebote zu entwickeln, die Gewinn abwerfen. Es kann auch sein, dass eine ganze Branche oder ein Geschäftszweig insgesamt noch kein Geld verdient. Dann verdienen die Großen halt auch nichts. Null mal hundert ist genau so null wie null mal zwanzig Milliarden. Man hofft einfach darauf, dass die Branche zukünftig Geld verdient.

Du fragst, warum man das öffentlich macht. Die Antwort: Weil man rechtlich dazu gezwungen ist. Als Aktiengesellschaft muss man den Anteilseignern solche Infos geben.

Es ist doch ganz normal, dass Unternehmen und Einzelpersonen in ein Unternehmen investieren und dann erst einmal durchhalten. Würden sie schnell aufgeben, hätten sie ihr Geld verloren. Wenn allerdings die Hoffnung auf Gewinne (oder wenigstens Rückzahlung des Investments) schwindet, zieht man irgendwann die Notbremse, bevor noch mehr Geld verbrannt wird. Aber die meisten Investoren denken durchaus längerfristig.

Und bei aktuell 75 Mio. Kunden ist da ja auch noch deutlich Entwicklungspotenzial. Für zehn Kunden am Tag kann sich unsere Beispielpommesbude nicht rechnen, weil die Miete für den Laden und andere Fixkosten den Umsatz komplett verschlingen. Ab einer gewissen Größe (Stichwort: break even) ist die Miete bezahlt und es wird Geld verdient. Bei Spotify liegt diese Punkt offenbar deutlich über 75 Mio. Kunden. Oder die haben noch Ideen in der Hinterhand, mit denen man bei der gleichen Kundenzahl mehr Gewinn macht. Ersteres erscheint mir wahrscheinlicher.
 
ich gehe mal davon aus das die alle ganz lieb sind und keine schuld haben.
sie haben aber auch mit dem eigentlichen thema nix zu tun,
sind halt angestellte die für geld ihre arbeit machen.

Eben. Die sind nur angestellt. Die haben das Geschäftsmodell nicht gemacht. Trotzdem hat hier in den Augen einiger Diskutierender jeder Teilschuld. Diese Sichtweise lehne ich ab.

das ist ja deine freie interpretation und die ist natürlich vorsätzlich manipulativ ;-)
Natürlich ist sie das, tom ;-) Oder soll ich ohne Subversivaussagen gegen einen derart plakativen Post, wie den Eingangspost in diesem Thread diskutieren?
Immerhin, du hast, im Gegensatz zum Threadstarter, den bitteren Zynismus in meinem Post erkannt.

fakt ist:

1: es gibt millionen artists die auf spotify gespielt werden - alle diese bekommen lächerlichst geringe tantiemen.

2: spotfy hat ca. 3000 mitarbeiter

Fair points! Die Spotify Mitarbeiter werden sicherlich auch gut bezahlt, Stockholm ist ja jetzt auch nicht gerade günstig. Das Geschäftsmodell funktioniert einfach nicht - klar weiß ich das. Aber ich glaube, die meisten der Mitarbeiter können nichts dafür, und sind auch keine Rechenschaft schuldig oder verpflichtet, das Geschäftsmodell zu ändern. DENN:

da kann man dann auch so griffige analogien machen a la die mitarbeiter die bei gaston glock super waffen bauen sind lauter klasse und schlaue typen - was sie ja wohl auch sicher sind.
Spotify IST eben nicht GLOCK. Die bauen keine Waffen. Dumm gesagt: Spotify ist ein Dienstleister für einen Streamingservice, der massiv auf verändertes Nutzerverhalten setzt.
Erst das geänderte Nutzerverhalten, weniger Musik zu kaufen, aber trotzdem konsequent Musik zu konsumieren, hat Spotify erst möglich gemacht.
Wenn du Spotify mit jemandem vergleichen möchtest, dann mit Netflix. Ähnliches Geschäftsmodell, ähnliche Kritikpunkte. Äpfel mit Äpfeln vergleichen, nicht Äpfel mit Birnen.


es bleibt aber das faktum dass die nettigkeit oder der idealismus einzelner mitarbeiter einfach egal ist wenn produkte das am ende wenig wiederspigeln.
Nein, das sehe ich anders. Das Einzelschicksal der Mitarbeiter ist eben auch wichtig. Dummes Beispiel: Kohleindustrie verpestet unsere Luft. Trotzdem musste man den zigtausend Kumpeln nach der Schließung der Minen eine Perspektive bieten.

Diese "Spotify ist böse, geht alle sterben" Rhetorik ist einfach Banane.


spotify ist also - wie vieles in der welt heute - eine art küstliches problem jener die sich - warum auch immer - daraus einlassen to give a fuck.
;-)

Full ACK, Tom.
 
Spotify ist seit kurzem an der Börse, ich gehe davon aus, dass die großen Major-Labels sich kräftig eingekauft haben. Die Aktien wird aber bestimmt nicht der Bauarbeiter Sven Svenson aus Jönköpping zur Altersvorsorge gekauft haben. Das ist eine hoch riskante Investition. Es gab es dabei nämlich keine Preisbildung für den Kurs durch die Banken, das ist sonst üblich bei Börsengängen. Außerdem gab es keine Kursgarantie. Der Kurs ist trotzdem gut abgegangen.

Bis 2017 hat Spotify noch nicht einmal Gewinn gemacht. Die Sparkonten der Gründer werden nicht groß genug gewesen sein, um das trotzdem groß aufzuziehen. Hier dürften schon vor dem Börsengang Risikokapitalgeber im Bereich etlicher hundert hundert Millionen Euro am Wirken gewesen sein. Aus Liebe zur Tonkunst haben die das sicher nicht gemacht. Die wollen entweder ihr Geld verzinst zurück oder aber Mitreden beim neuen Musikvertrieb, am besten sogar beides.

Fazit: Ob Spotify oder die Majorlabels die Kohle einstreichen ist vermutlich nur ein Unterschied dem Namen nach, nicht in der Sache. Wenn ich ein Majorlabel hätte, wäre ich jedenfalls der erste, der sich in neue Vertriebsstrukturen meines Produktes investiert, schon alleine damit ich darauf Einfluss nehmen kann.

Ob Spotify gut oder schlecht ist, kann man so pauschal nicht so einfach sagen. Für die aktuellen Poptitel aus der Heavy Rotation dürfte es eher Werbung sein, dort zu laufen. Zumal hinter solchen Titeln selten nur ein Komponist steht, sondern eher ganze Teams. Für einen Altkünstler, der seinen selbstkomponierten Hit von vor 30 Jahren dort anbietet ist die Situation vielleicht anders. Für die junge Untergrundband dürfte es noch wieder anders aussehen. Für die könnte Yotube oder Facebook viel attraktiver sein. Geld ließe sich über Merchandising für sie einfacher generieren. Dann gibt es auch noch den LP-Markt, der für solche Künstler sicher auch attraktiv ist. Im Bereich elektronischer Musik mag es noch wieder anders sein usw.

Das ganze ist dann auch noch stilabhängig. Denn die mit den Musikstilen verbundenen Subkulturen haben ganz verschiedene Konsumgewohnheiten. Heavy Metal z.B. verkauft immer noch recht viele Tonträger. Die Fans haben starke Bindungen an ihre Bands. Es wäre auch ein absoluter Marketing-Fehler, wenn Sepultura auf einmal im Dudeldauerrieselradio laufen würde. Es ist im Metal wichtiger "true" als in aller Munde zu sein. Für Deutschrock sieht das schon wieder anders aus. Schlager wird noch wieder anders vermarktet usw.

Es gibt einen Musikmarkt der ist erstens im Wandel und funktioniert zweitens auch nicht für jeden Musikstil gleich. Die Regeln dieses Marktes, werden von all den vielen Akteuren - Produzenten, Kunden, Vertrieb ... - täglich neu ausgehandelt. Es sind nicht alle dabei gleich mächtig. Wer meint, er muss da mitmachen, kann es ja tun. Aber er möge sich nicht beschweren, wenn der Markt nun mal wie ein Markt funktioniert und sich nicht nach seinen Wunschvorstellungen richtet. Märkte sind nicht fair, sie sind nicht demokratisch und es gibt keine Garantie dafür, dass einmal funktionierende Geschäftsmodelle immer weiter funktionieren.

Viele Grüße
Martin
 
Sehr aktuell
http://www.spiegel.de/wirtschaft/un...ngang-tief-in-den-roten-zahlen-a-1205906.html

Dennoch, streaming ist die Zukunft, da wird kein Weg daran vorbei gehen. Egal ob das jetzt Spotify oder wer auch immer ist.

Ein bisschen OT bzw. spezifisches:
Clubmusik wird heute zumindest von den DJs immer noch gekauft (oder illegal gesaugt).
Irgendwann werden aber auch die CDJs (Pioneer Media Player, welche von CDs und USB abspielen) oder ein anderer zukünftiger Clubstandard auf irgendeine Art streamen können.
Aber das könnte was gutes haben, denn dann wäre es auch ganz einfach möglich "Blackboxes" einzubauen, welche die Tracklists bzw. Clubstreams an die Verwertungsgesellschaften übermittelt. Dann würden im Clubbereich endlich diejenigen an die Gema-Gebühren kommen deren Musik gespielt wird.
Im Radio funktioniert das alles schon seit Jahren, in den Clubs nicht.
 
Streaming hat generell verglichen zu materiellen Medien einige enorme Vorteile. Ich hab viele unglaubliche Bands auf Youtube gefunden die lediglich ein paar hundert Views hatten und mich so sehr begeisterten das ich sie an Freunde weiterempfohlen und mir direkt die LP bestellt habe, die hätte ich so nie gefunden. Die Möglichkeiten und die Reichweite der Promotion sind wirklich enorm und können für alle von Vorteil sein.

Die leistungsbezogene Abrechnung "per play" ist im Prinzip auch super und macht Musik auch für jene interessant die sich nicht unbedingt das Album kaufen würden. Das Hauptproblem ist eher das Verteilungsmodell, speziell dann wenn es um Musik im Bandkontext - also mit mehreren Beteiligten, Studio etc. geht.
 


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