Was irgendwie seltsam ist, wenn man bedenkt, dass die Produzenten elektronischer Musik in den 90ern
die haben sich zum großen teil nur selbst produziert (man bemerke das wortspiel) und da lässt sich dann schlecht sagen, inwieweit sie einen einfluss auf das gesamtergebnis im verhältnis zu den anderen beteiligten haben, weil es ja keinen anderen beteiligten gibt.
dass ich mit der Verbreitung und dem beharrlichen Bestehen auf "meine oberschlauen Weisheiten"
hier niemanden vors Schienenbein trete. Das ist nicht meine Absicht.
habe ich zumindestens überhaupt nicht so verstanden.
Ich nehm hier jedenfalls auch viel mit und finde es immer gut, seine eigenen Sichtweisen auch mal zu hinterfragen und neue Sichtweisen zuzulassen - nur so kommt man weiter.
mir ist gerade aufgefallen, dass der "produzent" auch im real life gar nichts mit der mischung zu tun haben muss, sondern z.b. einfach nur der inhaber oder entscheidungsträger ist, der hinterher das ergebnis seiner mitarbeiter abnimmt oder auch nicht.
das hat bislang noch niemand berücksichtigt.
obwohl ich ein großer freund der abgrenzung klassischer arbeits- und geschäftsfelder bin um mir selbst und anderen wie welt zu erklären, ist das dann oft doch gar nicht so einfach.
Zu den 300 Euro Abhören: bis 30 Hz gehen die nicht runter, das stimmt wohl. Aber linear bekommt man für den Preis inzwischen durchaus.
ja das kann sein, ich habe schon sehr lange keine "kleinen" mehr, weil ich dazu tendiere dann gerne sehr gute haben zu wollen, die ich mir aber nicht mehr leisten könnte.
dann tritt dann wieder in kraft was oben schon gesagt wurde, nämlich dass es u.u. besser ist, bei dem zu bleiben, was man kennt.
Die Bedeutung der Komposition und des Arrangements am Klang kann man gar nicht hoch genug einschätzen!
ich halte aber die hier vorgenommene priorisierung für falsch.
die komposition ist zuerst da und würde für mich im zentrum stehen, weil es mir zuerst um das kunstwerk geht und nicht um das produkt.
und instrumentenbesetzungen zu ändern oder projekte komplett zu verwerfen wäre ein eingriff in die komposition.
wobei es bei techno oder bei pop bands natürlich klar ist, dass man es kaum trennen kann... aber bei "richtigen" kompositionen?
oder auch ganz praktisch: was machst du denn, wenn du bereits vorhandene spuren mischen sollst, die nicht noch mal aufgenommen werden können, weil die musiker schon verstorben sind, du aber meinst, dass das ausgangsmaterial schon scheiße ist und man so keinen guten mix davon machen kann.
du musst doch dann entweder irgendwie damit klarkommen oder den auftrag nicht annehmen. aber jetzt einfach die congas wegzulassen führt doch dazu, dass die rechung nicht bezahlt werden wird.
dass man scheiße geschickt bekommt, oder das man dinge nicht weiß oder kann oder einem die technik dazu fehlt ist doch ganz normal. dann sagt man halt nein und gut is.
ich wechsle jetzt mal in den autismus-modus. das heißt nicht, dass ich dir irgendwie wirklich widersprechen würde.
Ich will gleichzeitig Chorsounds, Strings und typische Analoge Pads spielen lassen.
der komponist hat also festgelegt, wie stimmen zu besetzen sind und welche noten wann kommen und wie lange sie erklingen sollen.
Dann macht es einfach einen riesen Unterschied, ob die jeweils die vollen Akkorde spielen
wenn du sie nicht so spielst wie notiert und vom schöpfer erdacht, spielst du streng genommen die komposition die anders als gedacht.
oder ob ich überlappende Noten (z.B. den Grundton) nur von einem der 3 Pads spielen lasse. Oder die 3 Sounds in den Oktaven unterschiedlich spiele, also meinetwegen die Strings eine Oktave höher als den Chor.
Wenn man das nicht macht muss man halt massiv mit dem EQ arbeiten
oder mit hunderttausend anderen sachen
und dadurch übermäßige Überlagerungen der Frequenzen reduzieren. Geht natürlich auch, aber häufig ist der Eingriff ins Arrangement bzw. eben auch die Komposition hier zielführender.
ja, alles richtig.
aber wie weit willst du damit gehen.
was machst du denn z.b. wenn du in deinem studio gar keinen chor erzeugen kannst, weil du nur monophone analoge hast. oder gar keine elektronischen musikinstrumente. nimmst du dann einen orgelsound?
Oder das Beispiel der Congas: Klar, wenn Du die Congas willst, dann sollen die spielen. Wenn dann aber zeitgleich noch 5 andere ähnliche Percussionelemente rumknallen, dann kann man das zwar versuchen die mixtechnisch in den Griff zu bekommen aber vielleicht findet man doch schon vorher eine bessere Lösung.
ich sebst experimentiere ja viel mit massen-stimmen geschichten und kenne das auch, dass man es nachher mit einfachen bordmitteln oder in der zur verfügung stehenden zeit nicht mehr gemischt bekommt und es anders klingt wie man hoffte.
mit der idee, dann die komposition zu ändern bis der mix passt tue ich mich allerdgins ein bichen schwer.
alternativ dazu könnte man dann doch auch einfach sagen, der kundenauftrag / meine eigene komposition ist scheiße, ich mach das nicht.
wenn man das nicht tut, und die arbeistshritte nicht voneinander trennt, kommt man nämlich genau in diese falle, dass man wieder versucht gleichzeitig kreativ, handwerlich, technisch, unternehmerisch und mit polenarbeit beschäftigt zu sein und das macht die sache nur noch schwieriger.
Und beim Sounddesign genauso:
beim sounddesign hast du einen punkt. die auswahl und einstellung eines synthesizers bis zur frage welches plektron oder welches mikrophon benutzt werden soll erlaube ich dem "produzenten" hiermit ausdrücklich.
und nehme also nicht eine Cowbell anstelle einer Conga
genau, man sollte dabei schon grenzen einhalten. spätestens beim weglassen oder austauschen sollte man in den bewusstseinmodus "jetzt bin ich nicht mehr am mischen, sondern jetzt berate ich den kollegen" wechseln.