Ich glaube, dass das kein (!) Fake ist. Ich habe mal mit Grillenzirp-Aufnahmen rumgespielt - allerdings waren die bereits mp3-codiert und nicht in der erforderlichen Ausgangsqualität (optimal wäre 192 Khz-Aufnahme und entsprechendes Audioequipment, das mindestens bis 50 Khz aufnimmt):
http://picosong.com/qvFf
Bei mir, wie gesagt, war das Ausgangsmaterial deutlich schlechter (daher auch weniger Obertöne/Gesänge), außerdem habe ich - auch zur Zeitersparnis - noch nicht lange genug mit Pitchshifting-Programmen herumexperimentiert. Aber man hört, hoffe ich jedenfalls, eine gewisse Ähnlichkeit der Grundstruktur heraus.
Ich bin mir nach dem Herumexperimentieren
sogar ziemlich sicher, dass ich mit dem entsprechend hochwertigen Ausgangsmaterial (höhere Audioauflösung der Aufnahme etc.) ziemlich ähnliche Ergebnisse erhalten könnte wie bei den Grillengesängen oben! Wobei man auch sagen muss, der "Kirchenhall" in beim verlangsamten Grillenzirpen, das ist schlicht ein Audioartefakt - resultierend aus der Berechnungsmethode. In der Mitte meiner Experimente (s.o.) habe ich mal einen kleinen Abschnitt eingefügt, der das deutlich macht. Dieser Halleffekt macht ja bei diesem Beispiel von "Grillenzirpenchören" sehr viel aus - und trägt sehr zur akustischen Wirkung bei.
Ich vermute, dass man mit der bearbeiteten Aufnahme, nach dem verlangsamen, noch ein wenig herumgetrickst hat, um jene Neben-, bzw. Beigeräusche zu entfernen, die weniger sanglich klangen. Muss aber nicht sein.
+++ Update +++
Je mehr ich mich damit beschäftige, umso mehr denke ich, dass auch der "Grillengesang" - jedenfalls in dieser Aufnahme - ebenfalls eine Art Artefakt darstellt!
+++ Noch ´nen Update +++
Wenn ich es richtig mitbekommen habe, haben Jim Wilson & David Carson 1992 eine hochwertige Tape-Aufnahme extrem verlangsamt wiedergegeben. Ähem, ich vermute: Die ausgeprägten, Tonhöhenschwankungen sind eher so etwas ähnliches wie Gleichlaufschwankungen bzw. Ergebnisse der drastischen Deformation des Ausgangsmaterials. Wilson hatte die Tonhöhenreduktion (mittels Tape!) viele Male hintereinander vorgenommen. Das Material, was sie damit erhalten haben, das haben sie wohl zusätzlich mit dem Gesang von der Sängerin Bonnie Jo Hunt hinterlegt. Man hört also bearbeitetes Grillenzirpen plus eine Sängerin, nach den Regeln des Chorsatzes arrangiert - und dann noch mal bearbeitet.