Tron, das Original

tom f schrieb:
ein guter freund von mir ist schriftsteller und JEDES MAL wenn er anfängt von seinen neuen ideen zu erzählen frage ich ihn ob er auch überprüft hat, ob seine notizbücher nicht voll von dem satzt sind :mrgreen:

Ah, deshalb dieses

was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

von Bernie rüberkopiert.

Kann ich verstehen, denn meine Frau ist auch Schriftstellerin. Sie dagegen steht durchaus auch mal während des Essens auf mit der Bemerkung ich muss grade mal einen Satz aufschreiben. Kürzlich ist ihr 20. Buch erschienen.
 
Klaus P Rausch schrieb:
tom f schrieb:
ein guter freund von mir ist schriftsteller und JEDES MAL wenn er anfängt von seinen neuen ideen zu erzählen frage ich ihn ob er auch überprüft hat, ob seine notizbücher nicht voll von dem satzt sind :mrgreen:

Ah, deshalb dieses

was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

von Bernie rüberkopiert.

Kann ich verstehen, denn meine Frau ist auch Schriftstellerin. Sie dagegen steht durchaus auch mal während des Essens auf mit der Bemerkung ich muss grade mal einen Satz aufschreiben. Kürzlich ist ihr 20. Buch erschienen.


also bei meinem freund ist es weniger der fleiss sondern ein gewisser irrsinn den ich damit auf die schippe nehme - er fabuliert oft was von einem opus magnus und wenn ich eine leseprobe bekomme dann wundere ich mich etwas über die mischung aus trainspotting, pseudowissenschaft, fabuliererei und andauernden masslosen übertreibungen jeglicher art die man als kakolitterarischen bezeichnen könnte - und das obwohl das opus magnus schon seit jahren immer kurz vor der durchbruch steht :mrgreen:

die befremdliche szene in the shining ist ja jene als seine frau entdeckt dass auf den seiten des angeblich fast fertigen manuskriptes von jack torrance die tausendfache wiederholung jenes satzen zu finden ist :)

wahlweise frage ich ihn auch ob er schon hunderte seiten mit "ein mann ass ein würstchen" befüllt hätte....

:mrgreen:
 
Cyclotron schrieb:
intercorni schrieb:
Klaus Schulze hatte auch einen GDS, ich fand diese Zeit immer sehr spannend, wohl weil Digitales auf Analoges stieß. Hätte gerne mal pure Sounds vom GDS gehört.
Meines Wissens nach ist Schulzes Dig It komplett mit dem GDS gemacht worden.

[ http://www.3quarksdaily.com/.a/6a00d8341c562c53ef0163065e67c4970d-800wi (•BILDLINK) ]

Hier gibt es ein paar Sounds (weiter unten, "1979 Crumar GDS" usw.) von einem restaurierten System:

https://soundcloud.com/hideaway-studio

Den Thread dazu gibt es hier:

http://www.vintagesynth.com/forum/viewt ... =1&t=77037

Das Stück auf Soundcloud gefällt mir. Der Sound ist auch nicht schlecht. Satt genug, wenn jetzt auch nicht atemberaubend. Ich mag ihn. :supi:
 
Den GDS bekommst du nur noch selten zu sehen, er war damals einer dieser sehr sehr speziellen digitalen Synthesizern, die am Ende ein Computer sind. Es gab in div. Epochen immer so Hi-End Sachen, die aber natürlich nur wenige wirklich nutzen konnten. Crumar GDS war erst schlau durch den angeschlossenen Computer mit Software auf Grünmonitor.

:cursor:

Weitere nette Sachen dieser Art:

- Technos Acxel

- ConBrio
conbrioads200.jpg


Fairlight und Synclavier
und so weiter - Hatte faktisch nur jemand der riiiiichtig Kohle hatte oder besser gesagt - Studios, wo sich sowas lohnt. Heino hatte übrigens auch einen. Elektropionier. Kate Bush und Co natürlich auch, Art Of Noise und viele mehr. Oh, Heino in der Linie zu finden ist natürlich bitter.


The Black Barbara Craze
disrespecting our fam'ly, tho' (nur um auf deinen Signaturspruch passend zu antworten)
 
Jaja... Die Pet Shop Boys haben ja bei einem frühen Auftritt auf dicke Hose gemacht. Die standen mit zwei Fairlights auf der Bühne. Ich habe gelesen, die wussten bis kurz vorm Auftritt nicht, ob das klappen würde, weil die beiden Diven (die Fairlights) nicht wirklich miteinander wollten. LOL!

Natürlich gehörten die Fairlights den Jungs NICHT. Die waren ausgeliehen. Hihi.

Ja, Kate Bush, das hab ich auch gelesen. Die hat viel experimentiert. Ich mag ihre frühen Sachen. Ihre Stimme ist speziell, passt aber auch.

Zurück zum Crumar... War der im Klang ähnlich wie der Fairlight CMI? Ich hab gelesen, der galt wiederum anfangs als eher etwas dünn und kratzig. Hatte wohl auch mit der Bitrate(?) zu tun... Da war die digitale Technik noch nicht so weit gediehen. Wobei ich als Laie den Klang total ok finde, für die damalige Zeit. Ich mag, wie man hier weiß, ja den Soundtrack zur Unendlichen Gschichte. Und Kate Bush war auch klasse....


PS: Are you disrespecting the house of Cooper? Art thou calling my mother a pox-ridden wnch?
 
Der Fairlight in der allerersten Version war noch recht kratzig, Version III dagegen schon ziemlich Hifi. Ursprünglich ist das mal ein additiver Synth von Tony Furse gewesen (M8), den Ryrie und Vogel dann mit Sampleplayback erweitert haben, weil sie mit der beschränkten additiven Synthese keine Natursoundimitate hinbekommen haben. Aus deren Sicht war das eigentlich nur eine Notlösung, aus Sicht der Musiker eine Revolution.

Das GDS ist eine Kombination aus additiver Synthese und FM. Klanglich am nächsten sind Synclavier II und Acxel, die (u.a.) auch auf Additiv + FM basieren.
 
Sianon schrieb:
[...] Zurück zum Crumar... War der im Klang ähnlich wie der Fairlight CMI? [...]

Nachdem zu urteilen, was ich vom Fairlight IIX gehört habe, eher nein.

Ich finde, der Crumar und auch der Synergy gehen mehr in die Richtung des Synclaviers, was die Komplexität der Klänge angeht. Beim Fairlight hatte ich irgendwann das Gefühl, daß der Klang immer derselbe war, egal, was ich mit dem Lichtgriffel an tollen Wellenformen gezeichnet habe. Das kann aber auch an meinem allseits bekannten Unvermögen gelegen haben.

Das Konzept des GDS/DK Synergy bzw. auch des frühen Synclaviers war ursprünglich, digitale Klangerzeugung per FM-Synthese musikalisch nutzbar zu machen außerhalb der großen Laboratorien. Sampling und Mehrspur-Sequencing kam erst ab einer späteren Entwicklungsstufe zum Synclavier hinzu, um mit dem Fairlight Schritt halten zu können. Der Fairlight war in erster Linie auf Sampling und Bearbeitung von Naturklängen mittels Fourier-Synthese bzw. Resynthese ausgelegt, was neben dem ausgefuchsten Sequencer eindeutig seine Stärke ist. Das konnte das Synclavier später auch, und ab dem Synclavier 9600 und dem Fairlight 3 entschied eigentlich nur noch das eigene Konto über die Wahl der Waffen.

Der GDS war zu esoterisch, zu teuer und zu wenig bekannt, um mit den Konkurrenzmodellen mithalten zu können -- ich glaube auch nicht, daß die Leute hinter dem GDS groß daran interessiert waren, das Ding übermäßig zu promoten. Das technische Knowhow stammte aus den Bell Labs, deren Forschungsauftrag im Dienste der Öffentlichkeit und dem Fortschritt der Menschheit lag, weniger auf der Generierung von Profiten. Stoney Stockell z. B. hatte jahrelang noch einen GDS im Keller stehen, den er irgendwann mal irgendjemandem zur Selbstabholung überlassen hat -- das sagt viel über die Geisteshaltung: Geh mal zu Peter Vogel oder Kim Ryrie und frage mal nach, ob sie noch einen Fairlight IIX im Keller haben, für Selbstabholer.

Schulze hatte am Ende beide, GDS und Fairlight, und mit dem Fairlight hat er wesentlich länger gearbeitet, während der GDS nach der Audentity lange Zeit wie ein ungeliebtes Stiefkind hin und her geschubst wurde, lange bei Georg Stettner stand, nicht lauffähig war und vor sich hin rottete. Dann erbte Kuhlmann das Ding wohl, aber bevor er den GDS wieder an den Start bringen konnte, ging er von uns.

Stephen
 
so isses.

Wobei ich den Fairlight CIII bald wieder rausgeworfen habe, er ging mir mit seinen 5 lauten Lüftern ziemlich auf den Senkel, immer dieses Rauschen unter dir. Hatte leider keinen separaten Maschinenraum dafür und die Ladezeiten waren ja auch jenseits von gut und böse. Jetzt weiß ich auch, warum ich damals noch drei Schachteln am Tag geraucht habe: Streamertape rein, Fluppe ins Gesicht und noch eine ...

Das Synclavier habe ich dagegen geliebt und viele Jahre sehr intensiv genutzt. Aber auch das musste irgendwann gehen, zu groß, zu langsam, ewiges Geschuckel mit den Syquest 44MB Wechselfestplatten.
 
GDS/Crumar war was total anderes als Fairlight und klingt auch verschieden und "DER Fairlight" wäre der erste, ggf. noch der zweite, die klangen auch nicht "gleich". Das Sampling war natürlich aus heutiger Sicht im Fairlight 1 fast lächerlich mit 0.5 Sekunden Samplezeit, der GDS setzt auf Synthese. Beim Fairlight ist der Syntheseteil anders und schon deshalb klingt das sehr verschieden, Die Wandler und die Technik und Basis sind sehr verschieden und daher kann man nur sagen - naja, digital sind sie halt, aber real-digital, man hat nicht versucht irgendwelche alten Synthesizer nachzubauen, sowas wäre den Konstrukteuren nicht nur absurd vorgekommen sondern war ja gerade der Vorteil gegenüber diesen.

So allgemein nur mal.

Und Bernie hat natürlich Recht was das Handling angeht, da waren diese HiEnd Dinger etwas, was keine andere Generation von Instrumenten mehr gewagt hatten, es war langsam, unschön, nervig, man hat echt lange an was gearbeitet und vieles war eher kryptisch. Ein DX7 ist easy dagegen und straight edge und halt sofort alles da. Heute gibt es Sachen die das was die konnten als Soft schön machen, ggf. nur nicht mit diesem LoFi Charme, aber man kann das natürlich schlechtisieren™. Wir mögen Artefakte, ich hab auch sehr viel bewusst in 6khz gewandelt um damit eine Aliasing Noisewand zu bauen. Allerdings nie auf so einem HiEnd Computerdingsi, sowas war für mich immer absolut unbezahlbar. Trotzdem haben die großen Computermusik-Teile sehr wesentlich Dinge vorweg genommen die Jahre später in Synths, Komposition und Software Einzug erhielten. Nur eben mit Klickibunt Fensterbedienung und grafisch und so.

-are you calling my dad a wino?
 
ppg360 schrieb:
Schulze hatte am Ende beide, GDS und Fairlight, und mit dem Fairlight hat er wesentlich länger gearbeitet, während der GDS nach der Audentity lange Zeit wie ein ungeliebtes Stiefkind hin und her geschubst wurde, lange bei Georg Stettner stand, nicht lauffähig war und vor sich hin rottete.
Das folgende Erbsenzählen wird wohl ein schlechtes Licht auf meinen Charakter werfen, aber sei's drum:
Der GDS war nach der "Audentity" (1983, meiner Lieblingsplatte von Klaus Schulze) auch noch auf der "Dziekuje Poland Live '83" (1983, tatsächlich) mit dabei, und auf der "Angst" von 1984 ist er zumindest mit diesem typischen Klang auch prominent neben Fairlight CMI II und Yamaha CP-70 vertreten. Man höre "Freeze" von der "Angst":

EDIT: keine Ahnung, warum der Link nicht funzt, sorry.

Und hier ab 1.26 der GDS pur:
src: http://soundcloud.com/hideaway-studio/1979-crumar-gds-first-awakenings#t=1:26

Auf der ganz wunderbaren "The Nightfly" (1982) von Donald Fagen gibt's auf vielen Stücken auch den DK Synergy zu hören (klangkompatibel zur GDS, der ja eigentlich als Klangentwicklungssystem für den Synergy genutzt wurde), wie im damaligen Kundenbindungsmagazin von DK zu lesen war (muss ich noch irgendwo haben und bei Gelegenheit mal einscannen); hier jedenfalls gespielt von Greg Philinganes mit dem oben erwähnten Klang:

Als Fünfzehnjähriger habe ich im Herbst 1985 mal Klaus Schulzes Studio von innen sehen dürfen, darin fand sich zwar nur Rainer Bloss, der aber immerhin am GDS spielte, ich durfte am Fairlight ein paar Tasten drücken und auf's Simmons SDS V hauen, irgendwann kam eine Dame (Elfie?) rein, bat um Aspirin, und verschwand wieder, wohl zum Meister, der noch im Bett lag. Ich konnte mein Glück nicht fassen.
 
serge schrieb:
ppg360 schrieb:
Schulze hatte am Ende beide, GDS und Fairlight, und mit dem Fairlight hat er wesentlich länger gearbeitet, während der GDS nach der Audentity lange Zeit wie ein ungeliebtes Stiefkind hin und her geschubst wurde, lange bei Georg Stettner stand, nicht lauffähig war und vor sich hin rottete.
Das folgende Erbsenzählen wird wohl ein schlechtes Licht auf meinen Charakter werfen, aber sei's drum:
Der GDS war nach der "Audentity" (1983, meiner Lieblingsplatte von Klaus Schulze) auch noch auf der "Dziekuje Poland Live '83" (1983, tatsächlich) mit dabei, und auf der "Angst" von 1984 ist er zumindest mit diesem typischen Klang auch prominent neben Fairlight CMI II und Yamaha CP-70 vertreten. Man höre "Freeze" von der "Angst": [...]

Stimmt, die "Dziekuje" kam nach der "Audentity" raus. Das ist nicht mehr meine Schulze-Ära, daher bin ich nicht so firm in den Veröffentlichungsdaten.

Es gab damals in der KEYBOARDS Anfang 1985 ein Interview mit Schulze und Bloss anläßlich einer Tour; da war dann auch ein Bild zu sehen, wo der GDS auf dem CP stand. Ähnliches gab es in etwa zeitgleich auch im FLACHBLATT zu sehen. Bloss war dann wohl auch derjenige, der reichlich Bier und Cola über den GDS kippte und Zigarettenkippen quer auf den Tasten ablegte.

Stephen
 
Moogulator schrieb:
GDS/Crumar war was total anderes als Fairlight und klingt auch verschieden und "DER Fairlight" wäre der erste, ggf. noch der zweite, die klangen auch nicht "gleich". Das Sampling war natürlich aus heutiger Sicht im Fairlight 1 fast lächerlich mit 0.5 Sekunden Samplezeit, der GDS setzt auf Synthese. Beim Fairlight ist der Syntheseteil anders und schon deshalb klingt das sehr verschieden, Die Wandler und die Technik und Basis sind sehr verschieden und daher kann man nur sagen - naja, digital sind sie halt, aber real-digital, man hat nicht versucht irgendwelche alten Synthesizer nachzubauen, sowas wäre den Konstrukteuren nicht nur absurd vorgekommen sondern war ja gerade der Vorteil gegenüber diesen. [...]

Was man dem alten Fairlight IIX zugute halten muß, ist das enorme Pfund untenrum. Der knallt richtig schön.

Als GDS-Album ziehe ich immer gerne "Trancefer" von Schulze heran. Klingt für die damalige Zeit sehr progressiv.

Stephen
 
serge schrieb:
Der GDS war nach der "Audentity" (1983, meiner Lieblingsplatte von Klaus Schulze)...
Insbesondere das Stück "Sebastian im Traum"; selbst wenn überwiegend nur die Factoy-Presets zum
Einsatz kamen.
 
Zotterl schrieb:
serge schrieb:
Der GDS war nach der "Audentity" (1983, meiner Lieblingsplatte von Klaus Schulze)...
Insbesondere das Stück "Sebastian im Traum"; selbst wenn überwiegend nur die Factoy-Presets zum
Einsatz kamen.
Ich schlafwandelte nur ein einziges Mal in meinem Leben, schaffte es dabei aber, zwei Türen zu öffnen und zu schließen, um nicht in meinem Bett, sondern orientierungslos im Arbeitszimmer meines Stiefvaters aufzuwachen.

Ich schlief damals immer zu Musik per Kopfhörer ein.
Das Stück an diesem Abend war "Sebastian im Traum".
 
Moogulator schrieb:
Den GDS bekommst du nur noch selten zu sehen, er war damals einer dieser sehr sehr speziellen digitalen Synthesizern, die am Ende ein Computer sind. Es gab in div. Epochen immer so Hi-End Sachen, die aber natürlich nur wenige wirklich nutzen konnten. Crumar GDS war erst schlau durch den angeschlossenen Computer mit Software auf Grünmonitor.
Verwechselst du das jetzt nicht mit dem Synergy?
Der GDS lief doch gar nicht ohne Computer.
 
Moogulator schrieb:
Den GDS bekommst du nur noch selten zu sehen, er war damals einer dieser sehr sehr speziellen digitalen Synthesizern, die am Ende ein Computer sind.
Den Satz verstehe ich nun seit ein paar Tagen nicht. Das ist ja nicht wie ein VST, welches auf einer "generic computation platform" läuft, sonder dedizierte digitale Elektronik (AKA: TTL Grab), die von einem Host Computer gesteuert wird. Wer mag, darf sich die DK Synergy Schaltpläne [1] anschauen, beim GDS war tendentiell noch mehr "TTL" im Spiel.

MiK beschreibt das ja auch recht nett [2]:
This oscillator is a very fascinating design of a DSP running some simple microcode, built with tons of then-current logic gates and PROMs. It should not be a problem to recreate the functionality (not emulating the circuitry!) 1:1 with a modern Cortex-M micro. Using the original tables, the final results of the calculations will be the same, and after re-implementing the firmware and synhcs in C/C++, the firmware and the oscillator code can be integrates enough to get exactly the same behavior as the original, synhcs might end up with a wxWidgets based GUI, talking to the rest via USB.

[1] http://users.ece.gatech.edu/lanterma/sy ... chematics/
[2] http://www.vintagesynth.com/forum/viewt ... 7&start=45
 
Wer "early digital" mag und sich weder Fairlight CMI, Technoch Axcel, NED Synclavier oder PPG Wave leisten kann oder mag, dem sei ein Gerät von Wersi empfohlen:

- Stage Performer MK1
- EX20

- EX10R
- Omega DX 10
- Omega DX 5

Alle basieren auf identischer digitaler Tonerzeugung mit ein wenig Analogkrams (Paraphoner Filter und Wersivoice) dahinter. Die oberen beiden erlauben ein Editieren der Klänge, die anderen spielen diese von Cartridge ab. Digitale Grütze pur und erschwinglich.
 
swissdoc schrieb:
Moogulator schrieb:
Den GDS bekommst du nur noch selten zu sehen, er war damals einer dieser sehr sehr speziellen digitalen Synthesizern, die am Ende ein Computer sind.
Den Satz verstehe ich nun seit ein paar Tagen nicht. Das ist ja nicht wie ein VST, welches auf einer "generic computation platform" läuft, sonder dedizierte digitale Elektronik (AKA: TTL Grab), die von einem Host Computer gesteuert wird. Wer mag, darf sich die DK Synergy Schaltpläne [1] anschauen, beim GDS war tendentiell noch mehr "TTL" im Spiel.

MiK beschreibt das ja auch recht nett [2]:
This oscillator is a very fascinating design of a DSP running some simple microcode, built with tons of then-current logic gates and PROMs. It should not be a problem to recreate the functionality (not emulating the circuitry!) 1:1 with a modern Cortex-M micro. Using the original tables, the final results of the calculations will be the same, and after re-implementing the firmware and synhcs in C/C++, the firmware and the oscillator code can be integrates enough to get exactly the same behavior as the original, synhcs might end up with a wxWidgets based GUI, talking to the rest via USB.

[1] http://users.ece.gatech.edu/lanterma/sy ... chematics/
[2] http://www.vintagesynth.com/forum/viewt ... 7&start=45

Genau das meine ich aber - wenn man das mit der heutigen Bequemnis™ sieht und allein das Geraffel der Verbindung zwischen Oldschool Computern und Darstellung, Machbarkeit, Arbeitsgeschwindigkeit etc - dann will man das meiste aus der Zeit echt nicht mehr haben außer man ist ein gothverdammter Nerd. Das sage und meine ich nicht wirklich so vernichtend wie es klingt, aber - doch irgendwie doch. Die Bedienung und Machart mit dem Sequencer des Fairlight zB und so - das ist so viel umständlicher und so - da sollte man halt die Kulte der damaligen Zeit mit den bemerkenswerten Möglichkeiten für damals halt anders bewerten.

Synergy hatte ich vergessen zu erwähnen, ihr habt Recht ich meine bei der Sache aber durchaus SOLCHE SYSTEME wie Synergy, GDS, Fairlight und man darf auch PPG Mit Waveterm dazu zählen. Wer zB bei der Demo auf dem Dinosauriertreffen dabei war - das will niemand so haben für effektives Arbeiten. Das klingt und klang toll, aber die Arbeit daran ist eben unverhältnismäßig, man MUSS diesen speziellen Sound lieben damit man sich das antut. Ebenso schon die Verbindung der Rechner mit VT100 Terminal und fiesem krassen Scheiß beyond SCSI und noch älter und schlimmer. Das will man nicht mehr heute. Und - mit dem Waveterm irgendwie easy samplen und rumbasteln - das ist nicht eben mal - das dauuuuäääät würde der Hesse da sagen. Und vom Moment der Idee bis zur Ausführung mit einem "och" nicht auskommen. Ich geh mal 10 Kannen Kaffee trinken.

Ja, das ist sehr generell eine Aussage gerade über diese Dinger und ja, ich fand die besonders spannend, da sie die Innovation auf hohem Level darstellten und oft etwas entrückt von Ingenieuren gemacht wurden und unzählige Quirks und Schrulligkeiten beherbergten wie ein alter Hund Flöhe.

Und ja, auch ich weiss den Unterschied eines PPG Systems gegenüber dem hervorragenden Wavegenerator zu schätzen, aber letzterer kann viel mehr in NULL Zeit und so weiter. Und so gesehen kommen einem die Sachen vorher wie Prototypen vor an denen Schilder baumeln müssten wie "haben wir in einem Jahr fertig- dann in cool".

Und ja - ich habe Platten gekauft, nur um diesen Kram zu hören, der 33000DM oder 100000DM kostete, mit Quantec Hall am besten und so.

Experiment IV.
The sound that kills someone.

Ok, genug Ranting - war toll. Endlos rumklicken und drücken und fluchen und endlich - hey, der Beeper beept und es leuchtet was, ich glaub es funktioniert - gleich..
 
swissdoc schrieb:
Wer "early digital" mag und sich weder Fairlight CMI, Technoch Axcel, NED Synclavier oder PPG Wave leisten kann oder mag, dem sei ein Gerät von Wersi empfohlen:

- Stage Performer MK1
- EX20

- EX10R
- Omega DX 10
- Omega DX 5

Alle basieren auf identischer digitaler Tonerzeugung mit ein wenig Analogkrams (Paraphoner Filter und Wersivoice) dahinter. Die oberen beiden erlauben ein Editieren der Klänge, die anderen spielen diese von Cartridge ab. Digitale Grütze pur und erschwinglich.

Oder Kawai K5. Der klingt so scheiße, dass es schon wieder gut ist und kostet auch nicht die Welt.

Moogulator schrieb:
Genau das meine ich aber - wenn man das mit der heutigen Bequemnis™ sieht und allein das Geraffel der Verbindung zwischen Oldschool Computern und Darstellung, Machbarkeit, Arbeitsgeschwindigkeit etc - dann will man das meiste aus der Zeit echt nicht mehr haben außer man ist ein gothverdammter Nerd.

Man bekommt zumindest die Möglichkeiten der alten Dickschiffe heute als Dreingabe in vielen VSTs. Einfachstenfalls zieht man sich UVIs Emulationen von Synclavier, Synergy und Wave - gleich mit all den schönen Presets "von früher" und ohne irritierende Syntheseoptionen. Bequemnis™ first. :lol:
 
Ergänzend zu meinem Post: Demnächst scheint es für das Synclavier auch eine offiziell abgesegnete Emulation von Arturia zu geben. Auf http://www.synclavier.com/test.html ist schon mal eine entsprechende Sektion eingerichtet worden, die allerdings noch auf einen Blindtext verweist.
 


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