Gearslutz? -> Gearspace


https://www.youtube.com/watch?v=IdfEqLukkU4


Vielleicht ändert sich auch die Situation ein wenig, wenn man zu einem der größten internationalen Netzforen für Musikgear/Produktion wird? Oder solche Albernheiten gehen einem irgendwann selbst auf den Latz?

Man muss ja auch nicht zwingend Gangsterrap hören, um zu zeigen, wie frei man ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach ja, nun. Wenn ich mich als Mann als Slut bezeichne ist das Selbstironie. Aber gut, wenn ich jetzt eine Frau oder schwul wäre, müsste ich das anders sehen?
Die machen halt viel Geld mit der Plattform. So gesehen, gehts also um Professionalität. Muss man dann irgendwie einsehen.

Ist letztendlich alles nicht die Aufregung wert. Gibt derzeit größere Probleme.
 
oh, man darf wieder schreiben.
meine kritik ging eher so in die richtung "ueberzogene vergleiche", aber
eigentlich mag ich solche ueberspitzungen selber...
der harmoniesuechtige hippie in mir meint ja eher, dass es besser sei, selbst ueber indiskutables zu reden,
statt zu spalten, aber das kann man auch durchaus kontrovers sehen. insofern bin ich auch nicht
abgeneigt die totalitaere und faschistoide cancel"culture" rigoros 'abzuspalten'. weg damit!
moegen sie in einem grossen leeren raum ihren sieg feiern.

und nachdem die masterclock jetzt in woke "fuehrer" heissen soll, werde ich sie in zukunft
"der mussolini" nennen. "adolf" bringe ich dann doch nicht ueber mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach ja, nun. Wenn ich mich als Mann als Slut bezeichne ist das Selbstironie. Aber gut, wenn ich jetzt eine Frau oder schwul wäre, müsste ich das anders sehen?
Die machen halt viel Geld mit der Plattform. So gesehen, gehts also um Professionalität. Muss man dann irgendwie einsehen.

Ist letztendlich alles nicht die Aufregung wert. Gibt derzeit größere Probleme.

Den Werpartnern würde es nicht stören, wenn der Zeitgeist anders wäre.
Der Zeitgeist ist es, der andere zu vorauseilendem Gehorsam bringt.

Ist doch klar, dass die Nutzer da keine Jubelschreie übrig haben, immerhin
ist die sprachliche Veränderung und die andere Wahrnehmung politischer Korrektheit
sehr kontrovers und oft selbst unter den Betroffenen zu wenig Zuspruch,
als das es insgesamt zu einer gesellschaftlichen Veränderung führen würde.

Spaltung trifft es eher und dabei geht es nicht um die Sache.
 
Gibt derzeit größere Probleme.

Ist halt immer die Frage für wen.

Ich ziehe mir täglich die Leserbriefe in der FAZ rein, die sich seit über einem Jahr zu großen Teilen nur um die "unsägliche Genderdebatte" drehen (eine Debatte, die es nach Auskunft der Herren, die dort an ihr teilnehmen, eigentlich gar nicht geben dürfte... aber wenn es sie schon gibt, dann: "bitte nicht ohne uns!").

Auf dieser Grundlage kann ich zum Thema "größere Probleme" folgende fachkundige Auskunft geben:
der durchschnittliche Mann von der Straße, also von den Straßen des Frankfurter Speckgürtels, Bad Homburgs, Königsteins und Kronbergs im Taunus, jenseits der 60, mit seinem Bruttoeinkommen im unteren fünfstelligen oder seinen Pensionen im oberen vierstelligen Bereich -- für den gibt es, glaubt man seinen aufgebrachten Kommentaren zum Zeitgeschehen, tatsächlich keine größeren Probleme.
 
Den Werpartnern würde es nicht stören, wenn der Zeitgeist anders wäre.
Der Zeitgeist ist es, der andere zu vorauseilendem Gehorsam bringt.
Jules nennt sehr gute Gründe warum er mittlerweile denkt, dass die damalige Namenswahl nicht optimal war. Aber nein, es kann natürlich nicht anders sein, als dass es nur aus vorauseilendem Gehorsam handelt und nicht insgesamt doch so denkt wie Du. Genauso wie ich natürlich meinen Usernamen nur aus Angst vor potenziellen Angriffen geändert habe, und nicht, weil Dein Hinweis auf seine Doppeldeutigkeit (welche mir natürlich in meinem jugendlichen Überschwang völlig bewusst und beabsichtigt war) mich nochmal über diesen peinlichen Name hat reflektieren lassen.
Ist doch klar, dass die Nutzer da keine Jubelschreie übrig haben, immerhin
ist die sprachliche Veränderung und die andere Wahrnehmung politischer Korrektheit
sehr kontrovers und oft selbst unter den Betroffenen zu wenig Zuspruch,
als das es insgesamt zu einer gesellschaftlichen Veränderung führen würde.
Woher willst Du bitte schön wissen, ob mehr Nutzer die Namensänderung gut finden oder nicht. Und natürlich führt es zu einer gesellschaftlichen Veränderungen, bzw. die ganze Diskussion ist Bestandteil der gesellschaftlichen Veränderung (incl. den Backlash von Leuten wie Dir, die natürlich ziemlich laut auftreten).
Spaltung trifft es eher und dabei geht es nicht um die Sache.
Echt jetzt, immer noch das Spaltungsargument? Also nochmal: Warum sollen die Leute, die Veränderungen vorantreiben die Spalter sein, und nicht die, welche damit nicht umgehen können und dann so ein Aufstand betreiben wie Du hier?
 
Du hast dich jetzt tatsächlich wegen meines "Klinkjenstecker" Vergleichs umbenannt?

Waaaharrharr, ich lach mich schlapp. You made my Day :selfhammer: :lollo::schwachz:

Ja, nee, diskutieren ist nicht mehr drin. Ich hab nen Lachflash.
 
Du hast dich jetzt tatsächlich wegen meines "Klinkjenstecker" Vergleichs umbenannt?

Waaaharrharr, ich lach mich schlapp. You made my Day :selfhammer: :lollo::schwachz:

Ja, nee, diskutieren ist nicht mehr drin. Ich hab nen Lachflash.
Du kannst Dir echt nicht vorstellen, dass man ein Pseudonym, welches man vor 20 Jahren mal gewählt hat (und den ich eigentlich auch schon lange nicht mehr benutze, nur bin ich halt in dem Forum schon lange angemeldet), irgendwann später peinlich findet?
 
Bin ja hier durchs Forum gut abgehärtet, weiss heute recht gut wie man sich gegen so typische Gehässigkeiten wehrt und so weiter. Aber hier lernt man noch immer dazu.
Weiss gar nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll.

Jedenfalls Glückwunsch. Parallel gibt es im gleichen Forum unfassbar kooperative Beiträge - Höllen und Himmel in einem Universum.

Kleiner Beobachtungskommentar vom Admin.

Jemand noch aufs Maul?
Sequencer sucht noch einen Namen mit mehr Punch. Damit es mehr dem Inhalt entspricht, Ideen?
 
Als lupenreiner Nazi kann man das machen.
Godwin's law – Wikipedia
 
Sequencer sucht noch einen Namen mit mehr Punch. Damit es mehr dem Inhalt entspricht, Ideen?
GuteFrage.net gibt's ja schon (und das Nivau ist da ja auch so gar nicht vorhanden im Gegensatz zu hier, stellenweise), wie wäre es mit GuteAntwortAufKeineFrage.de? Oder damit es thematisch auch passt vielleicht eher GuteAntwortAufKeineSynthesizerFrage.de? ;-)

Nein im Ernst, passt schon alles, was den Namen angeht, die Inhalte werden ja von den Leuten erzeugt, und genauso breit gestreut in Qualität, Relevant, Hilfestellung etc. sind diese dann auch, leider.

Andererseits, alles was auf Schlampen endet, könnte noch so unendlich mehr Leute anziehen, die man hier bestimmt nicht lesen möchte. Schwierig ... ;-)
 
Hier wird mal wieder diese von oben aufgezwungene Political Correctness Debatte ganz groß aufgeblasen, weil es einfach so schön in die eigene Opferrolle passt. Irgendwie hat dazu die Wahrnehmung mit der Realität eher weniger zu tun: Die ganz große Gesellschaftsumkrempelung von 12-21 jährigen Feminist*innen, die sofort deine Katze kreuzigen und dein Haus anzünden, wenn du in einer internen Mail doch mal das Gendersternchen vergessen hast! Und das korrupte Politikerpack noch dazu....

Wenn man die aktuelle Debatte mal runterbricht, dann betreffen einen, als einfache*n Bürger*in, eigentlich nur 3 Punkte. Und mindestens 2 dieser Punkte, wenn nicht alle 3, haben letztlich 0 Auswirkungen, sodass bei Nichtbeachtung im privaten Umfeld auch nicht im Entferntesten irgendwas passiert - vielleicht abgesehen von etwas Widerspruch. UNERHÖRT, WO ICH DOCH IN MEINEM MUSIKFORUM DIE LETZTE BASTION DER MEINUNGSFREIHEIT BIN!

1) Sprache gendern, Einbindung nicht-binärer Menschen : Mitarbeiter*innen, (m/w/d)
2) Diskriminierung durch Sprache und Tätigkeiten: Zig..., Ne...., schwul, behindert, Blackfacing
3) Generalkritik am Patriarchat

Sobald eine Organisation, ein Onlineforum, ein Unternehmen, eine Partei oder sonstwas eine gewisse Größe und Reichweite aufweist, treten sicherlich Punkt 2, und folgend auch Punkt 1 mehr in den Vordergrund, weil es dann ohne eine gewisse Professionalität - aber auch ohne gewisse Mindeststandards in der Kommunikation - nicht geht, vielleicht ist es dann auch einfach nicht mehr erwünscht. Ich meine, wenn man sich generell um die Adressat*innen oder die Zielgruppe keine Gedanken machen würde, dann wäre das heutige Marketing auch wesentlich uneffektiver.

Genauso wie beim anthropogenen Klimawandel gibt es nicht nur militante Aktivist*innen, die hier eine gewisse Entwicklung im heutigen Zeitgeist fordern, sondern auch viele Wissenschaftler*innen und Gremien (z.B. der Rat für Deutsche Rechtschreibung) unterstützen das - von den Bürger*innen ohne Scheuklappen mal ganz zu schweigen. Aber sind wir damit schon in der hochbeschworenen Meinungsdiktatur, wenn man als Privatperson 0 Konsequenzen fürchten muss? Eine Klage in 2020 gegen nicht gendergerechte Sparkassenformulare wurde zackig abgewiesen, es gibt keine einheitliche Vorgabe zu gendergerechten Schreibweisen. Ist die Frauenquote jetzt eigentlich schon komplett umgesetzt worden und wird sie schon gelebt, wie sieht´s da mit dem Anteil weiblicher Führungskräfte aus? Aber immerhin, wenn irgendwelche Hinterwäldler innerlich zugrunde gehen, wenn Ihre Mohrenapotheke umbenannt wird, oder wenn man einem Jugendlichen mal auf die Finger klopft, wenn er immer "schwul" und "behindert" als Beleidigung einsetzt, dann bewegt sich vielleicht wirklich was in die richtige Richtung.

Wie offensiv der unbelehrbare Teil der Gesellschaft immer wieder versucht, die ganze Debatte aufzublähen und in diese Opferperspektive zu rücken, zeigt alleine schon der erste Beitrag in diesem Thread, der nach der Mitteilung zur Namensänderung gepostet wurde. Schön mal ein paar Buzzwords streuen, Inhalte überwinden - wir wissen doch alle, wieso der Name geändert wurde, danke Merkel!
 
Hier wird mal wieder diese von oben aufgezwungene Political Correctness Debatte ganz groß aufgeblasen, weil es einfach so schön in die eigene Opferrolle passt. Irgendwie hat dazu die Wahrnehmung mit der Realität eher weniger zu tun: Die ganz große Gesellschaftsumkrempelung von 12-21 jährigen Feminist*innen, die sofort deine Katze kreuzigen und dein Haus anzünden, wenn du in einer internen Mail doch mal das Gendersternchen vergessen hast! Und das korrupte Politikerpack noch dazu....

Wenn man die aktuelle Debatte mal runterbricht, dann betreffen einen, als einfache*n Bürger*in, eigentlich nur 3 Punkte. Und mindestens 2 dieser Punkte, wenn nicht alle 3, haben letztlich 0 Auswirkungen, sodass bei Nichtbeachtung im privaten Umfeld auch nicht im Entferntesten irgendwas passiert - vielleicht abgesehen von etwas Widerspruch. UNERHÖRT, WO ICH DOCH IN MEINEM MUSIKFORUM DIE LETZTE BASTION DER MEINUNGSFREIHEIT BIN!

1) Sprache gendern, Einbindung nicht-binärer Menschen : Mitarbeiter*innen, (m/w/d)
2) Diskriminierung durch Sprache und Tätigkeiten: Zig..., Ne...., schwul, behindert, Blackfacing
3) Generalkritik am Patriarchat

Sobald eine Organisation, ein Onlineforum, ein Unternehmen, eine Partei oder sonstwas eine gewisse Größe und Reichweite aufweist, treten sicherlich Punkt 2, und folgend auch Punkt 1 mehr in den Vordergrund, weil es dann ohne eine gewisse Professionalität - aber auch ohne gewisse Mindeststandards in der Kommunikation - nicht geht, vielleicht ist es dann auch einfach nicht mehr erwünscht. Ich meine, wenn man sich generell um die Adressat*innen oder die Zielgruppe keine Gedanken machen würde, dann wäre das heutige Marketing auch wesentlich uneffektiver.

Genauso wie beim anthropogenen Klimawandel gibt es nicht nur militante Aktivist*innen, die hier eine gewisse Entwicklung im heutigen Zeitgeist fordern, sondern auch viele Wissenschaftler*innen und Gremien (z.B. der Rat für Deutsche Rechtschreibung) unterstützen das - von den Bürger*innen ohne Scheuklappen mal ganz zu schweigen. Aber sind wir damit schon in der hochbeschworenen Meinungsdiktatur, wenn man als Privatperson 0 Konsequenzen fürchten muss? Eine Klage in 2020 gegen nicht gendergerechte Sparkassenformulare wurde zackig abgewiesen, es gibt keine einheitliche Vorgabe zu gendergerechten Schreibweisen. Ist die Frauenquote jetzt eigentlich schon komplett umgesetzt worden und wird sie schon gelebt, wie sieht´s da mit dem Anteil weiblicher Führungskräfte aus? Aber immerhin, wenn irgendwelche Hinterwäldler innerlich zugrunde gehen, wenn Ihre Mohrenapotheke umbenannt wird, oder wenn man einem Jugendlichen mal auf die Finger klopft, wenn er immer "schwul" und "behindert" als Beleidigung einsetzt, dann bewegt sich vielleicht wirklich was in die richtige Richtung.

Wie offensiv der unbelehrbare Teil der Gesellschaft immer wieder versucht, die ganze Debatte aufzublähen und in diese Opferperspektive zu rücken, zeigt alleine schon der erste Beitrag in diesem Thread, der nach der Mitteilung zur Namensänderung gepostet wurde. Schön mal ein paar Buzzwords streuen, Inhalte überwinden - wir wissen doch alle, wieso der Name geändert wurde, danke Merkel!
Leider verharmlost Du die ganze Sache und ziehst Kritiker ins lächerliche.
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Ich finde diese Namensänderungen sehr irritierend und sie verstören mich.
Im Supermarkt irre ich seit 1991 erfolglos nach Raider durch die Reihen von Schokoriegelregalen.
Es macht mich fertig mich jedes mal von den Verkäufer*n*innen*aussen*oben*unten*alleanderenauch belehren zu lassen,
dass dieser Riegel vor kurzem in "TWIX" umbenannt wurde.

Und jetzt noch dieses englischsprachige Forum,
umbenannt von Gears Lutz in Gears Pace!?(ist der Lutz jetzt nicht mehr dabei?- Top Gear wäre ein viel besserer Name)
Ich werde mich wohl niemals daran gewöhnen.

Von der vor kurzem beschlossenen Umbenennung meiner Heimat DDR in Schland, der Umbenennung der
Deutschen Reichsbahn in Bunte Bahn? und dem Namenswirrwar um die Leipziger
Adolf-Südknecht-Straße ganz zu schweigen...
:shithappens:
 
Ich sehe darin das letzte Aufbäumen des Boomers, des alten weißen Mannes, den Almans, der tiefsitzende Angst hat dass er mit Minderheiten nicht mehr das tun kann was er will.

Weiß und männlich sind biologische Merkmale. Ich weigere mich strikt, irgendjemanden nach seinen biologischen Merkmalen oder seinem Alter zu beurteilen. Mit Ideologien beider Ränder, die diese Identitätspolitik betreiben, möchte ich nichts zu tun haben. Menschen mit wenig Farbpigmenten in Haut und Haaren sind global übrigens eine Minderheit.
 
Den Werpartnern würde es nicht stören, wenn der Zeitgeist anders wäre.
Der Zeitgeist ist es, der andere zu vorauseilendem Gehorsam bringt.

Ist doch klar, dass die Nutzer da keine Jubelschreie übrig haben, immerhin
ist die sprachliche Veränderung und die andere Wahrnehmung politischer Korrektheit
sehr kontrovers und oft selbst unter den Betroffenen zu wenig Zuspruch,
als das es insgesamt zu einer gesellschaftlichen Veränderung führen würde.

Spaltung trifft es eher und dabei geht es nicht um die Sache.
Jetzt beruhige dich doch einfach wieder. Das Ganze ist wirklich nicht so schlimm und niemand will dir deine Meinung wegnehmen.
Wie schon erwähnt wurde ist Gearspace eine Website in GB. Schau einfach mal hier rein und überlege dir, warum Frauen im Allgemeinen nicht gerne als Schlampen oder
bezeichnet werden wollen.


Ich habe in den letzten zwanzig Jahren in Topstudios in GB und USA gearbeitet und kann dir sagen, daß besonders in den USA eine wahnsinnige Machokultur voherrscht. Dass sich Frauen in diese Berufe wagen ist eine positive Entwicklung und es ist legitim, daß sie sich nicht als Schlampen oder sonst etwas bezeichnen lassen wollen.

Hättest du Verständnis für ein Forum namens GearN-Wort?
 
Weiß und männlich sind biologische Merkmale. Ich weigere mich strikt, irgendjemanden nach seinen biologischen Merkmalen oder seinem Alter zu beurteilen.

Ums "Menschen beurteilen" sollte es sowieso nicht gehen. Lasst uns doch Verhaltensweisen und Aussagen beurteilen.

Und, tut mir leid, da kann es u.U. durchaus eine Rolle spielen, wer ein bestimmtes Verhalten zeigt, und von wem eine bestimmte Aussage getätigt wird. Wenn z.B. ein pensionierter Ministerialbeamter mit B-Besoldung und entsprechend angenehmer Altersabsicherung dir sagt: "das deutsche Rentensystem funktioniert doch super" ...dann kann es evt. angezeigt sein, diese Aussage nicht isoliert von den Merkmalen (ja: auch den biologischen) des Sprechers zu betrachten. Daran ist nichts verwerfliches. Die Idee, dass die Trefflichkeit einer Aussage allein aus ihr selbst hervorgehe (der Habermassche "zwanglose Zwang des besseren Arguments") ist nett und romantisch, aber wie alles romantische natürlich ein wenig weltfremd. Natürlich können Merkmale (jedweder Art: biologisch, sozial, kulturell, politisch...) des Sprechers zu den Dingen gehören, die man heranziehen kann, um sich ein Urteil zu bilden (aka "Kontext"). Selbstverständlich ist es nachvollziehbar, dass, wenn z.B. die Bundesregierung (wie 2015) eine Kommission zur Beschäftigung mit Antisemitismus einberuft, es Leute ein bisschen merkwürdig finden, wenn dort kein einziger Jude drinsitzt ...auch wenn wir doch eigentlich sagen wollen würden: ein Merkmal wie die Relgionszugehörigkeit sollte keine Rolle für die Qualifikation zu politischer Arbeit spielen.

Daraus folgt nicht, dass zu bestimmten Themen bestimmte Leute, qua ihrer Merkmale, nichts zu sagen, oder per se nicht Recht hätten. Aber das hat ja auch niemand behauptet. Im Raum steht die Frage, ob es nicht sinnvoll ist, in unserer Diskussionskultur ein bisschen mehr darauf zu achten, dass diejenigen, die von einem Problem tatsächlich betroffen sind, zuvörderst Gehör finden, und sich diejenigen, die ansonsten zuerst bzw. überhaupt immer reden, nicht vielleicht mal einen Moment zurückhalten und zuhören können.

Verstehen.
Verstanden werden.

Eine Problematik, die weißgott nicht nur das leidige Genderthema betrifft.

Frag mal Menschen mit der folgenden Merkmalskombination, wie sie sich in Politik, Kultur und Wirtschaft vertreten fühlen:

- weiß
- männlich
- ostdeutsch
- ohne akademischen Bildungsabschluss
- wohnhaft in Lausitz, Prignitz oder Oderbruch
 


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