G.A.S. ist gaga aka Dein Ex-Gear

microbug schrieb:
Bernie schrieb:
Einige Maschinchen entpuppten sich dann gerne auch mal als Mogelpackung, mit viel Mythos drumherum und sonst nichts.

Guter Punkt. Auf genau sowas bin ich leider oft genug reingefallen, vor allem hab ich mich zu oft von den mit allen Tricks programmierten Werkspresets blenden lassen ...

...vor allem die Showroompresets, die Donnergroll und große Landschaften auf einen Tastendruck freisetzen und die man für die Musik aber auch zu überhaupt nichts gebrauchen kann.
 
Ich überlege grad meinen Octatrack abzustoßen. Seit ich die Machinedrum hab, is der OT irgendwie überflüssig.
 
serge schrieb:
Danke, dachte ich mir. Fallen Dir aus dem Handgelenk noch weitere ein, bei denen Mythos und Realität in Deiner Wahrnehmung ähnlich deutlich auseinander lagen?
Jetzt werde ich mit Steinen beworfen: Der Jupiter 8 hat mich damals extrem enttäuscht, hab mir dann zwei Memorymoogs besorgt.
Der PS-3100 gehört auch in die Mythosklasse, für seine imposante Größe klingt er recht öde.
Es gibt eine handvoll sehr schöner Chorusflächen und ein paar abgedrehte experimentelle Klänge, aber dafür ist der Kasten insgesamt einfach viel zu groß, zu schwer und reparaturanfällig.
Schwach war auch der PPG 1003 Sonic Carrier und der alte Wavecomputer 360, diesem hab ich später dann den Wave 2.0 gerne vorgezogen.
Ich hatte so viele Flops ...
 
Bernie schrieb:
Jetzt werde ich mit Steinen beworfen: Der Jupiter 8 hat mich damals extrem enttäuscht, hab mir dann zwei Memorymoogs besorgt.
Abgefahren, bei mir ist es genau umgekehrt: Der Memorymoog hat mich bei allen Versuchen, mit ihm "warm" zu werden (sei es unmodifiziert oder als LAMM), immer etwas "schulterzuckend" zurück gelassen. Einen Jupiter-8 habe ich dagegen seit vier Jahren.
 
serge schrieb:
Abgefahren, bei mir ist es genau umgekehrt: Der Memorymoog hat mich bei allen Versuchen, mit ihm "warm" zu werden (sei es unmodifiziert oder als LAMM), immer etwas "schulterzuckend" zurück gelassen. Einen Jupiter-8 habe ich dagegen seit vier Jahren.
Tja, so unterschedlich sind die Geschmäcker.
Der Jupi-8 ist sicherlich ein toller Synthesizer, aber irgendwie hat es mit uns beiden einfach nicht gepasst.
 
serge schrieb:
[...] Der Memorymoog hat mich bei allen Versuchen, mit ihm "warm" zu werden (sei es unmodifiziert oder als LAMM), immer etwas "schulterzuckend" zurück gelassen. [...]

Hier auch . Dem Memorymoog konnte ich auch nie viel abgewinnen. "Schulterzucken" war auch meine Reaktion, und seither ist er von meiner Wunschliste verschwunden. Der Jupiter 8 steht noch drauf, aber ganz weit unten, noch hinter OB-X und Rhodes Chroma (und die stehen schon weit unten).

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Hier auch . Dem Memorymoog konnte ich auch nie viel abgewinnen. "Schulterzucken" war auch meine Reaktion, und seither ist er von meiner Wunschliste verschwunden. Der Jupiter 8 steht noch drauf, aber ganz weit unten, noch hinter OB-X und Rhodes Chroma (und die stehen schon weit unten).
Das mit dem Chroma kann ich nachvollziehen. Er kann zwar sicher coole Sounds und die Bedienung ist auch nicht sooo schlimm, aber irgendwie kick er mich nie so recht, wenn ich im Synthorama ihm mal wieder eine Chance gebe. Ausserdem eine Riesenkiste...

Magst Du uns Deine Wunschliste mal nennen? Wäre noch spannend.
 
Den Rhodes Chroma hatte ich im Sommer 1985, die Bedienung war das Grauen, der Transport erst recht – ich wohnte auf 'm Dorf und meine Mutter musste mich mit dem Trumm immer zu den Bandproben kutschieren. Es spricht für die Kofferraumgrößen damaliger Limousinen, dass die Kiste samt Case hinten rein passte.

Die Bedienung fand ich furchtbar, diese sich über mehrer DIN-A4-Seiten erstreckende Parameterliste war das Grauen, aber ich wollte mir das nicht eingestehen, denn mir schwirrten Christoph Frankes Worte aus dem Keyboard-Interview 2/85 mit Tangerine Dream im Kopf herum: "Beim Rhodes Chroma sollte man die Parameterliste so nach einem halben Jahr nicht mehr benötigen."* Verdammt, wenn einer meiner Helden das kann, werde ich das doch auch hinkriegen müssen (vgl. Loriot: "Es muss gehen, andere tun es doch auch!").

Weitere Gründe, warum ich mit dem Chroma nicht warm wurde bzw. unsere Beziehung von Anbeginn unter einem schlechten Stern stand, finden sich hier und hier.

Der Klang selbst ist teilweise beeindruckend, meine sentimentalen Favoriten sind bei 5:10 und 8:51 zu hören, aber eigentlich lohnt das ganze Video:


Der Vergleich ausgewählter Werkspresets zwischen Chroma und Memorymoog ist zwar sinnfrei, aber lustig:


* Aus der Erinnerung zitiert, Heft ist grad nicht greifbar.
 
serge schrieb:
Den Rhodes Chroma hatte ich im Sommer 1985, die Bedienung war das Grauen, der Transport erst recht – ich wohnte auf 'm Dorf und meine Mutter musste mich mit dem Trumm immer zu den Bandproben kutschieren. Es spricht für die Kofferraumgrößen damaliger Limousinen, dass die Kiste samt Case hinten rein passte.

Die Bedienung fand ich furchtbar, diese sich über mehrer DIN-A4-Seiten erstreckende Parameterliste war das Grauen, aber ich wollte mir das nicht eingestehen, denn mir schwirrten Christoph Frankes Worte aus dem Keyboard-Interview 2/85 mit Tangerine Dream im Kopf herum: "Beim Rhodes Chroma sollte man die Parameterliste so nach einem halben Jahr nicht mehr benötigen."* Verdammt, wenn einer meiner Helden das kann, werde ich das doch auch hinkriegen müssen (vgl. Loriot: "Es muss gehen, andere tun es doch auch!").

[...].

Der Klang selbst ist teilweise beeindruckend, meine sentimentalen Favoriten sind bei 5:10 und 8:51 zu hören, aber eigentlich lohnt das ganze Video [...]

Das Ding ist ein Monstrum, was Größe und Anfälligkeit angeht, gar keine Frage, und solche Erlebnisse prägen auch das Verhältnis zu einem Instrument -- ein Freund von mir hat seinen Chroma aus genau diesem Grund -- schlechte Erfahrung mit Service und Zuverlässigkeit -- wieder abgestoßen.

Stimmt, die Programmierung ist nicht wirklich lustig, aber die paar Male, wo ich ohne Handbuch am Chroma rumgedreht habe, kam immer was raus -- gut, okay, da hast jeder andere Ansprüche an die Qualität dessen, was raus kommt. Und Chris Franke hatte ja den ganzen lieben langen Tag nichts Besseres zu tun, als die Bedienanleitungen und Parameterlisten irgendwelcher Geräte auswendig zu lernen...

Ich fand ihn nur da unübersichtlich, wo man in die verschiedenen Filter-Setups und Funktionsalgorithmen eintaucht -- das war ziemlich verwirrend. Klanglich ist er für mich einer der wenigen Synthesiser, die dem CS80 nahekommen, was Ausdruck und Lebendigkeit angeht.

Stephen
 
Filterresonanz ist nur in acht Stufen einstellbar, und die Modulationsziele und -quellen werden als abstrakte Zahlen dargestellt.

Argh.
 
raziel28 schrieb:
...vor allem die Showroompresets, die Donnergroll und große Landschaften auf einen Tastendruck freisetzen und die man für die Musik aber auch zu überhaupt nichts gebrauchen kann.

Ich nenn sowas gerne Kaufmich-Egoshooter-Blendgranaten.

Das dürfte auch der Grund gewesen sein, warum mir schon damals die Ensoniqs so gut gefielen und ich letztlich bei Kurzweil gelandet bin :)
 
soeben meinen dritten g2 verkauft (nicht parallel besessen)

super gerät, spannden und wertig, aber

es fehlt ihm einfach jeglicher vibe, und schnelle modulationen klingen in meinen ohren nicht gut - also weg damit.
 
Seitdem plagen mich Depressionen, die Frau geht mir auf die Nerven und meine allg. Begrifflichkeit ist reduziert.


Exgear :
Jx3P
Juno106
Chroma
Sci T8 (wir sprachen drüber)
SH09
SH7
Prodigy
DW8000
Polysix
Crumar Spirit
Crumar Dp50
Banana
SY99
 
Für diejenigen, die sich einen Überblick über die zur Programmierung des Rhodes Chroma notwendigen Zahlencodes verschaffen wollen:
parameterchart2.1.pdf

Viel – äh – "Spaß".
 
Niemals.
datareadout.jpg

Das hier bedeutet zum Beispiel, dass der Arpeggiator aktiv ist und aufwärts arpeggiiert (schreibt man das so?).
 
...cool, der Chroma(den wollte ich aufgrund der Soundbeispiele auf der "Synth von Gestern"CD auch gern haben) klingt in dem Video wie alles andere als ein Synth, "pfeifende Orgel, Donner..." alles toll, aber wo ist der Synthesizer :mrgreen: ?
 
Das Ding kreischt und sägt. Es gibt enige musikalische ping pong sounds und e piano dingens. Hat was. Ist aber unspassig.
Nach 2 Wochen guckst du die kiste nicht mehr an . Leider.
 
Da war was kaputt. Wie mir der Käufer freundlicherweise mitteilte, etwas für 25 Pfennig.
Aber als Ersatz habe ich den Minimmoog erworben.
 


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