Ich finde, es gibt immer mehr gute Musik, immer mehr wahnsinnige interessante und technisch begabte und faehige Leute, und auch Poplieder wie die von Britney Spears oder Christina Aguilera sind ziemlich beeindruckend, von den Klaengen, von der Produktion, vom Groove her.
Ich brauch hier in meiner Stadt nur abends in den Jazzclub zu gehen, fuer umsonst, um Musiker zu sehen, die eine so beeindruckende Musikalitaet *und* Groove *und* Funk, dass mir die Haare zu berge stehen. Und das sind Leute die gerade ihr Studium absolviert haben und mit Schwierigkeiten eine Platte rausgebrahct haben, die keiner kaufen wird, weil jeden Monat zigtausend gute Platten rauskommen (und ich rede hier nicht nur von Techno, sondern von Jazz, von Klassik, von Rock, von Pop).
Bei elektronischer Musik ist das ja noch alles viel "schlimmer", weil da jeder ohne grossen Aufwand eben sein Zeugs produzieren kann. Und das heisst, das zwischen den Leuten, die nicht so interessante oder ausgereifte Musik machen, auch Leute dabei sind, die wunderbare, emotionsgeladene, technisch beeindruckende, groovig tanzbare, was auch immer Musik machen. Man braucht nur kurz auf Netlabels wie audiobulb zu gucken, und schon sind da 200 Platten von ziemlich hoher Qualitaet zur Verfugeung.
Oder ich kann kurz im Internet saemtliche Werke von Bach, Mozart, Beethoven runterladen (legal), und mich ans Klavier setzen und versuche sie zu spielen. Oder Jazz-Transkriptionen. Es ist alles so unheimlich einfach zu erreichen, um sich musikalisch fortzubilden, Musik lieben lernen, usw... Es gibt mp3 blogs, die seit ewigkeiten vergriffene Platten rippen und zum Download stellen, und da sind jedesmal Combos aus den 60ern, 70ern, 80ern, von denen man nie gehoert hat, die einen sofort umwerfen.
Ich finde es bringt wirklich nichts auch nur ueber Musik, die man nicht mag, nachzudenken, weil an jeder Strassenecke die gute Musik da ist. Oder man macht sie selber. Ich finde das alles wunderbar, und sehe wirklich nicht wo das Problem ist.