Re: Führt immer mehr Technik in eine musikalische Sackgasse
dotterl schrieb:
Ein Faktor ist noch, wie SCHNELL Dein Equipment wächst. Wenn Du innerhalb
kürzester Zeit ne Menge Geld raus- bzw. Synths reinhaust, bleibt tatsächlich nicht
viel Zeit für das Wesentliche.
Wenn Du und Dein Equipment langsam und gemeinsam wachset, so dass Zeit für
die Auseinandersetzung bleibt, so isses doch gut + bereichernd!
Da möchte ich doch einen ganzen Zaun voller Ausrufezeichen druntersetzen, eben weil ich genau das schon 2x durchhab. Die erste Phase war wirklich extrem, hab viel durchprobiert und nix war wirklich gut, das einzige was zum Schluß blieb war ein sehr spät gebraucht gekaufter DX7II und mein JX-10 (die ich inzwischen auch nimmer habe). Meine ersten Instrumente, mit denen ich was aufnahm, waren Korg EPS-1 und Polysix, da hab ich wirklich Musik gemacht, sprich Ideen festgehalten, per Spulentonband und Multiplay, selbst im Jahre 1989 noch anachronistisch. Achja: für die Drums hatte ich eine 808. 1 Jahr später hielt MIDI Einzug: JX-10, SQ-R, Kawai Q80. Auch da wurde noch Musik gemacht. Dann aber zog ein Atari ST ein, Notator Alpha, und von da an kam kaum noch Musik raus, dafür mehr Technikbeschäftigung. Nunja, das hab ich dann später genutzt und baute etliche Adaptionen für Sounddiver, die bis zuletzt zum Lieferumfang gehörten. Betagetestet hab ich natürlich auch, in der 2. Phase dann ebenfalls, dann aber auf dem Mac. Ist schon nett, wenn man seinen eigenen Namen im Handbuch direkt neben dem von Herrn Anzilotti liest
Nunja, leider alles Geschichte. Immerhin hat mir das aber auch nette Kontakte beschert, einen davon hab ich hier auch wiederdentdeckt
In Phase 2 hab ich erstmal wieder Technik gesammelt und dann versucht, damit was zu machen, was aber wieder in die Hose ging, und wieder landete ich bei Sounddiver. Letztlich hab ich bis auf GEM S3 und TX802 alles verkauft, weil ich beim Versuch, einen Sound für die Umsetzung einer Idee zu finden, vor vollen Schüsseln verhungerte.
Nach langer Pause bin ich so mehr oder weniger über die Technik wieder zurückgeschlittert: Ein Freund vermachte mir seinen rumstehenden Poly800, nachdem ich schon eine Zeitlang bei amazona rumschlumpfte und Kommentare schrieb. Inzwischen ist ein Novation KS Rack dazugekommen, was noch fehlt ist ein Klopfgeist mit Lauflicht. Und gleich zu Beginn dicker Frust: Modernes OS mit eingebauten MIDI-Treibern etc pp, Interfaces und Software vorhanden, aktuelle Rechner mit genug Power, aber timingstabil? Denkste. Ich war kurz davor, mir wieder einen Atari hinzustellen. Der kam bei einem simplen 4spurigen Arrangement nicht aus dem Tritt (ok, Ableton live auch nicht). Im Augenblick geht die Überlegung, den Rechner nur fürs Recording zu nutzen, MIDI aber über einen Hardwaresequenzer zu machen, sowas wie bei der Motif: taste drücken und loslegen. Tja, aber sowas dann finden ... Eine "Phase 3", also wiederholung alter Fehler, wäre der Horror, dann geb ichs ganz auf. Momentan hab ich einen ziemlichen Technikfrust weil einiges nicht so geht wie ichs gerne hätte.
Hab mir den ganzen Thread durchgelesen, auch die teilweise abgedrifteten Diskussionen. Ich hab schon Spaß an der Technik, aber lieber Geräte, die ich in und auswendig kenne und mit denen ich meine Ideen umsetzen kann, und das soll dann Spaß machen. Wenn nicht, läuft irgendwas schief.
Ich kann das Eingangsposting von Neo sehr gut nachvollziehen. Soweit also meine Leidensgeschichte zum Thema