Zum tieferen Verständnis der Spektralfunktion sei erwähnt, dass ein Signal sowohl im Zeit- als auch Frequenzbereich vollkommen gleichwertig dargestellt werden kann. Wobei jeder der Bereiche spezielle Vorzüge bietet.
Diese Bereiche korrespondieren miteinander. Die Fouriertransformation ist sogar wundervoll symmetrisch:
Die Fouriertransformierte einer Zeitfunktion ist eine Spektralfunktion. Dessen Fouriertransformation hat wieder die Form der ursprünglichen Zeitfunktion.
Bei einmaligen kontinuierlichen (nicht abgetasteten) Vorgängen, also nicht-periodischen analogen Signalformen, bspw. einem einzelnen Puls, gelangt man durch Fouriertransformation zu einer kontinuierlichen Spektralfunktion, dessen Breite ein Frequenzband beschreibt.
Ein abgetastetes, also zeit-diskretisiertes Signal (= Zahlenfolge) besitzt eine periodische Spektralfunktion (= Schwingung), also eine unendliche Wiederholung des ursrünglichen Frequenzbandes. Dessen Periodizität ist abhängig von der Abtastrate. Ist das Reziproke der Abtastrate, also die Abtastfrequenz niedriger als das Doppelte der höchsten enthaltenen Frequenz (Nyquist-Frequenz) des ursprünglichen Signals, überlappen sich diese oben angesprochenen periodischen "Bänder" und es entsteht Aliasing.
Treiben wir es umgekehrt:
Nehmen wir eine periodische Wellenform (= Schwingung) an, so gelangen wir durch Fourieranalyse zu einem diskreten Linienspektrum (= Zahlenfolge), also zu den oben angesprochenen Fourierkoeffizienten.
Normalerweise geht es umgekehrt, wie oben schon beschrieben wurde. Man leitet erst die Fourieranalyse her, und lässt in den Definitionsgleichungen formal die Periode gegen Unendlich gehen und erhält die Definitionsgleichungen der Fouriertransformation. So wird in der Zeit aus einer Periode ein einmaliger Vorgang und in der Frequenz aus einem diskreten Linienspektrum (wiederum eine Periode von Linien/ Impulsen) ein kontinuierlicher Spektralverlauf.
Das kann man wunderbar anhand von Bildern und Rechenbeispielen zeigen.