Eine kompakte Kamera mit 20 Megapixel, bin jetzt noch nicht sooo überzeugt
Die Auflösung ist kein Garant für gute (auch technisch gute) Bildqualität oder für irgendeinen Innovationssprung.
Hohe Auflösung hat den Vorteil:
1. Reserven zu haben, sofern man (immer?) hinterher cropt (Bildausschnitte)
2. auch im Nachhinein kleine Details ausarbeiten möchte oder soll (Kundenauftrag)
3. sehr grosse Ausdrucke realisiert (eher zweitrangig, weil es hierfür Alternativen gibt)
In den meisten Fällen sind 20-24MP vollkommen ausreichend. Die meisten prof. Fotografen begnügen sich mit dieser Auflösung auch (so z.B. Sony A9-II, Nikon D5, Canon 1dx, etc..)
Wichtig sind eher andere Faktoren.
Nachteile hoher Sensorauflösung:
- Intensive Rechnerleistung aufgrund sehr umfangreichen RAW-Daten benötigt
- hochauflösende (somit meist grosse, schwere, teure) Objektive vorausgesetzt um die Sensorleistung auch auszuschöpfen
- vergleichsweise umfangreiche RAW-Filesizes (man denke an z.B. Hochzeiten oder People-Shootings mit 2000-3000 Fotos pro Shooting)
- daher Auswertung, Aussortierung und Archivierung (Arbeits-/)Zeit-/ und Kostenintensiver
- etwas mehr Bildrauschen bei z.B. 47MP@KB im Vergleich zur zeitgleicher Sensorgeneration mit 24MP@KB
Selbst mit 16-20MP lassen sich immer noch sehr grosser Poster drucken, bei den die vergleichsweise "niedrige" Auflösung gar nicht so auffällt. Für 4K-Präsentationen oder Magazine oder Sozial-Media auch vollkommen ausreichend. Hinzu kommt : viele heutigen Kamera-Bodies bieten zusätzlich HighRes-Mode an (für unbewegliche Motive sowie teils für bewegliche auch). Und dank "Super-Resolution" @ adobe CameraRAW kann man selbst alte 16MP-RAWs sehr hochauflösend neurechnen lassen, was erstaunlich gut zu klappen scheint - falls man sowas braucht.
Zu der neuen OM-1:
Ich bin bewusst nicht von meiner E-M1.1 auf mark.II oder mark.III umgestiegen, weil mir die Vorteile diese neueren keine wirklich (technisch) besseren Fotos ggü. der alten 16MP-M1.1 bringen würden und ich die meisten Features dieser neuen Modele ohnehin nicht benötige. Eine GH6 wäre für mich auch eher uninteressant, weil sie den Schwerpunkt auf Video setzt und mich vielmehr Schwerpunkt Foto interessiert.
Der Sensor der neuen µFT kann ruhig weiterhin mit 20MP arbeiten, sofern er als z.B. BSI (oder vielleicht doch ganz anders/neu) eine gute Dynamik und gute Rauschfreiheit ggü. den alten mitbringt. Und wenn OMDS den EVF so aufwertet, wie dies bei meiner Lumix S1 der Fall ist (Auflösung, Framerate, Farbtreue), dann umso besser. Hinzu genug CPU-Power für Freehand-HighRes und eingebaute ND-Filter-Emus würden mich freuen.
Bez. Verschluss könnte man den Leica M11 Weg gehen: mechanisch bis 1/8000 und sofern schneller benötigt, schaltet sie automatisch auf elektronisch mit 1/16000 oder noch schneller um.
Der Rollig-Shutter soll bei der OM-1 auch merklich verbessert worden sein (gem. Rumors). Ich hoffe nur, dass sie aber nach wie vor auch einen hörbar mechanischen Verschluss verbaut erhält = ich will das Klackgeräusch unbedingt weiterhin haben!
Nachteil (wie schon w.o. meinerseits erwähnt):
Das Schwenkdisplay
.. das mag super-toll und geil für Selfies und Selbstdarsteller @ Video (Vloger, etc.) sein. Ein Fotograf braucht das überhaupt nicht - im Gegenteil: im ausgeschwenkten Zustand behindert das einen vielmehr beim Fotografieren. Warum also nicht ein 3-Achsen-Klappdisplay, wie bei Lumix S1/S1r und/oder der Nikon Z9? Denn DAS macht dann auch Sinn und ist haptisch viel sinnvoller einsetzbar.