Filter, Hüllkurven und Offtopic aus: Sollten deutsche Synthesizer Anleitungen englische Begriffe übernehmen?

[Benni_Jay]

MOD: Beiträge, die sich mit den Abkürzungen unterschiedlicher Hersteller, mehrsprachigen Wortspielen und Fake-Filtern befassen, wurden aus https://www.sequencer.de/synthesize...-wie-cutoff-envelopes-etc-uebernehmen.172849/ abgetrennt. Benni_Jay ist nicht der Original-Threadersteller.
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Für Anfänger finde ich es schon hilfreich, wenn sowohl der englische als auch der deutsche Begriff gelernt werden - in sofern würde ich für ein Glossar oder gemeinsame/abwechselnde Nennung plädieren (wenn letzteres die Sache nicht zu sehr aufbläht). Letztendlich nutzt man auch unter "Fachleuten" m.E. querbeet die deutsche oder die englische Bezeichnung (ich lese hier genauso oft "Wellenform/Schwingungsform" wie "Waveform" oder Hüllkurve wie Envelope. Gibt natürlich Ausnahmen: Attack/Decay/Sustain/Release wird eher selten ins deutsche übersetzt).

Was mich als Anfänger mehr genervt hatte war, wenn Hersteller unbedingt ihr eigenes Süppchen kochen müssen: EG/MG bei Korg(?) oder TVA/TVF bei Roland ...

ja das mit Korgs EG fand ich auch schon immer unnötig.
Roland hat mit TVA/ TVF aber tatsächlich erst mit dem digitalem D-50 angefangen, da hier ja wirklich nicht mit Volt, sondern halt digital mit Zeit (Time) gesteuert wird und macht technisch schon Sinn bei einem digitalen Synthesizer.

 

[Scenturio]

da hier ja wirklich nicht mit Volt, sondern halt digital mit Zeit (Time) gesteuert wird

kann man drüber streiten, ob Spannung oder digitale Werte jetzt eher mit "Zeit" zu tun haben, oder nicht. "Time Variable" sind auch analoge Hüllkurven. Wenn's alle so gemacht hätten, wäre "TVA/TVF" vielleicht sogar einleuchtender als "Amp Env/Filter Env" gewesen. Allerdings eigent sich "Hüllkurve" (Envelope) natürlich besser als allgemeiner Begriff, wenn man sie zu Steuerung beliebiger Parameter verwenden kann. Bei der Roland-Schreibweise müsste man für jedes Modulationsziel einen eigenen "dritten Buchstaben" verwenden.

 

[Benni_Jay]

kann man drüber streiten, ob Spannung oder digitale Werte jetzt eher mit "Zeit" zu tun haben, oder nicht. "Time Variable" sind auch analoge Hüllkurven. Wenn's alle so gemacht hätten, wäre "TVA/TVF" vielleicht sogar einleuchtender als "Amp Env/Filter Env" gewesen. Allerdings eigent sich "Hüllkurve" (Envelope) natürlich besser als allgemeiner Begriff, wenn man sie zu Steuerung beliebiger Parameter verwenden kann. Bei der Roland-Schreibweise müsste man für jedes Modulationsziel einen eigenen "dritten Buchstaben" verwenden.

ich meine ja nur, Roland wollte halt digitale Filter nicht als analog verkaufen, es ist technisch richtig. Damals wollte man auch noch nicht virtuell analog sein und digital war erst mal was gutes.
Gibt ja auch oft DCOs als Bezeichnung wenn digitale Klangerzeuger verbaut sind (z.B. Korg Poly 800, beim Polysix dann aber komischerweise wieder VCO).
Das kann ich irgendwie nachvollziehen, Korgs EG halt nicht, der ist einfach anders weil Korg.

 

[Scenturio]

ich meine ja nur, Roland wollte halt digitale Filter nicht als analog verkaufen, es ist technisch richtig.

ist schon etwas Offtopic, aber es gibt ja auch Hersteller, die die Envelopes dann "DCA/DCF" genannt haben, imho.

 

[Benni_Jay]

ist schon etwas Offtopic, aber es gibt ja auch Hersteller, die die Envelopes dann "DCA/DCF" genannt haben, imho.

Warum nicht einfach CA/CF
Dann ist egal, wer es kontrolliert, hauptsache kontrolliert.
Oder halt dann KV/ KF (kontrollierter Verstärker, kontrollierter Filter).
Gar nicht so einfach das alles, wenn wir nur Bob noch um Rat fragen können…

 

[Klinke]

Google translate:
time flies like an arrow, fruit flies like a banana
=>
Die Zeit vergeht wie ein Pfeil, die Frucht vergeht wie eine Banane
the old man the boat
=>
der alte Mann das Boot
('man' ist ein Verb hier)

Aber sonst ...

Grüße
Omega Minus

Claude.Ai für "times flies...":

```
Hier ist eine Übersetzung des englischen Wortspiels ins Deutsche:
"Die Zeit fliegt wie ein Pfeil, Fruchtfliegen mögen eine Banane."
Diese Übersetzung behält die grundlegende Struktur des Originals bei, verliert aber leider das Wortspiel. Im Englischen hat "flies" zwei Bedeutungen:

1. Als Verb: "fliegt"
2. Als Substantiv: "Fliegen"

Dieses Wortspiel lässt sich im Deutschen nicht direkt wiedergeben, da wir unterschiedliche Wörter für diese Bedeutungen haben ("fliegen" und "Fliegen").
```

Und für "the old man the boat""

```
Diese Übersetzung gibt den Inhalt wieder, verliert aber den Wortwitz des Originals. Im Englischen funktioniert das Wortspiel so:

1. Beim ersten Lesen interpretiert man "the old man" als Subjekt ("der alte Mann").
2. Dann stellt man fest, dass "man" eigentlich ein Verb ist ("bemannen").
3. "The old" wird zum Subjekt ("die Alten").

Dies ist ein Beispiel für einen "Gartenweg-Satz" im Englischen, bei dem die erste Interpretation irreführend ist.
```

 

[swissdoc]

Dieses Wortspiel lässt sich im Deutschen nicht direkt wiedergeben, da wir unterschiedliche Wörter für diese Bedeutungen haben ("fliegen" und "Fliegen").

Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen hinter Fliegen her.

 

[ppg360]

Google translate:
time flies like an arrow, fruit flies like a banana
=>
Die Zeit vergeht wie ein Pfeil, die Frucht vergeht wie eine Banane

Verwirr die arme KI nicht mit Groucho Marx.

Oder doch, mach weiter: Vielleicht vernichtet sie sich dann endlich selbst.

Stephen

 

[Scenturio]

Spoiler

fliegen Fliegen hinter Fliegen her

... kenne ich als: "..., fliegen Fliegen Fliegen nach".

 

[recliq]

Spoiler

... kenne ich als: "fliegen Fliegen Fliegen nach".

Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach.

Damit müsste beides abgedeckt sein...

 

[Summa]

Roland hat mit TVA/ TVF aber tatsächlich erst mit dem digitalem D-50 angefangen

Ist ja beim D50 auch kein richtiger Filter, sondern am ehesten vergleichbar mit dem DCW bei CZ Serie.

 

[Horn]

Gibt ja auch oft DCOs als Bezeichnung wenn digitale Klangerzeuger verbaut sind (z.B. Korg Poly 800, beim Polysix dann aber komischerweise wieder VCO).

Ein DCO ist ein digital gesteuerter analoger Oszillator, kein digitaler Klangerzeuger. Poly 61 und Poly 800 hatten DCOs, beim Polysix waren noch VCOs verbaut. Alle drei sind Analogsynthesizer.

 

[Scenturio]

Ist ja beim D50 auch kein richtiger Filter, sondern am ehesten vergleichbar mit dem DCW bei CZ Serie.

Offtopic, aber kannst du das näher erläutern: In wiefern unterscheidet sich das Digitalfilter bei der D-Serie von dem anderer digitaler Synths? Wie schaut es im Vergleich beim JD-800 oder bei der JV-Serie aus?

 

[swissdoc]

Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach.

Da passt das Versmass nicht.

 

[swissdoc]

Offtopic, aber kannst du das näher erläutern: In wiefern unterscheidet sich das Digitalfilter bei der D-Serie von dem anderer digitaler Synths? Wie schaut es im Vergleich beim JD-800 oder bei der JV-Serie aus?

Da beim D50 die TVF nicht auf die PCM Waveforms angewendet werden können, liegt die Vermutung nahe, dass keine "richtigen" digitalen Filter zum Einsatz kommen. Siehe diesen Thread mit ein paar Hinweisen und auch der Replik eines ex Roland Mitarbeiters:

KVR Forum: Roland D50 "filters". - DSP and Plugin Development Forum

KVR Audio Forum - Roland D50 "filters". - DSP and Plugin Development Forum

www.kvraudio.com

Ich bilde mir allerdings ein, mal eine Seite im Netz gesehen zu haben, die genau erklärt hat, wie diese "geschummelten" Filter genau funktionieren. Allein, ich finde sie nun nicht mehr.

Spätere Roland-Synths hatten diese Einschränkung dann nicht mehr und nutzten vollwertige digitale Filter.

 

[Scenturio]

Da beim D50 die TVF nicht auf die PCM Waveforms angewendet werden können

stimmt, daran hatte ich nicht mehr gedacht. Der Klangeindruck wie die Filter auf die Standardwellenformen gewirkt hat, kommt aber einem klassischen Filter relativ nahe - ich wäre also von selbst nicht darauf gekommen, dass das eher

Apparently they just calculate the oscillators differently according to the "filter" settings and that's why the samples has no filters.

ist.

PS: ich trenne alles, das nichts mit englischen Fachbegriffen zu tun hat, mal ab.

 

[Summa]

Offtopic, aber kannst du das näher erläutern: In wiefern unterscheidet sich das Digitalfilter bei der D-Serie von dem anderer digitaler Synths? Wie schaut es im Vergleich beim JD-800 oder bei der JV-Serie aus?

Es hat noch so ein paar Jahre gedauert bis digitale Synths mit echten resonanten Filtern auf den Markt gekommen sind. Hier ein paar Threads zu dem Thema:

KVR Forum: Roland D50 "filters". - DSP and Plugin Development Forum

KVR Audio Forum - Roland D50 "filters". - DSP and Plugin Development Forum

www.kvraudio.com

[music-dsp] Roland D-50 "Filter"

music-dsp.music.columbia.narkive.com

 

[Benni_Jay]

Ein DCO ist ein digital gesteuerter analoger Oszillator, kein digitaler Klangerzeuger. Poly 61 und Poly 800 hatten DCOs, beim Polysix waren noch VCOs verbaut. Alle drei sind Analogsynthesizer.

Du hast natürlich recht, ich dachte auch, dass der Polysix nach dem Poly 800 erschienen ist warum auch immer, mein Post war ein reiner Gehirnfurz.

 

[Horn]

Du hast natürlich recht, ich dachte auch, dass der Polysix nach dem Poly 800 erschienen ist warum auch immer, mein Post war ein reiner Gehirnfurz.

Kein Problem. Irren ist menschlich. Ich irre mich auch andauernd. Aber das wusste ich zufällig, weil der Poly 61 mein erster Synthesizer war und ich ein alter Korg-Fan bin ...

 

[Benni_Jay]

Kein Problem. Irren ist menschlich. Ich irre mich auch andauernd. Aber das wusste ich zufällig, weil der Poly 61 mein erster Synthesizer war und ich ein alter Korg-Fan bin ...

Ich eben auch, mein erster richtiger neben den ganzen kleinen war der Polysix und später hatte ich einen Poly 800, da sollte ich das eigentlich auch wissen