Tom schrieb:
Ich habe mir bis jetzt das CLAVIA NORD STAGE 2 COMPACT und das CLAVIA NORD ELECTRO 4 angeguckt. Die Preise mal beiseite von der Bedienoberfläche sieht das Stage auf den ersten Blick einladender aus und von den reinen Papierwerten wohl auch. Vielleicht kann jemand der sich wirklich auskennt das bestätigen oder korrigieren!?
Was ich besonders interessant finde ist die Möglichkeit mit Effekten den Sound direkt am Gerät positiv zu "verbiegen" und so speichern zu können.
Hi Tom,
Ich bin in den Laden gegangen, mir ein Electro zu kaufen. Heraus kam ich mit dem Stage2.
Das Electro habe ich sofort als Einschränkung pur empfunden. Die fehlende Möglichkeit, Piano / Orgel oder Synth/Samples gleichzeitig zu benutzen war ziemlich schnell das K.O. Kriterium. Dazu kam der extrem kleine Speicher, sowohl was Pianosamples angeht, als auch was die eigentliche Samplesektion betrifft. Selbst im Stage2 ist der Samplespeicher eigentlich zu klein, und das ist nicht nur meine Meinung, das liest man im Nord Forum immer wieder. Während andere Hersteller mit Gigabytes protzen, hat Clavia hier mal *läppische* 384MB (+500MB (E-)Pianos), die allerdings gut ausgenutzt werden, da Clavia sein eigenes komprimiertes Sampleformat verwendet.
Die fehlende Möglichkeit beim Electro, die Samples durch eine Synth-Engine zu schicken und damit den eigenen Bedürfnissen anzupassen, gaben meinem Urteil den Rest.
Mit dem Stage2 bin ich sehr zufrieden, ein tolles Instrument. Das Wurlitzer Sample ist tierisch gut. Die Rhodes Samples kommen im Nord Forum nicht ganz so gut weg, da gibt es immer wieder Rufe nach neuen Samples. Allerdings komme ich auch damit gut zurecht, man muss halt ein wenig den PreAmp / EQ und den Kompressor benutzen, die verschiedenen Amp-Modelle können auch den Sound drastisch verändern.
Die Piano-Samples sind eh über jeden Zweifel erhaben.
An den Clavinett-Samples stört mich, daß kein eines dabei ist, welches den Release-Click des Originals beinhaltet. Da hoffe ich, daß Nord irgendwann ein Einsehen hat.
Apropos Nord-Support - der ist auf den ersten Blick sehr gut, auf den zweiten Blick muss man aber sehen, daß Nord eben sein Ding macht und sich in manchen Sachen sehr beratungsresistent gibt. Da gibt es immer noch gewünschte Features, die nur eines kleinen Softwareupdates bedürfen, die aber einfach nicht gemacht werden. Nach dem Motto: abwarten - es wird auch noch ein nächstes Modell geben, mit dem wir Euch Geld abnehmen können.
Die Synth-Engine finde ich phänomenal effektiv. Ich wundere mich immer wieder, wie vielseitig die sein kann, trotz gewissen Einschränkungen (gegenüber dem Nordlead z.B.). Gerade aber durch die Möglichkeit, Samples zu benutzen (die Nord library ist riesig, eigene Samples können aber auch erstellt werden) und die umfangreiche Effekt-Sektion ist der Stage2 mittlererweile auf den meisten Sessions die ich spiele, das einzige Keyboard, welches ich mitnehme.
Eine Hammerschlag-Tastatur kam für mich nicht in Frage, da ich zu Hause schon eine solche stehen habe, und ich eh nicht der "Pianist" bin. Mit der 76'er halbgewichteten Version kam ich irgendwie nicht klar, und so ist die 73'er Waterfall meine Wahl gewesen. Für Orgel sowieso ideal, ist sie aber auch so gut gewichtet, daß ich bei Piano- und E-Piano Sachen gut damit klar komme, außerdem ist sie die erste Tastatur, die ich kenne, die Aftertouch wirklich feinfühlig umsetzt. Und das Teil ist gut tragbar.
Die Bedienung des Stage ist eh die Beste und Intuitivste, die ich je an einem Synth kennengelernt habe.
Fazit: Daumen hoch für NordStage 2!
Lieben Gruß,
Bernd