Moogulator schrieb:
Huhu
Psychotronic hat mich hergeführt... da ich mit dem Thema hier früher schon immer haderte
Weiter dazu:
Ein wesentlicher Hemmschuh der Entwicklung ist das Strukturierungsmittel
Loop.
Es hat die gesamte elektronische Musik bisher derart dominiert und damit eben einseitig einen riesen Anteil der Musik auf die Charakteristik von Loopmusik eingeschnürt.
Der natürliche Weg gegen diese Ermüdung ist also aufzuhören, Patterns hintereinander zu kopieren bzw. ein einmal programmiertes Pattern mehrfach abzuspielen... sondern etwas für Musikmachen eigentlich ohnehin Näherliegendes zu machen:
Jede einzelne im Track vorkommende Note für sich verhandeln und manuell setzen. Nicht den Track durch ein anfänglich gefundenes Pattern in die Zukunft hinein durchrastern lassen. Dann merkt man erst, was für riesige Krücken Loops sind, wie sie den Weg eines Tracks Vorausplanieren und Möglichkeiten massiv dezimieren.
Meine Erfahrung, wenn man erst mal stundenlang in diesem Modus arbeitet:
Greift man dann doch mal auf Wiederholung von Motiven zurück, wirkt dies inmitten der ständigen Schöpfung plötzlich arm, bzw. einfach redundant. Die Wiederholung wird dann unpassend und zum Störfaktor.
Der letzte Track in meinem myspace-Player, "Schwindel", ist eine Studie in dieser Richtung auf rein melodischer Ebene.
Es ist ein beständiges Fortschreiten in einer bestimmten Stimmung und in bestimmten Tonarten (soweit die formgebende Einschränkung) - aber quasi ohne sich genau daran zu erinnern, was bereits gespielt wurde.
Es ging darum herauszufinden, wie weit man Zusammenhalt erreichen kann in Musik, die soweit es geht im augenblicklichen JETZT geschöpft wird, ohne Rückgriff auf in der Vergangenheit bereits Gespieltes, also ohne dass die Vergangenheit auch großen Einfluß auf die Zukunft hat.
Das Fazit mag sein, dass die Konstanten "Stimmung" und "Tonarten" noch nicht ausreichen, um ein darauf fussendes Musikstück als Einheit aufzufassen. Sie lassen noch zuviele Freiheiten.
Spannend ist es nun, die "zu großen" Freiheiten wieder sukzessive einzuschränken, auf den Loop zuzugehen, bis die Wahrnehmung eines Stücks als Einheit erreicht ist, aber ohne dabei wieder bei Loop-Strukturen anzukommen.