Eure Studio-Synthesizer und Soundkonzepte (siehe SequencerTalk 229)

@Solar Chrome Sehr interessantes Thema! Ich komme leider fast gar nicht zum Musikmachen und beschränke mich auf eine XBase 999 und den Waldorf M als Spaßgeräte für mein persönliches Vergnügen.

Habe einen Track angefangen und dazu ein paar Spuren mit Livetweaks vom M aufgenommen. Die Einzelspuren gehen in Cubasis und werden dort mit den Hauseffekten genutzt. Für variable Drums habe ich den TAL Drum gekauft. Da ich selbst kein großer Schrauber bin, nutze ich die Microwave und den Blofeld als Softsynth. Mit Cubasis habe ich mehr als ich brauchen kann.

Bin damit zufrieden. Aktuell geht viel Zeit für die Arbeit drauf und in der Freizeit ist mir das Fitnesstudio als Ausgleich wichtiger als eins für die Musik. Außerdem beginnt bald die Radsaison. Wenn ich aber irgendwann viel Zeit haben sollte, werde ich zum technoproduzierenden Raverentner.
 
Ergonomie ist mir superwichtig. Ich hasse gedrängte Setups auf kleinem Raum, ich würde eher auf Geräte verzichten anstatt die letzte Ecke noch irgendwie auszunutzen.
Alles ist um die DAW zentriert, welche Mischpult, Effektgerät und Recorder ist. Kein Mischpult (mir reichen aktuell 5-6 Eingänge am Audio-Interface), keine externen Effekte. Mir ging das Kabel-Chaos irgendwann nur noch auf den Senkel, und als ich Mischpult und Effekte endlich los war, war das für mich eine Offenbarung.
Das aktuelle Setup besteht aus einem analogen Mono, einem analogen Poly, einem digitalen Poly, einem Stage Piano und gelegentlich einem E-Bass.
Softsynths nutze ich eher selten, und ich habe festgestellt dass ich mit den bei Cubase Pro mitgelieferten Synths (plus Wavestate Native) bestens auskomme.
Bei den Effekten setze ich ebenfalls auf Cubase-Internes sowie auf Valhalla.

Im Gegensatz zu früher mache ich heute so gut wie nie fertige Tracks, warum auch? Es gibt unüberschaubare Massen von Musik im Netz. Ja, ich stelle auch ab und zu was online (eher Skizzen), aber eigentlich für mich und ein paar Bekannte. Wenn sich sonst jemand daran erfreuen kann, freu ich mich natürlich auch.

Die "Arbeitsweise" (wenn man das so nennen will) besteht aus Rumklimpern und treiben lassen. Wenn ich auf ein schönes Motiv stoße, nehme ich das (immer per Hand gespielt!) als Midi Clip in Cubase auf, quantisiere es wenn nötig, und nehme dann gleich auch einen Audio Clip dazu auf. Dann kommt vielleicht noch das ein oder andere Element hinzu, das auf die gleiche Weise entstanden ist. Wenn ich das Aufgenommene erträglich finde, werden Clips dupliziert, arrangiert, ggf. Leads drüber gedudelt, fertig.
In der Regel ist das in einer Stunde fertig, manchmal auch zwei. Am nächsten Tag packe ich den Kram nicht mehr an. Und die Tage danach auch nicht. Das Leben ist zu kurz um sich in Perfektionismus zu ergehen. Kreativität ist alles, Produktion ist nichts. Ich spreche natürlich nur für mich selber. :mrgreen:

Ein repräsentatives Stück wäre zum Beispiel das hier. Eher ruhig und melodisch, und wie so oft mit nur einem einzigen Synth entstanden.

 
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Ich hab immer nur die Geräte angeschaltet die wegen Midikette nötig sind um eins von ihnen aufzunehmen.
Ich habe ne kleine 4 Kanal Midibox und für die paar Geräte die ich in meiner kleinen Ecke aufgebaut habe.
Ich habe zwei Rotationsplätze auf denen ich wenn benötigt mal die leichte Bassstation vom Regal runterwuppe
um Funky Bass zu spielen oder wenn ich mal was mit meinem Korg Delta aufnehmen will.
Ich nutze die Daw quasi als Bandmaschine und nehme meine Songs track by track auf so daß ich da
nur Audiospuren habe die ich einzeln bequem bearbeiten kann. Summiert bzw. eingespielt werden die Audiosignale über einem
analogen 12 Kanalmixer in die DAW etweder erst per midi oder direkt ohne Midi. Diese Arbeitsweise erfordert Weitsicht
und hat gewisse Nachteile. Ich habe mich aber schon vor ca. 15 Jahren dafür entschieden. Vorher nahm ich meine Songs
immer so auf daß das analoge Mischpult im Mittelpunkt stand, für jede Spur mußte ein Klangerzeuger oder teilweise einer, multitimbral für mehrere
Spuren herhalten. Da hab ich dann entweder in einem Take aufgenommen indem ich einen Loop mit allen Spuren laufen ließ
und dabei am Mischpult fleißig am muten und faden war , oder ich habe vorher einen Song arrangiert und dann aber noch
am Ende beim Aufnehmen fleißig das Mischpult wie ein Instrumment genutzt. Dadurch daß aber immer alle Geräte beim Musikmachen an sein mußten
und viele Effektgeräte dito, und ich am Ende nur ne Wav hatte und keine Einzelspuren die ich dann nochmal bearbeiten konnte hab ich dann
damals auf Rat eines Musikkollegen umgesattelt und es nie bereut. Faden und muten kann ich im arrangement genauso ,so daß am Ende
für dynamisch gesorgt ist aber ich hab den großn Vorteil die Enzelnen Spuren mit viel Vst Kram zu bearbeiten. Zudem ist es einfacher
an mehreren Songs step by step zu arbeiten (ja ich nenn das arbeiten weil es nicht von nichts kommt und auch Arbeit Spaß machen kann).
Klar macht es wesentlich mehr Spaß wenn man das Mischpult wie ein Instrument nutzt und im Endprodukt schwingt dann auch dieser freie Geist
mit und die "rohheit", aber ich finds irgendwie noch geiler an einem Song zu basteln wie an einem Bild an dem man immer wieder weitermalen kann
bis es irgendwann, früher oder später fertig ist. Die Möglichlichkeiten sind einfach größer und es muß auch nichts einstudiert werden was das den Songablauf
betrifft. Mit längeren Texten hat man diesbezüglich ja schon genug zu tun.

Da hab ich grad neu aus einem instrumental von 2022 eine Version mit "bissi vocodergwschätz gemacht. ;-)

 
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Ein bisschen Nähkästchen habe ich auch:

Ich arbeite nebenberuflich als Musikerin (aka SOLAR CHROME, BOOT CUT ROCKERS, D:DSTRUCD) und release in unregelmäßigen Abständen seit über 25 Jahren Musik. Viele Jahre habe ich bei MASCHINEN MUSIK und SINE MUSIC releaset. Dann gabs eine längere Pause und seit 2020 bin ich wieder sehr aktiv. Ich liebe das einfach!

___

Meinen ersten Synth - den TX81Z - habe ich mit 16 Jahren gekauft. Seitdem hat sich viel angesammelt und ich habe auch selten Geräte verkauft. Obwohl ich finanziell nie richtig fette Geräte kaufen konnte, bin ich mittlerweile sehr zufrieden. Mit dem Umzug habe ich endlich einen größeren Raum - allerdings ist das alles noch im Entstehungsprozess. Zum Frühling/Sommer möchte ich damit fertig sein.

Mein Ansatz weicht ein wenig von dem ab, was Mick als "zentrales Gehirn" in der Sendung vorgestellt hat. Mir ging und geht es immer darum eine möglichst breite Klangvielfalt abzubilden. Ich kaufe und suche Gerät also danach, ob sie ein Klangspektrum bedienen, das mein Studio bisher nicht abdecken kann. Neben dieser recht rationalen Überlegung, gibt es natürlich auch emotionale Faktoren - z.B. habe ich eine gewisse Leidenschaft für "Underdogs". Natürlich verwende ich gewisse Geräte gern und regelmäßig, aber das Studio ist klanglich dezentral aufgestellt.

Im Gegensatz zu den meisten hier, nehme ich auch keine Einzelspuren auf. Ich konnte mein Setup jetzt auf 32 Kanäle ausbauen, die alle parallel via RME Digiface und 4 ADAT-Interfaces in Bitwig als Hardware-Insert ankommen. Die Steuerung erfolgt entweder per MIDI oder via USB bei den neueren Synths. Effekte nutze ich zu 100% Plugins, die ich dann jeweils auf den Kanal des HW- Inserts lege. Bei mir agieren also alle Geräte in Echtzeit und das finde ich auch wichtig.

Viel Klang entsteht bei mir über die Effekte. Da habe ich ganze Plugin-Batterien und mag auch modulare Ansätze wie bei Bitwig oder Unfiltered Audios Triad oder Kilohearts Multipass. Bei der Programmierung eines Klangs spielt immer der Effekt-Stack eine wesentliche Rolle. Aus diesem Grund verwende ich auch selten Onboard-FX, wenn diese einfach nur als "Salzstreuer" dienen und lediglich ein bisschen Reverb drauflegen. Da habe ich in der DAW hochwertigere Angebote.

Beim Recording nehme ich dann die Summe aus der DAW in einem Rutsch auf. Die einzelnen Spuren werden ja von Bitwig mit aufgezeichnet. Im neuen Studio möchte ich darüber hinaus wieder 4 Ausgangssubgruppen analog am Mischpult summieren und die dann aufzeichnen. So hatte ich lange Zeit gearbeitet. Das analoge Summieren klingt einfach etwas organischer. Das Arrangement entsteht in Bitwig oft live via Controller, etc. - einzelne Nachbearbeitungen mache ich dann in den aufgezeichneten MIDI- und Audiospuren.


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Eine Aufzeichnung aus dem alten Studio:

 
Gutes Thema hier. Daher meine kleiner Beitrag.
Ich hab in den letzten 15 oder 16 Jahren des Musikmachens so ziemlich alles durchprobiert, was Setup, Workflow etc. angeht - nur um wieder quasi am Anfang zukommen.
Angefangen hat alles mit nem Laptop, Kopfhörern, Ableton 5 oder 6 und dem Wunsch Dub Techno herzustellen. Keine Ahnung gehabt aber irgendwie hat es da ja noch gereicht wenn man irgendwas halbwegs musikalisches "produziert" und sich ne Woche lang drüber gefreut hat. Workflow war Ableton only. Midi Spuren mit den üblichen Verdächtigen (Impulse, Operator, Simpler), keine Plugins und nur Ableton interne Effekte. Das hat so ein Jahr lang Spaß gemacht, bis ich dann die ersten Male mit Hardware in Berührung gekommen bin...

Also als nächstes ein paar Monitorboxen beschafft (KRK Rokit 5(?)), ein Interface und eine Novation Drumstation und los ging das. In den nächsten Monaten / Jahren sind dann jede Menge Synths, Drum Machines und FX gekommen und gegangen. Das Interface wurde das eine oder andere mal geupgradet ich habe mir meinen ersten Mixer fürs Studio gekauft um "ordentlich" Dubben zu können.
Dann wurden auch nochmal die Monitore verbessert (Neumann KH120) und ich hab so vor mich hingedaddelt. Das müssten so die ersten 3-5 Jahre gewesen sein. Der Workflow war recht simpel. Jammen und Aufnehmen. Das was gut war behalten und overdubben wo passend. Dann nochmal bisschen sauber machen und fertig. Mastering / Compression etc war nie ein Thema.
In der Zeit habe ich wohl auch die meisten Musik/Zeit fertig gemacht - rückblickend.

Dann lief das alles so ein bisschen aus dem Fokus - natürlich auch beeinflusst durch "Geartube" und Co...
Long Story short, mehr Gear gekauft, Eurorack angefangen und immer weniger Musik gemacht. Immer auf der Suche nach dem "großen, perfekten Setup", welches mir direkten Zugriff auf alles ermöglicht und ich "endlich Musik machen kann"... :selfhammer:

2018 sind wir dann umgezogen und ich hatte endlich ein eigenes Zimmer / Studio. Also die Gelegenheit genutzt mehr Kram (Bessere Abhöre, großes Pult, Absorber, mehr Eurorack, mehr Effekte etc.) zu kaufen, endlich noch mehr anschließen zu können um endlich das Setup zu haben mit welchem ich Musik machen kann... Dabei hab ich mit allen Möglichen Ansätzen experimentiert. Multitracking, Stereo Summe etc. - immer mit der Idee, alles auf einen Rutsch aufnehmen zu wollen.

Während Corona war es mir dann alles zu blöd und ich habe quasi alles(!) verkauft.

Nach ca. einem Jahr Pause hat es mich dann aber wieder gejuckt - Ableton installiert und einfach mal ein paar Tracks gebastelt. Dann wieder angefangen Hardware zu kaufen und fast in die gleiche Falle zu tappen wie früher schonmal. Diesmal aber nur fast :)

Inzwischen habe ich aber einen Workflow gefunden welcher für mich hervorragend funktioniert:
1. Ich habe nur noch sehr wenig Gear: 1Laptop, 1 Interface, 1paar Kopfhörer, 1 Sequencer, 2 Synths, 2 Drummies, ein 2 FX Boxen und ein paar Veredler, keine Fancy Abhöre, kein Mischpult, keine Midi Controller o.ä.
2. Permanent angeschlossen / auf dem Schreibtisch ist nur das Interface und der Sequenzer. Der Rest wartet im im Regal.
3. Wenn ich Musik mache, schnappe ich mir ein paar Kisten aus dem Regal, schließe sie an und produziere exklusiv damit. Ich wechsle alle 2-3 Wochen was auf den Schreibtisch kommt, oder habe alles aufgeräumt bis ich wieder Lust habe.
4. Ich nehme eine Spur nach der anderen auf. Ich lasse mir Zeit beim Sounddesign und überlege mir, wie sich die Sequenz und der Sound performen lässt. Wenn ich zufrieden bin, nehme ich die Spur auf. Je nachdem kann das ein 10minütiger Jam sein oder einzelne Loops. Wichtig: Ich speichere keine Presets bzw. mein Gear hat sowieso keine Speicherfunktion. So muss ich mich voll drauf konzentrieren, was ich da mache.
5. Ich wiederhole 3. und/oder 4. solange bis ich ein fertiges Stück Musik habe.
6. Ich arbeite exklusiv in Audio. 100% Committment. EQs/Kompressoren kommen in Reihe und werden so mit aufgenommen wie es eben ist.
7. Den Rechner nutze ich nur zum Aufnehmen. Ich habe eine Hand voll Plugins welche ich gerne nutze und eine simple Mastering Kette in Ableton, welche das Aufgenommene ein bisschen hübscher macht. Je weniger ich damit interagieren muss, desto besser. Daher auch der HW-Sequencer.

Mit dem Material kann ich dann ggf. noch Remixes von mir selbst machen, oder Loops basteln etc. Eine "Idee" welche ich aktuell habe, ist den Dub Ansatz wieder auszupacken und die wie oben beschriebenen Takes zu remixen/dubben, um dem Ganzen noch eine weitere Ebene hinzuzufügen.
Andererseits hat mich dieser Ansatz so überzeugt, dass ich aktuell dabei bin mich von noch mehr Gear zu trennen um den Fokus weiter zu erhöhen und meine kritische Masse (1x Mono, 1x Poly, 2x FX)zu finden.

Was immer noch geht ist natürlich schnell nen Track in Ableton rauszuhauen, so abends aufm Sofa (wie jetzt) mit Kopfhörern :D Aber am Rechner sitze ich sowieso schon den ganzen Tag, daher passiert das eher selten.

PS. Ich habe bewusst darauf verzichtet, mein Gear zu benennen. Das ist nicht relevant für den Ansatz und zu 100% austauschbar.
 
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Toll geschildert - ich finde das sehr spannend, weil viele mal oft zurück zum alten Prinzip gehen, also nicht technisch alt sondern methodisch. Dazu gibt es aber auch harte Sprünge (bei mir war das so), die danach dann eingebaut werden in das Konzept - und dann eigentlich nicht radikal anders ist - aber - hätte nicht ins Konzept gepasst nach alter Art.
 
Ja, dieses sehr einfache Prinzip des sequentiellen Aufnehmens funktioniert für mich auch nur so gut, weil ich 16+ Jahre Erfahrung angesammelt habe und das Vertrauen habe, keine groben technischen Fehler mehr zu machen, und weiß, dass ich alles noch retten kann, wenn ich muss. Aber meistens schaue ich nicht zurück wenn ein Stück fertig ist und mache lieber ein neues :)

PS. Was oben noch fehlt: der Shift zu dem neuen alten Workflow war sehr durch die Geburt meiner Tochter bedingt - laute Musik ist nicht mehr und aus dem Studio wurde inzwischen ein Kinderzimmer. Das Musik Gear ist also zwangsläufig in mein “Büro” (<5qm) umgezogen.
Und noch eins: Eurorack kommt mir nicht mehr ins Haus… es gibt wohl nichts effektiveres einen davon abzuhalten mal was fertig zu machen…
 
Wenn ich Musik mache, schnappe ich mir ein paar Kisten aus dem Regal, schließe sie an und produziere exklusiv damit. Ich wechsle alle 2-3 Wochen was auf den Schreibtisch kommt, oder habe alles aufgeräumt bis ich wieder Lust habe.
Ist bei mir auch so: die Regale sind durchaus voll mit "Gear", aber Musikmachen geht am besten mit der Reduktion auf wenige Teile.
 
Habt ihr alle Geräte angeschlossen und aufnahmebereit?

Sowas finde ich auch interessant. Und wenn nicht, welche nicht? Stehen sie irgendwo oder muss man nur patchen oder sowas? Mein Ideal - alle bereit für "record" - dahin geht es gerade. Nach Aktionen, war nur das gern mal zerlegt, weil ich für Workshops oder sowas was auseinanderreißen musste. Feste Studios sind schon komplex - und

...ich habe nicht unendlich viele Eingänge. Aber ich nähere mich dieser Idee und es wird auch gemütlicher.

UND: DAS ARBEITEN ANSICHT:
Das sitzen & auf Wand gucken ist auch so bisschen doof - aber eine Insel will ich auch nicht, dann bin ich eingesperrt. Was willer denn nun, der Herr? ;-) - also wie das Studio ist spielt für mich auch eine Rolle, wie viel Lust ich da habe.

- Live mal was machen ist einfacher - ist ja nur ne Kiste und an und los. Das ist auch Minimalismus - aber ich liebe nicht Minimalität ansich - ich halte mich nicht für verzettelt, da kann so viel stehen wie will - mir egal.
 
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Habt ihr alle Geräte angeschlossen und aufnahmebereit? Sowas finde ich auch interessant. Und wenn nicht, welche nicht? Stehen sie irgendwo oder muss man nur patchen oder sowas?
ja. das ist schon sehr praktisch. ich hab mittlerweile so ein elgato stream deck und mit einem knopfdruck läuft ein kleines makro ab und lädt den channel in ableton. 5 sek später kann ich das gerät verwenden. früher hatte ich etliche kanäle drin im ableton template das wurde mir zu unübersichtlich.
 
Ich habe Eurorack-Module an der Wand in einer Ecke, die immer mehr werden und meist vollkommen verkabelt ist.
Hin und wieder ziehe ich alle Kabel und fange von vorne an.
Gemixt wird über Module die zu einem Stereo + 2 mal Mono + 2 mal Stereo Effekte in die Soundkarte gehen mit der alles über Audacity aufgenommen wird.
Nur noch Live One Take aber natürlich mache ich manchmal 3-6 Aufnahmen eines Patches.
3 kleine weiter Racks stehen im Schrank, ein Koffer voller Module darunter, damit spiele ich dann extra bei Bedarf ohne den großen Patch verändern zu müssen.
Ein Seqeunzer (SQ64) steht zwar bereit aber wird äußerst selten genutzt.
Ich mag am liebsten möglichst einfache Sequenzer max. 16 Schritte und Divider mit denen ich ziemlich komplexe Strukturen schaffe.
Analog, direkt und simpel aber komplex in der Verschaltung enstehen Klangereignisse die ich stundenlang über Kopfhörer verfeinere oder auch im Bett dazu einschlafe.
Aufgenommene Mucke wird höchstens noch mit virtuellem Kompressor auf Pegel gebracht und Anfang/Ende geschnitten/gefadet.
Viele meiner Module bastel ich selber, anfangs aus Kostengründen aber mittlerweile auch weil es Spaß macht und mir Ruhe gibt.
Früher nutzte ich ausschließlich den PC (Ableton,Reason,Renoise u.v.m.) wobei sehr viele unerhörte Alben entstanden.
Dann entdeckte und hörte ich die Magie analoger Schaltungen und will seitdem auch nix anderes mehr...

 
Habt ihr alle Geräte angeschlossen und aufnahmebereit?
Ich habe mehrere Gerätegrupoen, die nur nach Bedarf eingeschaltet werden müssen. Das meiste ist bereits fest angeschlossen . Nur ein paar Geräte stehen separat auf Ständern oder sind im Regal, die stelle ich dann dazu, wenn ich sie nutzen möchte.
 
Mein Büro ist mein Studio. Alles geschieht in Cubase, ein Audient Interface (was völlig idiotisch ist, weil es auch nicht besser funktioniert als mein altes M-Audio) und ein NT-1 Mikro. Als Keyboard habe ich ein Nektar P5, was aber auch nicht nötig ist, da ich die Funktionen wie Motorfader gar nicht nutze. Als Abhöre nutze ich vor allem Kopfhörer. Zum Beispiel Sennheiser HD-600. Ich habe auch ein paar IK MTM Lautsprecher, die nutze ich fast nie. Der Ablauf für ein You and the Kraken Track ist eigentlich immer ähnlich. Ich erstelle eine Akkord-Abfolge und improvisiere Gesang und Text. Wenn ich etwas nettes gefunden habe versuche ich das systematisch auszubauen nach dem typischen Verse/Chorus-Muster. Dann schicke ich es Clara zum nachsingen.
Als Synths kommen vor allem Massive X und Fem zum Einsatz. Alles andere eher als Preset-Nutzung (Halion, Falcon, Biotek, AAS, irgendwelche Soft-Adaptionen von Steinzeit-Synths) und natürlich Kontakt, Battery etc.

Hardware Setups habe ich mehrere. Maschine+ mit Jam, Polyend Medusa und einem System 1, an einem Boss Gigcaster 8. Polyend Play + 1010 music Fireball und 1010 music Lemondrop alles in ein Zoom H6. MPC One + verschiedene Synths, wobei ich meist den Synth nur kurz anschließe, den Sound mit dem Autosampler runterhole und dann Standalone mit der MPC weiter mache.

Nichts von der Hardware nutze ich wirklich, da ist mehr das Aufbauen und zusammenstellen der Spass, wirklich effektiv Musik machen ist einfach viel zu kompliziert. Die MPC habe ich schon seit nem Jahr oder mehr nicht mehr angerührt, ab und zu kaufe ich dann nochmal ein Gerät als Motivationsspritze, aber das hält dann nur kurz. Das nennt man glaube ich Sunk-Cost Fallacy.
 
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Habt ihr alle Geräte angeschlossen und aufnahmebereit?
mir ist klar, dass viele mit einem gegenteiligen Ansatz sehr happy sein können (siehe weiter oben), aber mein Ding wäre es nicht, immer erst Geräte hervorholen und anschließen zu müssen.

Alles was ich im Bestand habe, steht an einem festen Platz und ist auch immer anschlossen: Einschalten -> loslegen. Auspacken und erst noch Verkabeln würde mich glaube ich eher hemmen und mir die Lust aufs Musikmachen nehmen. Als Schreiner will ich auch morgens meine Werkstatt betreten, und alles hängt oder steht an seinem Platz (heute brauchen wir mal wieder die große Bandsäge - hm, erst mal ins Lager und auspacken ;-) ).

Wenn ich merke, dass ich einen Synth längere Zeit nicht mehr nutze, landet er (bis auf wenige Ausnahmen, wo erzielbarer Verkaufpreis, Versandaufwand und Nostalgiefaktor in keinem Verhältnis stehen) auf der "zu verkaufen"-Liste.

Ich brauche auch alles in ergonomischer Erreichbarkeit: Es gibt Geräte, die nur deswegen seltener genutzt werden, weil sie weiter oben im Jaspers stehen, und man nicht nur mit dem Drehstuhl hinrollen, sondern auch noch aufstehen muss ... :mrgreen:
 
ich halte mich nicht für verzettelt, da kann so viel stehen wie will - mir egal.

Genau, immer her mit den Staubfängern! 🤗😅 Angucken & öfter mal ergonomisch umräumen macht auch Laune und gleichzeitig ist man beschäftigt mit entstauben. 😉

PS: Hier ist, bis auf Regalware, allet verkabelt und ready for record.
 
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mir ist klar, dass viele mit einem gegenteiligen Ansatz sehr happy sein können (siehe weiter oben), aber mein Ding wäre es nicht, immer erst Geräte hervorholen und anschließen zu müssen.

Alles was ich im Bestand habe, steht an einem festen Platz und ist auch immer anschlossen: Einschalten -> loslegen. Auspacken und erst noch Verkabeln würde mich glaube ich eher hemmen und mir die Lust aufs Musikmachen nehmen. Als Schreiner will ich auch morgens meine Werkstatt betreten, und alles hängt oder steht an seinem Platz (heute brauchen wir mal wieder die große Bandsäge - hm, erst mal ins Lager und auspacken ;-) ).

Wenn ich merke, dass ich einen Synth längere Zeit nicht mehr nutze, landet er (bis auf wenige Ausnahmen, wo erzielbarer Verkaufpreis, Versandaufwand und Nostalgiefaktor in keinem Verhältnis stehen) auf der "zu verkaufen"-Liste.

Ich brauche auch alles in ergonomischer Erreichbarkeit: Es gibt Geräte, die nur deswegen seltener genutzt werden, weil sie weiter oben im Jaspers stehen, und man nicht nur mit dem Drehstuhl hinrollen, sondern auch noch aufstehen muss ... :mrgreen:

Ein großes Problem für mich ist die Beherrschung so vieler verschiedener Geräte. Um ein Gerät wirklich zu beherrschen braucht es einiges an Zeit, wenn man nicht nur Presets ein wenig modifizieren möchte. Noch schlimmer, wenn ich sie dann in den Schrank packe, dann starte ich oft wieder fast bei 0, wenn ich sie wieder rausholen.
 
Um ein Gerät wirklich zu beherrschen braucht es einiges an Zeit, wenn man nicht nur Presets ein wenig modifizieren möchte.
das kommt darauf an, würde ich sagen.
Wenn man z.B. das subtraktive Paradigma verinnerlicht hat, kommt man mit einem Summit, Polybrute, Moog Muse, Prophet Rev2, TEO-5, Super-6, Juno, Minimoog, Jupiter "you name it" - mit sehr wenig Einarbeitung gleich gut zurecht (persönliche Präferenzen und die Spezialitäten der entspr. Geräte mal außenvorgelassen). Alles andere ist das Herauskitzeln der letzten 1%, aber das muss ja gar nicht immer das Ziel sein. Einen schönen und passenden "Bell" oder "Bass"-Sound für meinen aktuellen Track bekomme ich aus jeden dieser Geräte in kurzer Zeit geschraubt.

Ähnlich ist es bei Wavetablesynthese: Wenn man mit einem Microwave oder PPG zurecht kommt, kommt man auch mit mit einem M, Töörö, Hydrasynth, Virus TI oder der WT-Engine des Quantum zurecht. Schlimmstenfalls muss man halt kurz einen Blick ins Manual werfen.

Klar, in stärker abweichendere Syntheseformen muss man sich erst mal einarbeiten: Geht vielen bei FM so (mir hat dabei geholfen, mit sehr einfachen 2OP-Geräten beginnen, und mich dann über den MEGAfm vorzutasten), aktuell ist die Parametrisierung der Erica Steampipe für mich Neuland (mit den Modulen im Editor des Anyma Phi kam ich aber z.B. sehr schnell zurecht).

Bei Software ist es nach meiner Erfahrung eher schlimmer: Die Interfaces der diversen Softsynths unterscheiden sich ja auch teilweise stark voneinander, und wenn man die Plugins nicht regelmäßig nutzt, merkt man sich auch nicht alles (ich verzweifle schon beim TAL-Sampler jedes mal wieder bei der Modmatrix ;-) ).

Übrigens: Ich habe alle Hardwaresynths, die ich nutze, regelmäßig im Einsatz - dass da mal was ein Jahr lang einstaubt, und hinterher müsste ich mich wieder in die Bedienung einarbeiten, kommt eher nicht vor.

Aber klar wird es Leute geben, die nutzen lieber nur einen Quantum/Iridium, eine Workstation oder Halion, kennen den jeweiligen Synth bis in die letzte Ecke, und holen alles mögliche da raus. 🤷‍♂️ Aber das ist eine Diskussion, die an anderer Stelle schon oft genug geführt wurde.
 
Ich bin sehr dankbar für diese Diskussion, da ich mich nicht als Musiker sehe, aber Musik erzeugen für mich trotzdem für Geist und Seele sehr viel Bedeutung hat, ich aber noch weit am Anfang stehe.
Daher ist es sehr interessant aus den Erfahrungen der anderen für mich etwas zu lernen.

Nachdem ich viele Jahre nur Musik konsumiert habe, bin ich seit ca. 10 Jahren auch dabei mich autodidaktisch damit zu beschäftigen.
Angefangen hat es mit Klavierunterricht, aber schnell war der Wunsch da, Musik als mehr zu sehen, nämlich als etwas, wo ich gestalten will und nicht nur Ideen anderer vom Notenblatt nachspiele. Trotzdem war die Zeit wichtig, da neben Noten auch Musikharmonie und Quintenzirkel und die ganzen "theoretischen" Betrachtungen für mich zum Grundverständnis dazu gehören und ich mich da "reingelernt" habe. Mein erster Synth war Startpunkt, um viel über Synthese und Arbeiten mit HW-Synths zu lernen (ich bin Elektrotechnik-Ingenieur, daher fällt mir das ganze nicht schwer mit den ganzen Grundlagen wie Schwingungen, Resonanzen, Filterderivate, Oberwellen, ...). Ich wollte von Anfang an mit HW arbeiten, da ich die haptische Komponente sehr hoch einschätze in der Arbeit damit. Das war eine längere Reise und mittlerweile sind Geräte gekommen, gegangen und aber auch einige geblieben. Ich habe in der Regel irgendeine Beziehung zu den Geräten. Ein Freund, der viel Live spielt und mit dem ich öfter zusammen Musik gemacht habe, sagt immer, dass er seine Instrumente in den Arm nehmen möchte, weil er sie "lieb hat". Da ist für mich etwas dran. Mir wachsen die Geräte ans Herz, die beim Spielen meine Kreativität fördern und wo ich immer "musikalisch wertvolles" am Ende generiert bekomme. Ich habe mittlerweile einen Drumcomputer, 2 HW-Synths, Octatrack, Patchbay, mioXL, DAW und ein mittelgroßes Modularsystem. Alles geht über ein RME UFX+ an die Abhöre und 3 Effekte sind über das UFX/Totalmix für alle Synth "vernetzbar". Ich hatte auch zeitweise mehr HW-Synths, kann aber was hier gesagt wurde für mich bestätigen, das Reduktion manchmal die Kreativität pusht. Mir ist wichtig, dass ich jederzeit alles im Zugriff habe und aufnehmen kann. Einschalten und loslegen. Ich bin beruflich extrem eingespannt und habe daher für mich 2 grundsätzlich unterschiedliche Szenarien in meinem kombinierten "Musikstudio" / Arbeitszimmer:

a) Musik zur Entschleunigung
Nach Hause kommen, alles einschalten über eine Taste für 2 Netzleisten (keine Zeit / Lust für hin- und her-räumen von Synths oder Midi- oder andere Setups erst aufbauen - sofortige Spielbarkeit ist mir wichtig), Octatrack gibt Takt über Midi vor und manchmal die Synth-Patches und manchmal die Midi-Programmierung, Drumcomputer macht Rhythmus und ich spiele / improvisiere an den HW-Synth dazu. Je nach Laune entwickle ich manchmal Ideen, die später auch weiter genutzt werden. Aber in dem Modus möchte ich ohne Zwang sein, dass etwas rauskommen muss. Druck ist der Killer von Kreativität, jedenfalls bei mir. Manchmal baue ich etwas am Octatrack dazu ziemlich weit zusammen, so dass etwas wie ein Arrangement entsteht. Vocals ausschließlich als Samples. Manchmal gehe ich tiefer in den Octatrack rein und Sample, nutze Slicing, ... Manchmal gehe ich auch ans Modularsystem und baue dort was zusammen. Da ist es aber häufig der Fall, dass es - aufgrund der Natur der Sache - schnell zeitaufwändig wird. Wichtig in diesem Modus, ist wie geschrieben, dass es mir danach sehr gut geht und ich eine positive innere Stimmung habe. Ich sage zu meiner Frau immer scherzhaft, dass ich kein Geld für den Psychiater ausgebe, dafür bei Thomann, Schneidersladen oder MS einkaufe :cool:

b) Komposition/Arrangement
Mir macht es Spass, ganze Songs zu bauen. Ich habe länger versucht, dass alles nur mit HW zu machen, mit Octatrack als Zentrale und dort über Banks, Patches, Parts, Arranger, ... ganze Songs zu bauen. Ich bin davon weg gekommen und nutze das Vorgehen nur noch für den Fall a). Wenn ich so etwas mit dem OT in Kombination mit HW-Synths baue und dann mehrere Wochen aus beruflichen Gründen gedanklich aus dem Song raus bin, dann fällt es mir schwer die ganzen Einstellungen zu reproduzieren. Manchmal war ich an den HW-Synths zwischenzeitlich im Improvisationsmodus a) dran und habe wieder was ganz anderes gemacht. Da ich in der DAW auch wesentlich besser arrangieren kann, da ich Harmoniefolgen und zeitliche Zusammenhänge viel besser optisch sehe, einfacher andere Sachen als 4/4 Takt bauen kann und vor allem alles viel einfacher wieder reproduzieren kann, bin ich für das Szenario aktuell am Computer und kombiniere das mit SW- und HW-Synth. Dazu spiele ich manchmal etwas ein und habe nur das Audiofile, meistens dokumentiere ich das als Midi-Spur und nutze die HW dann auch um das ganze zusätzlich als Audio-Spur zu haben (sicherheitshalber, falls der Synth mal verkauft wird oder lange zur Reparatur ist). Mir ist die Reproduzierbarkeit sehr wichtig, um später Idee auch weiterzuentwickeln zu können. Ich wollte nie privat auch noch am Computer arbeiten, aber ich muss mir eingestehen, dass die Vorteile für meinen Anwendungsfall überwiegen. Obwohl es auch nur Hobby ist, finde ich es trotzdem nett, von Freunden und Bekannten Feedback zu der entstandenen Musik zu bekommen.

Auf jeden Fall ist das Vorgehen immer ein Momentanblick und daher wie anfangs geschrieben, für mich sehr interessant zu lesen, wie andere da rangehen. Ich finde der Weg ist das Ziel und alles sollte Spass machen. Da ist der fehlende Zwang, damit Geld verdienen zu müssen, sehr hilfreich.

Über Weihnachten hatte ich mehr Zeit für Fall b) und einen Song 85% fertig und dann beim Mastering Probleme mit dem Rechner aufgrund einiger Plugins. Dann habe ich am 24.12. etwas frustriert was ganz neues angefangen und von meiner Frau gutes Feedback bekommen und es daher auch mal veröffentlicht Anfang Januar.

Da der Wunsch war, hier etwas zu posten, kann hier bei Interesse reingehört werden:



Viele Grüße
Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man z.B. das subtraktive Paradigma verinnerlicht hat, kommt man […] mit sehr wenig Einarbeitung gleich gut zurecht
Das Problem sind ja nicht die Synthese-Parameter (bei keiner Synthese), sondern der ganze Verwaltungskram außenrum. So nach dem Motto: wo ist der Local off, und wie schalte ich es, dass der Arpeggiator nicht auf jeden Tastendruck resettet...
 
Habt ihr alle Geräte angeschlossen und aufnahmebereit?
Die meisten sind bei mir angeschlossen und entsprechend aufnahmebereit. Einige wenige stehen separat und können schnell über eine Patchbay integriert werden.

Bei mir ist so ziemlich alles um mich herum im Halbkreis angeordnet. Zentral ist bei mir das Modularsystem, mit dem ich am häufigsten immer wieder gerne arbeite. Es ist bestimmt vieles nicht optimal platziert, aber ich komme so ganz gut damit zurecht. Die meisten Synthesizer haben bei mir ihren festen Platz, da ich nicht live musiziere.
Mein Equipment ist so angeordnet und angeschlossen, dass ich auch ohne Computer loslegen kann. Die DAW - Logic oder Ableton - dient in erster Linie als Aufnahmemedium. Meistens hab ich eine Melodie im Kopf und der Rest entsteht fast automatisch Spur für Spur. Gefällt es mir, wird es finalisiert und im Netz veröffentlicht - wenn nicht, hatte ich trotzdem eine Zeit lang Spaß.
Was die Synthesizer betrifft, ist meine Liste nach meinem Geschmack schon fast zu lang:
- Lyra 8
- Roland JV 880
. Deepmind 12D
- Microbrute 2
- Barp 2600
- Model D
- Kobol
- Neutron
- Blofeld
- DreadboxTyphon
- Moog Mavis, Werkstatt und Etherwave Theremin
- Manatee
- Polyend Tracker
- Novation MonoStation
- Waldorf Streichfett
- Yamaha Reface CS
- Korg Opsix

und noch ein paar andere. Aber eindeutig am häufigsten ist das Euroracksystem in Betrieb. Es kommt auch hin und wieder vor, dass ich nur am PC "in the Box" was mache - ganz nach Lust und Laune.
 
Ich bin sehr dankbar für diese Diskussion, da ich mich nicht als Musiker sehe, aber Musik erzeugen für mich trotzdem für Geist und Seele sehr viel Bedeutung hat, ich aber noch weit am Anfang stehe.
Daher ist es sehr interessant aus den Erfahrungen der anderen für mich etwas zu lernen.

Nachdem ich viele Jahre nur Musik konsumiert habe, bin ich seit ca. 10 Jahren auch dabei mich autodidaktisch damit zu beschäftigen.
Angefangen hat es mit Klavierunterricht, aber schnell war der Wusch da, Musik als mehr zu sehen, nämlich als etwas, wo ich gestalten will und nicht nur Ideen anderer vom Notenblatt nachspiele. Trotzdem war die Zeit wichtig, da neben Noten auch Musikharmonie und Quintenzirkel und die ganzen "theoretischen" Betrachtungen für mich zum Grundverständnis dazu gehören und ich mich da "reingelernt" habe. Mein erster Synth war Startpunkt, um viel über Synthese und Arbeiten mit HW-Synths zu lernen (ich bin Elektrotechnik-Ingenieur, daher fällt mir das ganze nicht schwer mit den ganzen Grundlagen wie Schwingungen, Resonanzen, Filterderivate, Oberwellen, ...). Ich wollte von Anfang an mit HW arbeiten, da ich die haptische Komponente sehr hoch einschätze in der Arbeit damit. Das war eine längere Reise und mittlerweile sind Geräte gekommen, gegangen und aber auch einige geblieben. Ich habe in der Regel irgendeine Beziehung zu den Geräten. Ein Freund, der viel Live spielt und mit dem ich öfter zusammen Musik gemacht habe, sagt immer, dass seine Instrumente in den Arm nehmen möchte, weil er sie "lieb hat". Da ist für mich etwas dran. Mir wachsen die Geräte ans Herz, die beim Spielen meine Kreativität fördern und wo ich immer "musikalisch wertvolles" am Ende generiert bekomme. Ich habe mittlerweile einen Drumcomputer, 2 HW-Synths, Octatrack, Patchbay, mioXL, DAW und ein mittelgroßes Modularsystem. Alles geht über ein RME UFX+ an die Abhöre und 3 Effekte sind über das RFX für alle Synth "vernetzbar". Ich hatte auch zeitweise mehr HW-Synths, kann aber was hier gesagt wurde für mich bestätigen, das Reduktion manchmal die Kreativität pusht. Mir ist wichtig, dass ich jederzeit alles im Zugriff habe und aufnehmen kann. Einschalten und loslegen. Ich bin beruflich extrem eingespant und habe daher für mich 2 grundsätzlich unterschiedliche Szenarien in meinem kombinierten "Musikstudio" / Arbeitszimmer:

a) Musik zur Entschleunigung
Nach Hause kommen, alles einschalten über eine Taste für 2 Netzleisten (keine Zeit / Lust für hin- und her-räumen von Synths oder Midi- oder andere Setup erst aufbauen - sofortige Spielbarkeit ist mir wichtig), Octatrack gibt Takt über Midi vor und manchmal die Synth-Patches und manchmal die Midi-Programmierung, Drumcomputer macht Rhythmus und ich spiele / improvisiere an den HW-Synth dazu. Je nach Laune entwickle ich manchmal Ideen, die später auch weiter genutzt werden. Aber in dem Modus möchte ich ohne Zwang sein, dass etwas rauskommen muss. Druck ist der Killer von Kreativität, jedenfalls bei mir. Manchmal baue ich etwas am Octatrack dazu ziemlich weit zusammen, so dass etwas wie ein Arrangement entsteht. Vocals ausschließlich als Samples. Manchmal gehe ich tiefer in den Octatrack rein und Sample, nutze Slicing, ... Manchmal gehe ich auch ans Modularsystem und baue dort was zusammen. Da ist es aber häufig der Fall, dass es - aufgrund der Natur der Sache - schnell zeitaufwändig wird. Wichtig in diesem Modus, ist wie geschrieben, dass es mir danach sehr gut geht und ich eine positive innere Stimmung habe. Ich sage zu meiner Frau immer scherzhaft, dass ich kein Geld für den Psychiater ausgebe, dafür bei Thomann, Schneidersladen oder MS einkaufe :cool:

b) Komposition/Arrangement
Mir macht es Spass, ganze Songs zu bauen. Ich habe länger versucht, dass alles nur mit HW zu machen, mit Octatrack als Zentrale und dort über Banks, Patches, Parts, Arranger, ... ganze Songs zu bauen. Ich bin davon weg gekommen und nutze das Vorgehen nur noch für den Fall a). Wenn ich so etwas mit dem OT in Kombination mit HW-Synths baue und dann mehrere Wochen aus beruflichen Gründen gedanklich aus dem Song raus bin, dann fällt es mir schwer die ganzen Einstellungen zu reproduzieren. Manchmal war ich an den HW-Synths zwischenzeitlich im Improvisationsmodus a) dran und habe wieder was ganz anderes gemacht. Da ich in der DAW auch wesentlich besser arrangieren kann, da ich Harmoniefolgen und zeitliche Zusammenhänge viel besser optisch sehe, einfacher andere Sachen als 4/4 Takt bauen kann und vor allem alles viel einfacher wieder reproduzieren kann, bin ich für das Szenario aktuell am Computer und kombiniere das mit SW- und HW-Synth. Dazu spiele ich manchmal etwas ein und habe nur das Audiofile, meistens dokumentiere ich das als Midi-Spur und nutze die HW dann auch um das ganze zusätzlich als Audio-Spur zu haben (sicherheitshalber, falls der Synth mal verkauft wird oder lange zur Reparatur ist). Mir ist die Reproduzierbarkeit sehr wichtig, um später Idee auch weiterzuentwickeln zu können. Ich wollte nie privat auch noch am Computer arbeiten, aber ich muss mir eingestehen, dass die Vorteile für meinen Anwendungsfall überwiegen. Obwohl es auch nur Hobby ist, finde ich es trotzdem nett, von Freunden und Bekannten Feedback zu der entstandenen Musik zu bekommen.

Auf jeden Fall ist das Vorgehen immer ein Momentanblick und daher wie anfangs geschrieben, für mich sehr interessant zu lesen, wie andere da rangehen. Ich finde der Weg ist das Ziel und alles sollte Spass machen. Da ist der fehlende Zwang, damit Geld verdienen zu müssen, sehr hilfreich.

Über Weihnachten hatte ich mehr Zeit für Fall b) und einen Song 85% fertig und dann beim Mastering Probleme mit dem Rechner aufgrund einiger Plugins. Dann habe ich am 24.12. etwas frustriert was ganz neues angefangen und von meiner Frau gutes Feedback bekommen und es daher auch mal veröffentlicht Anfang Januar.

Da der Wunsch war, hier etwas zu posten, kann hier bei Interesse reingehört werden:



Viele Grüße
Markus

Das ist aber echt deutlich mehr als "jemand der sich nicht als Musiker sieht" - also wir hadern wohl alle damit hier und da mehr oder weniger - aber NATÜRLICH bist du Musiker.
 
Habt ihr alle Geräte angeschlossen und aufnahmebereit?
Nö.

Und wenn nicht, welche nicht?
Geräte die ich eigentlich verkaufen möchte (SH-2000, die Reste vom Modular), Geräte die ich primär aus nostalgischen Gründen behalte (D-50, U-220, SY22) und aktuell auch der Wavestate, den ich eher als VST benutze statt der doofen Pappschachtel.

Stehen sie irgendwo oder muss man nur patchen oder sowas?
Ein paar lungern hier noch im "Studio" rum, ein paar habe ich vorläufig in den Keller verbannt. Würde ich was davon nutzen wollen, wäre es schon mit gewissem Umstand verbunden.

Mein Ideal - alle bereit für "record"
Definitiv, ja!

ich halte mich nicht für verzettelt, da kann so viel stehen wie will - mir egal.
Beneidenswert.
 


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