Eure Studio-Synthesizer und Soundkonzepte (siehe SequencerTalk 229)

@Solar Chrome Sehr interessantes Thema! Ich komme leider fast gar nicht zum Musikmachen und beschränke mich auf eine XBase 999 und den Waldorf M als Spaßgeräte für mein persönliches Vergnügen.

Habe einen Track angefangen und dazu ein paar Spuren mit Livetweaks vom M aufgenommen. Die Einzelspuren gehen in Cubasis und werden dort mit den Hauseffekten genutzt. Für variable Drums habe ich den TAL Drum gekauft. Da ich selbst kein großer Schrauber bin, nutze ich die Microwave und den Blofeld als Softsynth. Mit Cubasis habe ich mehr als ich brauchen kann.

Bin damit zufrieden. Aktuell geht viel Zeit für die Arbeit drauf und in der Freizeit ist mir das Fitnesstudio als Ausgleich wichtiger als eins für die Musik. Außerdem beginnt bald die Radsaison. Wenn ich aber irgendwann viel Zeit haben sollte, werde ich zum technoproduzierenden Raverentner.
 
Ergonomie ist mir superwichtig. Ich hasse gedrängte Setups auf kleinem Raum, ich würde eher auf Geräte verzichten anstatt die letzte Ecke noch irgendwie auszunutzen.
Alles ist um die DAW zentriert, welche Mischpult, Effektgerät und Recorder ist. Kein Mischpult (mir reichen aktuell 5-6 Eingänge am Audio-Interface), keine externen Effekte. Mir ging das Kabel-Chaos irgendwann nur noch auf den Senkel, und als ich Mischpult und Effekte endlich los war, war das für mich eine Offenbarung.
Das aktuelle Setup besteht aus einem analogen Mono, einem analogen Poly, einem digitalen Poly, einem Stage Piano und gelegentlich einem E-Bass.
Softsynths nutze ich eher selten, und ich habe festgestellt dass ich mit den bei Cubase Pro mitgelieferten Synths (plus Wavestate Native) bestens auskomme.
Bei den Effekten setze ich ebenfalls auf Cubase-Internes sowie auf Valhalla.

Im Gegensatz zu früher mache ich heute so gut wie nie fertige Tracks, warum auch? Es gibt unüberschaubare Massen von Musik im Netz. Ja, ich stelle auch ab und zu was online (eher Skizzen), aber eigentlich für mich und ein paar Bekannte. Wenn sich sonst jemand daran erfreuen kann, freu ich mich natürlich auch.

Die "Arbeitsweise" (wenn man das so nennen will) besteht aus Rumklimpern und treiben lassen. Wenn ich auf ein schönes Motiv stoße, nehme ich das (immer per Hand gespielt!) als Midi Clip in Cubase auf, quantisiere es wenn nötig, und nehme dann gleich auch einen Audio Clip dazu auf. Dann kommt vielleicht noch das ein oder andere Element hinzu, das auf die gleiche Weise entstanden ist. Wenn ich das Aufgenommene erträglich finde, werden Clips dupliziert, arrangiert, ggf. Leads drüber gedudelt, fertig.
In der Regel ist das in einer Stunde fertig, manchmal auch zwei. Am nächsten Tag packe ich den Kram nicht mehr an. Und die Tage danach auch nicht. Das Leben ist zu kurz um sich in Perfektionismus zu ergehen. Kreativität ist alles, Produktion ist nichts. Ich spreche natürlich nur für mich selber. :mrgreen:

Ein repräsentatives Stück wäre zum Beispiel das hier. Eher ruhig und melodisch, und wie so oft mit nur einem einzigen Synth entstanden.

 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab immer nur die Geräte angeschaltet die wegen Midikette nötig sind um eins von ihnen aufzunehmen.
Ich habe ne kleine 4 Kanal Midibox und für die paar Geräte die ich in meiner kleinen Ecke aufgebaut habe.
Ich habe zwei Rotationsplätze auf denen ich wenn benötigt mal die leichte Bassstation vom Regal runterwuppe
um Funky Bass zu spielen oder wenn ich mal was mit meinem Korg Delta aufnehmen will.
Ich nutze die Daw quasi als Bandmaschine und nehme meine Songs track by track auf so daß ich da
nur Audiospuren habe die ich einzeln bequem bearbeiten kann. Bevor ich ne Audiospur aufnehme spiele ich
entweder per Midikeyboard oder auch teilweise ohne Midi den Kram ein. Diese Arbeitsweise erfordert Weitsicht
und hat gewisse Nachteile. Ich habe mich aber schon vor ca. 15 Jahren dafür entschieden. Vorher nahm ich meine Songs
immer so auf daß das analoge Mischpult im Mittelpunkt stand, für jede Spur mußte ein Klangerzeuger oder teilweise einer, multitimbral für mehrere
Spuren herhalten. Da hab ich dann entweder in einem Take aufgenommen indem ich einen Loop mit allen Spuren laufen ließ
und dabei am Mischpult fleißig am muten und faden war , oder ich habe vorher einen Song arrangiert und dann aber noch
am Ende beim Aufnehmen fleißig das Mischpult wie ein Instrumment genutzt. Dadurch daß aber immer alle Geräte beim Musikmachen an sein mußten
und viele Effektgeräte dito, und ich am Ende nur ne Wav hatte und keine Einzelspuren die ich dann nochmal bearbeiten konnte hab ich dann
damals auf Rat eines Musikkollegen umgesattelt und es nie bereut. Faden und muten kann ich im arrangement genauso ,so daß am Ende
für dynamisch gesorgt ist aber ich hab den großn Vorteil die Enzelnen Spuren mit viel Vst Kram zu bearbeiten. Zudem ist es einfacher
an mehreren Songs step by step zu arbeiten (ja ich nenn das arbeiten weil es nicht von nichts kommt und auch Arbeit Spaß machen kann).
Klar macht es wesentlich mehr Spaß wenn man das Mischpult wie ein Instrument nutzt und im Endprodukt schwingt dann auch dieser freie Geist
mit und die "rohheit", aber ich finds irgendwie noch geiler an einem Song zu basteln wie an einem Bild an dem man immer wieder weitermalen kann
bis es irgendwann, früher oder später fertig ist. Die Möglichlichkeiten sind einfach größer und es muß auch nichts einstudiert werden was das den Songablauf
betrifft. Mit längeren Texten hat man diesbezüglich ja schon genug zu tun.

 
Ein bisschen Nähkästchen habe ich auch:

Ich arbeite nebenberuflich als Musikerin (aka SOLAR CHROME, BOOT CUT ROCKERS, D:DSTRUCD) und release in unregelmäßigen Abständen seit über 25 Jahren Musik. Viele Jahre habe ich bei MASCHINEN MUSIK und SINE MUSIC releaset. Dann gabs eine längere Pause und seit 2020 bin ich wieder sehr aktiv. Ich liebe das einfach!

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Meinen ersten Synth - den TX81Z - habe ich mit 16 Jahren gekauft. Seitdem hat sich viel angesammelt und ich habe auch selten Geräte verkauft. Obwohl ich finanziell nie richtig fette Geräte kaufen konnte, bin ich mittlerweile sehr zufrieden. Mit dem Umzug habe ich endlich einen größeren Raum - allerdings ist das alles noch im Entstehungsprozess. Zum Frühling/Sommer möchte ich damit fertig sein.

Mein Ansatz weicht ein wenig von dem ab, was Mick als "zentrales Gehirn" in der Sendung vorgestellt hat. Mir ging und geht es immer darum eine möglichst breite Klangvielfalt abzubilden. Ich kaufe und suche Gerät also danach, ob sie ein Klangspektrum bedienen, das mein Studio bisher nicht abdecken kann. Neben dieser recht rationalen Überlegung, gibt es natürlich auch emotionale Faktoren - z.B. habe ich eine gewisse Leidenschaft für "Underdogs". Natürlich verwende ich gewisse Geräte gern und regelmäßig, aber das Studio ist klanglich dezentral aufgestellt.

Im Gegensatz zu den meisten hier, nehme ich auch keine Einzelspuren auf. Ich konnte mein Setup jetzt auf 32 Kanäle ausbauen, die alle parallel via RME Digiface und 4 ADAT-Interfaces in Bitwig als Hardware-Insert ankommen. Die Steuerung erfolgt entweder per MIDI oder via USB bei den neueren Synths. Effekte nutze ich zu 100% Plugins, die ich dann jeweils auf den Kanal des HW- Inserts lege. Bei mir agieren also alle Geräte in Echtzeit und das finde ich auch wichtig.

Viel Klang entsteht bei mir über die Effekte. Da habe ich ganze Plugin-Batterien und mag auch modulare Ansätze wie bei Bitwig oder Unfiltered Audios Triad oder Kilohearts Multipass. Bei der Programmierung eines Klangs spielt immer der Effekt-Stack eine wesentliche Rolle. Aus diesem Grund verwende ich auch selten Onboard-FX, wenn diese einfach nur als "Salzstreuer" dienen und lediglich ein bisschen Reverb drauflegen. Da habe ich in der DAW hochwertigere Angebote.

Beim Recording nehme ich dann die Summe aus der DAW in einem Rutsch auf. Die einzelnen Spuren werden ja von Bitwig mit aufgezeichnet. Im neuen Studio möchte ich darüber hinaus wieder 4 Ausgangssubgruppen analog am Mischpult summieren und die dann aufzeichnen. So hatte ich lange Zeit gearbeitet. Das analoge Summieren klingt einfach etwas organischer. Das Arrangement entsteht in Bitwig oft live via Controller, etc. - einzelne Nachbearbeitungen mache ich dann in den aufgezeichneten MIDI- und Audiospuren.


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Eine Aufzeichnung aus dem alten Studio:

 


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