Klötzchenschieber schrieb:
Etwas über Musikgeschichte wissen - um Dinge zu schaffen
Ab wann ist denn etwas Geschichte? Alles was vergangen ist, also gestern, vorgestern,
Ich glaube es ist wie mit "Klassiker", sowas ist von einigen als kunstvoll und gehaltvoll genug im Gedächtnis der Menschen geblieben..
Gelegentlich kann es sogar was sein, was erst kürzlich war, aber man weiss - DAS wird man noch in 10 Jahren wissen und kennen.
Für mich sind Dinge von Gehalt dann wohl noch 30 Jahre später von Bedeutung - aber - es gibt dennoch Dinge, die durchfallen, weil es gesellschaftlich nicht genug Haltewunsch zustande kam? Sowas? Zeitgeist error und später ausgegraben hat es ja auch schon gegeben. Aber eigentlich ging es ja "nur" um die Frage, ob man wirklich alles von klassischen Komponisten eines Genres oder generell kennen müsse, in der Elektronik dann wohl die Anfänge und somit wohl dann etwas, was noch vergleichsweise nahe liegt, wenn man 40 ist, wenn man 20 oder 25 ist, ist es schon wieder recht viel, und wenn man es mit Musik allgemein vergleicht - eben doch überschaubarer. Also um elektronische Musik zu kennen und zu wissen wir man das macht das alles kennen - muss man das? Oder ist der Gegenpart mit der naiven "machen" Sache ausreichend? Oder was dazwischen? So hab ich das hier verstanden.
Vielleicht ist es ja auch gar nicht wichtig, für mich ist es eine Mischung und ich glaube, man käme auch ohne Klassiker aus, man kann auch ohne zu wissen, dass es einen Minimoog gab und ihn gespielt, gesehen oder so was hat kreativ bis unters Dach sein mit Roland, Waldorf oder Peng..
Wir sind immer kreativ, es ist eigentlich keine Frage von wer und was - man weiss nur was schon los war und es ist nicht schlecht zu wissen, was im Zeitgeist lag. In so einem Zusammenhang würde ich "Automatic" Titelgebung und Co. nicht mehr ganz so originell finden, denn in den späten 70ern gab es sowas von vielen Bands, die man heute wohl mit Indie oder Pop oder so bezeichnen würde. Roboter waren auch irgendwie mal Thema oder mechanische Menschen und Ideologien, es waren einfach diese Zeitelemente, wenn man heute über sowas spricht, redet man gern mal von Facebook-Hashtag-irgendwas oder Hipster oder so - aber das ist eben nur was, was man so 5 Jahre gut versteht, auch Anspielungen an Personen oder Dingen, die da passiert sind. Politik auch nicht selten, was aber auch sich wandelt. Zur Zeit ist die APO ja zB superrechts und konservativ in dem was man da möchte und der Traum einer total schönen Welt mit Bäumen und bunten Menschen und Planeten und neuer total ungehörter Musik und Kultur sicher viel kleiner als vor gut 30-40 Jahren. Das ist schon wichtig.Zeitgeist nach Beenden dessen kann sogar aufwertend wirken, weil es ein wenig radikaler ist was man aus dem Nichtwissen der Zeit so machen kann. Und umgekehrt auch. Ich finde alles als Reichtum was es an Musik gibt, aber ich hätte schon Phasen wo weniger zu hören ist und solche wo mehr nicht genug ist.