Esoterische Ansätze mit Synths, Kristallen, Pilzen oder so

@kernelkid, das ist ja wieder mal typisch für KI: der Eindruck von Schlauheit und Detail wird erweckt, dabei werden nur die Fragen widergespiegelt und mit Namedropping und assoziierten Binsen (und auch Fehlschlüssen) versehen. Das eigentliche Thema der Frage wird verfehlt (und das Intelligenteste steckt schon in Deiner Frage).

1. Binse - "Kuck mal, die Wolke sieht aus wie eine Ente". Nichts zur Ästhetik.
2. Wenn Menschen wiederholt auf bestimmte Muster stoßen - dann ist es kein Zufall mehr.
3. Hier eher andersrum: wenn Muster/Nichtzufall erst ab der 10. Dezimalstelle zutage tritt (grob gesagt), bleibt es für den Menschen mit seinen kognitiven Fähigkeiten trotzdem Zufall.
4. Butter bei die Fische fehlt, nur Name-Dropping
5. Auch hier nur Widerspiegelung der Frage, ohne jede Weiterführung.

Spannend wäre ja eine Erörterung, *warum* Menschen 10 oder 100 Minuten generativen Patches bei Synths zuhören oder atonale Musik auf den Plattenteller legen (veraltete Metapher, haha).

Wie genau da Mustererkennung (oder Mustererfindung) funktionieren, wodurch das getriggert wird, wäre zu erforschen.

Oder wieweit das bekannte Zusammenspiel von Vertrautem (bekannte Ton- und Akkordfolgen) und Überraschung (unerwartete Wendung) zum Musikerlebnis gehören (also die Ästhetik bilden) und wodurch das bei generativer Mucke ersetzt wird.

Was überhaupt die Schönheit dort erzeugen soll, ob die nicht immer erst im Kopf entsteht usw.

In der anschließenden Fragerunde meinte jemand, wenn er nach demselben Prinzip seine Telefonrechnung vertonen würde, würde es vermutlich ähnlich klingen.

Das ist in der Tat the crux of the biscuit... Wenn der Künstler über die Schaffung von Zufall hinaus nichts schafft, taugt es eher wenig. Spannend wird es doch erst, wenn man in den Zufall sowas wie Skalen, Zahlenverhältnisse einbaut, also musikalische Muster. Oder diese irgendwo vorfindet.
 
Dann zieh ich mein Taylor-Swift-T-Shirt an, versprochen!
Ich denke noch nach. Werde aber vermutlich eher im Maustetytöt-Hoodie kommen.

Auf irgendeiner Osnabrücker KlangArt in den 90ern hatte jemand ein Werk vorgestellt, in dem er mithilfe von Tabellen von Planeten-Umläufen (oder so) "Kosmische Musik" erstellt hatte.
Es klang alles ziemlich zufällig, und die Sounds waren ganz banale Pling-klunk-ploing-Geschichten, nichts Beeindruckendes, nichts Kosmisches.
In der anschließenden Fragerunde meinte jemand, wenn er nach demselben Prinzip seine Telefonrechnung vertonen würde, würde es vermutlich ähnlich klingen.
Der Künstler war etwas beleidigt, konnte dem aber auch nichts Strukturelles entgegensetzen...
Das wundert mich nicht - da die Planetenbewegungen nicht aufeinander abgestimmt sind, ist das alles ein großes Durcheinander (kurz gesagt: der Kosmos ist ein ziemlicher Müllhaufen, da müsste mal aufgeräumt werden). Andernfalls allerdings wäre es ja nichts mit Zufall.

Na ja, langfristig ist da schon eine gewisse Regelmäßigkeit, alle Jubeljahre stehen die Planeten ja alle in einer Reihe. Eno hat mal vorgerechnet, dass 3 oder 4 Tape-Loops mit bestimmten Längen nach 200 oder 300 Jahren wieder exakt alle am gleichen Punkt sind. Aber wer will schon so lange warten. Und bis dahin hört sich das eben zufällig an.

Man höre sich mal "Piano Phase" von Steve Reich an - das läuft auch auseinander, aber trifft sich irgendwann doch wieder. Dauert aber etwas.
 
  • Gute Idee
M.i.a.u.: oli
@Cee
Ich hab der blöden KI wieder mal viel zu viele Begriffe vorgeworfen. Irgendwie WILL ich nicht prompten lernen. Ich weigere mich noch, mich diesem sprachesimulierenden Wichtigtuer anzupassen. Aber gut.

Ich wollte einfach nur wissen, was für Worte und Zusammenhänge sie in den Pool wirft: "Menschen wollen Ordnung ins Chaos bringen" finde ich als Archetypus interessant.
Jetzt habe ich die KI nochmal gezielt zu Wiederholungen befragt und sie hat das ausgespuckt:

Rituale und Routine:
Die Forschung zu Ritualen zeigt, dass Wiederholung eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Sicherheit und Vorhersagbarkeit spielt. Eine Studie von Risen & Gilovich (2007) in The Illusion of Control: The Role of Rituals in the Experience of Control beschreibt, wie Menschen durch wiederholte Rituale ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit entwickeln.

Psychologische Effekte der Wiederholung:
Der Mere-Exposure-Effekt beschreibt das Phänomen, dass Menschen Dinge bevorzugen, die sie häufiger gesehen haben. Eine Studie von Zajonc (1968) zeigt diesen Effekt und belegt die positive Einstellung gegenüber wiederholten Stimuli.

Jetzt gibt es aber auch Stockhausen, der Wiederholungen in der Musik ablehnt und offensichtliche Muster vermeidet oder verschleiert. Für viele komponiert der Orchesterwerke so, wie Pilze Synths triggern.
Und es gibt viele andere Musiker, die keinen Bock auf zu viel Mustererkennung haben, weil sie das langweilt. Progrock zum Beispel. In der Musikrichtung Phonk sind sehr viele Stücke grad mal eineinhalb Minuten lang. Die wiederholen sich auch nicht zu Tode.
Der Mainstream braucht 70 - 90% Musterkennung und 10 - 30 % überraschende Elemente beim Musikhören: Die erwarten beim Musikhören eine sichere Bank, also Bekanntes, aber eben nicht allzusehr. Die wollen einfach nur Wohlbefinden und Communities erzeugen,

Hier mal der Versuch eines Fazits aus dem ganzen Summs:

1. Der Esoteriker WILL sich langweilen und macht generative Musik mit Käse und Moos, um Frieden in dem Narrativ zu finden, das Elektrizität lebt und Leben Musik sei. Oder so. Der ist von seinem Gelaber genug inspiriert. Der komische Klang ist nur Vehikel.
2. Der uninspirierte Gelangweilte sucht Inspiration in Mustern, die er selber im Chaos entdeckt und sich erarbeitet. Der erzählt aber VOR der Musikpräsentation das Narrativ von seiner Heldenreise: Der Idee "Pilze steuern VCOs" oder "Planetenkoordinaten sind mein Notensystem." Das muss er dringend tun, um einen Kontext und Interesse zu erzeugen, damit überhaupt jemand sich den Nerdkram reinziehen will. Der Klang selbst profitiert überproportional vom BIAS des Hörers, der dadurch intellektuell gefordert ist.
3. Der Inspirierte hat wenig bis gar keinen Bock auf Muster und zu viele Wiederholungen, der weiß eh nicht wohin mit seinen ganzen Ideen. Der lässt die Klänge gerne einfach mal generativ vorbeiziehen, wie Wolken. Entweder, um zu entspannen oder als Arbeitsauftrag (Stockhausen). Diese Leute reden eh nur, wenn man sie was fragt.
 
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