Empfehlung für Modular Komplett Set

Mein Einstieg ist noch gar nicht lange her und daraus kann ich eine klare Empfehlung geben. Ich hatte mit dem Neutron angefangen und das war rückblickend nicht die beste Idee. Die halb-modularen haben den Nachteil, dass die interne Vorverkabelung für den Unerfahrenen mehr verwirrend ist als erhellend. Man kriegt zwar unmittelbar was zu hören, aber fürs Verständnis ist das hinderlich, weil man zusätzlich zum eigenen Handwerk berücksichtigen muss wie sich der interne Signalweg beim Patchen ändert. Und das ist je nach Patchpoint durchaus unterschiedlich. Mal wir unterbrochen, mal wird hinzugemischt, mal wird umgeleitet. Und der Unterschied zwischen Audio und CV muss dabei auch noch mitgedacht werden. Und wenn dann etwas sich nicht so verhält wie man erwertet, ist die Suche nach Ursachen und Denkfehlern durch diese Komplexität ungleich schwieriger und nicht selten frustrierend. Kommen dann noch kleine Unstimmigkeiten im Usermanual hinzu, ist man als Anfänger schnell auch wieder fertig mit modular. Daher denke ich, gelingt ein Einstieg deutlich reibungsloser mit einem rein modularen Komplettsystem, bei dem man gezwungen ist den Signalweg selber zu stecken. Das Flowchart liegt dann direkt vor den Augen und nicht in Form eines fragwürdigen Diagramms auf Seite 74. Es liegt oft nur an Kleinigkeiten, aber auch die können es in sich haben. Ich kann mich zB noch lebhaft an den Aha-Moment erinnern, als ich entdeckt hatte, dass bei der Verwendung einer Hüllkurve für die Lautstärke nicht etwa Audio "durch diese hindurch" geleitet und moduliert wird, sondern dass der Eingang vielmehr ein Gatesignal erwartet und der Ausgang ein moduliertes CVsignal bereitstellt, womit ich einen VCA ansteuern muss. Diese Denke war bei der Arbeit mit nicht-modularen Synthesizern einfach nicht erforderlich.

Die Behringer Serie der Arp 2500 Clones scheint mir als Einstiegsset nahezu ideal geeignet. Das sind praktisch nur 9 Module, einschließlich Sequencer, und kostet dich weniger als 1000 € + Case. Vielleicht noch ein oder zwei Multiples dazu und ausreichend Patchkabel, und Freude ist garantiert.

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Das Behringer 55er 'Moog'-System sieht natürlich gut aus und ist auch preislich interessant, ist aber dank fehlender Normalisierung und anderer Eigenheiten wohl ein Kabelgrab. Davon reizt mich eigentlich nur der Sequenzer.

Einfach ein Komplettsystem zu kaufen finde ich wenig reizvoll. Ich habe mir mein Eurorack, grossteils basierend auf Doepfer, selbst aufgebaut - inkl. Gehäuse, Bus und Stromversorgung. Die Idee: Es sollte leicht also transportabel sein und dennoch stabil, also keine schwere Holzkiste, und bis auf die Bodenplatte wurde alles aus Alu-Frames aufgebaut. Es war eine lange Bastelei und sieht nicht so schick wie ein Behringer-55-System aus, erfüllt aber seinen Zweck und hat sich bewährt.

Seitdem es 'fertig' ist, habe ich die Modulbestückung mindestens 3x komplett umgebaut - und werde es wohl nochmal umbauen. Bei Eurorack sind die digitalen Alleskönner und Spezialmodule wie z.B. das Brains eine gewisse Versuchung. Ich finde die aber wenig zielführend und unübersichtlich, und werde die alle rausschmeißen, und nur noch auf analoge Klassiker setzen.

Wenn ich nochmal neu beginnen würde, fände ich das Behringer-100 ('Roland'-like) interessant, da die Mischung aus Potis und Schieberegler übersichtlicher und ansprechender ist als eine reine Drehreglerwüste. Ich glaube, das ist aber auch nicht normalisiert, oder?

Bei den vielen Doepfer-Modulen die ich habe, habe ich einen Teil der einheitlich grauen Potikappen gegen farbige ausgetauscht ... rot für Volume-Mix, blau für Ausgangspegel und gelb für Cut-Off, das macht es ein wenig übersichtlicher - trotzdem finde ich den Kabelsalat bei Modular immer ein wenig nervend ...
 
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Mein Einstieg war ein Doepfer-System und würde es such wieder sein (dann allerdings das neue Basis 3-System).

Gutes Preis-Leistungsverhältnis, problemlos mit anderen Modulen erweiterbar und falls nötig (bei mir einmal in zwanzig Jahren) schneller Service.
 
Warum wird zu einem modularen Hardware-Synthesizer gegriffen, wenn ausgerechnet eins seiner Alleinstellungsmerkmale, ja eine seiner Daseinberechtigungen – die freie Verkabelung über Patchkabel – als "ein wenig nervend" empfunden wird?

Weil man das erst durch praktische Erfahrung so empfindet? ;-)
Wobei ich zugeben muss, dass ich ein wenig Erfahrung schon durch ein synthesizers.com-System hatte. Aber im €-Rack ist halt alles nochmal kleiner und fummeliger.

Deswegen finde ich gerade das angekündigte PS-3300FS so interessant. Dank der Vorverdrahtung relativ wenig Strippen, dafür aber programmabel + sogar polyphon. Wenn man da noch einen 960er draufstellen würde ...
 
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Deswegen finde ich gerade das angekündigte PS-3000FS so interessant. Dank der Vorverdrahtung relativ wenig Strippen, dafür aber programmabel + sogar polyphon. Wenn man da noch einen 960er draufstellen würde ...
Ich kann das Interesse am PS-3300 FS verstehen, gebe aber zu bedenken, dass die von diesem Instrument gebotenen Eingriffsmöglichkeiten über Patch-Buchsen vergleichsweise beschränkt sind, so kann inbesondere der Audio-Signalfluß nicht aufgebrochen werden.
 
Für mich liegt die Leistungsfähigkeit eines Modularsystems darin, dass man Module vieler Hersteller mischt. Eröffnet einem grundsätzlich ein breiteres Klangspektrum. Gerade das eingangs erwähnte Komplettsystem in Kopie eines Klassikers ist klanglich eingeschränkt, weil konservativ aufgebaut. Sieht dafür natürlich recht schön aus.
 
Ich hab das Endorphines Shuttle System; für einen Anfänger ist es m.E. aber nicht geeignet. Dies meine ich generell und nicht auf den Threadstarter bezogen. Bei mir stehts nun auf der Verkaufsliste. Einer der Gründe wurde bereits erwähnt dazu kommen schlecht lesbare Schrift/Hieroglyphen insbesondere auf dem Black Modell. Mir persönlich ist das System zu komplex. Ich habe versucht diverse Patchs aus dem Netz nachzubauen. Die haben aber bei weitem nie so getönt wie das Vorbild. Wenn du Klangexperimente und etwas Buchla-Style haben willst, dann passt das System. Wenn du dazu noch etwas Zeit und Geduld für die Einarbeitung investierst, dann kannst du damit gut loslegen. Ich denke aber auch, dass mal wichtig wäre zu wissen, was du in etwa so machen möchtest damit.
Ich wäre an deinem Shuttle System interessiert. Hast du es noch? Schick gerne mal eine pm.
 
"komplett set" finde ich auch sehr prakmatisch gedacht: Entledigt man sich doch der nicht unerheblichen wachstums-schmerzen-krämpfe-wehen...

Ein Modularsystem ist niemals komplett, denn die Erweiterbarkeit ist ja gerade der Grundgedanke. Je größer es wird, desto mehr konvergiert die Completeness-Funktion des Modularsystems asymptodisch gegen den Wert 1.
 
Ich interessiere mich auch für den Einstieg in die Welt der Modularsysteme. Aber mir kommen die Preise so astronomisch vor. Ich habe bei ModularGrid ein wenig zusammen gebastelt und die Preise gehen schnell gegen 4000 Euro.

Muss das sein?

Ich habe bereits einen Sequential PRO3, der hat ja 4 CV-Out und 4 CV-In und einen Gate-Ausgang sowie einen sehr guten Sequencer. Damit habe ich bereits MIDI-to-CV und Sequencer abgebildet.

Da ich mit dem PRO3 schon einen schönen quasi-modularen East-Cost-Style Synthesizer habe (kommt aber aus San-Fran von der West-Coast) würde ich gerne mal was mit additiver Wave-Folding-Synthese und ungewöhnlicheren Klängen ausprobieren.

Da ich schon einen Virus TI2 habe, könnte ich diesen als Multi-Effekt-Gerät einsetzen. Delay und Hall, Chorus und Flanger sowie Phaser und Distortion klingen ziemlich geilomatissimo-primalorem.

Es wäre daher die Anschaffung des MAKKE N0i2E 0-coa5t oder des PITT.MOD Ta16a durchaus anzuraten!
 
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Warum wird zu einem modularen Hardware-Synthesizer gegriffen, wenn ausgerechnet eins seiner Alleinstellungsmerkmale, ja eine seiner Daseinberechtigungen – die freie Verkabelung über Patchkabel – als "ein wenig nervend" empfunden wird?

Einfach weil es so ist. Die fehlende Speicherbarkeit und der Kabelsalat waren ja gerade die Gründe, warum Musiker sich in den 70er Jahren von den Modularsystemen auf der Bühne (aber auch im Studio) abgewendet und den programmierbaren und fest verdrahteten Analogsynthesizern zugewendet haben. In den 80er Jahren ging dann der Trend zu den Digitalsynthesizern.

Modularsysteme sind nur deswegen in gewissen Kreisen wieder zu Beliebtheit gekommen, weil gemäß der Schweinekurve die anfängliche Faszination der programmierbaren und fest verdrahteten Synthesizer sowie der Neuerungen der Digitalsynthesizer mit der Zeit nachgelassen hat. Nach 40 Jahren programmierbarer Synthesizer und nach 30 Jahren Digitalsynthesizer wurde es den Musikern einfach langweilig und man besann sich teilweise wieder auf die modularen Ursprünge. Dies führte ab den späten 1990ern und dem Beginn der 2000er Jahre zu einer Renaissance der Modularsysteme, trotz ihrer technischen Unzulänglichkeiten, gerade weil sie eine direkte, flexible, intuitive und damit einzigartige Klanggestaltung ermöglichen.

Dennoch bleiben ihre Unzulänglichkeiten natürlich weiterhin bestehen. Viele Musiker sind hin und her gerissen. Einerseits bietet das Konzept von Modularsynthesizern eine willkommene Abwechslung und neue kreative Möglichkeiten im Gegensatz zu den manchmal einschränkenden programmierbaren Synthesizern, aber der Kabelsalat und die fehlende Speicherbarkeit stellen nach wie vor Herausforderungen dar, die viele Musiker abschrecken können. Es bleibt ein Balanceakt zwischen der Sehnsucht nach authentischem Klang und der praktischen Handhabbarkeit im musikalischen Alltag.
 
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Also ich muss ehrlicherweise zugeben, das auch mich die Kabel manchmal nerven, sie sind sicher nicht der Hauptgrund, warum wir Modularsysteme mögen, sondern eher notwendiges Übel.... Ab einer gewissen Größe des Systems, bzw. Komplexität der Patches, kann das schon einen ganz schönen Salat geben, gerade wenn man eher unstrukturiert patcht, so wie ich und schon auch mal alle alten Kabel stecken lässt, wenn ein neuer Sound gestöpselt wird usw....

Natürlich hat das Stöpseln und die Kabel auch seinen Reiz, aber kabellos fände ich persönlich jetzt nicht wirklich schlechter...:lol:
 
Ganz genau so sieht es aus. Dieser Kabelsalat nervt echt ein bisschen, aber was will man machen? So haben das unsere Opas nun mal in den 60er und 70er Jahren gemacht! Und weil die altbekannten und vorhersagbaren Klänge der programmierbaren und digitalen Synthesizer nun mal langweilig werden und der Musiker von Heute immer auf der Suche nach dem neusten Thrill ist, muss man sich diese modularen Synthesizer antun. Weil alles was auf Youtube Rang und Namen hat, mit diesen Modularsystemen herumwerkelt und die neusten Hits produziert, also muss man da als Musiker von heute hinterher hecheln. Aber beruhigt euch, euch dieser Trend geht irgendwann mal zu Ende und dann wird die nächste Sau durchs musikalische Dorf getrieben. Irgendwann werden der Korg M1, der Roland D50 und der Yamaha SY-99 wieder hip und modern! Da hilft nur sammeln, sammeln, sammeln. Irgendwann werden die auch mal wieder teuer. Denkt an die Schweinekurve!!!
 
Was für mich ganz gut funktioniert sind die Patchkabel z.B. von Black Market und Erica. Die sind relativ steif (baumeln nicht so herum), aber trotzdem noch schön geschmeidig und die Stecker sind stabil aber auch nicht zu dick. Dazu nehme ich keine Patchkabel mehr, die kürzer als 50cm sind. Die genannten Kabel stehen quasi und hängen nicht herum, können bündelweise schön einfach zur Seite "gedrückt" werden und es bleibt dadurch auch bei größeren Patches noch Luft im "Urwald" . Grundsätzlich bleibt aber Kabelsalat erhalten. Gehört dazu. Punkt.
 
Wen der Kabelsalat nervt, der ist im Modularbereich meiner Meinung nach falsch.

War ja klar, dass wieder ein doofer Spruch kommt....

Von den Vorzügen, die Modular hat und die evtl. den "Nachteil" der Patchkabel locker ausgleichen, habe ich hier nicht gesprochen....

Es tuen ja hier einige gerade so, als wäre es das allergeilste, am Modularsystem so viele wie möglich Kabel zu stecken um sich so effektiv wie möglich die Sicht und den Zugriff auf die Knöpfe zu versperren...... das hört man auch sehr deutlich an den leider oft unerträglichen Geräuschen, die dann stolz auf einschlägigen Internetseiten präsentiert werden.... :lol:

Es soll ja auch Nutzer geben, die ihr System mit Kabelbindern usw. fest verkabeln und ja nie was ändern. Die dürfen dann gefälligst ihr System auch nicht mehr nutzen, Banausen!

Und zum Glück haben sich die Hersteller von Anfang an darauf geeinigt, die Patchbuchsen alle an die gleiche Stelle zu machen..
 
War ja klar, dass wieder ein doofer Spruch kommt....
Das war kein "doofer Spruch", sondern ein ernst gemeinter Ratschlag an diejenigen, die die Patch-Kabel tatsächlich stören. Ich würde ihnen dann die Nutzung eines Hardware-Modularsystems nicht empfehlen. Schließlich gibt es in der Regel auch andere Wege, ähnliche Klänge zu realisieren.

Es tuen ja hier einige gerade so, als wäre es das allergeilste, am Modularsystem so viele wie möglich Kabel zu stecken um sich so effektiv wie möglich die Sicht und den Zugriff auf die Knöpfe zu versperren ...
Das Kabelstecken ist tatsächlich ein Teil des Reizes eines Modularsystems, da es wesentlich schneller geht und wesentlich anschaulicher ist, als irgendwelche Einträge in einer Mod-Matrix vorzunehmen. Sicht und Zugriff auf die Knöpfe sollte das natürlich nicht versperren, tut es m. E. aber auch gar nicht so schnell, wie man meinen könnte, wenn man Deine Ausführungen liest.
 
Das Kabelstecken ist tatsächlich ein Teil des Reizes eines Modularsystems

Das bestreite ich ja auch garnicht...

Abgesehen davon ist es mir eigentlich auch relativ wurscht. Mit dem Gefühl, das Kabel bei komplexen Patches halt einfach manchmal stören können, bin ich sicher in der breiten Masse der Modular-Nutzer kein Sonderling.....

Richtige Modularisten stehen auch gerne mit dem Auto im Stau, weil das gehört zum Autofahren einfach dazu... :lol:
 
Richtige Modularisten stehen auch gerne mit dem Auto im Stau, weil das gehört zum Autofahren einfach dazu... :lol:
Ne, wir mögen ja auch keine Unfälle. Zudem löffel ich ne Suppe ja auch gerne mit dem Löffel und nicht mit Stäbchen. Also die Nudeln schon mit Stäbchen ...aber die Suppe meine ich jetzt ..
wobei 🤔 die schütte ich mir auch gerne rein in den Hals. Aber Modular ist halt so ein tolles step by step Ding. Ich mag das mit den Kabeln. Manchmal bevor mir der Kopf platzt
ziehe ich alle Kabel raus und patche von neu hoch. Das mal so als Tip für Anfänger. Das hält den Kopf frisch und belebt meine letzten grauen Zellen die übrig geblieben sind.
 
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Nur mal so als Gedankenanregung: ist es nicht etwas widersinnig bei Modular, sich ein "Komplettset" zu holen, wenn es nicht unbedingt zu 100% die Bedürfnisse erfüllt, die man damit abdecken möchte? Ich glaube, die meisten Leute wollen Features oder Funktionalitäten und suchen sich passende Module?
 
... Schließlich gibt es in der Regel auch andere Wege, ähnliche Klänge zu realisieren.
Jein. Wenn man an Hardware arbeiten möchte und nicht vor dem PC sitzen möchte, bietet Modular/Eurorack die meisten Möglichkeiten, die man "out of the box" hat. Natürlich hat das seinen Preis, man muss sich damit auseinandersetzen. Aber das muss man bei anderen Systemen auch, wenn man etwas Neues schaffen möchte.
 
Sicht und Zugriff auf die Knöpfe sollte das natürlich nicht versperren, tut es m. E. aber auch gar nicht so schnell, wie man meinen könnte, wenn man Deine Ausführungen liest.

Ja, so wie hier.

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Oder hier:


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Oder hier:

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Wer soll denn da noch durchblicken? Das ist vielleicht was für echte Nerds. Aber bei dem Kabelsalat weiß man doch nicht mehr, welche Signale von wo nach wo gehen. Und man kommt mit den Fingern auch gar nicht mehr an die Potentiometer ran. Naja, und die Beschriftungen kann man auch nicht mehr lesen.

Klar, sowas gilt dann als hohe Schule der Kunst, man ist stolz darauf, das Chaos gemeistert zu haben. Aber wenn man ehrlich ist, blickt man selber nicht mehr durch.

Und das war genau der Grund warum in den 70er Jahren die digital programmierbaren Synthesizer aufkamen, die eine übersichtliche Modmatrix haben, die ist wie eine Tabelle, durch die man durch scrollen kann.
 
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Nur mal so als Gedankenanregung: ist es nicht etwas widersinnig bei Modular, sich ein "Komplettset" zu holen, wenn es nicht unbedingt zu 100% die Bedürfnisse erfüllt, die man damit abdecken möchte? Ich glaube, die meisten Leute wollen Features oder Funktionalitäten und suchen sich passende Module?
Es gibt bei Modularsynthesizern keine Komplettsysteme, denn ein Modularsynthesizer ist per Definition niemals komplett, sondern kann immer noch durch irgend ein obskures Modul erweitert werden. Gemeint ist mit dieser Bezeichnung nur, dass diese Systeme ein Mindestmaß an Modulen aufweisen, mit denen man einen Klang programmieren kann. Also MIDI-to-CV, 2x Oszillator, Filter, VCA, 2x Envelopes, 1x LFO, usw... So wie der Endorphin.ES Shuttle System. Du kannst dir auch noch ein Erica „Komplettsystem“ kaufen und daneben stellen und dann über Kreuz verbinden.

Diese „Komplettsysteme“ haben viele Vorteile. Sie sind einheitlich beschriftet und elektrisch gut aufeinander abgestimmt. Ihre Buchsen sitzen an den gleichen Stellen und ermöglichen eine übersichtlichere Verbindung. Ich finde diese Systeme echt cool, gerade für Anfänger wie mich, der ich mich erst seit gut 35 Jahren mit Synthesizern beschäftige.
 
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hm…
Wer soll denn da noch durchblicken? Das ist vielleicht was für echte Nerds. Aber bei dem Kabelsalat weiß man doch nicht mehr welche Signale von wo nach wo gehen.

Eine übersichtliche Modmatrix hingegen ist wie eine Tabelle, die man durch scrollen kann.
hm… ich verstehe diese ganze diskussion nicht ganz.wenn jemand eine modualtionsmatrix an einem „klassischen“ synth gut findet, soll er/sie damit arbeiten… (wobei es ja auch hilfsmittel fürs modular gibt, wie: https://schneidersladen.de/de/erica-synths-desktop-matrix-mixer)
bei einem modular synth ist man aber eben nicht auf eine vom hersteller vorgegebene matrix angewiesen, sondern es ist wirklich alles mit allem verknüpfbar. solche kabelsalatfotos mögen abschreckend wirken, aber oft entstehen solche patches über mehrere stunden/tage und man weiß trotzdem im großen & ganzen was womit verbunden ist, weil man gedanken macht, sich erinnert, es quasi mit einem gewachsen ist (bis alle kabel gezogen sind, und was völlig neues entsteht…)
und abgesehen davon, lebt aus meiner sicht gerade das modularpatchen von den berühmten „happy accidents“, die oft gerade aus solchen kabelwüsten heraus entstehen. es geht da ja auch nicht darum, das eine gegen das andere auszuspielen…
ich denke die auseinandersetzung mit elektronischer musik ist ein nie endender (lern)prozess. ich habe vor 14 jahren begonnen, mit einem dark energy und ein paar modulen, nachdem ich draufgekommen bin, dass der korg r3 nix für mich ist. hatte viele synths,dazwischen (vom radius, über den modal cobalt 8 bis hin zu microfreak, etc.) alle sind gegangen, weil ich meinen sound am liebsten am modular machen, und sonst manchmal am hydrasynth oder in ableton, wenn ich eben keine lust auf patchkabelexzesse habe 😉
 
Hm… Hm... Hm...

Ich verstehe diese ganze Diskussion nicht ganz.

Also ich verstehe diese Diskussion absolut. In jedem Synthesizer-Spieler schlagen immer mindestens zwei Herzen. Das nerdig-modulare Herz und das fest verdrahtet-programmierbare Herz. Es gibt, wie immer im Leben, kein Entweder-Oder, sondern ein Sowohl-al-auch.
 
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Bei einem Modular-Synth ist man aber eben nicht auf eine vom Hersteller vorgegebene Matrix angewiesen, sondern es ist wirklich alles mit allem verknüpfbar.

Der Sequential PRO3 wird nicht umsonst als ein quasimodularer Synth bezeichnet, weil er eine so große Mod-Matrix hat, wo man alles mit allem verbinden kann, so wie bei einem Modularsystem.

 
Die Frage ist ja einfach nur nach einem System mit dem man gut arbeiten kann. Die Komplettsysteme sind stets von einer Firma und sind zwar gut abgestimmt, aber sie haben daher auch einen Zweck, den sich der Hersteller überlegt hat oder mehrere die dann verschiedene Umfänge haben.

Modular ist offen und wäre so wie wenn man sagt "bitte mal einmal alles mit Sauce und scharf".
Das ist einfach so nicht da aber dennoch gibt es Komplettsysteme.

Es gibt bei offenen Angeboten nie das für alle passende System.
Es ist aber da denkbar, einige gute Systeme aller Hersteller zu bauen und dennoch wäre damit noch nicht klar, ob das genau passt für jeden.
Deshalb lässt sich das auch nicht so allgemeingültig setzen und ob nun jemand Kabel mag oder nicht ist komplett egal. Noch gibt es kein System, was diese vermeidet. Es gibt aber solche, die es optimieren. Das kann man tun, wenn man sich das wünscht.

Beginnt mal bitte lieber bei der Idee was das System können sollte, was man sich davon verspricht und dann kann man das auch tun.
Die Herangehensweise ist so offen wie die Musik die man macht, da die Ziele nicht so allgemein gültig sind.

Also - bitte einfach darauf achten - Extreme bei Diskussionen können wir aber nicht halten. Wer möchte, kann eigene Theorien aufstellen und neu starten.
Aber hier sollte immer die Frage für den beantwortet werden der sie gestellt hat - Modularsysteme für einzelne Leute zu bauen erfordert am Ende viele Fragen und / oder ein Einlassen.
Das geht nämlich auch - zB hat Moog das so gemacht und auch Roland - damals. Heute ist das nicht mehr so.

Jeder User hier bekäme ein eigenes System - und so wie wenn man sich einen Kompaktsynth kauft, kann man auch einfach damit beginnen was möglichst ansprechend ist.
 
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Es ist nicht verkehrt, mit so etwas wie dem neuen Doepfer Basissystem 3 anzufangen. Darin gibt es lauter Module, die man sicherlich immer weiter verwenden können wird, Platz für eigene Erweiterungen und die Möglichkeit, sowohl subtraktive (East-Coast) als auch additive Synthese (West-Coast) zu erproben. Dazu ein solides Gehäuse mit leistungsfähiger Stromversorgung:


Gerade wenn schon ein Synthesizer oder Master-Keyboard mit Sequencer und CV-/Gate-Ausgängen vorhanden ist, kann man damit verdammt viel anfangen.
 
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