Ein fiktives Interview. Der Name wurde von der Redaktion geändert
F: Hallo Elvis, Du bist über Nacht mit Deinem neuen Stil vielleicht nicht berühmt
geworden, aber plötzlich hört man Dich in vielen Clubs.
E: Ja, hätte auch nicht gedacht, dass ich mit diesem Modularschrank was Beeindruckendes
Zaubern könnte, welches zwar nicht die Massen, aber doch einige Leute erreicht.
F: Ein Mitglied aus einem deutschen Forum hatte Dir das Modularsystem geschenkt?
E: Ja, der war irgendwie frustriert, suchte neue Klänge und so.
F: und, hast Du die neuen Klänge gefunden?
E: Nö. Ich hab sie nur mal anders zusammengesetzt...also, die Musik.
F: Erklär mal?
E: Naja, meine Electribe war im Eimer. Meine Frau hatte auf den Röhren Spiegeleier
gemacht und hinterher die Sauerei...nee, weg damit – mit der Electribe.
F: aber ohne Drums, na ich weiß nicht...
E: Ist natürlich keine Dancemusic. Aber da gab es wohl noch ein paar Leute, die mit dem
Zeugs dennoch klargekommen sind. Die Zielgruppe ist vielleicht etwas anders.
Aber das technogesättigte Volk ist dem Zeugs auch nicht ganz abgeneigt.
F: Was glaubst Du denn, was die Leute an Deiner Musik mögen? Du bist ja nicht gerade
ein Virtuose oder begnadeter Künstler...
E: War das ein Kompliment? Egal. Zur Frage: mein Modularsystem spinnt manchmal.
Die Oszillatoren driften, der Filter ist im Arsch, bringt aber manchmal schöne zufällige
Sachen hervor, die mir so nicht eingefallen wären.
F: arbeitest Du mit Computer?
E: nee, meine Frau hat...
F: laß mich raten: Spiegeleier gebraten?
E: nee, die CPU gebacken; bei der Kuchenrezeptverwaltung.
F: also ohne PC; Häckmac etc.
E: ich spiele das von Hand ein
F: von Hand? Igitt!
E: Ist nur ein Parameter meiner Musik. Ich vermute mal, dass die Leute diese Schwankungen
spüren. Sieh mal: zig Jahre Computermusik und sechzehntel-Quantisierung ist irgendwann
mal out. Bißchen daneben zu liegen ist cool geworden. Aber darf nur ein bißchen sein.
F: aha
E: dann spiele ich nur monophon – mehr würde ich auch nicht hinkriegen. Aber auf
diese eine Taste habe ich mich dank jahrelanger Meditation vorbereitet. Ich wechsle natürlich
die Taste immer wieder. Die Art und Weise wie ich das mache, turnt die Leute an. Gerade
bei Livegigs sehen die Leute das gern.
F: Du hast also ohne es zu wollen eine Redundanz erreicht?
E: Häh?
F: Reduktion?
E: nicht zu sehr. Will ja keine Ambientmusik machen. Gibt’s ja auch schon.
F: Effektgeräte?
E: das Delay und das Hallgerät sind...
F: Deine Frau!
E: nee, der Hund meiner Frau...
Als Effektgerät hab ich ein selbstgebasteltes Federhall. Tut nur wenig, reicht aber.
F: gut, Du hast uns einiges über die Parameter Deiner Musik gesagt. Ich glaube da gibt
es aber noch mehr, was Deine neue elektronische Musik ausmacht.
E: Das werden Dir die Forumsmitglieder hier sagen!
(und natürlich
)