IcingWolf schrieb:
Ist das zu groß oder irgendwie ungeeignet?
Weder noch, nur kenne ich das Gerät nicht im Detail. MOTU Interfaces sind allerdings eher für zuverlässiges Arbeiten als für Zickereien bekannt.
Im Auge habe ich jetzt als nächstes den JV1080.
Warum eigentlich genau den?
Der 8P ist ja Midifähig, aber muß ich um beide zu bedienen hin und her schalten oder wäre ein zweiter Synthie sinnvoller??
Du meinst Tastatursynthie? Nicht unbedingt, es sei denn, Du willst wirklich 2 Tastaturen haben. Hätte aber je nach Gerät schon den Vorteil der besseren Steuerbarkeit - einen 8P als Masterkeyboard würde ich jedenfalls nicht als Dauerlösung betrachten, zumal dder 8P zwar MIDI kann, aber nicht splitbar ist - Du kannst also immer nur einen Klang des angeschlossenen Moduls gleichzeitig spielen. Mit splitbaren Tastensynti könntest Du dagegen rechts Piano und links Baß spielen oder gar mehrfach aufteilen. Wer vom Klavier kommt, der will vielleicht auch ein bissl mehr Oktavumfang haben, und so eine 76er Tastatur ist da schon ein sehr guter Kompromiß. Durch den größeren Umfang kann man da zudem bei Bedarf auch gleich mehrere Splitzonen einrichten.
Hier mal ein Grundlagenartikel dazu:
http://www.musiker-board.de/faq-worksho ... ander.html
Wenn Du ein MIDI-Interface wie das obige MOTU kaufst, kannst Du alle Deine MIDI-Geräte da anschließen (maximal 5) und dann auch das Routing bestimmen (und abspeichern - das ist die Funktion einer MIDI-Patchbay, ich spreche im Weiteren daher davon). Die Routings legst Du 1x fest, speicherst sie ab und schaltest dann bei Bedarf um. MOTU-Geräte haben dazu den Patchbay-Modus (betrieb ohne Rechner) und den Computermodus (die o.g. Emagic-Dinger verhalten sich ebenfalls so).
Wenn Du nur den 8P spielen willst, wird die Patchbay so eingestellt, daß die MIDI-Signale nicht an zB den JV-1080 gehen. Willst Du statt den Klängen des 8P die des JV-1080 haben, so sollte MIDI-Out vom 8P über die Patchbay mit MIDI In des JV-1080 verbunden werden. Durch Umschalten des Sendekanals am 8P kannst Du dann verschiedene Klänge des 1080 anspielen, die sich in einem Multimode-Setup befinden. Bei einem Masterkeyboard kann man sich sowas dann programmieren, also daß zB bei Programm 1 den Expander A auf Kanal 1 ansteuert, bei Programm 2 dann rechts einen Klavierklang des Expanders auf Kanal 1 und links einen Baßklang des Expanders auf Kanal 2. Wenn das Masterkeyboard oder der als solches benutzte Synth entsprechend ausgestattet ist, kann er auch an die angeschlossenen Expander Programmwechselbefehle senden, sodaß Du auf Knopfdruck Dein komplettes Setup für den jeweiligen Song zur Verfügung hast. Die Kurzweil PC3-Modelle zB können das, ebenso die S-Modelle von GEM (S2/S3), die ich als Masterkeyboard allein aus Gründen der hervorragenden Tastatur sehr empfehlen kann. Das nur als Beispiel, gibt noch mehr Geräte die das können, reine Masterkeyboards sowieso.
Man kann natürlich auch die beiden immer verbunden haben und nur die Lautstärke des Gerätes, welches gespielt oder aufgenommen werden soll, aufdrehen.
Normal ist das Interface/Patchbay so eingestellt, daß alles, was reinkommt, an alle Ausgänge (außer dem Eigenen) gegeben wird. So vermeidet man MIDI-Schleifen (eine solche klaut stimmen und läßt manche Geräte einfrieren). Dann gibts noch die Local-off-Sache am Tastatursynthi, die per Software sozusagen Tastatur von der Klangerzeugung trennt. Wichtig und nützlich, wenn man sowohl Tastatur als auch Klangerzezugung seines Synthis im Zusammenhang mit Expandern und einen Softwaresequenzer nutzen will.
Ich möchte "eigendlich" einige Spuren aufnehmen und dann mit 8P und JV "ergänzen (Mischpult?)
Weißt Du wie ich das meine??
Ich denke schon. Du kannst entweder Spur für Spur aufnehmen oder auch alle zusammen. Das braucht aber unterschiedliche Hardware. Wenn Du nur zu Hause und mit dem Rechner zusammen Musik machen und aufnehmen willst, bietet sich ein Audiointerface mit mehreren Kanälen an. Das hat dann ein Software-Mischpult (meist auch voll automatisierbar) und kann je nach Anzahl der Kanäle auch meherer Instrumente gleichzeitig aufnehmen.
Vorgehensweise ist die: Zuerst spielst Du die einzelnen Spuren per MIDI ins Sequenzerprogramm (neudeutsch auch DAW genannt) ein. Damit hast Du schonmal die Steuerdaten, aber noch kein Audio. Im nächsten Schritt spielt die Software die MIDI-Spur(en) ab und nimmt den Ausgang des/der Instrumente übers Audiointerface in den Rechner auf. Dabei sollte natürlich auch das gleiche Klangprogramm wie beim Einspielen eingestellt sein, könnt sonst lange Gesichter geben
Hier muß man auf den Klangerzeuger Rücksicht nehmen. Einen Synthi wie den JX-8P, der nur einen Klang gleichzeitig kann (Monotimbral), muß man wirklich Spur für Spur aufnehmen, also immer erst MIDI einspielen und dann beim Abspielen das Audio (man kann das Audio auch ohne MIDI einspielen, nur ist es mit MIDI jederzeit noch 100% nachvollziehbar). Die bereits aufgenommeme MIDI-Spur wird dann natürlich fürs Aufnehmen der Nächsten stummgesschaltet, sodaß Du nur das bereits aufgenommene Audio aus dem Rechner hörst (Playback) und der Synthi wieder frei ist.
Einen multitimbralen Synth wie den JV-1080 könnte man auch in einem Rutsch aufnehmen, also alle 16 Spuren (er bietet genausoviele gleichzeitige Sounds) auf einmal (wenn man sie als MIDI eingespielt hat). Ist nur nicht unbedingt sinnvoll, denn oft will man ja einzelne Spuren noch mit Effekten versehen, in der Lautstärke anpassen, am Frequenzspektrum drehen (Mixing) - das geht dann nicht, weil alles auf einer (Stereo) Spur landen würde - außer man geht über die Einzelausgänge des Gerätes (von denen die Meisten aber weniger als gleichzeitige Klänge haben).
Spur für Spur ist erstmal die günstigste und flexibelste, aber auch zeitaufwendigste Aufnahmemethode. Ich zB habe mich für diese Methode entschieden, einerseits aus Kostengründen (Multiinterfaces sind deutlich teurer als 2kanalige) und andererseits, weil ich das MIDI-Sequenzing ohne Rechner mache (nur Aufnahme und Mix passieren dann im Rechner). Es gibt einige Mischpulte mit eingebautem. 2kanaligem Audiointerface, die sich genau für solche Zwecke eignen (Yamaha MG USB Serie oder Allen&Heath ZED). Wenn Du einfach auch mal die Kisten ohne Rechner klimpern willst, wäre das eine durchaus empfehlenswerte Option. Ansonsten stellt ein 4kanal Interface meist einen guten Kompromiß dar - wenn nur per Rechner gespielt und aufgenommen werden soll.
Auweia, nachdem ich das alles nochmal gelesen habe, stelle ich fest "das wird ne größere Sache!"
Kommt drauf an. Eine große Sache wirds nur dann, wenn man ohne die nötigen Grundlagen und mit viel Ungeduld alles auf einmal übers Knie brechen will - mal etwas überzogen: "ey, isch will kokrete Mugge machen, Alda, nich Studium vorher, sag mich mal was muß ich machen damit das geht" (aber so ähnlich auch schon in Foren gelesen) - das wird dann nämlich höchstens eine große Bauchlandung werden
Daher: Grundlagen zu MIDI und Recording aneignen, diese umsetzen, aber zwischendrin die Ideen nicht vergessen. Die sind ja schließlich die Wichtigsten!
zum Thema Recording mal ein paar Links:
http://www.musiker-board.de/recording-f ... links.html
http://www.musiker-board.de/recording-f ... dings.html
(das komplette FAQ-Kapitel dort lohnt sich immer zum Reinschauen - ansonsten eben die guten alten Bücher, vor allem wenn man tiefer einsteigen möchte).
Den Link zu MIDI hatte ich ja schon oben gepostet. Meine damaligen Grundlagen habe ich aus Zeitschriften und Büchern (Internet gabs da noch nicht) zusammengelesen, MIDI-Basics und Details sollten sich im Netz finden lassen - habe nur gerade keine passenden Links parat.
So, ich denke das ist erstmal genug als Lesestoff